Heute, nur heute
eBook - ePub

Heute, nur heute

Zehn Gebote der Gelassenheit von Johannes XXIII. Geistliche Übungen

  1. 184 Seiten
  2. German
  3. ePUB (handyfreundlich)
  4. Über iOS und Android verfügbar
eBook - ePub

Heute, nur heute

Zehn Gebote der Gelassenheit von Johannes XXIII. Geistliche Übungen

Über dieses Buch

"Heute, nur heute werde ich mich bemühen, den Tag zu leben, ohne die Probleme meines Lebens auf einmal lösen zu wollen." Wollte man das Geheimnis Johannes' XXIII. mit einem einzigen Wort bezeichnen, dann wohl am besten mit "Gelassenheit". Gelassenheit war jedoch eine Eigenschaft, die er sich hart erarbeiten und im Gebet erbitten musste. Um dabei Fortschritte zu machen, schrieb er für seinen eigenen geistlichen Weg "Zehn Gebote der Gelassenheit" nieder und rief sie sich immer wieder ins Gedächtnis. Auf deren Grundlage lädt Helmut Schlegel in seinem spirituellen Begleitbuch unter den Überschriften Spurensuche, Wegzeichen, Schriftwort, Herzwort und Alltagsschritte dazu ein, sich von diesen Geboten inspirieren zu lassen und sie im Alltag umzusetzen: "Heute, nur heute werde ich zehn Minuten meiner Zeit einer guten Lektüre widmen. "

Häufig gestellte Fragen

Ja, du kannst dein Abo jederzeit über den Tab Abo in deinen Kontoeinstellungen auf der Perlego-Website kündigen. Dein Abo bleibt bis zum Ende deines aktuellen Abrechnungszeitraums aktiv. Erfahre, wie du dein Abo kündigen kannst.
Derzeit stehen all unsere auf mobile Endgeräte reagierenden ePub-Bücher zum Download über die App zur Verfügung. Die meisten unserer PDFs stehen ebenfalls zum Download bereit; wir arbeiten daran, auch die übrigen PDFs zum Download anzubieten, bei denen dies aktuell noch nicht möglich ist. Weitere Informationen hier.
Perlego bietet zwei Pläne an: Elementar and Erweitert
  • Elementar ist ideal für Lernende und Interessierte, die gerne eine Vielzahl von Themen erkunden. Greife auf die Elementar-Bibliothek mit über 800.000 professionellen Titeln und Bestsellern aus den Bereichen Wirtschaft, Persönlichkeitsentwicklung und Geisteswissenschaften zu. Mit unbegrenzter Lesezeit und Standard-Vorlesefunktion.
  • Erweitert: Perfekt für Fortgeschrittene Studenten und Akademiker, die uneingeschränkten Zugriff benötigen. Schalte über 1,4 Mio. Bücher in Hunderten von Fachgebieten frei. Der Erweitert-Plan enthält außerdem fortgeschrittene Funktionen wie Premium Read Aloud und Research Assistant.
Beide Pläne können monatlich, alle 4 Monate oder jährlich abgerechnet werden.
Wir sind ein Online-Abodienst für Lehrbücher, bei dem du für weniger als den Preis eines einzelnen Buches pro Monat Zugang zu einer ganzen Online-Bibliothek erhältst. Mit über 1 Million Büchern zu über 1.000 verschiedenen Themen haben wir bestimmt alles, was du brauchst! Weitere Informationen hier.
Achte auf das Symbol zum Vorlesen in deinem nächsten Buch, um zu sehen, ob du es dir auch anhören kannst. Bei diesem Tool wird dir Text laut vorgelesen, wobei der Text beim Vorlesen auch grafisch hervorgehoben wird. Du kannst das Vorlesen jederzeit anhalten, beschleunigen und verlangsamen. Weitere Informationen hier.
Ja! Du kannst die Perlego-App sowohl auf iOS- als auch auf Android-Geräten verwenden, um jederzeit und überall zu lesen – sogar offline. Perfekt für den Weg zur Arbeit oder wenn du unterwegs bist.
Bitte beachte, dass wir keine Geräte unterstützen können, die mit iOS 13 oder Android 7 oder früheren Versionen laufen. Lerne mehr über die Nutzung der App.
Ja, du hast Zugang zu Heute, nur heute von Helmut Schlegel im PDF- und/oder ePub-Format sowie zu anderen beliebten Büchern aus Theologie & Religion & Religion. Aus unserem Katalog stehen dir über 1 Million Bücher zur Verfügung.

