Mit Schmerzen leben
eBook - ePub

Mit Schmerzen leben

Das Übungsbuch bei akutem und chronischem Schmerz

  1. 256 Seiten
  2. German
  3. ePUB (handyfreundlich)
  4. Über iOS und Android verfügbar
eBook - ePub

Mit Schmerzen leben

Das Übungsbuch bei akutem und chronischem Schmerz

Über dieses Buch

Übungen für ein besseres Leben trotz SchmerzenWer über längere Zeit Schmerzen hat, weiß, wie stark sie das Leben beeinträchtigen. Ganz selbstverständliche Aktivitäten werden erschwert oder unmöglich gemacht. Zu den physischen Einschränkungen gesellen sich, besonders bei chronischem Schmerz, erhebliche psychische Belastungen. So vielfältig wie die Schwierigkeiten sind, mit denen Schmerzpatienten lernen müssen umzugehen, so zahlreich sind die Formen und Arten des Schmerzes. Dass man den Schmerz nicht sehen kann, macht es zudem Angehörigen und Freunden häufig schwer, die so wichtige Unterstützung zu geben.In diesem Buch zeigt Ihnen Annette Auch-Schwelk, wie Sie unabhängig von Ihrem spezifischen Schmerz neue Räume für Lebensfreude und Lebenslust für sich schaffen können. Der Schwerpunkt liegt auf einer Vielzahl von Übungen, die Sie direkt umsetzen und in Ihren Alltag integrieren können. Das Spektrum reicht von Kreativitätstechniken über Achtsamkeit, Meditation und Arbeit an inneren Einstellungen bis hin zu Routinen für das tägliche Leben. Alle Übungen können Sie dabei zu unterstützen, mit Schmerzen ein lebenswertes und selbstbewusstes Leben mit mehr Freude zu führen.

Häufig gestellte Fragen

Ja, du kannst dein Abo jederzeit über den Tab Abo in deinen Kontoeinstellungen auf der Perlego-Website kündigen. Dein Abo bleibt bis zum Ende deines aktuellen Abrechnungszeitraums aktiv. Erfahre, wie du dein Abo kündigen kannst.
Derzeit stehen all unsere auf mobile Endgeräte reagierenden ePub-Bücher zum Download über die App zur Verfügung. Die meisten unserer PDFs stehen ebenfalls zum Download bereit; wir arbeiten daran, auch die übrigen PDFs zum Download anzubieten, bei denen dies aktuell noch nicht möglich ist. Weitere Informationen hier.
Perlego bietet zwei Pläne an: Elementar and Erweitert
  • Elementar ist ideal für Lernende und Interessierte, die gerne eine Vielzahl von Themen erkunden. Greife auf die Elementar-Bibliothek mit über 800.000 professionellen Titeln und Bestsellern aus den Bereichen Wirtschaft, Persönlichkeitsentwicklung und Geisteswissenschaften zu. Mit unbegrenzter Lesezeit und Standard-Vorlesefunktion.
  • Erweitert: Perfekt für Fortgeschrittene Studenten und Akademiker, die uneingeschränkten Zugriff benötigen. Schalte über 1,4 Mio. Bücher in Hunderten von Fachgebieten frei. Der Erweitert-Plan enthält außerdem fortgeschrittene Funktionen wie Premium Read Aloud und Research Assistant.
Beide Pläne können monatlich, alle 4 Monate oder jährlich abgerechnet werden.
Wir sind ein Online-Abodienst für Lehrbücher, bei dem du für weniger als den Preis eines einzelnen Buches pro Monat Zugang zu einer ganzen Online-Bibliothek erhältst. Mit über 1 Million Büchern zu über 1.000 verschiedenen Themen haben wir bestimmt alles, was du brauchst! Weitere Informationen hier.
Achte auf das Symbol zum Vorlesen in deinem nächsten Buch, um zu sehen, ob du es dir auch anhören kannst. Bei diesem Tool wird dir Text laut vorgelesen, wobei der Text beim Vorlesen auch grafisch hervorgehoben wird. Du kannst das Vorlesen jederzeit anhalten, beschleunigen und verlangsamen. Weitere Informationen hier.
Ja! Du kannst die Perlego-App sowohl auf iOS- als auch auf Android-Geräten verwenden, um jederzeit und überall zu lesen – sogar offline. Perfekt für den Weg zur Arbeit oder wenn du unterwegs bist.
Bitte beachte, dass wir keine Geräte unterstützen können, die mit iOS 13 oder Android 7 oder früheren Versionen laufen. Lerne mehr über die Nutzung der App.
Ja, du hast Zugang zu Mit Schmerzen leben von Annette Auch-Schwelk im PDF- und/oder ePub-Format sowie zu anderen beliebten Büchern aus Psychology & Diseases & Allergies. Aus unserem Katalog stehen dir über 1 Million Bücher zur Verfügung.

