
eBook - ePub
Dem Ungeist widerstehen
Hitlerjunge - Straflagerhäftling - Jesuit
- 96 Seiten
- German
- ePUB (handyfreundlich)
- Über iOS und Android verfügbar
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Dem Ungeist widerstehen
Hitlerjunge - Straflagerhäftling - Jesuit
Über dieses Buch
Als Hitlerjunge auf Distanz zum Naziregime gegangen und verurteilt; als 16-Jähriger monatelang in einem amerikanischen Straflager unter menschenverachtenden Bedingungen gelebt.Pater Alfons Klein hat daraus für sein Leben vieles lernen können, besonders dass der Krieg mit dem "Vorkrieg" beginnt, das heißt mit unwidersprochenen Unwahrheiten, mit Verrohung der Sprache, Schweigen aus Angst, kollektiven Verurteilungen.Davon erzählt das Buch, das ein Lebenszeugnis ist für das Evangelium Jesu Christi und dafür, an der Nächsten- Liebe auch bei Gegenwind und "unter allen Umständen" festzuhalten: in persönlichen Beziehungen, in einer Ordensgemeinschaft, in Kirche und Gesellschaft von heute.
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Information
1. Warum ich schreibe
Ist nicht schon genug geschrieben?
Wie kam es dazu, dass ich trotz anfänglicher Bedenken bereit war, meine Erlebnisse niederzuschreiben? – Mein Widerstand und Zögern, über meine Erfahrungen und Erlebnisse unter dem Hitlerregime zu berichten, sind darin begründet, dass ich keinen Grund dafür erkennen konnte. Ich war der Ansicht, dass schon genug über die Erfahrungen von Menschen im Widerstand gegen Hitler von den Betroffenen selbst oder über sie geschrieben worden ist. Man denke nur an Menschen wie die Mitglieder des Kreisauer Kreises oder Dietrich Bonhoeffer, die Gruppe der Weißen Rose, die im KZ Auschwitz ermordete Jüdin und Karmelitin Edith Stein, Franz Jägerstätter und viele andere mehr, die ihren Widerstand mit ihrem Leben bezahlt haben. Eigentlich ist alles gesagt, um zu verstehen, was da geschehen ist und was daraus gelernt werden sollte, damit es nicht wieder geschieht. Was sollten da noch meine sowohl in der zeitlichen Dauer wie in der Intensität der Auseinandersetzungen mit dem Hitlerregime und deren Folgen nicht vergleichbaren Erlebnisse?
Ich habe also keinen Grund gesehen, meine Erfahrungen mitzuteilen: Ich habe nicht oft darüber geredet, aber sie haben mich geprägt. Ich habe sicher ganz viele Dinge getan, die ich sonst wohl nicht getan hätte – weil ich etwas Negatives gar nicht als solches erkannt oder weil ich aus Angst vor den Folgen geschwiegen hätte. Schließlich aber sah ich, dass es in meinem Beitrag nicht um eine geistige Auseinandersetzung und Beurteilung der Nazizeit und ihrer Ideologie geht. Es soll einfach mein persönliches Erleben möglichst konkret erzählt werden, damit die Lebendigkeit dieser Erfahrungen für den Leser nicht durch grundsätzliche bzw. abstrakte Erörterungen verlorengeht.
Eine gewisse Besonderheit meiner Erfahrungen ist wohl, dass ich nicht nur ein Zeitzeuge der Nazidiktatur bin, sondern auch ein Zeitzeuge dafür, dass ein und derselbe Mensch sogar in der Behandlung durch einander feindlich gegenüberstehende Mächte ein Opfer werden kann: Zuerst erlebte ich meine Verurteilung durch ein Nazigericht; dann die irrtümliche Einstufung als ein Lageraufseher im Konzentrationslager Dachau durch einrückende amerikanische Truppen; anschließend die Erfahrung von Rache und Vergeltung und in ein »umgedrehtes KZ« der Amerikaner eingesperrt zu sein. Diese mussten mich und andere Gefangene dann ihrerseits auf Transporten in ein anderes Lager mit vorgehaltener Waffe und durch Warnschüsse vor »Fremd- und Zwangsarbeitern« – meist aus östlichen Ländern – schützen, die uns lynchen wollten; die ehemaligen Zwangsarbeiter sahen in uns »die ehemaligen Sieger«, von denen sie nicht selten unmenschlich behandelt worden waren.
