
eBook - ePub
Green travelling
Einfach nachhaltig reisen:Urlaubsziele & Planung von A bis Z
- 192 Seiten
- German
- ePUB (handyfreundlich)
- Über iOS und Android verfügbar
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Über dieses Buch
Einzigartige Orte, atemberaubende Natur, fremde Küche und Kulturen – das alles macht eine Reise unvergesslich. Aber dafür um die halbe Welt fliegen oder Teil des Massentourismus sein? Das geht auch anders. Für Wanderurlaub, Radtour oder Campingtrip findet man auch in Europa tolle Ferienorte, und wenn es einmal weiter weg gehen soll, sieht man die Welt aus Zug und Boot mit ganz anderen Augen.
Der Weg ist das Ziel, lautet die Überzeugung der Nachhaltigkeitsbloggerin Julia-Maria Blesin. Sie hat jede Menge Ideen im Gepäck, die ganz einfach umzusetzen sind und Lust auf nachhaltiges Reisen machen.
• Alles, was man für die nächste Reise zu Fuß, mit Rad, Zug, Boot, Zelt oder Campingbus wissen muss
• Mit Packlisten, Funfacts, Tipps und Reiseanekdoten
• Geheimtipps für nahe Reiseziele: Neuseelandfeeling am Königssee, Bären beobachten in Slowenien, Riesenwellen reiten in Portugal
• Für Trips alleine, als Paar, mit Kindern oder Freunden
Häufig gestellte Fragen
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Information
Thema
Reisen

Reisen ohne Flugzeug – das ist so viel mehr als klima- und umweltschonend. Wer zu Fuß oder mit dem Rad in den Urlaub startet, kommt garantiert fit und energetisiert nach Hause. Mit dem Zug reist man ohne Stau und häufig ähnlich schnell wie mit dem Flugzeug, allerdings mit Bewegungsfreiheit und ohne Check-in und Security-Stress. Auf vier Rädern ist man komfortabel und flexibel unterwegs – toll für Familien, die im voll ausgelasteten Fahrzeug auch emissionsarm reisen. Und segeln, paddeln oder schippern eröffnet ganz neue Perspektiven!
Statt fliegen
Vom Mikroabenteuer zur Nahreise ohne Flugzeug
Mit Flugscham (schwedisch: Flygskam) hat die Klimaschützernation Schweden 2018 dem Gefühl einen Begriff verliehen, dass wir mit dem Gewinn der Selbstverständlichkeit, mit der wir heute mit dem Flugzeug reisen, zugleich die Kontrolle über unseren eigenen ökologischen Fußabdruck verloren haben.56 Dabei ist die Wahl des Fortbewegungsmittels zumindest im Urlaub und in der Freizeit eine, die wir ganz individuell und damit auch in größtmöglicher Eigenverantwortlichkeit treffen. Bei immer mehr (selbst)kritischen Konsument*innen stellt sich nun ebenjene Scham ein, wenn sie eine »unnötige« Flugreise – im Sinne von selbst gewählt, nicht etwa jobbedingt oder weil die Familie im Ausland lebt – buchen.
Warum ist Fliegen besonders schädlich für das Klima?
Bei der Verbrennung von Kerosin entstehen neben Kohlenstoffdioxid Substanzen wie Stickoxide, Aerosole und Wasserdampf. Man spricht dabei vom Radiative Forcing Effect.57 Die daraus folgende Bildung von Kondensstreifen, Schleierwolken und Ozon hat einen im Durchschnitt etwa zwei- bis fünfmal höheren Treibhauseffekt als die alleinige Wirkung des ausgestoßenen CO2. Und auch die CO2-Emissionen sind gegenüber der Fortbewegung mit Zug und Bus nicht gering (siehe Kapitel »Der individuelle Reisefußabdruck«). Start und Landung sind beim Fliegen besonders energie- und emissionsintensiv. Der absolute Öko-GAU sind im Verhältnis daher Flugreisen mit kurzem Aufenthalt zu nahe gelegenen Zielen – beispielsweise der beliebte Städtetrip übers Wochenende in eine europäische Metropole, die weniger als zwei Flugstunden oder unter 1.000 Kilometer entfernt gelegen ist (sprich: der Kurzstreckenflug).58

