Wunder der Psyche - Psychologie des Wunders
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Wunder der Psyche - Psychologie des Wunders

  1. 354 Seiten
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Wunder der Psyche - Psychologie des Wunders

Über dieses Buch

Die Welt ist voller Wunder. Eine abenteuerliche Reise durch alle Zeiten und Kulturen auf den Spuren des Außergewöhnlichen, Geheimnissvollen und Paranormalen. Die weltweiten vielfältigen Erscheinungsformen außersinnlicher Wahrnehmung und paranormaler und mystischer Phänomene, wie sie seit Menschengedenken von Schamanen und Yogis, von Medien, Sensitiven und Mystikern aller Weltreligionen überliefert werden, sind das Thema dieses außergewönlichen Buches. Ob das Hellsehen in Vergangenheit und Zukunft, die Fernwahrnehmung und Telepathie, sie alle sind Wunder der menschlichen Psyche. Ebenso wie die ungeheure Fülle von weltweit belegtern paranormalen und mystischen Phänomenen, sind sie menschliche Universalien, das heißt a priori in jedem Menschen angelegt, sind sie Beweise für die Wunder der Psyche und das das ungeheure Entwicklungspotential, welches in uns allen schlummert.Ob Psychokinese und die damit einher gehenden Spuk- und Poltergeistphänomene, die Künste orientalischer Fakire oder die geheimnisvollen Siddhis, die wunderbaren Kräfte des Yoga, sie alle werden anhand zahlreicher Beispiele detailreich geschildert und erklärt, ebenso wie das Mysterium der katholischen Charismen, die paranormalen und mystischen Manifestationen der christlicher Heiligen. Deren wunderbaren Fähigkeiten und paranormalen Phänomene wie das innere Feuer, das Leben ohne Nahrung, die Bilokation, deren Levitationen und die vielfach belegt Unverwesbarkeit ihrer Körper im Tode, alle diese Phänomene werden anhand konkreter historischer Persönlichkeiten erörtert und erklärt. In Summe eine überaus Kenntnis reiche und faszinierende Kulturgeschichte des Außergewöhnlichen, Geheimnisvollen und Paranormalen.