2. Worauf es ankommt: den »Vorkrieg« erkennen
»Was hat dich deine Jugendzeit, dein Erleben im Straflager für dein Leben gelehrt; was hast du da gelernt?« So wurde ich gefragt und habe mich selber gefragt. Es ist vieles und Verschiedenes: dass es schön ist, für andere da zu sein; dass der Mensch zu Grausamkeiten fähig ist, die unvorstellbar erscheinen; dass Menschen füreinander ihr Leben hingeben können; dass Gewalttätigkeit an der Kraft des Geistes scheitern kann; dass Gott in Jesus dem Menschen ganz nahegekommen ist. Besonders aber ist in meinem Bewusstsein die Bedeutung ganz stark geworden, kommendes Unheil möglichst zeitig zu bemerken. Darum möchte ich dies allem anderen voranstellen.
Früherkennung der Anfänge
Meine Erfahrungen haben mir zur Erkenntnis geholfen, dass es entscheidend wichtig ist, schon in den Ansätzen zu erkennen, wann sich wieder der Ungeist einer Diktatur wie unter Hitler anbahnt. Es geht darum, dann so früh wie möglich reagieren zu können und alles zu tun, damit solch eine »Bewegung« nicht wieder Wurzeln fasst. Es geht also um das Erkennen der Anfänge. Für die Schriftstellerin Christa Wolf ist dies die Frage, woran man erkennen kann, wann »der Vorkrieg« beginnt. Die Regeln zur »Unterscheidung der Geister« bei Ignatius haben genau das zum Ziel: rechtzeitig zu erspüren, ob etwas vom guten Geist kommt oder von einem bösen Geist, auch wenn dieser sich als »Lichtgestalt« tarnt.
Ich halte es durchaus für möglich, dass Hitler und sein Regime hätten verhindert werden können, wenn er gleich zu Beginn massiven Widerstand aus dem Volk erfahren hätte. Dass er sich am Anfang noch nicht sicher fühlte, zeigte sich beispielsweise darin, dass er nicht nur jeden Konflikt mit der Kirche vermied, sondern den Bischöfen völlige Autonomie zusicherte und seine »Hitlerjugend« bei hohen kirchlichen Festen sogar mitmarschieren und mitsingen ließ. Es gab Menschen, die die Gefährlichkeit des Nationalsozialismus früh erkannten und dies auch zum Ausdruck brachten. Unserem Turnlehrer an der Oberrealschule in Amberg waren die Nationalsozialisten zutiefst zuwider. Das äußerte er auch beim Sportunterricht, indem er die Hitlerjugendführer bei jeder Gelegenheit lächerlich machte. Sie hätten ihn so gerne ins KZ gebracht, aber weil er im Ersten Weltkrieg das Eiserne Kreuz 1. Klasse erhalten hatte, konnte ihm keiner absprechen, ein Mann zu sein, der sich »für Volk und Vaterland« einsetzt. Aber weil der große Widerstand gegen Hitler sowohl von der Mehrheit des Volkes wie auch von der Mehrzahl der Bischöfe ausfiel, versuchte er Schritt für Schritt alles zu unterdrücken, was der Ausbreitung seiner Ideologie im Weg stand. So gab es z.B. nur noch eine Jugendorganisation: die Hitlerjugend. Und Freunde warnten damals: »Halt deinen Mund, sonst kommst du nach Dachau!« In der DDR hieß es später: »Sei still, sonst kommst du nach Bautzen.« Ab einem bestimmten Zeitpunkt konnte man dann nicht mehr sagen, was man dachte.
Warum war es denn so schwer, dass viele den Ungeist nicht früher erkannten? Nicht einmal alle der mutigen Ehefrauen der später ermordeten Widerstandskämpfer und diese selber haben die Dämonie und Menschenverachtung Hitlers von Anfang an durchschaut. Wann immer eine Schreckensmeldung über eine grobe Missachtung der Menschenwürde, Korruption oder die skrupellose Ermordung eines persönlichen Gegners durch eine Nazigröße durchsickerte, hieß es oft einfach: »Wenn das unser Führer gewusst hätte!« Dieser war mit der Zeit zu einer fast mythischen und nicht mehr kritisierbaren Symbolfigur geworden. Durch manche »Errungenschaften« und Verbesserungen von Lebensverhältnissen sowie fehlgeleiteten Hoffnungen war offensichtlich das kritische Urteilsvermögen narkotisiert.
