Die Bildungsmesse als Kooperationsplattform für Lehre und Praxis
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Die Bildungsmesse als Kooperationsplattform für Lehre und Praxis

Eine konzeptuelle Entwicklung und Implikationen zum Standortmarketing

  1. 140 Seiten
  2. German
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  4. Über iOS und Android verfügbar
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Die Bildungsmesse als Kooperationsplattform für Lehre und Praxis

Eine konzeptuelle Entwicklung und Implikationen zum Standortmarketing

Über dieses Buch

Bildungsmessen: Sind diese mit dem Veranstaltungsort verbunden? Gibt es Potentiale, die für lokale Akteure wie Wirtschaftsförderung, Unternehmen oder Fachkräfte wichtig und stärker nutzbar sind? Der vorliegende Wissenschaftsband fokussiert diese Fragen. Betrachtet werden Bildungsmessen, deren Verbindung mit dem Veranstaltungsort und ihre Einordnung in das Standortmarketing. Die Analyse zeigt, wo Bildungsmessen in Deutschland oder der Slowakei stattfinden und wie diese ausgestaltet und finanziert sind. Ausgehend vom aktuellen Wissensstand in der Literatur zu Standortmarketing und Großereignissen, speziell Bildungsmessen, werden u. a. Fragen beantwortet, welche Potentiale Bildungsmessen haben, wie diese Potentiale auf den Veranstaltungsort zu übertragen sind und wie Bildungsmessen mit dem Veranstaltungsort verbunden sind. Bildungsmessen können zur Imagesteigerung und Selbstpräsentation des Veranstaltungsortes beitragen. Hierbei ist besonders die intensivere Vernetzung der Akteure (Messeveranstalter, Kommune, Wirtschaftsförderung, Aussteller) wesentlich. Eine gezielte Vermarktung dient der Kommune und den Ausstellern. Bildungsmessen haben einen regionalen Fokus und dienen einer intensiven Netzwerkpflege durch die Akteure, leisten aber auch einen gesellschaftlichen Beitrag zur Berufs- und Studienorientierung. Einen entscheidenden Einschnitt gab es im Jahr 2020 (Corona-Pandemie um COVID-19). Ungeplant konnten keine oder nur wenige Bildungsmessen unter Einschränkungen stattfinden. Virtuelle Angebote mussten aufgrund der gesteigerten Nachfrage zügig entwickelt werden. Diese Entwicklungen sind Bestandteil vorliegender Veröffentlichung. Einige der kurz dargestellten Praxisfälle veranschaulichen die Thematik und runden diese ab.

Häufig gestellte Fragen

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1 Standesanalyse des Wissens und Ausgangspunkt

„Wir bringen's zusammen“ – mit diesem Slogan wirbt der Rhein-Lahn-Kreis für den Standort bzw. die Region sowie für Kooperation und gemeinschaftliche Anstrengungen für diese. Dort steht neben der Präsentation des Standorts nach außen auch die interne Kommunikation und die Einbeziehung aller Akteure vor Ort im Fokus der Aktivitäten.1 Der Standort und seine Akteure bilden die Grundlage der folgenden Betrachtungen.
Als Standort wird in der Unterscheidung zur Region ein abgegrenzter Raum mit der konkreten Ausrichtung auf Wirtschaftsaktivitäten bzw. wirtschaftliche Interessen bezeichnet. Balderjahn definiert einen Standort als „Ort, in dem Wirtschaftsaktivitäten und Wertschöpfungsprozesse stattfinden.“2 Dies bedeutet, dass als Standort auch ein Landkreis oder mehrere Städte, Landkreise im Verbund oder auch nur einzelne Stadtteile fungieren können. Wesentlich ist die Konzentration der Aktivitäten der regionalen Wirtschaftsförderungen, kommunalen Vertretern oder Unternehmen auf die Unternehmensansiedlung bzw. Standortsicherung für Unternehmen sowie die Schaffung der Ressourcen, z. B. einer ausreichenden Anzahl an Fachkräften.3 Auch Pongratz und Vogelgesang sprechen hinsichtlich des Standorts von Wirtschaftsstandort und damit einer ökonomischen Fokussierung.4 Ein verstärkter Wettbewerb bzgl. der Wahl des Standorts / Unternehmensansiedlungen ergibt sich nach Manschwetus vor allem aus der Entstehung immer größerer Unternehmen, welche weniger einem Standort verbunden sind oder der Entwicklung, dass ein Standort flexibel wählbar ist. Der Ort muss sich nicht in Rohstoffnähe befinden. Wesentlich ist außerdem die Entwicklung der Kommunikation, die problemlos weite Strecken zurücklegen kann, und die mehrere Standorte bieten.5
Oftmals orientiert sich die Wahl des Standorts an einem bereits bestehenden rechtlichen Status, so dass der Standort häufig gleich einer Kommune oder Stadt ist.6
Die Region im Gegensatz zum Standort ist ein räumlich oder geografisch begrenzter Bereich. Sie schließt alle Akteure im Wirkungsfeld ein, muss aber keine speziellen Interessen verfolgen.7 Lt. Campelo spielt es keine Rolle, ob man Länder, Städte oder Regionen betrachtet. Sie alle haben das gleiche politische und rechtliche Umfeld und ähnliche Möglichkeiten und Grenzen. Eine Stadt ist auch nur Teil einer Region und diese eines Landes.8

1.1 Standortmarketing als spezielle Form des Marketings

Standortmarketing setzt sich aus den Begriffen Standort, als Ort für Wertschöpfung und wirtschaftlich ausgerichtete Aktivitäten (siehe Punkt 1), und Marketing, mit stringenter Ausrichtung am Kunden bzw. der Zielgruppe, zusammen. Beide Begrifflichkeiten in Verbindung gebracht fokussieren die wirtschaftliche Ausrichtung einer Region oder eines Standortes auf bestimmte Zielgruppen und Ziele.