Information

TEIL IV: MIT SCHMERZEN LEBEN – STRATEGIEN FÜR DEN ALLTAG

12. In schmerzhaften und kritischen Situationen einen kühlen Kopf bewahren

Stabilisieren – analysieren – Unterstützung finden – weitermachen

In schwierigen Situationen, sei es, wenn die Schmerzen sehr stark sind, oder bei anderen Herausforderungen, habe ich nach etwas gesucht, das ich immer tun kann; das mich unterstützt und das ich, ohne lange überlegen zu müssen, anwenden kann. „Aller guten Dinge sind drei“, heißt ein Sprichwort. Also habe ich nach einem „Drei-Punkte-System“ gesucht. Am Ende habe ich für mich ein „Vier-Punkte-System“ entwickelt, das ich immer anwende. In diesem Fall also: „Aller guten Dinge sind vier!“

1. Stabilisieren

Wichtig ist, dass wir immer unseren aktuellen „Notfallkoffer“ parat haben. Der Inhalt kann sich im Lauf der Zeit ändern. Manche Methoden, die heute gut für mich sind, können morgen schon nicht mehr wirken. Manche sind lange unterstützend. Es ist wichtig, immer wieder zu prüfen, ob der Notfallkoffer noch aktuell ist, damit er, wenn es darauf ankommt, gleich parat ist. Das heißt, es ist wichtig, sich immer wieder Zeit für sich selbst zu nehmen und zu prüfen, was man jetzt gerade für seinen Notfallkoffer benötigt, damit er hilfreich ist und uns stabilisiert.
Du siehst ein kleines, circa dreijähriges Kind auf der Straße liegen. Es weint. Niemand ist bei ihm. Was machst du? Ich denke, die meisten von uns würden zu dem Kind hingehen und fragen, was los ist, es trösten, „Ich bin bei dir und helfe dir“ sagen und es vielleicht sogar in den Arm nehmen. Wir würden fragen, wo Mama und Papa sind und wie wir helfen können. Kaum jemand geht hin und sagt: „Ach, bleib liegen, es lohnt sich nicht mehr aufzustehen, es kommt alles noch schlimmer im Leben!“ Ich hoffe zumindest nicht, dass ihr das macht! Sondern ihr ermutigt das Kind, unterstützt es und stabilisiert es.
Wenn wir eine Person sehen, die selbstständig atmet, jedoch ohnmächtig am Boden liegt, sind wir angehalten, sie als Erstes in die stabile Seitenlage zu legen. Und so machst du das zukünftig bei dir auch. Du musst dich natürlich nicht körperlich in die stabile Seitenlage legen, doch wichtig ist, dich körperlich und seelisch zu stabilisieren. Das heißt: Wenn du in einer für dich schmerzhaften Situation bist, stabilisierst du dich als Erstes. Tröste und unterstütze dich selbst!
Angenommen, du bist mit Freunden in einem Café, und eine Freundin kippt plötzlich um und ist ohnmächtig. Schnell rufst du den Notarzt an. Dieser sagt dir am Telefon: „Ich muss noch kurz meinen Arztkoffer suchen. Dann prüfe ich, ob alle Instrumente drin sind, und tausche die Tabletten aus. In ca. 15 Minuten fahre ich dann los.“ Wie würdest du reagieren, was sagen? Vielleicht wirst du ärgerlich und antwortest: „Geht’s noch? Die Freundin braucht dringend Hilfe, los, kommen Sie schnell hierher!“ Wenn der Arzt nicht vorbereitet ist und erst seinen Arztkoffer, seinen „Notfallkoffer“ holen muss, prüfen, ob alle für ihn wichtigen Instrumente und Medikamente im Koffer sind, geht wertvolle Zeit verloren. Genauso ist es bei uns!
