Status Österreich
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Status Österreich

Was das Land denkt, fühlt und was es will

  1. 272 Seiten
  2. German
  3. ePUB (handyfreundlich)
  4. Über iOS und Android verfügbar
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Status Österreich

Was das Land denkt, fühlt und was es will

Über dieses Buch

Die Seele Österreichs in Daten, Zahlen und Kurven: Wie arbeiten, wie kommunizieren - wie leben wir? Wie ist die Stimmung im Land, ein Jahr nach dem Regierungsantritt von Türkis-Blau? Wie sicher fühlen wir uns, was erwarten wir von der Zukunft und wie viel haben wir für Fortschritt übrig? Paul Eiselsberg, Senior Research Director des Marktforschungsinstitut IMAS International, hält dem Land auf Basis von Umfrageergebnissen einen Spiegel vor. Wer hineinblickt, erlebt Überraschungen.

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Österreich & die Politik

Was wir von den Big Playern halten

Politikverdruss: Eine Elite sucht nach ihrem Publikum

EIGENSTUDIE – AUGUST 2018

Wissen ist Macht, sagt ein Sprichwort. Und die Grundvoraussetzung für Wissen ist im Allgemeinen das Interesse, also das Bedürfnis, sich auch über Inhalte und Geschehnisse zu informieren, die nicht unmittelbar den Lebensalltag widerspiegeln.
Die Bilder von Politikern, die Volksfeste besuchen, sind uns wohlvertraut. Ebenso solche, wenn sie Pressekonferenzen einberufen. Oder Vorträge halten und an Podiumsdiskussionen teilnehmen. Das alles tun sie in der Regel vor allem aus einem Grund. Sie versuchen auf diese Weise, ihre Botschaft an den Mann, an die Frau zu bringen. Sie wollen überzeugen. Und, besser noch, für eigene Ideen begeistern.
Soll der Funke überspringen, muss auf der anderen Seite etwas sein, das diesen Funken annimmt, die Flammen lodern lässt: Interesse. Und genau daran, wie eine aktuelle Messung aus dem August 2018 zeigt, hapert es in Österreich ziemlich. In den Medien wird sie viel zitiert – und in den Köpfen der Menschen herrscht sie auch tatsächlich vor.
Eine gewisse Politikmüdigkeit.
Wie stark sie bei wem ist und womit das zusammenhängt, zeigen die folgenden Untersuchungen eindrücklich.
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Die Nationalratswahlen liegen erst ein Jahr zurück und es zeigt sich, dass nur 12 Prozent wirklich sehr stark daran interessiert ist, was innenpolitisch bei uns vorgeht. Ein starkes Viertel bekundet wenigstens ziemlich starkes Interesse, doch mit 22 Prozent haben fast genauso viele mit der Politik im Land so gut wie gar nichts am Hut. 38 Prozent nahezu nichts.
Einen Höchststand in Sachen Politikverdrossenheit bedeuten diese Zahlen allerdings nicht. Der war, gemessen seit dem Jahr 2000, 2009 zu verzeichnen. Es war also schon mal schlimmer als jetzt, doch der allgemeine Trend ist ziemlich klar. Immer weniger Menschen interessieren sich dafür, was in Parlament, Landtagen und dergleichen vor sich geht. Immer weniger setzen sich gedanklich damit auseinander, was in den jeweiligen Versammlungen beschlossen wird.
Jene, die es doch genau wissen wollen, sind vor allem Männer, höher Gebildete und ältere Menschen.
Und wie sieht es – ganz allgemein gesprochen – mit der Zufriedenheit der Menschen aus, wenn von politischen Parteien die Rede ist? Dazu erstmal ein Blick darauf, was sich in den vergangenen vierzig Jahren getan hat, wie sehr das Barometer der Zufriedenheit oder Unzufriedenheit wann in welche Richtung ausschlägt.
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Aus heutiger Sicht lässt sich sagen: Wirklich berauschend ist die generelle Zufriedenheit der Menschen nicht. Knapp zwei Fünftel (38 Prozent) fällt es leicht, sich problemlos für eine Partei zu entscheiden. Allerdings fällt auch auf: Noch vor sechs Jahren, 2012, lag dieser Wert bei unter einem Viertel und damit bedeutend tiefer, und 2005 war es überhaupt nur jeder Fünfte im Land, der da ganz klare Vorstellungen hatte.
Nun zur Unzufriedenheit. 45 Prozent der Entschiedenen in dieser Fragestellung haben zwar so ihre Präferenzen, doch voll und ganz mit einer einzigen Partei einverstanden sind sie deshalb noch lange nicht. Eine relative Mehrheit der Bevölkerung also. Sie wünschen sich manchmal auch eine neue Partei, die stärker zu den eigenen Vorstellungen passt. Hauptvertreter dieser Gruppe sind Frauen, eher jüngere Menschen und solche mit eher einfacherer Schulbildung.
Jeder Sechste im Land wiederum (17 Prozent) ist mit der Parteienlandschaft generell sehr unzufrieden. Hier ist auch der Ruf nach einer neuen Partei am stärksten vernehmbar, nach einer Bewegung, die jene Probleme endlich anpackt, die den Menschen am meisten unter den Nägeln brennen. Interessanterweise gibt es hier gruppenspezifisch kaum Unterschiede – das Bedürfnis ist also querbeet durch alle Schichten, Altersgruppen und auch bei Mann und Frau gleichermaßen ausgeprägt.
