
- 326 Seiten
- German
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Blaue Blumen zu Allerseelen
Über dieses Buch
Santo Piazzese, Molekularbiologe, preisgekrönter sizilianischer Autor, entwirft in seinem dritten Palermo-Krimi einen Kosmos schriller Gegensätze, das Soziogramm einer verführerischen und brutalen Gesellschaft. Palermo eben.
Alles deutet daraufhin, dass die insgesamt fünf Mordopfer auf das Konto der Mafia gehen. Aber hier soll die Mafia als eine Realität dargestellt werden, die in Palermo so hautnah erfahrbar, so "selbstverständlich" ist, dass anders als in Andeutungen über sie zu sprechen zum verzichtbaren Beiwerk wird. Mit grandios lebensecht gezeichneten Figuren, allen voran Kommissar Vittorio Spotorno und seine drei Frauen, die von ihm geehelichte Amalia, die Polizeibeamtin Stella, die mysteriöse Dama Bianca, erzählt der Roman auch von der Fatalität des Mitgerissenwerdens, gerade wenn man sich am Rande der niedergehenden Lawine stehend sicher wähnt. Jean-Claude Izzo reihte diesen Noir unter die aus dem Mittelmeerraum ein, deren "Stammbaum bis zur griechischen Tragödie zurückreicht".
Alles deutet daraufhin, dass die insgesamt fünf Mordopfer auf das Konto der Mafia gehen. Aber hier soll die Mafia als eine Realität dargestellt werden, die in Palermo so hautnah erfahrbar, so "selbstverständlich" ist, dass anders als in Andeutungen über sie zu sprechen zum verzichtbaren Beiwerk wird. Mit grandios lebensecht gezeichneten Figuren, allen voran Kommissar Vittorio Spotorno und seine drei Frauen, die von ihm geehelichte Amalia, die Polizeibeamtin Stella, die mysteriöse Dama Bianca, erzählt der Roman auch von der Fatalität des Mitgerissenwerdens, gerade wenn man sich am Rande der niedergehenden Lawine stehend sicher wähnt. Jean-Claude Izzo reihte diesen Noir unter die aus dem Mittelmeerraum ein, deren "Stammbaum bis zur griechischen Tragödie zurückreicht".
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Information
Blaue Blumen zu Allerseelen
Amalias Traum war es, ein sonniges Fleckchen Erde zu haben, auf dem sie ihre schlichten weißen und duftenden Banks-Rosen züchten und deren Ranken so lenken konnte, dass sie Vordächer und Sichtsteinmauern bis hinauf zu den Balkongittern bedeckten. Ein lehmiger tiefer Erdboden mit schönen blaugrauen Steinen aus den antiken Steinbrüchen bei Selinunt.
Sie hatte eine Passion für alte, Duft verströmende Rosensorten, die nur schwer zu kriegen und längst von den großen, völlig geruchlosen Rosen in künstlichen Farben, die sich wie Blumenkohl öffneten, verdrängt worden waren. Vorerst begnügte sie sich mit Kletterrosen der Sorte Paul’s Scarlet, die sie per Katalogversand erworben hatte. Den ganzen Herbst über hatte der Rosenstock auf ihrem Balkon Hunderte von kleinen resistenten Rosen getragen, die sich an den Leitungen festklammerten, als fürchteten sie, für immer und ewig zwischen den Seiten eines alten russischen Romans zu enden.
Es war ein Bilderbuchherbst gewesen: sanft, andauernd. Die Art von Herbst, den die Alten heraufbeschworen, ein Gespinst der Erinnerung, anhand verfälschter Details aus dem Gedächtnis neu zusammengereimt: Ah, zu meiner Zeit …. heute hingegen …
Das Licht, besonders das der späten Stunden, ging von Gelbtönen langsam in ein Gold über, je kürzer die Tage wurden und die Platanen des Parks der Villa Bonanno sich in ein Gemälde von Michele Catti verwandelten.
Daran dachte Spotorno, als er sich zu Allerseelen diszipliniert an Amalias Seite in den Besucherstrom auf den Wegen des Rotoli-Friedhofs einreihte.
Amalia hielt kleine Blumensträuße in den Händen. Weiße, gelbe, lila Blüten, deren Namen Spotorno nicht kannte, klein und duftend, aus der Mode gekommen und wie geschaffen für einen Pariser Friedhof, für die Gräber von Personen, die bereits mit zwanzig Jahren und zu heroischeren Zeiten verstorben waren.
