Flugzeuggedanken
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Flugzeuggedanken

  1. 156 Seiten
  2. German
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  4. Über iOS und Android verfügbar
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Flugzeuggedanken

Über dieses Buch

Inspiriert vom ersten Transatlantikflug von Ost nach West im Jahr 1928 verfasst Joachim Ringelnatz für die Wochenzeitschrift Simplicissimus sein erstes Gedicht über das Fliegen. Die Faszination für die Fortbewegung durch die Höhen der Lüfte inspirierte ihn zu zahlreichen Gedichten, die in diesem Sammelband vereint sind. Eine Ode an das Fliegen, aber auch ein humoristisch wie auch nachdenklicher Blick auf das Thema Flugreisen.

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Information

Freiballonfahrt mit Autoverfolgung

Auf Augsburgs sonntagsbunten Flugplatz lacht
Die Sonne. Doch vergeblich brütet
Sie auf gigantische Dickhäuteriche,
Die von Miliz und Polizei bewacht
Und liebevoll von Feuerwehr behütet,
Dick aufgeblasen überm Boden schweben,
Von Photographen, Pressevolk umgeben.
Doch nicht nur diese wichtigen Leuteriche,
Sondern vor allem: viele Autos warten
Darauf, daß jene gasgefüllten Tiere –
Ihrer sind viere – pünktlich drei Uhr starten.
Denn es sind Ehrenpreise ausgesetzt
Für alle Wagenführer, die
Als Erste die Ballons, wenn sie
Gelandet sind, erwischen.
Jetzt
Erhebt ein Wind sich. Unsre Riesen zerren
An ihren Fesseln wild. Wir, ihre Herren,
Klettern in ihre Körbe. – Es schlägt drei. –
Gewichte lösen sich. Man läßt uns frei.
Die Menge winkt. Wir steigen munter.
Als Blick nicht ausreicht mehr noch Winkehand,
Schwing ich mich auf der Gondel Rand
Und schleudre meinen Hut hinunter,
Der Frau zum Gruß, dem Publikum
Zum dankbar lauten Gaudium.
Mich kümmerts anfangs nicht, wohin
Die Luft uns führt. Im Korbe bin
Ich nur geladener Passagier.
Doch Dr. Weltz, der Führer, neben mir
Und Unparteiischer E. Scheuermann,
Zwei altbewährte Meisterflieger sehn
Sich kundig um und zeigen lächelnd dann
Mir in der Tiefe winzige Chausseen,
Auf denen unserer Verfolger Wagen
Bald lauernd halten, bald wild weiterjagen.
Wir müssen vor zwei Stunden niedergehn,
Doch dürfen erst nach einer Stunde landen.
Acht Säcke Ballast sind vorhanden,
Meßapparate, hundert Meter Tau.
Die beiden Sachverständigen zeigen,
Erklären alles mir genau.
Und unterdessen steigen wir und steigen.
Eintausend Meter, zweitausend vierhundert,
Fünfhundert – –. Herrlich! Uns umwundert
Die Adlerwelt der Überlegenheit.
Herr Scheuermann notiert Ort, Stand und Zeit.
»Schaut! Jener Wald«, sagt unser Führer, »wär
Der rechte Platz, sich zu verstecken.
Doch leider schiebt die Strömung uns konträr.
Wir müssen tiefer!« – Als ich voller Schrecken
Auf ein Gewitter überm Wald weise
Sagt Weltz: »Das stört nicht unsre Reise.«
Und hängt sich wuchtig an das Gasventil.
Wir sinken rasch, wie wir an Buntpapieren,
Die wir auswerfen, deutlich konstatieren.
Die Strömung ändert sich; der Wald wird Ziel.
Der Himmel hat sich drohend überzogen.
Von den Ballons, die mit uns aufgeflogen,
Ist nurmehr einer fern zu sehn.
Und wir mit Gas und Spannung angefüllt
Sind plötzlich ganz in Nebel eingehüllt.
Drei Männer, die lautlos im Schweigen stehn.
O zauberhaftes Indenwolkenschweben!
So wie die Märchenengel für die Kinder leben.
Wir lauschen, warten, fallen, – – »Da!«
Da schimmert etwas unter uns und nah,
Wird klar und klarer – – Grüne Waldesmassen.
»Dort in die Tannen!« – Gas entlassen,
Eh der Gewitterwind uns faßt und treibt!
Die Gondel schlägt in Tannenwipfel, bleibt
Dort hängen wie ein Riesenvogelnest.
Sechs Hände krallen im Gezweig sich fest.
Ich muß die Wipfel um Verzeihung bitten.
Sie haben sicherlich dabei gelitten.
So schweben wir in höchsten Nadelzweigen
Schaun auf die Uhr und lauschen, lauschen, schweigen.
Schon fünf Minuten sind verronnen.
Fünf weitre unentdeckt, dann ist's gewonnen.
Doch: Töff ...

