Konziliare Predigt
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Konziliare Predigt

Die dogmatische Konstitution über die göttliche Offenbarung "Dei Verbum" des Zweiten Vatikanischen Konzils als Quelle homiletischer Wegmarken

  1. 362 Seiten
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Konziliare Predigt

Die dogmatische Konstitution über die göttliche Offenbarung "Dei Verbum" des Zweiten Vatikanischen Konzils als Quelle homiletischer Wegmarken

Über dieses Buch

Welche homiletischen Wegmarken lassen sich aufgrund der Beschlüsse des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965) setzen?Ausgehend von der konziliaren Überzeugung, dass die Predigt "gleichsam die Verkündigung der Wundertaten Gottes in der Heilsgeschichte bzw. im Geheimnis Christi ist" (SC 35/2), lohnt sich zur Beantwortung der Frage auch eine Auseinandersetzung mit der dogmatischen Konstitution über die göttliche Offenbarung "Dei Verbum". Sie legt grundlegende offenbarungstheologische Prinzipien dar und stellt dadurch auch für die Predigt als "Verkündigung von Offenbarung" wichtige homiletische Wegmarken auf. Die vorliegende Arbeit versteht sich als fundamentalhomiletische Relecture der Offenbarungskonstitution.

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Information

1. Das Zweite Vatikanische Konzil und dessen homiletische Relevanz
„Ehrwürdige Brüder und geliebte Söhne! Gewiss ein wenig zitternd vor Bewegung, aber zugleich mit demütiger Entschlossenheit im festen Vorsatz sprechen Wir vor euch den Namen und das Vorhaben einer doppelten feierlichen Veranstaltung aus: einer Diözesansynode der Stadt Rom und eines Ökumenischen Konzils für die Gesamtkirche.“10 Diese paukenschlagartigen Worte richtete Papst Johannes XXIII. am 25. Januar 1959 im Rahmen einer Ansprache an eine Gruppe von 17 Kardinälen, die er anlässlich des Abschlusses der Weltgebetsoktav für die Einheit der Christen zu einer Messfeier in St. Paul vor den Mauern und zu einer anschließenden Besprechung im Kapitelsaal des dazugehörigen Benediktinerklosters zusammengerufen hatte.11 Auf die überraschende12 Ankündigung in Worten folgte die rasche13 Umsetzung in Taten: Nur etwa ein Jahr später fand vom 24. bis zum 31. Januar 1960 die römische Diözesansynode statt14, die „als Vorspiel des Konzils verstanden wurde“15. Und keine vier Jahre danach begann am 11. Oktober 1962 das Zweite Vatikanische Konzil16, das mit zwischenzeitlichen Unterbrechungen in vier Sitzungsperioden tagen, insgesamt 16 Dokumente verabschieden und am 08. Dezember 1965 enden sollte. Während sich allerdings die römische Diözesansynode im Hinblick auf ihre Inhalte und Wirkungen „als Fehlschlag“17 erwies, wurde das Zweite Vatikanische Konzil nach Giuseppe Alberigo „ein Ereignis des epochalen Übergangs“18, das zum einen „Ankunfts- und Schlusspunkt der nachtridentinischen, von der Kontroverstheologie gekennzeichneten Ära und wohl auch der langdauernden ,konstantinischen‘ Jahrhunderte“19 und zum anderen „Vorwegnehme und Ausgangspunkt eines neuen Geschichtszyklus“20 war.21 Angesichts der von Giuseppe Alberigo hervorgehobenen Bedeutung des Zweiten Vatikanischen Konzils, das zweifelsohne auch für die homiletische Disziplin von Relevanz ist, stellt sich im Folgenden die Frage nach dessen charakteristischen Merkmalen.
1.1 Ein chronologischer Überblick über einige Aussagen der beiden Konzilspäpste Johannes‘ XXIII. und Pauls VI. betreffs der Konzilsidentität