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Information

DIE AUSSERSINNLICHE WAHRNEHMUNG

Man erblickt nur,
was man schon weiß
und versteht.
JOHANN WOLFGANG VON GOETHE

1. WIE FUNKTIONIERT DIE MENSCHLICHE WAHRNEHMUNG?

Bevor wir uns eingehend mit den verschiedenen Formen der außersinnlichen Wahrnehmung beschäftigen, müssen wir zunächst klären, wie die menschliche Wahrnehmung überhaupt zustande kommt und wie sie funktioniert. Bewusste Wahrnehmung als Produkt des Gehirns ist nämlich wesentlich mehr als die sofortige Verarbeitung einzelner Sinnesreize. Sie ist erst das Endprodukt aus einer Unzahl von Sinneseindrücken, welche registriert, verarbeitet und zu einer bestimmten Wahrnehmung zusammengesetzt werden müssen. Da jede Wahrnehmung immer das Ergebnis vielfältiger individueller Sinneseindrücke und deren individueller Bewertung ist, ist die jeweilige Wahrnehmung stets eine gänzlich individuelle. Kein Mensch hat dieselbe Wahrnehmung wie ein anderer. Darauf, dass jeder Mensch meint, der andere habe dieselbe Wahrnehmung wie er selbst, beruhen alle Missverständnisse und alle zwischenmenschlichen Probleme, bis hin zu Verfolgung anderer Wahrnehmungsinhalte.
Um sich darüber klar zu werden, wie sich Wahrnehmung konfiguriert, ist es zuallererst erforderlich, die Funktions- und Verarbeitungsweise der fünf bzw., zählt man die Propriozeption, die Orientierung im Raum, noch als sechsten Sinn hinzu, der sechs Sinne genau zu hinterfragen.
Die menschlichen Sinnesorgane leisten Unglaubliches und doch erfassen sie nur einen Bruchteil dessen, was uns umgibt. Die menschlichen Sinne sind genau auf die menschliche Lebensweise ausgelegt, sie helfen den Menschen, in seiner jeweiligen Umwelt zu überleben, reichten aber ursprünglich kaum darüber hinaus, weil dies an und für sich für das reine Überleben gar nicht erforderlich ist.
Doch prägt die jeweilige Umwelt auch wesentlich die Sinnesschärfe und erst recht die Wahrnehmung der betreffenden Menschen. Denn nur die optimale Anpassung der menschlichen Sinne und seiner Wahrnehmung an seinem jeweiligen Lebensraum sichert das Überleben. So entwickeln Völker, die in klimatisch oder landschaftlich extremen Zonen der Erde leben, ein spezielles Sinnesinstrumentarium und dadurch auch ganz unterschiedliche kulturell geprägte Wahrnehmungsmuster. So haben etwa Wüstennomaden ein untrügliches Gespür für Luftdruckveränderungen, das sie vor dem Aufkommen eines Sandsturms warnt. Auch die Orientierung anhand der Sterne während langer nächtlicher Karawanenreisen und das Gespür für das Auffinden möglicher Wasserstellen sind spezifische Sinnesleistungen, welche das Überleben in einer so extremen Umwelt erst ermöglichen.
Gleiches gilt für Hochgebirgsbewohner, welche aufgrund von sich ändernden Luftdruck- und Windverhältnissen und der Deutung von Wolkenformationen auf bevorstehende Wetterextreme Rückschlüsse ziehen können. Auch die Bewohner Ozeaniens haben bei ihren weiten Reisen über den Pazifik einen ungeheuren Sinnesreichtum entfaltet, der ihnen die Orientierung ermöglicht. Sie registrieren zum Beispiel die Form der Wellen, fühlen die Windrichtungen, schätzen Art und Verhalten der Seevögel ein u. v. m.: Phänomene, die an den westlichen Reisenden und Ethnologen, die die Polynesier erforschten, unbemerkt vorbeigingen.

