Anhang
CHRONIK
15.3.1935
Die Ingenieure Eduard und Georg Gruner legen ein erstes Projekt zum Bau des Gotthard-Strassentunnels vor.
1938
Strassentunnelprojekt «Der Gotthard Auto Tunnel, seine einfachste Lösung» von Paul Hosch
5.12.1938
In den «Nuove rivendicazioni ticinesi» fordert die Tessiner Kantonsregierung eine wintersichere Strassenverbindung am Gotthard. Sie legt vier Tunnelvarianten vor.
1947
Eduard Gruner präsentiert sein Projekt für einen Gotthard-Basistunnel.
1953
Im Auftrag der Tessiner Kantonsregierung evaluiert Arnold Kaech drei Projekte für einen hoch liegenden Gotthard-Strassentunnel.
APRIL 1958
Die Kommission für Strassenplanung verzichtet auf einen Gotthard-Strassentunnel. Der von den SBB geplante Ausbau des Autoverlads genüge.
23.3./8.6.1960
In einer Motion wird vom Bundesrat der Bau einer wintersicheren Strassenverbindung am Gotthard verlangt.
9.4.1960
Der Bundesrat setzt die «Studiengruppe Gotthardtunnel» ein.
SEPTEMBER 1963
Im Bericht der Studiengruppe Gotthardtunnel wird der Bau eines Strassentunnels zwischen Göschenen und Airolo empfohlen.
7.7.1964
Der Bundesrat entscheidet sich für den Strassentunnel zwischen Göschenen und Airolo.
25.6.1965
Nationalrat und Ständerat beschliessen einstimmig, dass das Nationalstrassennetz mit einem Gotthard-Strassentunnel ergänzt werden soll.
DEZEMBER 1967
Das generelle Projekt wird vorgelegt.
15.5.1968
Der Bundesrat genehmigt das generelle Projekt. Zwei Varianten werden geprüft: ein Tunnel mit vier Lüftungsschächten sowie einer mit zwei Lüftungsschächten und einem Frischluftstollen.
31.10.1968
Ende der Frist zur Einreichung von Offerten – neun Angebote wurden eingereicht.
22.5.1969
Die Baukommission Gotthard-Strassentunnel stellt den Antrag für das auszuführende Projekt und die Vergebung der Bauarbeiten.
16.6.1969
Wahl des 4-Schacht-Projekts und Genehmigung der Vergebungsanträge durch den Bundesrat; gleichzeitig beschliesst der Bundesrat den Bau eines Sicherheitsstollens.
5.5.1970
Offizieller Baubeginn des Gotthard-Strassentunnels
11.4.1972
Abschluss der Ausbruchsarbeiten im Lüftungsschacht Hospental
26.9.1973
Abschluss der Ausbruchsarbeiten im Lüftungsschacht Guspisbach
21.2.1975
Die Baukommission Gotthard-Strassentunnel beschliesst einen Zwischenangriff über den Schacht Hospental nach Süden.
4.9.1975
Abschluss der Ausbruchsarbeiten im Lüftungsschacht Motto di Dentro
26.3.1976
Durchschlag des Sicherheitsstollens
26.7.1976
Abschluss der Ausbruchsarbeiten im Lüftungsschacht Bäzberg
16.12.1976
Durchschlag des Haupttunnels in der Kalotte
13.5.1977
Ende der Ausbruchsarbeiten
APRIL 1978
Fertigstellung der Rohbauarbeiten
ENDE 1979
Beendigung der Montagearbeiten für die Tunneltechnik
5.9.1980
Verkehrsübergabe des Gotthard-Strassentunnels
27.9.1992
Volksabstimmung Alpentransit-Beschluss (Neat) (63,6 % Ja)
20.2.1994
Volksabstimmungen Alpeninitiative (51,9 % Ja) und Weiterführung Schwerverkehrsabgabe (72,2 % Ja)
27.9.1998
Volksabstimmung Annahme des Bundesgesetzes über eine leistungsabhängige Schwerverkehrsabgabe (57,2 % Ja)
29.11.1998
Volksabstimmung Bundesbeschluss über Bau und Finanzierung von Infrastrukturen des öffentlichen Verkehrs (63,5 % Ja)
21.6.1999
Das Landverkehrsabkommen zwischen der Schweiz und der EU wird abgeschlossen.
1.1.2001
Einführung der Schwerverkehrsabgabe (LSVA) und schrittweise Zulassung von 40-Tonnen-Lastwagen.
24.10.2001
Frontalkollision von zwei Sattelschleppern und Brandkatastrophe im Gotthard-Strassentunnel; elf Menschen sterben.
21.12.2001
Der Gotthardtunnel wird wieder geöffnet. LKWs dürfen den Tunnel im Einbahnsystem benutzen.