Für deinen eigenen Notfallkoffer helfen dir die folgenden Fragen, die du gleich beantworten kannst. Selbstverständlich kannst du die Antworten jederzeit ergänzen. Ich empfehle dir, regelmäßig zu überprüfen, ob sie noch passend für dich sind!
ÜBUNG: Mein Notfallkoffer für Schmerzen oder kritische Situationen
Was stabilisiert mich körperlich?
Was stabilisiert mich mental?
Was tröstet mich?
Was unterstützt mich?
Was gibt mir Sicherheit?
Was hilft mir, wenn ich Zeit habe, was, wenn nicht?
Was hilft mir, wenn ich allein bin, und was, wenn ich mit anderen zusammen bin?
Was hilft mir, wenn ich bei der Arbeit oder zu Hause bin?
Was hilft mir, wenn ich im Auto, Flugzeug, Zug oder in öffentlichen Verkehrsmitteln bin?
Was hilft mir, wenn ich im Kino, Theater oder in einer Veranstaltung bin?
Was ist bereits „abgelaufen“ und hilft mir nicht mehr?
Was brauche ich, wenn ich leichte, mittelstarke oder starke Schmerzen habe?
Was brauche ich jetzt in einer Notfallsituation, damit es mir besser geht?
Wichtig ist mir noch für meinen Notfallkoffer:
Unten folgen einige Anregungen. Weitere findest du überall in den Übungen in diesem Buch! Wichtig ist, dein eigenes Maßnahmen-Set zu finden, denn nur du kannst deinen Notfallkoffer füllen!
Was stabilisiert dich mental?
Vielleicht hilft es dir, immer wieder den Satz zu sagen: „Es geht vorbei. Es geht vorbei. Es geht vorbei …“ Du hast die Gewissheit, dass es nur eine Phase ist. Der Schmerz wird nicht immer gleich stark bleiben. Er ist jetzt sehr stark, doch es wird besser werden. Die Schmerzen kommen, und die Schmerzen gehen. „Es geht vorbei. Es geht vorbei. Es geht vorbei …“
Oder erinnere dich daran, dass du schon einmal schmerzhafte Phasen hattest. Die Schmerzen kommen, und sie gehen. Stell dir vor, du stehst vor einem Fluss. Du siehst, wie das Wasser fließt. Dabei sagst du dir: „Die Schmerzen kommen, und die Schmerzen gehen. Die Schmerzen kommen, und die Schmerzen gehen. Die Schmerzen kommen, und die Schmerzen gehen …“.
Tröste dich selbst, als ob du ein weinendes oder trauriges Kind trösten würdest. Vielleicht möchtest du dir so etwas sagen wie: „Ich bin bei dir. Gemeinsam schaffen wir das. Ich helfe dir durch die für dich schwere Situation. Wir bekommen das gemeinsam hin. Du machst das wunderbar. Ich bin für dich da …“
Was stabilisiert dich körperlich?
Prüfe, welche körperliche Lage für dich in der schmerzhaften Phase am besten ist. Vielleicht ist es auf dem Rücken liegen. Es wird Momente geben, in denen du dem Impuls folgen kannst. Es kann auch sein, dass du bei der Arbeit bist und dich gerade nicht hinlegen kannst. Dann suche nach etwas anderem, das dir Erleichterungverschafft. Geht es besser, wenn du dich an die Wand lehnst? Wenn du dies nicht vor Kollegeninnen machen möchtest und kein Einzelbüro hast, dann gehe auf der Toilette in eine Kabine und lehne dich dort an die Wand. Die Wirbelsäule zu spüren, dich anzulehnen, wenn du magst mit einem Seufzer, einem lauten „ach ja“, hilft zu entspannen.