1.1. DIE SECHS SINNE DES MENSCHEN – UND EIN WEITERER?

Jedes Lebewesen hat im Laufe der Evolution über Millionen von Jahren genau jene Bandbreite sinnlicher Reizverarbeitung entwickelt, die es zum Überleben braucht.
Diese Weiterentwicklung der Sinne, auch die des Menschen, ist niemals zum Stillstand gekommen und verändert sich laufend in ihrer Bedeutung und Gewichtung der einzelnen Sinne bis in unsere Gegenwart und wird dies auch in Zukunft tun. Auch die erforderlichen Sinnesanpassungen der Tiere an die unwirtlichsten Lebensräume und Klimaverhältnisse sind phänomenal und deren Sinne sind, wie wir noch sehen werden, den menschlichen Sinnen vielfach weit überlegen.
1.1.1. DER SEHSINN
Setzt man das, was wir und unsere Mitgeschöpfe sehen können ins Verhältnis zu dem, was wir nicht sehen können, so ist dies nur ein verschwindend geringer Anteil von 0,005 Prozent von allem, was im Universum existiert. Denn das elektromagnetische Spektrum des sichtbaren Lichts umfasst gerade einmal fünf Tausendstel aller Energie und Materie, die im Universum vorhanden ist.
Der überwiegende Teil all dessen, was im Universums existiert, wird von der konventionellen Physik als »Dunkle Energie« (ca. 73 %) und »Dunkle Materie« (ca. 23 %) bezeichnet. Somit umfasst unsere sichtbare Welt lediglich das extrem schmale Frequenzband des sichtbaren Lichts von 0,005 Prozent, also nur wenige Tausendstel von allem, was existiert. Und selbst innerhalb dieses extrem schmalen Frequenzbandes liegen noch Frequenzen wie Infrarot und Ultraviolett, die dem Menschen für gewöhnlichen nicht sichtbar sind. Die »gesamte Welt«, die wir zu sehen meinen, umfasst somit nur wenige Tausendstel von allem, was existiert, decodiert in nur wenigen Kubikzentimetern im hinteren Teil des Gehirns, in dem Bereich, der für die visuelle Sinnesverarbeitung zuständig ist. Wer also vermeint, nur das als wahr und existent erachten zu dürfen, was er mit eigenen Augen sehen kann, sitzt einer gigantischen Selbsttäuschung auf und dessen Weltsicht bleibt stets nur auf die wenigen Bruchteile all dessen beschränkt, was für ihn sichtbar und daher als existent erachtet wird.
Und trotzdem war das räumliche- und Farbsehen des Menschen seine wichtigste Sinnesleistung, die ihm seit Urzeiten sein Uberleben sicherte.
Allerdings hat sich auch hier, gerade während der letzten Jahrhunderte, eine entwicklungsgeschichtliche Schwerpunktverlagerung ergeben. Während der frühen Periode der Jäger und Sammler war auch das Hören und Riechen noch wesentlich ausgeprägter und für das Überleben in der Wildnis von essenzieller Bedeutung.
Geradezu phänomenal war sicher der Sehsinn der frühen Jäger. Jeder, der selbst einmal eine Safari in Ostafrika unternommen hat, wird sich erinnern, dass die begleitenden Ranger Tiere in großer Entfernung entdecken, lange bevor der abgestumpfte westliche Großstädter auch nur irgendetwas sieht. Die Ausprägung des Sehsinns ist nicht nur von Umwelt - und Lebensweise abhängig, sondern auch von den jeweiligen historischen Erfordernissen.
Mit der Erfindung des Buchdrucks Ende des 15. Jhdts. begann eine Entwicklung, die über die Erfindung der Fotografie, des Films und erst recht des Fernsehens und der Computertechnologie den Sehsinn zum mit Abstand wichtigsten Sinn des Menschen gemacht hat. Heute leben wir in einer Welt der überbordenden optischen Informationsaufnahme und Überflutung, sie hat allen anderen Arten menschlicher Sinnesverarbeitung den Rang abgelaufen. Und der Großteil der Menschen steht auf dem Standpunkt, dass nur das echt und wahr sei, was sie mit eigenen Augen oder auf Fotos, in Filmen oder Videos sehen können.