Wieso fliegen wir dennoch?
Ab den 1990ern wurde das Fliegen in Europa gewissermaßen demokratisiert. Überkapazitäten, effizientere Technologien und Konkurrenzdruck bewirkten einen Preisverfall bei Flugtickets.59 1991 hob mit Ryanair das Billigflugkonzept auf dem europäischen Markt zu einem Steilflug ab.
Eine weitere These: Höher, weiter, schneller! So lautet der Anspruch, den die wachstumgetriebene Wirtschaft, in der wir aufwachsen und leben, an uns Individuen stellt. Wer hart arbeitet und auch sonst den Prinzipien der Leistungsgesellschaft folgt, möchte dementsprechend auch mit großartigen Erlebnissen belohnt werden.
Die Onlinebuchung eines Fluges ist heute nicht schwieriger und teurer (die ökologischen Kosten außer Acht gelassen) als der Kauf eines Zugtickets.

»Eines der Ordnungsprinzipien der Moderne ist die Routine, und das Reisen ist eine Unterbrechung dieser Routine. So ist es auch normal, dass es in Gesellschaften, die Routine und Pünktlichkeit hoch schätzen, auch ein entsprechendes Verlangen nach einer Flucht aus dieser Gewohnheit gibt. Man kann den Wunsch nach Reisen definitiv als eine Art Kehrseite einer sehr geregelten und vorhersehbaren Welt sehen.« – Alain de Botton, Schriftsteller und Philosoph60


Für höher, weiter, schneller in der Freizeit steht die Flugreise. Diejenigen, die wegen ihres Jobs nicht wöchentlich von A nach B jetten, mögen das Besteigen eines Flugzeugs noch immer als Abwechslung, Unterbrechung von Routinen und als etwas Großes empfinden.
Zudem: Wenn »Work« und »Life« verschwimmen, statt in Balance zu sein, konzentriert sich die große Flucht aus dem Hamsterrad auf den Jahresurlaub. Die Erwartungen sind dann sowohl an das Hinkommen als auch das Ziel immens: möglichst schnell und bequem ans Ziel gelangen, vor Ort Schön-Wetter-Garantie und die maximale Befriedigung der individuellen Urlaubsbedürfnisse genießen.
Dass die Anreise bereits Teil der Erholung und des Erlebnisses sein kann, scheint in Vergessenheit geraten zu sein. Ebenso, dass insbesondere auf kurzen Strecken eine Fahrt mit dem Zug ähnlich schnell, vor allem aber wesentlich komfortabler und stressfreier sein kann. Auf einem Economy-Flug nach London oder Paris ist man nach der Anfahrt zum Flughafen, Check-in und Boarding den Großteil der beengten Zeit in der Luft damit beschäftigt, Duty-Free-Angebote abzulehnen und vielleicht einen Toilettensprint einzulegen, bevor die Anschnallzeichen wieder aufleuchten. Die Fahrt vom außerstädtisch gelegenen Flughafen in die City dauert dann länger als der Flug selbst. (Mehr dazu im Reisereport: Mia von »Hey lila hey«).
Mikroabenteuer – das Ganz-nah-Erlebnis
Dass wirklich großartige Erlebnisse wortwörtlich auch um die Ecke auf uns warten, ruft uns der Abenteurer Alastaire Humphreys mit seinem Konzept des Mikroabenteuers ins Gedächtnis. Die Lokalexpedition, die nach Humphreys »kurz, einfach, lokal, billig – und trotzdem lustig, spannend, herausfordernd, erfrischend und lohnend« ist, fußt nicht einmal primär auf dem Nachhaltigkeitsgedanken.61 Eher liegen ihr eine Anpacken-mentalität zugrunde im Sinne von »Warum nicht heute starten?« und der Trotz gegen ebenjene Angewohnheit, Tapetenwechsel und Erlebnisse auf wenige Urlaubstage im Jahr zu legen, statt in den Alltag einzuflechten.
Einzige Regel: Das Mikroabenteuer wird zu Fuß, per Rad oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln bestritten.