Amalias Blumen waren für die Gräber ihrer Familie bestimmt und für verfrüht aus dem Leben gerissene Freunde; da war wenig Romantik im Spiel. Ihre gemeinsamen Ausflüge auf den Friedhof waren rar, sie widmeten sich dem Trauerkult nicht mit besonderem Eifer, auch wenn sie die Tradition des Allerseelenfestes am 2. November in Ehren hielten: Da gab es für die Kinder am Morgen Spielsachen, Zuckerpuppen und frutta di martorana*. Diese Gaben hatten die Toten über Nacht für die einzelnen Familienmitglieder dargebracht: hingelegt, in der Kindersprache.
Spotorno holte einen alten Kinderreim aus der Versenkung:
Talìa chi mi misiru i Morti
u pupu cull’anchi torti
a atta c’abballava
e u surci ca sunava.**
Er war so sehr in seine Erinnerungen abgetaucht, dass es Amalia war, die die Frau als Erste bemerkte: Ein Gesicht, das sich inmitten Dutzender anderer Gesichter hin und wieder zeigte, mit dem gewohnten Alabasterweiß, das dank des übermäßig strahlenden Himmels noch heller wirkte.
Jetzt sahen sie beide, wie sie abbog und sich auf einem Friedhofsweg entfernte, auf dem sich noch mehr Menschen drängten. Erhobenen Hauptes schritt sie dahin und trug ihren Blumenstrauß zum Schutz vor den Menschenmassen mit beiden Händen in der Höhe, weshalb Spotorno aus der Ferne ihn überhaupt sehen konnte; er hielt ihn für blaue Rosen.
Sie schauten ihr nach, bis sie in dem Gewimmel außer Sichtweite war.
Seit sie Diegos Leiche gefunden hatten, war Spotorno ihr nicht mehr begegnet.
Damals war sie wie betäubt gewesen, und keiner hatte etwas aus ihr herausbringen können, das für die Ermittlungen hilfreich gewesen wäre. Sie hatte sich sogar geweigert, die Leiche zu identifizieren; das hatte dann ein jüngerer Bruder von Diego übernommen, der noch in der Nacht aus Catania angereist war, wo er bei einer Bank eine Anstellung gefunden hatte.
Zu entdecken, dass es im Leben seines Bruders eine dunkle, verborgene Seite gab, war für ihn ein Schock gewesen. Auch er war wegen seiner Arbeit bei einer Bank feinmaschig überprüft worden. Aber der Mann schien sauber, sie hatten keinerlei Verdachtsmomente gefunden.
Spotorno konnte sich nur vage an ein Bürschchen von zwei oder drei Jahren erinnern, das die gleiche Haarfarbe hatte wie sein älterer Bruder; er war um Vieles jünger als Diego, Rosario und Vittorio, weshalb sie ihn auch nicht in ihr Trio aufgenommen hatten.
Jetzt standen sie vor dem Grabmal von Amalias Familie. Amalia verteilte die mitgebrachten Blumen in den Vasen und klaubte ein wenig welkes Laub auf.
Danach setzten sie ihre Runde noch eine halbe Stunde lang fort und steuerten schließlich auf den Ausgang zu.
Spotorno hatte später nie erklären können, aus welchem Impuls heraus er nicht auf dem regulären und kürzesten Weg zum Ausgang ging, sondern unter Missachtung der schwachen Proteste Amalias, die keine Lust hatte, weiter durch die Gegend zu laufen, auf Seitenwege abbog. Vielleicht war das Wiederauftauchen der Dama Bianca daran schuld, die vor ihnen auf den Ausgang zulief. Zumindest glaubte er das, denn die Frau war fast vollständig von der Menge verdeckt, und was sie aus der Entfernung sahen, war einzig ihr Nacken. Dieser Nacken aber erschien ihm unverwechselbar.
Sie musste ihre blauen Blumen ja irgendwo gelassen haben.
Der Kommissar hatte sich die Fotos und das Video von Diegos Beisetzung auf dem Rotoli-Friedhof gründlich angesehen und hatte deshalb eine ziemlich klare Vorstellung davon, wo sich die Grabstätte der Familie Sala befand. Amalia folgte ihm schweren Herzens.
Er brauchte nicht lange, um den Ort zu finden. Eine große Grabplatte aus schlichtem Marmor, darauf eingraviert in goldenen Lettern: Famiglia Sala. Darüber erhob sich eine kleine Stele mit den Namen der Verstorbenen. Diego war der Letzte. Niemand war in der Nähe der Grabstätte. Einige vertrocknete Blumen, die vielleicht noch vom Tag der Beisetzung Diegos stammten, steckten in den Mauervasen.