Wie lässt sich das Zweite Vatikanische Konzil charakterisieren? Ehe sich Papst Johannes XXIII. in seiner Ansprache am 25. Januar 1959 mit dem Anliegen zweier synodaler Unternehmungen an die anwesenden Kardinäle wandte, stellte er ein zweifaches Ziel seines zukünftigen päpstlichen Wirkens heraus: „Vor Uns steht nur das Ziel des Wohls der Seelen und eines klaren und bestimmten Verhältnisses des neuen Pontifikates zu den geistlichen Erfordernissen der heutigen Zeit.“22 Nachdem er die Einberufung einer Diözesansynode und eines Ökumenischen Konzils angekündigt hatte, verwies er hoffnungsvoll darauf, dass die beiden Ereignisse „[…] glücklich zur erwünschten und erwarteten Anpassung23 des kirchlichen Gesetzbuches führen werden“24. Des Weiteren verlieh er seinem Ansinnen Ausdruck, wonach die Umsetzung seiner Vorhaben zu verstehen sei als eine „strenge Arbeit zur Erleuchtung, Erbauung und Freude des ganzen christlichen Volkes sowie zu erneuter Einladung an die Gläubigen der getrennten Gemeinschaften, dass auch sie Uns freundlich folgen mögen in diesem Suchen nach der Einheit und Gnade, wonach so viele Seelen von allen Enden der Erde sehnlich verlangen.“25 Ohne dass die verwendeten Formulierungen näher definiert wurden, standen bereits seit der ersten offiziellen Ankündigung des Zweiten Vatikanischen Konzils die Begriffe „Aggiornamento“, „Pastoral“ und „Ökumene“ im Raum und sollten mitunter die maßgebenden Leitworte für die Konzilsarbeit werden.
In seiner ersten Enzyklika „Ad Petri cathedram“ vom 29. Juni 1959 griff der Papst die von ihm gewünschten Rahmenthemen für das angekündigte Unternehmen wiederum auf, indem er schrieb, dass das Hauptziel des Konzils letztlich darin bestünde, „die Entwicklung des Glaubens zu fördern, das christliche Leben der Gläubigen zu erneuern und die kirchliche Disziplin den Bedingungen unserer Zeit anzupassen.“26 Ferner würde es „ein großartiges Schauspiel der Wahrheit, Einheit und Liebe sein“27, das die getrennten Christen dazu einlüde, „diese Einheit zu suchen und zu finden“28. Gleichwohl gilt, was Giuseppe Alberigo zusammenfassend festhält: „Johannes XXIII. kreierte kein völlig fertiges Konzilskonzept. Ziele und Wesen des Konzils wurden fortschreitend entworfen; sobald etwas als richtig erkannt war, wurde es festgehalten und vertieft in seinen Stärken und Zusammenhängen in der persönlichen Reflexion des Papstes“29. Eine Formulierung beispielsweise, die Papst Johannes XXIII. im Verlauf der Zeit immer wieder zu gebrauchen pflegte und die auf sehr theologisch-spirituelle Art und Weise sein Konzilsverständnis durchscheinen ließ, war die Bezeichnung des Konzils als „neues Pfingsten“30. Der Ausdruck unterstrich zunächst die „Außergewöhnlichkeit des geschichtlichen Geschehens“31. Sodann betonte er die Notwendigkeit „einer tiefen Erneuerung“32 der Kirche, damit sie voller Hingabe der Welt begegnen und ihr das Evangelium verkünden könne. Ferner erinnerte er an die Bedeutung des Heiligen Geistes, dessen Wirken letztlich die bewegende Kraft in der Konzilsvorbereitung, –durchführung und –umsetzung sein sollte.
Am Pfingstsonntag, dem 05. Juni 1960, erließ Papst Johannes XXIII. das Motu Proprio „Superno Dei nutu“, in dem die Einsetzung vorbereitender Kommissionen für das bevorstehende Konzil angeordnet wurde. Darin kündigte er an, dass das Konzil „Zweites Vatikanisches Konzil“ heißen solle.33 Der Name „Zweites Vatikanisches Konzil“ brachte zum Ausdruck, dass es nicht darum gehen sollte, das im Jahre 1870 unterbrochene Erste Vatikanische Konzil wiederzueröffnen und fortzusetzen34, sondern „dass dies ein ,neuartiges‘ Konzil werden sollte, sogar ein,neues Pfingsten‘ – auch wenn man nicht völlig die Kontinuität zum Konzil Pius IX.‘ ablehnte. […] Das neue Konzil besaß eine freie und offene Tagesordnung: Es sollte eine neue Seite in der viele Jahrhunderte alten Geschichte der Konzilien aufgeschlagen werden.“35