Bringen wir die Ergebnisse auf einen Nenner. Generell sind die Österreicher unzufrieden mit der Politik. Es herrscht unter gewissen Teilen der Bevölkerung auch ein ziemlich großer Wunsch nach einer neuen Partei, die es besser macht. Eine echte Revolution, die die Parteienlandschaft erschüttern würde, wollen jedoch die Wenigsten.
Betrachten wir die Gruppe jener, die sich leicht für eine Partei entscheiden können, im Zeitraum der vergangenen vier Jahrzehnte, so sehen wir eine sehr aufschlussreiche Entwicklung. Zuerst, 1978, ein doch sehr klares Bild. Mehr als die Hälfte hatte da keine Zweifel, für wen man sich entscheiden würde.
Allmählich jedoch sank die vorbehaltlose Zustimmung. Bis 1995, im Laufe von nur 17 Jahren also, halbierte sich dieser Wert. Und weitere zehn Jahre danach, im Jahr 2005, war es im Vergleich zu den späten Siebzigern überhaupt nur noch ein knappes Drittel.
Parallel zu diesem massiven Zufriedenheitsschwund stieg natürlich die Zahl derer, die an jeder Partei das eine oder andere auszusetzen hatten.
Nehmen wir die heutigen Zahlen zur Hand, erkennen wir auch: Der Zuspruch zum Parteiensystem ist wieder gewachsen, von einem echten Comeback (in Relation zu 1978 wenigstens) kann jedoch keine Rede sein. Zulässig ist aus dieser Zeitreihe allerdings der Schluss, dass immer schon – mal mehr, mal weniger – eine gewisse Mindestgröße an Proteststimmen gegen das vorherrschende Parteiensystem existiert hat. Ein grundsätzliches Potential also.
Aber schlägt sich dieses Proteststimmen-Potential auch in Zahlen bei den Wahlen nieder? Wenn ja, wie? Die Antwort darauf führt uns direkt zum Verhalten der Österreicher, wenn der Ruf zu den Urnen erfolgt.
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Viele wissen es von sich selbst, aus den Medien (wenn wieder mal Wahlabend war) und empirisch belegbar ist es, wie die Grafik zeigt, ebenso. Im Wahlverhalten der Österreicher ist einiges an Bewegung spürbar.
Aktuell, Stand August 2018, würde nur rund ein Drittel von sich behaupten, ein sogenannter Stammwähler zu sein. Also: Einmal diese Partei, immer diese Partei. Besonders stark ausgeprägt ist so ein Verhalten traditionell bei Menschen über sechzig. Überhaupt hat gerade diese Gruppe der Generation über sechzig in vielen politischen Belangen einen gänzlich anderen Blick, wie unsere Forschungen ergeben haben.
Bedeutend beweglicher ist da schon die Gruppe jener, die zumindest ab und zu in einen anderen Teller blicken, die gelegentlichen Wechselwähler. Immerhin jeder Fünfte (22 Prozent) zählt sich dazu, ist also bereit, sein Kreuz auch mal anderswo zu machen. Mehr als ein Viertel (27 Prozent) sind überhaupt potentielle Wechselwähler aus Prinzip. Menschen also, die jedes Mal aufs Neue von den Parteien umworben, überzeugt und gewonnen werden wollen. Darum legen sie sich auch politisch nicht wirklich fest, entscheiden stets neu.
Aber eines darf dabei nicht außer Acht gelassen werden. Der klassische Wechselwähler bleibt in der Regel seinem politischen Spektrum treu, schwimmt weiterhin in vertrauten Gewässern, wird also nicht plötzlich vom Süßwasser- zum Meeresfisch. Oder anders gesagt, er wechselt schon mal das Schwimmbecken, aber nicht gleich das Schwimmbad. Der radikale Wechsel von Links auf Rechts oder umgekehrt ist nichts, was der klassische Wechselwähler üblicherweise vollzieht.
Blicken wir nun nochmals auf den Trend seit 1974, so ist zu sehen, dass die Zahl der Stammwähler tendenziell zurückgeht. Tendenziell steigt die Zahl der Wankelmütigen. Das heißt, der Wählermarkt ist so dynamisch wie nie zuvor. Die Bereitschaft, etwas Neues auszuprobieren, wächst, die Bereitschaft, überhaupt noch zu Wahlen zu gehen, sinkt jedoch im Langzeittrend. Auch das ist ein Zeichen für die wachsende Politikmüdigkeit der Menschen.
Bleibt noch diese Frage zu klären: Wie sieht es mit unserem Wissen zu den einzelnen Parteien aus? Für welche Ziele stehen sie? Wissen wir im Detail, woraus die Parteiprogramme bestehen?
4 von 10 Österreichern sagen dazu klipp und klar: Nein. Weder von den Regierungs- noch von den anderen Parlamentsparteien noch von den Grünen könnten 39 Prozent aller Österreicher mit Bestimmtheit sagen, wofür sie eigentlich eintreten. Auch das ist ein klarer Beleg für das allgemeine Desinteresse der Menschen an der Politik. Denn je weniger mich etwas interessiert, desto weniger weiß ich in der Regel auch darüber.
Bei jenen, die sehr wohl eine periphere, halbwegs genaue oder auch exakte Vorstellung von Programmen und Zielen der Parteien haben, zeigt sich: Wer Bescheid weiß, weiß zumeist über wenigstens zwei unterschiedliche Parteien Bescheid.
Besonders schwer zu definieren sind in den Augen der Menschen die Linie und die Ziele der Liste Pilz und der Neos – die politischen Neulinge also im Vergleich zu den Altarrivierten.
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Am allermeisten ist man sich in Österreich übrigens über die FPÖ im Klaren. Hier hat ein regelrechter Wissenssprung seit der letzten Erhebung eingesetzt. Der Anteil derer, die ein konkretes Bild haben, ist nämlich seit 2008 gleich um 11 Prozent gestiegen.

