Tabuthema Trauerarbeit - eBook
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Tabuthema Trauerarbeit - eBook

Kinder begleiten bei Abschied, Verlust und Tod. Aktualisierte Neuauflage

  1. 176 Seiten
  2. German
  3. ePUB (handyfreundlich)
  4. Über iOS und Android verfügbar
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Kinder begleiten bei Abschied, Verlust und Tod. Aktualisierte Neuauflage

Über dieses Buch

Wenn Kinder trauern: Begleitung in schwieriger ZeitDer Tod der Oma, der Verlust eines Freundes, das tote Tier auf der Straße: Der Tod gehört zum Lebensalltag der Kinder. Doch in unserer Gesellschaft wird er tabuisiert. Tritt der Tod ins Leben, reagieren Eltern und Erzieher oft hilflos.Eine falsch verstandene Fürsorge meint, Kinder vor Verlust und Trauer schützen zu müssen. Margit Franz zeigt einen anderen Weg auf. In ihrem Fachbuch erklärt sie, wie Erzieher, Pädagogen und Lehrer Kindern helfen können, wenn sie mit dem Tod konfrontiert werden.- Abschied, Verlust und Tod als Thema im Kindergarten & Grundschule- Kinder in der Trauerarbeit begleiten- Die ganze Familie im Blick: wichtige Hinweise für die Elternarbeit- Hilfreiches Grundlagenwerk mit praktischen Tipps für Erzieher & Lehrer- Mit Adressen von Anlaufstellen für TrauerndeVertrauen in die Kompetenz des Kindes, seinen eigenen Trauerweg zu findenWer Kinder beobachtet, die neugierig eine tote Maus betrachten, erkennt: Die Begegnung mit Verlust und Abschied sind wichtige Schlüsselerlebnisse. Der Tod eines Elternteils hingegen ist eine existentielle Ausnahmeerfahrung. Die Autorin nähert sich in ihrem Ratgeber dem herausfordernden Thema von verschiedenen Seiten. Dabei fokussiert sie sich nicht nur auf die Arbeit mit den Kindern, sondern befasst sich auch mit den Ängsten der Erzieher und Angehörigen. Ein umfangreicher Praxisteil enthält Anregungen und Hilfestellungen für die Trauerarbeit mit Kindern und Eltern.Ob für den akuten Trauerfall oder zur Vorbereitung im Team: "Tabuthema Trauerarbeit" ist ein praxisorientiertes Buch, das zeigt, wie Erzieher und Lehrer Kindern bei Tod, Verlust und Trauer helfen können.

Häufig gestellte Fragen

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Information

1. Biografische Erfahrungen reflektieren

Wie gelingt es Fach- und Lehrkräften, sich mit den Themen „Abschied, Verlust, Sterben, Tod, Trauer“ auseinander zu setzen? Welche Methoden bieten sich an, um die eigenen persönlichen Erfahrungen zu reflektieren? Welche Möglichkeiten gibt es, sich auf einer professionellen Ebene mit der Thematik zu beschäftigen?
Wenn Erwachsene mit Kindern über das Sterben und den Tod sprechen oder ein Kind in einer akuten Trauersituation begleiten, ist es wichtig, dass sie ihre persönlichen Grenzen dazu kennen. Die Erlebnisse im Kindes- und Jugendalter prägen den späteren Umgang mit dem Thema und die Fähigkeit zur aktiven Trauer. Erfahrungen, die mit dieser Thematik und den damit verbundenen Situationen gesammelt wurden, können positiv im Sinne von hilfreich, ermutigend, unterstützend oder negativ im Sinne von belastend, entmutigend, beängstigend sein. Immer wieder erzählen Erwachsene, dass ein Mitglied ihrer Familie gestorben ist und sie sich als Kind in dieser Situation mit ihren Ängsten und Fragen allein gelassen gefühlt haben. Sie berichten zudem, dass es ihnen nicht ermöglicht bzw. verwehrt wurde, sich von einer ihnen nahestehenden, gestorbenen Person gebührend zu verabschieden und an der Beerdigung teilzunehmen.
„Ich fühlte mich ausgeschlossen, hatte viele Ängste und traute mich nicht zu fragen.“
„Niemand hat mir erklärt, was eigentlich los war. Ich hatte schreckliche Alpträume und jede Nacht ins Bett gemacht. Ich musste wieder Windeln tragen.“
„Wenn ich meine Eltern fragte, wo meine Oma sei, sagten sie immer: ‚Ach Kind, das verstehst du noch nicht‘.“