Damals und jetzt – Tritt auf, »gelegen oder ungelegen!«
»Nieder mit den Tyrannen!« So oft wiederholt und eingängig dieser Kampfruf ist, unmenschliche Regime können jederzeit neu entstehen. Man denke an Menschen wie Stalin, der sich vom Reformer zum Kriminellen wandelte, oder an Mao, den großen Führer Chinas. Durch seine »Reformen« wurde er zu einem der größten Massenmörder aller Zeiten, obwohl er von einer jungen Generation, die sich kämpferisch für längst überfällige Reformen überalterter Strukturen einsetzte, wie ein Übervater der Revolution und Vorbild verehrt wurde. Solche Hinweise sind nicht nur »Vergangenheitsbewältigung«, wie man sagt, sondern Aufforderung, unsere Welt von heute mit Erfahrungen von gestern sehen zu lernen. Sind wir nicht schon längst über die Zeit des »Vorkriegs« hinaus?
Ich denke an die unzähligen Kriege und Bürgerkriege, an die rücksichtslose Plünderung der Ressourcen unserer Erde, an die ungerechte Verteilung der allen Menschen gehörenden Güter und der darin begründeten schrecklichen Armut von Milliarden von Menschen. Ich denke an die Hassprediger, die nur Macht, aber keinen Frieden wollen; an den moralischen Zerfall und den gnadenlosen Kommerz, dem der Mensch geopfert wird. Auf was warten wir heute Lebenden noch, um endlich etwas dagegen zu tun – vor allem wir Christen, die wir von Jesus diesen Auftrag bekommen haben?!
Mir kommt dazu das Wort in den Sinn: »Das Schlimme ist nicht, dass es so viele böse Menschen gibt, sondern dass es zu wenige gibt, die sich dagegen wehren!« Menschen zum Widerstand gegen den Ungeist zu ermutigen ist das, was ich weitergeben möchte oder, wie es Paulus in seinem Brief an Timotheus ausdrückt: »Du aber verkünde das Wort. Tritt dafür ein, gelegen oder ungelegen!« (2 Tim 4,2). Jesus war einer, ja er war der, der gelegen und ungelegen aufgetreten ist. Er hat die Geister unterschieden, leistete dem Ungeist Widerstand. Er sagte den Menschen ohne falsche Rücksicht die Wahrheit, weil er sie aus Liebe zu ihnen herausholen wollte aus ihren Sackgassen auf der Suche nach einem glücklichen menschlichen Leben. Jesus störte, wie vor ihm die zur Umkehr mahnenden Propheten gestört haben und nach ihm alle, die dafür eintreten, dass alle Menschen wirklich menschenwürdig miteinander leben können. Jesus störte nicht, weil er ein Störenfried war, sondern weil in ihm die »Menschenliebe Gottes« (Tit 3,4) sich offenbarte.
3. Als junger Mensch im Dritten Reich
Wie habe ich das Dritte Reich als junger Mensch erlebt? Wodurch sind Juden in mein Blickfeld geraten? Wer hat mir dabei geholfen, das Verbrecherische dieser Diktatur zu erkennen?
Wie die Juden in mein Blickfeld kamen
Als Erstes kann ich mich daran erinnern, dass ich – im Januar 1929 geboren – als Kind dabeistand, als in Amberg die Synagogen angezündet wurden. Ich hatte natürlich noch nicht begriffen, was für ein Verbrechen da begangen wurde. Dazu war ich noch zu jung. Aber in der Rückschau habe ich dann sehr wohl den Ungeist erkannt, der sich darin geoffenbart hat. Lebhaft kann ich mich auch noch an meine ersten Kontakte mit einem Juden erinnern. Meine Eltern hatten eine Bäckerei und Konditorei und kauften bei einem jüdischen Großhändler Bonbons und Schokolade ein. Dessen Hobby war es, Ansichten der Amberger Altstadt in Ton zu modellieren, zu brennen und sie dann zu bemalen. Da ich schon als Kind gut zeichnen und malen konnte, fragte er mich, ob ich nicht auch Lust hätte, das zu tun. So kam es, dass ich oft stundenlang mit ihm in seiner Werkstatt zusammen war. Er hat mich sehr gut behandelt, überhaupt nicht ausgenützt, und ich freute mich schon immer, wenn ich zu ihm gehen konnte. Eines Tages sagte mir mein Vater: »Du kannst nicht mehr hingehen, denn Herr Zinser ist nicht mehr da.« Auf meine Frage: »Wo ist er denn hin?«, antwortete mein Vater: »Keine Ahnung. Vielleicht ist er weggezogen in eine andere Stadt.« Später wurde mir klar, dass man ihn abgeholt und in ein KZ deportiert hatte. Das hat sich in meinem Gedächtnis eingebrannt: Da gehe ich jeden Tag zu einem lieben Menschen, und auf einmal ist der weg. Dann kam die Zeit, in der Juden einen gelben Stern tragen mussten, und ich verstand nicht warum.