Auf einen Blick:

Politikmüdigkeit der Menschen wächst und wächst – nur noch 12 Prozent der Bevölkerung sind sehr stark interessiert. Zur Jahrtausendwende waren es fast doppelt so viele.
Gründe für steigende Abkehr: allgemeines Desinteresse, Ohnmachtsgefühl, generelle Unzufriedenheit mit den Politikern
Zwei Fünfteln fällt die Wahlentscheidung leicht
Jeder Dritte ist auch Stammwähler – die Hälfte allerdings wechselt die Partei jedes Mal oder zumindest gelegentlich
Knapp 4 von 10 wünschen sich zumindest manchmal eine völlig neue Partei
4 von 10 können nicht genau einer Partei Programm oder Ziel zuschreiben

Links oder Rechts – denken wir noch in diesen Kategorien?

EIGENSTUDIE – AUGUST/SEPTEMBER 2017

Links oder Rechts?
Es war Ende des Sommers 2017 und zur Nationalratswahl waren es nur noch wenige Wochen hin. Folgende Frage beschäftigte uns im Forscherstab. Ist das klassische Links-Rechts-Schema in der Politik, wie immer öfter zu hören, in die Jahre gekommen? Oder ist es das nicht?
Also machten wir uns auf, einen repräsentativen Querschnitt der heimischen Bevölkerung genau danach zu befragen. Denken die Menschen auch heute noch in diesen althergebrachten Kategorien, wenn sie an Parteien, ihre Themen und ihre Positionierungen denken?
Eines vorneweg. Die alte Unterteilung hat keineswegs ausgedient, sie hat nach wie vor Gültigkeit und ist in den Köpfen präsent. Soweit also alles beim Alten. Doch die Befragungen brachten auch Erstaunliches zutage, wie wir gleich erkennen werden. Vor allem auch bei der Frage, ob Österreich ein politisch gespaltenes Land sei oder nicht.
Fürs Erste baten wir mehr als eintausend Österreich...

Inhaltsverzeichnis

  1. Umschlag
  2. Titel
  3. Impressum
  4. Inhalt
  5. Vorwort
  6. Österreich & die Grundstimmung
  7. Der Job, das Netz & das Leben als solches
  8. Österreich morgen: Was wir uns von der Zukunft erwarten
  9. Österreich & die Politik: Was wir von den Big Playern halten
  10. Leseempfehlungen