Ideen für dein nächstes Mikroabenteuer
• Blinde Kuh: Man nehme eine Umgebungskarte mit maximal 15 bis 20 Kilometer Radius und tippe mit geschlossenen Augen mit dem Finger drauf – dorthin bzw. zum nächstgelegenen »Point of Interest« geht es.
• Tourist*in in der eigenen Stadt: Probiere die oft kostenfreien Audiotouren oder sonstigen Angebote des lokalen Tourismusverbands aus! Oder gönne dir einen Reiseführer für die Heimat und erlebe wirklich einmal die touristischen Highlights. Tolle Anregungen finden sich in den »111 Orte, die man gesehen haben muss«-Guides (Emons Verlag), die man inzwischen in jeder Bahnhofsbuchhandlung und für viele große und kleine Städte kaufen kann. Mein Tipp: Zusätzlich gibt es für die größeren Städte auch Familieneditionen, in denen man – selbst wenn heimisch – unbekannte und kindertaugliche Aktivitäten und Orte entdecken kann.
• Gewohnheiten verlegen: Verlege den Besuch des Wochenmarktes oder andere gewohnte Handlungen in einen anderen Stadtteil. Oder: Übernachte statt im Bett auf dem Balkon oder im eigenen Garten.
• Straße um Straße: Turnschuhe anziehen und los! So hat es der New Yorker Matt Green 2015 gemacht und erkundet seitdem Straße für Straße zu Fuß. Auf seinem Blog »I’m just walking« hält er seine Erlebnisse fest. Mindestens 12.800 Kilometer ist er entlang New Yorks Straßen gewandert und hat auf diese Weise sowohl die glamourösen als auch grausigen Ecken seiner Stadt kennengelernt. Der Dokumentarfilm »The World Before Your Feet« begleitet ihn ein Stück des Weges.
• Orte untypisch erleben: Wie sieht es am geliebten Badesee eigentlich im Winter aus? Ein Waldspaziergang bei Nacht? Ein Picknick in der Dämmerung auf der Lieblingswiese? Besuche und erlebe Orte und Aktivitäten zu einer untypischen Tages- oder Jahreszeit!

• Lost Places: Öffentliche Ruinen, stillgelegte Fabrikgelände und verlassene Wohnhäuser – die Überbleibsel solcher Orte erzählen spannende und bisweilen gruselige Geschichten von Einzelschicksalen und Lokalhistorie. Vielerorts finden sich online sogar Communitys, in denen urbane Abenteurer*innen solche verlassenen Orte und ihre Geschichten sammeln. Achtung: Nicht selten ist das Betreten dieser Orte nicht gestattet. Wer es dennoch tut, sollte mit Vorsicht einen Fuß vor den anderen setzen. Oberster Lost-Places-Kodex lautet außerdem, den Ort so zu verlassen, wie er vorgefunden wurde!

Zu Fuß
Auf Wanderschaft
»Nur wo du zu Fuß warst, bist du auch wirklich gewesen«, sprach Goethe. Sonderlich viel Auswahl an Fortbewegungsmitteln dürfte der Dichter, Denker und Reisende im 18. Jahrhundert nicht gehabt haben. Und doch mag an der Weisheit etwas dran sein. Sie legt nahe: Der Weg ist das Ziel, und um einen Ort wirklich erlebt zu haben, muss man auch etwas eigenen Schweiß und Mühe investieren.
Gesundheitsboost: Weitwandern und Waldbaden
»Weitwandern« oder auch »Trekking« sind die Schlagworte, unter denen man Informationen und Geschichten zum Wandern über ein langes Wochenende, die Ferien oder gar eine mehrmonatige Auszeit hinweg findet. Sofern Startpunkt der Wanderung nicht die eigene Haustür ist, gehören zur Klimabilanz des Wanderurlaubs An- und Abreise sowie Verpflegung und Unterkunft. Die Faktoren ...
Inhaltsverzeichnis
- Cover
- Titel
- Impressum
- Inhalt
- Nachhaltig Reisen – Ist das überhaupt möglich?
- Auf dem Weg: Nachhaltig Reisen ohne Flugzeug
- Gruß der Autorin
- Links & Lektüre
- Bildnachweis
- Anmerkungen