Die Embryohaltung kann eine Erleichterung sein und hilft ebenfalls zu entspannen. Lege dich zur Seite. Beuge deinen Rücken und ziehe dabei deine Knie leicht an. Liege da wie ein Baby. Es gilt, nichts zu tun, einfach nur daliegen und genießen.
Stelle beide Beine auf die Erde. Entweder im Sitzen oder im Stehen, beides ist gut. Verteile das Gewicht gleichmäßig auf beide Beine. Spüre, wie du dadurch einen festen Halt, einen sicheren Standpunkt bekommst. Jetzt stell dir vor, dass von deinen Füßen aus Wurzeln in den Boden sprießen. Du kannst dir sagen: „Ich stehe (oder sitze) fest wie ein Baum. Ich bin sicher. Geborgen und frei.“ Stell dir vor, wie der Schmerz aus deinem Körper in die Erde fließt und gleichzeitig Kraft, Geborgenheit und Schutz aus der Erde in dich hineinfließen. Wichtig ist, diese Übung zu wiederholen, immer wieder. Das gibt Kraft, stärkt dich und entspannt.
Prüfe deinen Körper. Vermutlich geht dein Fokus sofort auf die Stelle, die schmerzhaft ist. Nimm diese wahr und prüfe die anderen Körperteile. Gibt es irgendwo eine Stelle, die sich gut anfühlt oder zumindest nicht schmerzt? Richte den Fokus immer wieder darauf.
Vielleicht ist es gut, dich zu bewegen. Gehe ein paar Schritte. Tanze etwas. Gehe spazieren oder mache Sport. Schau, was für dich gerade am besten ist.
Was tröstet dich? Was unterstützt dich? Was brauchst du jetzt, damit es dir besser geht?
Habe immer für jede Situation ein paar Maßnahmen parat – wenn du nachts aufwachst und Schmerzen hast, wenn du während der Arbeit Schmerzen hast, wenn du allein bist oder mit anderen zusammen, wenn du privat oder berulich unterwegs bist, ob nun mit Menschen, die dir nahestehen, oder mit solchen, die dir nicht vertraut sind. Was hilft dir in diesen Augenblicken? Was tröstet und unterstützt dich dabei?
Hören: Habe verschiedene Musikstücke in deinem Notfallkoffer. Für Momente, in denen du es laut und vielleicht rockig magst, und für solche, in denen es dir nach ruhiger Musik ist. Musik, die dich beruhigt. Probiere aus, was dir guttut. Ist es eine Frauen- oder eine Männerstimme? Sind es vielleicht Naturklänge: das Meeresrauschen oder das Zwitschern der Vögel? Du kannst dir verschiedene Playlists anlegen, z. B. eine zum Einschlafen, eine mit Naturklängen oder eine „Mediation“, so, wie es für dich passend und hilfreich ist. Vielleicht magst du anstatt Musik auch lieber Hörbücher.
Sehen: Welches Licht brauchst du? Vielleicht magst du Kerzen? Ist dir in diesem Moment wichtig, dass alle Lampen an sind und den Raum, in dem du bist, hell erleuchten? Oder magst du lieber die Vorhänge schließen oder die Jalousien herunterziehen?
Wirkt Kaminfeuer auf dich beruhigend? Solltest du keinen Kamin besitzen, gibt es hierfür auch DVDs. Oder du schaust dir Bilder im Zimmer an, auf denen du in einer für dich glück...

Inhaltsverzeichnis

  1. Über dieses Buch
  2. Verzeichnis der Übungen
  3. Vorwort
  4. TEIL I: DEN SCHMERZ KENNENLERNEN – EINFÜHRUNG
  5. TEIL II: DEM SCHMERZ BEGEGNEN – ÜBUNGEN ZUM UMGANG MIT SCHMERZEN
  6. TEIL III: DEN SCHMERZ REFLEKTIEREN – DIE INNERE EINSTELLUNG ZU SCHMERZEN
  7. TEIL IV: MIT SCHMERZEN LEBEN – STRATEGIEN FÜR DEN ALLTAG
  8. ANHANG