Ich habe auch selbst gesehen, wie vormals angesehene Juden von SA-Männern in Uniform gezwungen wurden, mit Zahnbürsten die Ritzen zwischen den Pflastersteinen zu reinigen. Und wie sehr diese das öffentliche Schauspiel genossen, konnte man an ihren Gesichtern sehen. Darin spiegelte sich die Macht von kleinen Leuten und Emporkömmlingen wider, Menschen demütigen zu können, die ihnen an Bildung und Kultur weit überlegen waren.
Die Demütigung von Menschen und der Aufbau von Feindbildern und furchtbaren Verallgemeinerungen setzt sich bis heute fort. Hatte man damals gesagt: Juden, Sozialisten, Gewerkschafter, Homosexuelle, Roma, Zigeuner sind ..., so heißt es heute: Türken, Moslems, Asylanten, Ausländer und Flüchtlinge, in manchen Ländern: Christen, sind ... Die Ausgrenzung, Geringschätzung und aggressive Ablehnung ganzer Menschengruppen geht weiter! Deshalb ist es so wichtig, solche Entwicklungen in den Anfängen zu erkennen und zu bekämpfen, bevor sie wieder salonfähig werden.
An der Oberrealschule: »Die Fahne hoch, die Reihen fest geschlossen«
Als ich nach der Volksschule, in der die Schüler vor der ersten Stunde in den Klassenzimmern noch ein Gebet gesprochen hatten, in die Oberrealschule kam, änderte sich das morgendliche Ritual. Nun mussten alle Klassen jeden Tag vor Unterrichtsbeginn im Hof antreten. Es wurde die Hitlerfahne hochgezogen und der Direktor oder einer der Lehrer musste »das Wort zum Tag« vorlesen: das war ein Satz von Hitler, von einem bekannten Nationalsozialisten oder auch das Zitat eines berühmten deutschen Dichters wie Goethe, Schiller, Claudius. Man vereinnahmte sie für die eigenen Zwecke, weil sie von Werten sprachen, die die Nationalsozialisten gerne auch auf ihre Fahnen schrieben – Volk, Vaterland und Freiheit. Danach mussten Lehrer und Schüler strammstehen und mit ausgestrecktem Arm, dem Hitlergruß, zuerst das sogenannte Horst-Wessel-Lied singen, ein von Horst Wessel verfasstes Nazi-Kampflied, das nach seiner Ermordung zur zweiten Nationalhymne wurde. Danach folgte die offizielle Nationalhymne mit den Zeilen »Deutschland, Deutschland über alles«. Mit einem dreifachen »Sieg Heil« endete dann die »Morgenandacht«.
Nicht nur mir, auch vielen meiner Mitschüler kam das »überzogen« vor, aber man durfte ja unter Androhung einer Schulstrafe nicht fernbleiben. Es gab aber auch viele Mitschüler, die begeistert mitsangen und sich von solchen Appellen und Liedern emotional mitreißen und ind...
Inhaltsverzeichnis
- Cover
- Titel
- Impressum
- Inhalt
- Als Vorwort – ein Vorgespräch
- 1. Warum ich schreibe
- 2. Worauf es ankommt: den »Vorkrieg« erkennen
- 3. Als junger Mensch im Dritten Reich
- 4. Die Befreiung und das »umgedrehte amerikanische KZ«
- 5. Daheim und frei und vieles so anders
- 6. Mein Weg in den Jesuitenorden
- 7. Im Noviziat
- 8. Die Rolle der Kirche – damals und später
- 9. Nahe am Menschen – Leben in der Gegenwart
- 10. Handeln bei Gegenwind – als Provinzial in Konflikten
- 11. Auf dem Weg des Evangeliums
- 12. Und wo bleibt der Gott der Liebe?