Nachdem Papst Johannes XXIII. neben zahlreichen anderen Stellungnahmen zum Konzil, vor allem auch in seiner Rede vor den Mitgliedern und Konsultoren aller vorbereitenden Konzilskommissionen zur Eröffnung ihrer Tätigkeit am 14. November 196036, in seiner Apostolischen Konstitution „Humanae Salutis“ zur Einberufung des Zweiten Vatikanischen Konzils für das Jahr 1962 am 25. Dezember 196137 sowie in seiner Radiobotschaft einen Monat vor dem Konzilsbeginn am 11. September 196238, bereits im Vorfeld seine Vorstellungen und Wünsche hinsichtlich des bevorstehenden Konzils dargelegt hatte, stellte die Eröffnungsansprache „Gaudet Mater Ecclesia“39 am 11. Oktober 1962 „eine der vollendetsten Ausdrucksformen der Konzilsvision von Papst Roncalli dar“40. Überzeugt davon, dass Jesus Christus auch nach einer zweitausendjährigen Geschichte der Kirche mit Höhen und Tiefen „immer noch die Mitte der Geschichte und des Lebens“41 ist, hielt der Papst fest, dass Ökumenische Konzilien stets „[…] diese Vereinigung zwischen Christus und seiner Kirche in feierlicher Weise [bezeugen] und […] weithin das Licht der Wahrheit [verbreiten]. Sie lenken das Leben der einzelnen Menschen wie der Familien und der Gesellschaft auf rechten Pfaden. Sie erwecken und stärken geistliche Kräfte und richten die Herzen beständig auf die wahren und ewigen Güter.“42 Bezugnehmend auf das beginnende Zweite Vatikanische Konzil erklärte er weiter: „Erleuchtet vom Licht des Konzils […] wird die Kirche an geistlichen Gütern zunehmen und, mit neuen Kräften von daher gestärkt, unerschrocken in die Zukunft schauen. Denn durch eine angemessene Erneuerung und durch eine weise Organisation wechselseitiger Zusammenarbeit wird die Kirche erreichen, dass die Menschen, Familien und Völker sich mehr um die himmlischen Dinge sorgen.“43 Sodann distanzierte er sich klar und deutlich von jeglicher kirchlichen Angst- und Misstrauenskultur gegenüber der Welt, die letztlich dazu führte, dass sich die Kirche aufgrund eines pessimistischen Verständnisses der Gegenwart hermetisch von der Welt abriegelte und durch strikte Abwehrmaßnahmen jegliche Begegnung mit der Welt zu vermeiden suchte:44 „In der täglichen Ausübung Unseres apostolischen Hirtenamtes geschieht es oft, dass bisweilen Stimmen solcher Personen unser Ohr betrüben, die zwar von religiösem Eifer brennen, aber nicht genügend Sinn für die rechte Beurteilung der Dinge noch ein kluges Urteil walten lassen. Sie meinen nämlich, in den heutigen Verhältnissen der Gesellschaft nur Untergang und Unheil zu erkennen. Sie reden unablässig davon, dass unse...

Inhaltsverzeichnis

  1. Cover
  2. Titel
  3. Impressum
  4. Vorwort
  5. Inhalt
  6. Einleitung: Die besonders auch für die theologische Forschung gegenwärtige Bedeutung des Zweiten Vatikanischen Konzils
  7. 1. Das Zweite Vatikanische Konzil und dessen homiletische Relevanz
  8. 2. Im Fokus des homiletischen Interesses: Die dogmatische Konstitution über die göttliche Offenbarung „Dei Verbum“
  9. 3. Eine fundamentalhomiletische Auseinandersetzung mit „Dei Verbum“
  10. 4. Schluss: Worauf es also bei der Predigtarbeit ankommt – eine Zusammenfassung wichtiger homiletischer Wegmarken
  11. 5. Literaturverzeichnis