Inhaltsverzeichnis

  1. Titel
  2. Kolophon
  3. Flugzeuggedanken
  4. Einsamer Spazierflug
  5. Versöhnung
  6. Fallschirmsprung meiner Begleiterin
  7. Ein Freund erzählt mir
  8. Bär aus dem Käfig entkommen
  9. Helfen
  10. Frühling
  11. Flugzeug am Winterhimmel
  12. Der Sänger
  13. Gedanken an Wedekind
  14. Freunde, die wir nie erlebten
  15. An der alten Elster
  16. Fliegerleute
  17. Dreiste Blicke
  18. Streit
  19. Wie machen wir uns gegenseitig das Leben leichter?
  20. An Alfred Schloßhauer
  21. Kindergebetchen
  22. An ein startendes Flugzeug
  23. Stalltüren
  24. Dickhäuter
  25. Museumsschweigen
  26. Madonnengesichter
  27. Klein-Dummdeifi
  28. Zimmermädchen
  29. Fernflug
  30. Stammtisch Individueller
  31. Aus der Vogelkunde
  32. Raketenwagen auf der Avus
  33. Rakete ins Erdfern
  34. Giraffen im Zoo
  35. Müder Juniabend
  36. Freiballonfahrt mit Autoverfolgung
  37. Zwischen Lipp und Kelchesrand
  38. Über meinen gestrigen Traum
  39. Flugpost-Liebesgabe
  40. Kuttel Daddeldu über Nobile
  41. Begrüßung eines soeben Gelandeten
  42. Manila
  43. Trostworte an einen Luftkranken
  44. Schlechter Tag
  45. Frucht-Zucht-Frucht
  46. Deutsche Sommernacht
  47. Rheinkähne
  48. Spielen Kinder doch...
  49. Die Freude an Komödie
  50. Im Flughafen Oberwiesenfeld
  51. Freundschaft
  52. Freundschaft
  53. Entomologische Liebe
  54. Sonntagspublikum vor Bühnen
  55. An die Masse
  56. Hundstagsgespräch
  57. Der Mann, der...
  58. Offener Antrag auf der Straße
  59. Drei Tage Tirol
  60. Aus der Kundenkunde
  61. Geld allein
  62. Die Fliege im Flugzeug
  63. An einen Glasmaler
  64. Schöne Frauen mit schönen Katzen
  65. Bürger, den ich meine
  66. Und glaubte doch es überwunden
  67. Du und die Nacht
  68. Gruß an Junkers
  69. Blues
  70. Mein Wannenbad
  71. Humorvolle Spinner
  72. Wohlgemeint an Biedermann
  73. Chemnitzer Bußtag
  74. Trennung von einer Sächsin
  75. Platzmusik in Stuttgart
  76. An meine Herberge in Stuttgart
  77. Der letzte Tag vergangnen Jahrs
  78. Silvester
  79. Lebhafte Winterstraße
  80. Stille Winterstraße
  81. Winterflug
  82. Leben wie Karneval
  83. Faschingsvollmond
  84. Entschuldigungsbrief
  85. Preisaufgaben
  86. Abermals in Zwickau
  87. Brief auf Hotelpapier
  88. Königsberg in Preußen
  89. Asta Nielsen weiht einen Pokal
  90. Arbeit
  91. Gespräch mit einem Blasierten
  92. Fluidum
  93. Abgesehen von der Profitlüge
  94. Zu dir
  95. Sehnsucht nach Berlin
  96. Großplatztauben
  97. Eine Zuschauerin im Flughafen
  98. Natur
  99. Schroffer Abbruch
  100. Rückkehr zweier Thüringer aus England
  101. Meine alte Schiffsuhr
  102. Nach der Trennung. Lichterfelde
  103. Enttäuschter Badegast
  104. Leere Nacht
  105. Ein ängstlich Einsteigenden
  106. An einen Geschäftsfreund
  107. Schläge
  108. Hymnüs'chen
  109. An meinen Zigarettenrauch
  110. Das scheue Wort
  111. Der große Christoph
  112. Spielball
  113. Ein ehemaliger Matrose fliegt
  114. Neidisches über einen Klo-Mann
  115. Seehund zum Robbenjäger
  116. Kauderwelcher Bettlerdank
  117. Der Unfall
  118. Morsche Fäden
  119. Köln – Brüssel – London
  120. 7. August 1929
  121. Gruß ins Blaue
  122. Wer hat gewonnen?
  123. Über Flugzeuggedanken