30.9.2002
Der Gegenverkehr von Lastwagen im Gotthard-Strassentunnel wird wieder zugelassen. Im Tropfenzählersystem wird jeder Camion einzeln in den Tunnel geschickt.
8.2.2004
Volksabstimmung Gegenvorschlag zur «Avanti»-Initiative (62,8 % Nein)
1.1.2005
Erhöhung der LSVA und parallel dazu Erhöhung der Gewichtslimite für Strassenverkehrsfahrzeuge in der Schweiz von 34 auf 40 Tonnen
17.12.2010
Der Bundesrat erklärt, dass der Gotthard-Strassentunnel in den nächsten 10 bis 15 Jahren zu sanieren sei. Zwei Varianten sehen Vollsperrungen von 900 resp. 980 Tagen vor.
31.12.2010
Bundesrat Moritz Leuenberger tritt ab. Neu wird Bundesrätin Doris Leuthard Vorsteherin des Eidgenössischen Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation.
15.5.2011
Volksabstimmung im Kanton Uri: Volksinitiative und Gegenvorschlag zur zweiten Röhre (56,9 % Nein, 68,6 % Nein)
24.2.2012
Die Kantone Tessin, Wallis und Graubünden setzen durch, dass die zweite Röhre doch in die engere Variantenwahl des Bundesrates aufgenommen wird.
13.9.2013
In der Bundesratsbotschaft wird eine zweite Röhre gefordert.
29.11.2013
Der Verlagerungsbericht zeigt, dass das Verlagerungsziel nicht erreicht werden kann.
13.1.2015
Das Referendum gegen die zweite Röhre kommt zustande.
28.2.2016
Volksabstimmung über die Änderung des Bundesgesetzes über den Strassentransitverkehr im Alpengebiet (Sanierung Gotthard-Strassentunnel) (57 % Ja)
PROJEKTKENNZAHLEN GOTTHARD-STRASSEN-TUNNEL
BAULOS SÜD
Länge
9515 Meter mit Haupttunnel und Sicherheitsstollen; Lüftungsschächte Motto di Dentro und Guspisbach; drei Lüftungszentralen in Airolo, Motto di Dentro und Guspisbach
Vergabepreis
104 808 000 Franken
BAULOS NORD
Länge
6807 Meter mit Haupttunnel und Sicherheitsstollen; Lüftungsschächte Bäzberg und Hospental; drei Lüftungszentralen in Göschenen, Bäzberg und Hospental
Vergabepreis
75 500 000 Franken
HAUPTTUNNEL
Länge
16 322 Meter im bergmännischen Vortrieb plus 596 Meter geschlossene Lawinengalerie – insgesamt 16 918 Meter
Querschnitt
69–86 Quadratmeter (Baulos Nord) und 83–96 Quadratmeter (Baulos Süd)
SICHERHEITSSTOLLEN
Länge
16 322 Meter
Querschnitt
7,5–10 Quadratmeter (Baulos Nord) und 7,5–9 Quadratmeter (Baulos Süd)
HÖCHSTE ÜBERLAGERUNG
Höhe
1490 Meter nahe des Monte Prosa
LÜFTUNGSSCHÄCHTE
Bäzberg
Schrägschacht mit 84 % Neigung, 5,9 Meter Durchmesser und 513 Meter Länge
Hospental
Vertikalschacht mit 5,6 Meter Durchmesser und 303 Meter Höhe
Guspisbach
Vertikalschacht mit 6,6 Meter Durchmesser und 522 Meter Höhe
Motto di Dentro
Schrägschacht mit 76 % Neigung, 5,75 Meter Durchmesser und 870 Meter Länge
AUFWÄNDE BEIM BAU
9 200 000 Arbeitsstunden 7 700 000 Liter Dieselöl 116 000 000 Kilowattstunden elektrische Energie 2 800 000 Kilogramm Sprengstoff
BELEGSCHAFT
Maximalwerte
416 Personen im März 1976 in Göschenen und 390 Personen im März 1975 in Airolo
BAUPROGRAMM
Bauzeit gemäss Botschaft des Bundesrates acht Jahre; tatsächliche Bauzeit zehn resp. elf Jahre; erster Arbeitstag im Baulos Nord: 21. August 1969; Arbeitsbeginn im Baulos Süd: 25. Juni 1969; feierlicher erster Spatenstich: 5. Mai 1970; Durchschlag Sicherheitsstollen: 26. März 1976; Durchschlag Haupttunnel: 16. Dezember 1976; Inbetriebnahme: 5. September 1980
AUSBRUCHMATERIAL
1 600 000 Kubikmeter Verwendung: Aufschüttungen und Strassenkörper (Norden); Dammaufschüttungen Autobahntrassee (Süden); Aufbereitung zur Wiederverwendung als Beton im Tunnel
ZULÄSSIGE VERKEHRSMENGE
1800 Personenwageneinheiten pro Stunde
LÜFTUNG BEI NORMALEM SPIT...