Nicht die Spur von blauen Blumen, was Spotorno nicht verwunderte. Ihr Fehlen war vielmehr eine Bestätigung für gewisse Ideen, die in ihm herangereift waren, als er die Schilderungen der Polizeibeamtin Stella mit den Informationen in Zusammenhang brachte, die Puleo kurz vor der Ermordung von Diego und Sanfilippo zusammengetragen hatte.
Logisch, dachte er, das ist nicht das richtige Grab.
Er bat Amalia, auf ihn zu warten, und ging rasch zur Friedhofsverwaltung in der Nähe des Eingangs. Dort erhielt er die Lagepunkte für die Grabstätte der Familie Mancuso, wo er die blauen Blumen finden würde.
Was mache ich hier eigentlich?, fragte er sich, während er zu Amalia zurückkehrte. Wäre es nicht besser, alles so zu belassen, wie es war?
Amalia war sprachlos angesichts der über und über mit Stuck verzierten Grabstätte der Mancusos, Spotorno geschockt, angesichts der fehlenden blauen Blumen.
Schnell fasste er sich wieder. Er hatte die plausibelste Möglichkeit vernachlässigt, nämlich ihre Herkunftsfamilie. Wieder eilte er zur Friedhofsverwaltung, dieses Mal in Begleitung von Amalia, die wegen des plötzlichen Stimmungsumschwungs ihres Ehemanns etwas besorgt war.
— Die Grabstätte der Familie Caminiti?, fragte Spotorno den Zuständigen.
Die Antwort kam innerhalb von Sekunden: Es gab keine Familie Caminiti auf dem Rotoli-Friedhof. Vielleicht waren sie auf dem Sant’Orsola oder dem Santa Maria di Gesù oder bei den Cappuccini, zählte der Angestellte die anderen Möglichkeiten auf.
Dann blieb nur noch eine Möglichkeit. Es war mehr ein Schuss ins Blaue. Dazu brauchte er keine Unterstützung des Angestellten, denn dieses Grab kannte er. Schnaufend marschierte Spotorno zur gegenüberliegenden Seite des Friedhofs.
Ein Strauß blauer Blumen, ganz schlicht auf der Marmortafel abgelegt.
Gott sei Dank sind es keine Rosen, war sein erster, abwegiger Gedanke, da ihm Emanueles eigenwillige Experimente mit dem Züchten von blauen Rosen in den Sinn kamen. Dann begann er, die Bedeutung dieser Blumen zu begreifen. Und am Ende war ihm klar, dass er sie schon längst gekannt hatte.
Zu Hause rief er umgehend die Polizeibeamtin Stella an:
— Stelluccia? Du müsstest mir einen Gefallen tun. Erinnerst du dich an Aurora Caminiti? … Ja, die. Du musst sie anrufen und dich für morgen Vormittag mit ihr verabreden. Wir statten ihr einen Besuch zu Hause ab … Ja, auch ich komme mit, aber das darfst du ihr nicht sagen. … Was meinst du? … Erfinde irgendetwas, das überlasse ich dir. Aber keine Uniform. Wir dürfen Sie vor den Nachbarn nicht bloßstellen. Sieh zu, dass sie uns gegen zehn Uhr empfangen kann, so hätten wir vorher noch Zeit, uns im Büro zu treffen und die Sache zu besprechen … Ja, exakt. Ciao, also. Bis morgen. Danke, Stelluccia.
Amalia starrte ihn verdutzt an. Vielleicht auch beunruhigt. Wer zum Teufel war Stelluccia? Und warum schien der Herr Kommissar zu schnurren, während er mit ihr am Telefon sprach?
Spotorno war anschließend seltsamer Laune. Für den Rest des Tages bewahrte er eine angespannte Ruhe und ging früh zu Bett.
— Wer ist Stelluccia?, nuschelte Amalia, kurz bevor sie in den Schlaf fiel.
Die Polizeibeamtin Stella hatte sich größte Mühe gegeben, das eigene kriegerische Potenzial zu entschärfen. Keine Schminke. Kein Parfüm. Ein pfirsichfarbenes Kleidchen aus Baumwollstrick. Flache Schuhe. Die Haare auf dem Kopf zusammengenommen und mit Haarnadeln festgesteckt. Trotz alledem – wären die zahllosen Blicke, die ihr aus den anderen im Verkehr steckenden Autos zugeworfen wurden, Laserstrahlen gewesen, dann hätte der Fiat 131 von Spotorno bereits auf der Höhe der Chiesa della Pinta geschmolzen sein müssen. Unterdes waren sie auf dem Corso Calatafimi angelangt, und auch er musste sich beherrschen, nicht immer wieder die weichen Linien von Stellas Profil anzustarren.