Doch dass dem keineswegs so sein muss, beweisen unzählige Arten von Sinnestäuschungen, wie die durch die moderne Technik ermöglichten Fotomontagen und digitalen Bildbearbeitungsprogramme, welche den »Augenschein« täuschen und eine völlig andere Wirklichkeit und Wahrheit hervorrufen können. Heute kann man davon ausgehen, dass ein Gutteil der veröffentlichten historisch, politisch oder kulturell relevanten Pressefotos manipuliert ist. Je nach politischer Täuschungsabsicht, werden Gegenstände, Symbole oder bestimmte Personen aus dem Bild herausgenommen oder umgekehrt in dieses hineinkopiert, je nachdem, welche Absicht damit verfolgt wird. Damit hat sich die Authentizität des dargestellten Gesehenen weitgehend erledigt. Ein Foto oder eine Video- bzw. Filmsequenz muss keineswegs mehr eine wahre oder wirkliche Situation wiedergeben. Lediglich dem eigenen Augenschein ist noch bedingt zu vertrauen und selbst der kann manipuliert werden.
Noch krasser ist die Manipulation bei Fotos von Berühmtheiten, Künstlern, Stars, Models und anderen Werbeikonen, vor allem in der »Yellow Press«. Diese sind heute mit Photoshop-Programmen so geschönt, ja eigentlich schon verfälscht, um einem gesellschaftlichen, in natura kaum jemals erreichbarem Schönheitsideal zu entsprechen. Wer zu klein erscheint, wird gestreckt, erscheinen Beine zu kurz, ein Busen zu klein und ein Po zu groß, kein Problem. Mit ein paar Mausklicks wird alles einem imaginären Schönheitsideal angepasst. Hautunreinheiten und Falten werden wegretouchiert und so wird jeder Star auf dem Cover zur seelenlosen Puppe und schaut mit 85 noch aus wie 35. Eine bewusste Manipulation der Wahrnehmung und Erschaffung einer künstlichen Wirklichkeit, die die Lüge zur Wahrheit adelt.
Obwohl der Sehsinn des Menschen noch sein am besten entwickelter Sinn ist, ist er immer noch kümmerlich im Vergleich zum Sehsinn vieler Tiere. Tiere sehen auf ganz unterschiedliche Art und Weise und können diese gesehenen Sinneseindrücke auch wesentlich schneller verarbeiten als der Mensch. Nachtaktive Tiere wie Nager, Katzen, andere Raubtiere und vor allem Vögel sehen hundertfach besser als Menschen, besonders bei Dunkelheit. Vor allem der Sehsinn von Raubvögeln ist phänomenal. So erkennt etwa ein Turmfalke oder eine Eule eine Maus auf dem Feld aus 1,5 Kilometer Entfernung ganz genau und selbst im Dunkeln machen sie deren Bewegungsprofil an den fluoreszierenden Urinspuren aus, was ihnen die Jagd auch in absoluter Dunkelheit ermöglicht.
Auch die Bandbreite des Sehens greift bei vielen Tieren weit über die des Menschen hinaus. Manche Tiere können sowohl Infrarotlicht als auch ultraviolettes Licht sehen, was im Überlebenskampf oft von großem Vorteil sein kann. Während der Mensch maximal 60 Einzelbilder pro Sekunde – der Film arbeitet mit 24 Bildern pro Sekunde – wahrnehmen und verarbeiten kann, hat die Libelle in ihrer mehr als 300 Millionen Jahre dauernden Entwicklungsgeschichte gelernt, 2.000 Bilder pro Sekunde wahrzunehmen und darauf in nur 30 Millisekunden zu reagieren.
Erst durch die phantastischen technischen Entwicklungen der letzten Jahrhunderte und Jahrzehnte, mit ihren »Wundern der Technik«, ist es dem modernen Menschen möglich geworden, über seinen begrenzten natürlichen Sinneshorizont hinauszuwachsen und sowohl bis in die Welt des Mikrokosmos als auch die des Makrokosmos vorzustoßen. Mit Hilfe von Elektronenmikroskopen und ihrer millionenfachen Vergrößerung können kleinste Elementarteichen und mit Hilfe von riesigen Teleskopen Milliarden Lichtjahre entfernte Galaxien und Sterne beobachtet werden.
1.1.2. DER HÖRSINN
Die ersten Reize, die der werdende Mensch wahrnimmt, sind akustische und rhythmische Reize. Das entscheidende vorgeburtliche Erleben für den Fötus sind der Herzschlag und die Atemgeräusche der Mutter. So bezieht das Unterbewusstsein des werdenden Menschen seine Informationen zuallererst aus Akustik und Rhythmik. Daher ist auch die Reaktionsstärke des menschlichen Organismus auf akustische Reize wesentlich größer als auf optische oder Berührungsreize. Der Hörsinn reagiert schon auf ein Zehnmillionstel jener Reizenergie, die erforderlich wäre, um einen taktilen Reiz, also ein Gefühl beim Berührtwerden auszulösen.