Information

Verlag
Echter
Jahr
2012
ISBN drucken
9783429035358
Übung der Gelassenheit

Übung am Morgen

Am frühen Morgen wache ich auf,
atme die Frische des neuen Tages ein,
höre in die Stille
und lasse meine Augen trinken vom Licht.
Ich spüre in mir die Neugier eines Kindes,
genieße die Entspannung,
die sich in der Nacht über Körper und Seele gelegt hat,
fühle die Wärme des Blutes in den Adern,
beobachte mit inneren Augen
die Strömung des Lebens
durch meine Glieder und Organe.
Ich halte an,
nur ein paar Augenblicke.
Noch kann ich sie abwehren:
die hüpfenden Gedanken,
die Erinnerungen von gestern,
die Aufgaben von heute,
die Sorgen von morgen.
Noch kann ich meine Seele abschirmen,
kann das Zeltdach der Entschiedenheit
über sie ausspannen,
kann in meinem Herzen einen Platz bereiten
und für den ganzen Tag Asyl gewähren
meiner treue Weggefährtin
Gelassenheit.

Übung unterwegs

Ich werde die U5 nach Preungesheim noch erreichen,
ganz bestimmt, es sind noch drei Minuten.
Vor mir auf der Rolltreppe drängelt sich
eine Menschenmenge, kein Durchkommen.
Die Türen der U-Bahn schließen sich vor mir.
Ich werde zu spät zum Dienstgespräch kommen.
Ich sehe schon die Gesichter meiner Kollegen vor mir.
Ich sehe die Uhr an der Wand
und die siebzehn Punkte Tagesordnung.
Ich stehe hier und werde sechs Minuten warten.
Selbst in der stickigen U-Bahn-Halle
ist Atmen eine kleine Erlösung.
Ich atme wieder und wieder.
Sechs Minuten stehen und warten.
Keine E-Mail, kein Telefonklingeln.
Keine Frage: Wie machen wir das?
Sechs Minuten unbehelligt.
Mitten in einer Menschenmenge.
Gegen allen Frust der Seele
kämpft sich ein mutiges Trotzdem durch.
Nein, ich lasse mir diese sechs Minuten nicht nehmen,
ich genieße es, einfach da zu sein.
Ich schütze mich davor,
zum Handy zu greifen,
das Protokoll aus dem Rucksack zu ziehen,
im Gedächtnis die nächsten Termine abzurufen.
Sechs Minuten mit mir allein,
sechs Minuten mir begegnen,
sechs Minuten mich aushalten,
sechs Minuten atmen.

Übung in der Kirche

Das ist es jetzt gar nicht, was ich brauche.
Ich hatte mich
in diese kleine Innenstadtkirche geflüchtet,
um still zu werden nach dem Lärm des Tages,
mich beim lieben Gott auszuruhen.
Hinter mir hallen aus der Dunkelheit
müde Schritte durch die Kirche,
ein Wispern und Flüstern,
ein Knarren der Bänke,
ein Blättern in Büchern,
dann wird es still.
Jemand spricht ins Mikro: Im Namen des Vaters …
Die tägliche Abendmesse beginnt.
Das ist es jetzt gar nicht, was ich brauche.
Ich falle aus der Stille
und stürze in ein Loch aus Ärger.
Da erschrecke ich vor mir selbst.
Meine Überheblichkeit wird mir bewusst.
Wer gibt mir das Recht, mich einzumischen
in die betende Intimität zwischen Gott
und diesen Menschen?
Was weiß ich schon von ihrer Sehnsucht?
Die Orgel setzt ein,
die kleine Menschengruppe singt:
Wer leben will wie Gott auf dieser Erde,
muss sterben wie ein Weizenkorn
.
Ich mag dieses Lied und finde Halt
an seiner Melodie.
Muss nicht auch das alles sterben,
was sich in meinem Geist angesammelt hat
an spirituellen Gewohnheiten
und aufgeklärter Wichtigtuerei?
Wartet Gott nicht darauf, dass ich loslasse,
was mich vor ihm schützt?
Ich stehe auf und verneige mich.
Das Lied klingt weiter in mir:
Muss sterben um zu leben.
Die Seele kommt mir vor
wie ein aufgerissener Acker.
Ich gehe aus der Kirche
und weiß nicht, wie mir ist.