Kurz zuvor hatten sie sich im Büro des Kommissars gesehen, und Spotorno hatte ihr in groben Zügen den Anlass für ihren Ausflug erzählt.
— Was hast du zur Caminiti gesagt?
— Dass ich sie in einer persönlichen Angelegenheit sprechen muss, ohne Genaueres hinzuzufügen.
— Sehr gut. Und sie?
— Sie war lediglich etwas verwundert, hat aber keine weiteren Fragen gestellt.
Spotorno bog auf die rechte Fahrspur der Umgehungsstraße ab und kam sich vor wie in einem Déjà-vu: derselbe Blumenhändler, der drei Monate zuvor dort gestanden hatte, als er mit Amalia auf haargenau dieser Strecke dem Wagen der Dama Bianca gefolgt war.
Einer spontanen Eingebung folgend lenkte er den Wagen unvermittelt an den Straßenrand und stieg aus. Er ließ seinen Blick über das Meer der auf dem Fußweg ausgestellten Blumen und Topfpflanzen gleiten und erforschte jede Spur von Blau, bis er schließlich die richtigen Blumen gefunden hatte. Zumindest glichen sie in seinen Augen denen, die er auf dem Grabstein auf dem Rotoli-Friedhof und zuvor in den Händen der Dama Bianca gesehen hatte.
Er ließ sich einen Strauß von ähnlicher Größe zusammenstellen und blätterte ohne mit der Wimper zu zucken eine Summe hin, die ihm völlig überzogen vorkam.
Stella enthielt sich jeden Kommentars.
In der Via Nave stieg sie aus dem Wagen und klingelte an der Gegensprechanlage neben dem automatisch gesteuerten Tor. Das Kommando zur Öffnung setzte ein, und Spotorno fuhr hindurch bis zu der erdfarbenen Umzäunung eines verödeten Vorgartens.
Aurora Caminiti zuckte nur kurz zusammen, als sie feststellte, dass Stella in Begleitung war.
Spotorno seinerseits hielt bei ihrem Anblick mitten im Aussteigen inne, mit einem Fuß auf dem Boden und dem anderen im Wageninnern und mit der klaren Erkenntnis, in einer lächerlichen Haltung gefangen zu sein.
Nach einer halben Ewigkeit erwachte er zu neuem Leben und war mit einem Schlag wieder präsent. Beim Aussteigen warf er Stella einen flüchtigen Blick zu. Auch sie schien überrascht und wirkte, als würde sie für eine Marmorstatue Modell stehen. Dann hatte auch sie sich wieder gefasst und ging auf die Frau zu.
— Mara, sagte die Dama Bianca.
Sie begrüßten sich mit Wangenkuss.
— Aurora, darf ich dir Kommissar Spotorno vorstellen, sagte Stella.
Der Blick der Frau blieb an den Blumen hängen. Spotorno überreichte ihr den Strauß. Sie nahm ihn mit beiden Händen entgegen.
— Wir kennen uns bereits, sagte sie mit einer müden, brüchigen Stimme. Sie wirkte noch ausgezehrter, die Wangenknochen ...
Inhaltsverzeichnis
- Cover
- Titel
- Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Abschweifungen über einen Teerfleck (samt Verbrechen)
- Via degli Emiri, viel zu viele Jahre später
- Signorina Lo Giudice
- Kommissar Spotornos diffiziles Schweigen
- Maddalena und der Preis von Baumwollgarn
- Die Seismographen der Mordkommission
- Spotornos Beruf
- Die Dama Bianca vom Ponticello
- Signora Spotornos Tropenträume
- De Chirico und Dalí in der Via Siccheria Quattro Camere
- Es gibt Verbrechen, weil es Polizisten gibt
- Spotornos Rezepte
- Der amerikanische Football, Rugby und die Strapazen einer Prinzessin
- Die Polizeibeamtin Stella, die weiße Dame und die Schwarze Madonna
- Attack!
- Amalias Schuldgefühle – und die von Spotorno
- Blaue Blumen zu Allerseelen
- Anmerkung
- Editorische Notiz
- Impressum