Erst nachdem unser Gehirn die von den Ohren gesendeten Reize bzw. elektrischen Signale decodiert hat, können wir etwas hören. Es sind nicht die Ohren, die hören – das Gehirn hört. Entsprechendes gilt auch für den Seh-, Geschmacks- und Geruchssinn.
Akustische und rhythmische Reize sprechen das vegetative Nervensystem stärker an als alle anderen Reize. So verändern sich beim Hören von rhythmischen Rassel- oder Trommelklängen, ja auch beim Hören neuzeitlicher Techno-Musik in der Disco Blutdruck, Pulsfrequenz, Atmung, Muskeltonus, Transpiration und elektrischer Hautwiderstand. Daher sind diese Rhythmen die idealen Voraussetzungen zur Herbeiführung veränderter Bewusstseinszustände wie Trance und Ekstase, welche als andere Realitätsebenen empfunden werden. So gut wie allen ehemaligen Naturvölkern war dieser Umstand geläufig, so dass rhythmisches Rasseln, Trommeln, Singen und Tanzen als die verlässlichsten Wege zum Hervorrufen veränderter Bewusstseinszustände genutzt wurden. Dies besagt auch das uralte Wissen der Schamanen, welche mit Hilfe ihrer Trancen und Ekstasen Zugang zu anderen Bewusstseins- und Erfahrungsebenen erlangten.
Die rhythmische Erregung beeinflusst die elektrische Aktivität in vielen motorischen Zellen des Gehirns, die normalerweise nicht berührt werden. Durch deren Vernetzung mit anderen Sinneszellen wird nicht nur die Wahrnehmung verändert, sondern auch das jeweilige Bewusstsein.
Generell war das Hören für den Menschen der Frühzeit von wesentlich größerer Bedeutung als für uns heute. Denn nur mittels eines exzellenten Gehörs, welches vor sich nähernden Gefahren warnen konnte, war ein Überleben in einer naturbelassenen Umwelt möglich.
Einen Menschen hören wir nur dann sprechen, wenn die von seinen Stimmbändern erzeugten Schwingungen von unserem Gehirn decodiert werden können. Das menschliche Gehöhr umfasst dabei eine Bandbreite von etwa 20 bis 20.000 Hertz. Das ist schon recht beachtlich, doch im Vergleich zu vielen Tieren geradezu mickrig. Denn es gibt unzählige Geräusche, die für den menschlichen Hörapparat schlicht nicht wahrnehmbar sind. Dies sind sowohl tiefe Töne unter 20 bis 16 Hertz, ein Bereich, der als Infraschall bezeichnet wird, und ein Bereich von über 20.000 Hertz, welcher als Ultraschall bezeichnet wird.
Mit Infraschalllauten verständigt sich eine Vielzahl von Tieren wie Mäuse und Ratten, aber auch Elefanten, Giraffen und Flusspferde, nur der Mensch kann sie für gewöhnlich nicht hören. Noch wichtiger ist der Infraschall für die Kommunikation all jener Lebewesen, die im Meer leben. Unter Wasser trägt der Infraschall vier Mal weiter als in der Luft. Deshalb ist Infraschall hier das ideale Verständigungsmittel. Unzählige Fischarten, auch die großen Meeressäuger wie Wale und Delfine. Sie alle verständigen sich per Infraschall. Da unter Wasser keine Luftatmosphäre existiert, kann der Mensch hier auch keine Schallwellen wahrnehmen und glaubt daher, die Fische seien stumm und unter Wasser existiere eine lautlose Welt. Die Redewendung »stumm, wie ein Fisch« ist jedoch purer Nonsens, denn unter Wasser pfeift, quiekt, blubbert und gurgelt es permanent, doch kann es das menschliche Ohr nicht hören. Nur mittels modernster Sonargeräte kann der Mensch etwa die Gesänge und Lockrufe der Delfine und Wale belauschen, sonst blieben ihm auch diese verborgen.