Wie pädagogische Fach- und Lehrkräfte sich dem Thema nähern können

Erwachsene erzählen, dass es weniger der Tod eines geliebten Menschen war, der bei ihnen als Kind zu einer Überforderung und Verdrängung des Verlustes führte. Vielmehr waren es die Begleitumstände, wie der Ausschluss aus der Trauergemeinschaft, eine mangelnde entwicklungsgemäße Beteiligung und fehlende klärende Gespräche, die eine angemessene Bewältigung des Verlusts verhinderten.
Ein Todesfall im Familien- oder Freundeskreis sollte die Betroffenen zueinander bringen, um gemeinsam zu trauern, zu trösten und Trost zu empfangen, Trauergefühle miteinander zu leben, Verständnis für die Gefühle anderer zu zeigen und darüber zu sprechen. Wenn solche wichtigen Erfahrungen fehlen, verankern Kinder und Jugendliche in ihren Selbstkonzepten: Trauer bedeutet Gefühlskälte, keine Emotionen zeigen, nicht miteinander reden, Totschweigen, keine Informationen bekommen und mit seinen Ängsten allein sein. So wie Menschen nicht nicht kommunizieren können (Paul Watzlawick) können sie nicht nicht Erfahrungen sammeln. Eine jede Erfahrung, auch eine „Nicht-Erfahrung“ (die es in diesem Sinne nicht gibt) ist eine Erfahrung. Wenn Kinder „keine“ Erfahrungen in diesem Thema sammeln dürfen und mit ihren Eindrücken und Erlebnissen allein gelassen werden, führen diese Erfahrungen zu einer Verdrängung und Tabuisierung der Thematik.
Wenn Kinder von Erwachsenen immer wieder zu hören bekommen „Dafür bist du noch zu klein!“, besteht die Tendenz, dass sie im späteren Erwachsenenleben diesen Satz und die damit verbundene Haltung wiederum an Kinder weitergeben. Aber wer ist damit eigentlich gemeint? Der Erwachsene oder das Kind? Ich tippe auf den Erwachsenen, der mit den neugierigen Fragen oder Trauergefühlen eines Kindes nicht klarkommt. „Dafür bist du noch zu klein“ könnte bedeuten: Ich Erwachsener fühle mich mit dem Thema klein. Ich bin damit überfordert, weil es in mir als Kind und Jugendlicher nicht wachsen konnte und ich mit der Thematik nicht er-wachsen wurde. Von einem Erwachsenen muss ein Kind jedoch erwarten können, dass er Schutz, Halt und Sicherheit gibt, insbesondere in Situationen, die verunsichern. Eine solche Situation ist gegeben, wenn ein für das Kind bedeutsamer Mensch im Sterben liegt oder verstorben ist. Insbesondere für Tagespflegeeltern, pädagogische Fach- und Lehrkräfte, die mit Kindern professionell arbeiten, ist es wichtig, dass sie ihre persönlichen Erfahrungen im Zusammenhang mit Sterben, Tod und Trauer reflektieren, um sich dieser bewusst zu werden. Damit kann verhindert werden, dass unbewusst und unreflektiert an Kinder weitergegeben wird, was man selbst als Kind und Jugendlicher erlebt und erfahren hat.
In meinen weiteren Ausführungen beschreibe ich einfache Methoden, die Impulse geben, um sich dem Thema „Sterben, Tod, Trauer“ behutsam anzunähern. Die Methoden sind kein Ersatz für Gespräche, die im Rahmen von Supervisionen und therapeutischen Settings stattfinden. Sie bieten vielmehr Gelegenheiten, sich miteinander auszutauschen, gemeinsam zu reflektieren und zu erfahren, wie gut es tun kann, sich dieser Thematik achtsam und in kleinen Schritten anzunähern. Manchen Menschen fällt es leichter und anderen schwerer, sich für dieses Thema zu öffnen. Dies ist verständlich, weil die Erfahrungen diesbezüglich sehr unterschiedlich sein können. Jede Person entscheidet deshalb für sich, wie weit sie sich öffnen, ob und was sie von sich selbst mitteilen möchte. Es kann passieren, dass im Austausch plötzlich Tränen fließen, was bei diesem Thema völlig angemessen ist. Die vorgestellten Übungen können im privat-persönlichen Bereich im Kreis der Familie und mit Freunden, im sozialpädagogisch-professionellen und schulischen Bereich mit Kolleginnen und Kollegen, im Rahmen von Team- und Weiterbildungstagen praktiziert werden. Für die Arbeit im beruflichen Kontext empfehle ich, dass die Gruppe bespricht und vereinbart, wie sie miteinander arbeiten möchten. Hierfür können Gesprächs- und Verhaltensregeln sehr nützlich sein, beispielsweise:
  • Ich bestimme, was ich sage und tue.
  • Ich spreche per ich und nicht per man.
  • Ich bin respektvoll und wertschätzend.
  • Ich bemühe mich, achtsam und einfühlsam zu sein.
  • Ich versuche, nicht zu bewerten.
  • Ich beachte die Schweigepflicht.
Praxistipp: Kartenset mit Reflexionsfragen zum Thema Tod, Verlust, Trauer
Die Impulsfragen, die im Folgenden bei den verschiedenen Methoden formuliert sind, sind im Handel auch als praktisches...

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort
  2. 1. Biografische Erfahrungen reflektieren
  3. 2. Vorstellungen, die ­Kinder vom Tod ­haben
  4. 3. Wie Kinder trauern
  5. 4. Kinder erfahren ­Abschiede, Verluste und den Tod
  6. 5. Trauernde ­Kinder ­begleiten und ­unterstützen
  7. 6. Zusammenarbeit mit ­Eltern
  8. 7. Kooperation mit ­Unterstützungssystemen – Adressen und Anlauf­stellen