1.1.1 Definition von Standortmarketing

Standortmarketing als spezielle Form des Marketings. Es berücksichtigt Standortfaktoren, Demografie oder Stadtentwicklung und definiert sich als Bestandteil des Stadtmarketings. Standortmarketing ist besonders auf die wirtschaftlichen Interessen der Stadt / Kommune ausgerichtet. Kennzeichnend für den Standort ist ein hohes Maß an Komplexität und Variationsvielfalt. Der Standort stellt weniger ein klassisches Produkt / Wirtschaftsgut dar. Die Zielgruppen, von denen das Standortmarketing beeinflusst wird oder abhängig ist, sind sehr differenziert, z. B. öffentliche Träger, Kammern, Verbände, Unternehmen oder die Gesellschaft. Ziel des Standortmarketings ist es, Unternehmen in der jeweiligen Region anzusiedeln und Netzwerke zu Unternehmen zu pflegen, um diese an den Standort zu binden oder als Multiplikatoren zu gewinnen. Bei der Wahl des Standorts kann zwischen produktions- und marktorientierten Standortentscheidungen unterschieden werden. Ist für das Unternehmen der Markt besonders attraktiv? Sind die entsprechenden Käufer / Zielgruppen vorhanden? Ist der Standort logistisch gut gelegen? Gibt es billige Grundstücke oder gute Fördermöglichkeiten? Sind genügend qualifizierter Mitarbeiter verfügbar?9 Die Gewinnung von Unternehmen und deren Netzwerkpflege sowie die Bindung von Fachkräften sind zentrale Ziele des Standortmarketings. Für Fachkräfte stellt der Standort ein Entscheidungskriterium bezüglich eines attraktiven Arbeitsplatzes dar, besonders die Prüfung des Umfeldes, Infrastruktur oder der kulturellen Möglichkeiten.10 Wesentlich ist, den Standort nach außen attraktiv zu machen und besonders die Zielgruppen anzusprechen mit Standortbedingungen, wie gesteigerte Lebensqualität oder gesicherter Wohlstand, unterstreicht Balderjahn.11 Hauptaufgabe des Standortmarketings liegt demnach im Bestehen des Wettbewerbs.12
Haberstroh und Pinkwart fokussieren die regionale Attraktivität. Sie ordnen diese als Zusammenspiel zwischen verschiedenen Akteuren und der regionalen Verwaltung Kommune und auch der Berücksichtigung nationaler Vorgaben und Besonderheiten ein. Als sehr wichtig wird auch die Unterstützung von Innovationen und der Möglichkeit der Weiterentwicklung eines Standorts z. B. durch Austausch von Wissen betrachtet.13
Die Unterscheidung bzgl. des Standortmarketings zur Förderung von Wettbewerb und einem Unternehmen ist, dass eine Kommune oder ein Standort zu den Non-Profit-Unternehmen zählt. Im Gegensatz zum Marketing erfolgt keine alleinige Ausrichtung am Kunden, sondern die Anregung einer Vielzahl von Austauschprozessen. Marketingaktivitäten haben ebenfalls das Ziel wirtschaftliche und kommunale Interessen umzusetzen, aber auch mit einer größeren Breite. Im Standortmarketing wird der Standort detailliert und fokussiert gefördert. Kommunale Interessen zu vertreten sind besonders wichtig. Zwischen verschieden Standorten oder Regionen herrscht ein vergleichbarer Wettbewerb wie zwischen Profit-Unternehmen (Ausrichtung am Gewinn).14 Den bestehenden Standortwettbewerb unterstreichen auch Pongratz und Vogelgesang in ihren Ausführungen. Es herrscht ein ständiger Kampf um die Ansiedlung von Unternehmen oder die Sicherung des Fach- und Führungskräftenachwuchses. Die Autoren machen aber auch klar, dass die Attraktivität des Standorts auch von der Attraktivität der Unternehmen abhängt und eine Teilnahme an der Netzwerkarbeit vor Ort wesentlich ist.15
Für eine langfristige Weiterentwicklung und Wirtschaftsförderung eines Standortes ist eine konkrete Standortstrategie erforderlich, die auch langfristige Entwicklungen hinsichtlich Demografie, Erwartungen der Akteure und Ziele des Standorts im globalen Spannungsfeld abbildet.16 Auch Kritik an der Umsetzung bzw. Fokussierung von Standortmarketing ist einzubeziehen bzw. zu bedenken. Es ist die Frage zu beantworten, ob Standortmarketing und das Verfolgen wirtschaftlicher Interessen auch kulturelle Freiräume einschränken, kreative Entwicklungen bremsen oder auch negative Folgen, wie Wohnraumverteuerung hervorrufen und eine politische Abhängigkeit ausbauen oder provozieren.17
Standortmarketing regt also eine Vielzahl von Austauschprozessen an, die wirtschaftliche Interessen verfolgen. Sein zentrales Ziel ist es, einen Standort, eine Region oder ein Verbund einzelner Standorte zu etablie...

Inhaltsverzeichnis

  1. Cover
  2. Titel
  3. Impressum
  4. Vorwort
  5. Inhaltsverzeichnis
  6. Abbildungsverzeichnis
  7. Tabellenverzeichnis
  8. Einleitung
  9. 1 Standesanalyse des Wissens und Ausgangspunkt
  10. 2 Ziel der Forschung
  11. 3 Methodik der Forschung und Methoden
  12. 4 Ergebnisse der Forschung
  13. 5 Diskussion
  14. Schlusswort
  15. Literaturverzeichnis
  16. Anhang
  17. Anmerkungen
  18. Verlagsvorschau