Schon Hunde und Katzen haben ein wesentlich empfindlicheres und weitreichenderes Hörvermögen als der Mensch. Doch noch viel relevanter für das Leben zahlreicher Tiergattungen ist der sogenannte Ultraschall, damit bezeichnet man Laute oberhalb der menschlichen Hörgrenze von 20.000 Hertz. Ohne technische Hilfsmittel kann der Mensch auch Töne in diesem Bereich nicht hören. Fledermäuse und Flughunde hingegen stoßen in kurzen Intervallen extrem hohe Ultraschallrufe aus, die sowohl von ihren Beuteinsekten als auch von den Objekten ihrer Umgebung als Echo reflektiert werden und ihnen so Orientierung und Jagderfolg auch in absoluter Dunkelheit sichern. Auch Singschrecken und Grillen hören mit Trommelfellen in ihren Beinen extrem hohe Töne. Den Tonhöhenrekord unter den Insekten halten einige Nachtfalterarten, die Töne bis zu 240.000 Hertz registrieren. Frequenzbereiche, die auch deren Hauptfeinde, die Fledermäuse, zur Echoortung nutzen.
Noch eine andere Art von Lauten und Geräuschen ist für Menschen gewöhnlich unhörbar: das Hintergrundrauschen des Weltalls. Das All ist weder tot noch stumm. Alle Sterne, Planeten und Galaxien geben nicht nur Lichtimpulse von sich, sondern auch jeweils charakteristische Laute. Vor allem Neutronensterne geben so viel Energie ab, dass wir sie nicht nur mit technischer Hilfe hören, sondern sogar ihren charakteristischen Rhythmus erfassen können. In ihrer Gesamtheit ist dies eine regelrechte Symphonie, die zwar allzeit spielt, aber für das menschliche Ohr für gewöhnlich nicht hörbar ist. Der Kosmos klingt, wenn auch gewiss anders als die »Sphärenmusik«, von deren Existenz schon Johannes Kepler im frühen 17. Jhdt. überzeugt war.
Und doch kann dieser kosmische Klang von Menschen in tiefer Meditation oder im Zuge einer gezielt entwickelten Hellhörigkeit wahrgenommen werden. Indische Yogis vermögen den Urlaut des Universums, die Keimsilbe »Aum« bzw. »Om«, welcher als heiliger Laut in allen östlichen spirituellen Traditionen verehrt wird, zu vernehmen. Dieses außergewöhnliche Hören wird im altindischen Yoga-System als das »göttliche Ohr« bezeichnet und gilt als eine der Siddhis, der paranormalen Fähigkeiten, welche auf dem Weg der Bewusstseinstransformation erlangt werden.
1.1.3. DER GERUCHSSINN
Die Evolution hat den Menschen aus gutem Grund mit einem empfindlichen Geschmackssinn, vor allem aber mit einem entsprechenden Riechorgan ausgestattet. Der Geruchssinn ist ein wesentlicher Überlebensfaktor. Schlechter Geruch oder sogar Gestank verweist auf giftige oder ungenießbare Nahrung. Da riecht etwas gut – scheint genießbar zu sein – also aufessen! Dieses Reaktionsmuster steht am Anfang allen Lebens.
Auch der Geruchssinn war im Anfangsstadium der menschlichen Entwicklung ausgeprägter und von größerer Wichtigkeit für das Überleben als heutzutage.
Der Geruchssinn ist der unmittelbarste der menschlichen Sinne. Während visuelle, akustische oder haptische Signale erst in der Großhirnrinde verarbeitet werden müssen, wirken Düfte im Gehirn direkt auf das limbische System, wo Emotionen erzeugt und Triebe gelenkt werden.
Kein Wunder also, dass der Geruchssinn so tief in uns Menschen verwurzelt ist. Ein paar wenige Geruchsmoleküle in unserer Nase genügen und in unserem Gehirn werden längst vergangene Eindrücke und Erinnerungen wieder lebendig....

Inhaltsverzeichnis

  1. Inhaltsverzeichnis
  2. Einführung
  3. 1. Wie funktioniert die menschliche Wahrnehmung?
  4. 2. Die Wahrnehmungsfallen
  5. 3. Formen außersinnlicher Wahrnehmung (ASW)
  6. 4. Der siebte Sinn
  7. 5. Die Telepathie
  8. 6. Was ist eigentlich ein Wunder?
  9. 7. Das innere Feuer
  10. 8. Der magische Flug
  11. 9. Wunderbare Lichtphänomene
  12. 10. Leben ohne Nahrung
  13. 11. Die Levitation
  14. 12. Außerkörperliche Erfahrungen und Astralreisen
  15. 13. Von Bilokationen und Doppelgängern
  16. 14. Das Phänomen der Unverweslichkeit
  17. 15. Die Macht der Reliquien
  18. 16. Die Erlangung des Lichtkörpers
  19. 17. Schlussbetrachtungen
  20. Literaturverzeichnis
  21. Weiterführende Literaturempfehlungen
  22. Impressum