Übung in Gegensätzen

Lebenskunst bedeutet,
die realen oder gefühlten Gegensätze unseres Daseins
zu einer Einheit zu verbinden:
Ruhe und Bewegung,
Licht und Dunkel,
Leben und Tod,
Kampf und Kontemplation,
Gelassenheit und Entschiedenheit.
Die folgende Übung kann helfen, die beiden Pole
Gelassenheit und Entschiedenheit zu versöhnen
und so die Ganzheit des Lebens zu erfahren
.
Ich suche einen Ort, an dem ich ungestört sein kann.
Ich stehe aufrecht, spüre meinen Kontakt zum Boden hin, verlagere meinen inneren Schwerpunkt in die Füße und fühle, wie ich von der Erde angezogen und getragen werde.
Ich erhebe ganz langsam meine beiden Arme bis zur Höhe des Herzens und öffne meine Hände wie zwei Schalen. Ich spüre das Prickeln auf meinen Handflächen.
Ich stelle mir vor, dass in meiner linken Hand in großen Buchstaben das WORT GELASSENHEIT steht. Ich spüre in dieser Hand meinem Vertrauen und meiner Hingabe an Gottes Vorsehung nach. Ich imaginiere, wie die Gelassenheit von meiner Hand zum Herzen hin fließt und dort ihren Ort findet.
Dann stelle ich mir vor, wie mein Herz schlägt und mit jedem Schlag meinen Körper und meinen Geist am Leben erhält. Ich stelle mir vor, dass mit dem Herzblut ENTSCHIEDENHEIT zu meiner rechten Hand hin fließt. Ich spüre meiner Kraft und meinem Gestaltungswillen nach.
Ich verbinde beide Hände mit meinem Atem. Ich stelle mir vor, durch die linke Hand Vertrauen und Gelassenheit einzuatmen und mit dem Ausatem in die rechte Hand Kraft und Entschiedenheit fließen zu lassen.
Ich führe in einer langsamen Bewegung die beiden Hände zum Herzen hin, lege die linke Hand auf die Brust, die recht Hand darüber. Im Herzen verbindet sich beides: Gelassenheit und Entschiedenheit.
Ich kann nun das Jesusgebet mit dem Atem verbinden: Ich spreche mit dem Ausatem das Wort JESUS (ich sehe den Menschen Jesus, voller Liebe und voller Tatkraft) und mit dem Einatem das Wort CHRISTUS (ich spüre die göttliche Kraft des Auferstandenen).

Übung „Von eins bis drei“

Die jüdische Mystik (Kabbala) lehrt, dass Zahlen nicht einfach Mengenmaße sind, sondern eine tiefe spirituelle Bedeutung haben. Tatsächlich ist die jüdische Zahlensymbolik auch in die christliche Theologie und Spiritualität eingegangen.
EINS
… ist das Zeichen für Einheit. Eins ist ein Ganzes, die Grundlage aller weiteren Differenzierungen und Entwicklungen.
Der Mensch erfährt Sinn, wenn er eins mit sich selbst ist.
Gott ist einer und die Einheit in der Vielfalt.
ZWEI
… bedeutet die Polarität des Daseins. Das Universum zeigt sich in oben und unten, fest und flüssig, Licht und Dunkel. Sonne und Mond bestimmen unsere Tageszeiten, Sommer und Winter den Kreislauf des Jahres.
Der Mensch hat zwei Hände und zwei Füße, zwei Augen und zwei Ohren. Ständig ist er in die Entscheidung des „Entweder-oder“ gestellt.
In der Beziehung zweier Menschen, zumal in der Partnerschaft zwischen Mann und Frau, entfaltet sich soziales Leben.
Jesus Christus verbindet als wahrer Gott und wahrer Mensch Himmel und Erde, versöhnt uns Menschen mit Gott.
DREI
… weist laut Schöpfungsbericht der Bibel auf die Dreiteilung des Kosmos in Himmel, Erde und Meer hin.
Die Dreiheit Vater, Mutter, Kind stellt eine menschliche Familie und die Keimzelle der Gesellschaft dar.
Die Dreifaltigkeit Gottes ist eines der unbegreiflichen Mysterien unseres Glaubens. Vater und Sohn sind in innigster Liebe durch den Heiligen Geist verbunden. So ist die Dreifaltigkeit zugleich Urbild jeder Liebesbeziehung.
Die folgende meditative Zahlenübung
kann zu innerer Ruhe und Gelassenheit führen
.
EINS
Ich spüre mich eins mit mir.
Ich meditiere meinen Körper al...

Inhaltsverzeichnis

  1. Cover
  2. Titel
  3. INHALT
  4. Einstieg
  5. Heute, nur heute
  6. Zehn Gebote der Gelassenheit von Johannes XXIII.
  7. Übung der Präsenz
  8. Erstes Gebot der Gelassenheit
  9. Zweites Gebot der Gelassenheit
  10. Drittes Gebot der Gelassenheit
  11. Viertes Gebot der Gelassenheit
  12. Fünftes Gebot der Gelassenheit
  13. Sechstes Gebot der Gelassenheit
  14. Siebtes Gebot der Gelassenheit
  15. Achtes Gebot der Gelassenheit
  16. Neuntes Gebot der Gelassenheit
  17. Zehntes Gebot der Gelassenheit
  18. Übung der Bescheidung
  19. Übung der Gelassenheit
  20. Biographische Notizen
  21. Literatur
  22. Impressum