Der Kampf um den Mann
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Der Kampf um den Mann

  1. 160 Seiten
  2. German
  3. ePUB (handyfreundlich)
  4. Über iOS und Android verfĂŒgbar
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Der Kampf um den Mann

Über dieses Buch

Dem Bauern geht es in "Der Kampf um den Mann" schlecht, er liegt im Sterben. Nach dem Tod des ersten Ehemanns der BĂ€uerin war er ins gemachte Nest geschlĂŒpft. Die Rosenkranzjungfern werden erwartet, in ihrer Gegenwart stirbt es sich angeblich leichter. Als eine von ihnen, die Cilla, vor den anderen erscheint, wird deutlich, dass sie dem jungen, hĂŒbschen Bauern nachstellt. Als dies die wesentlich Ă€ltere BĂ€uerin mitbekommt, steht ihr Entschluss fest: Teilen will sie ihn niemals mit einer anderen. In "Eine Flucht" mĂŒssen die beiden Damen der feinen Gesellschaft erkennen, dass es gar nicht so leicht ist, in einem Arbeitshaus den "gefallenen MĂ€dchen" zu helfen. Diese sehnen sich nach ganz anderen Dingen als nach einem Dasein auf dem Land oder in einer Kleinstadt.-

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Information

BehĂ€bige Bauernstube. Im Hintergrund ein Fenster, durch das man Dorsstrasse und Dorfkirche sieht, und eine TĂŒr auf die Strasse. Links: TĂŒr, und das bĂ€urische Ehebett mit geblĂŒmten KattunvorhĂ€ngen; die VorhĂ€nge sind bei Aufgang des Vorhangs zugezogen. Rechts: Schrank mit GlĂ€sern und buntem Porzellan u. s. w. Au der Wand: Muttergottesbild, mit dem Schwert im Herzen, darunter Weihwasserkesselchen. Am Bett: Schemel mit MedizinglĂ€sern u. s. w. Die Sonne scheint Flesch, halb bĂ€urisch, halb stĂ€dtisch gekleidetes Weib, ist allein in der Stube. Mitte-Lange-Bauer im Bett, unsichtbar.
Flesch
(am Schrank beschĂ€ftigt, hĂ€lt eine Flasche gegen’s Licht).
Hm! Halbvolle tut se noch sein! Merken wird’s die BĂ€uerin nich, wenn ich e wing kosten tu! (Trinkt ein paarmal aus der Flasche.) Ah! Brr! Is das ’ne Hitz, zum verblischen! Un mĂŒd’ is mer, reine hin! Wenn mer nur könnt sich e wing uf’s Ohr legen! Aber nee, glei muss mer Troppen eingeben oder — halt — hat der Herre Dokter nich gesagt, Wein soll er kriegen, en Löffel voll, alle halbe Stund? (Nimmt eine andre Flasche, trinkt daraus und setzt sie wieder hin.) Ae was, nutzen tut doch nischt!
Bauer (seufzt tief).
Flesch.
Jo, jo, mer sagt schon, is das en Kreuz! Jeses Maria, nich eene Minute hat mer Ruhe — was der Bauer einen kuranzt! Un so die ganze Nacht. Die Unraft! ’raus wollt’ er aus’m Bett, denn wieder ’rein — immer ’raus, ’rein — un das Gestöhne! Mer is schon was gewöhnt, aber nee, nee — (Geht au’s Bett, zieht dir Gardine ein wenig auseinander.) Was wollt Ihr denn, Mitte-Lange? Nee, ich sage schon, dass Ihr auch gar so schwere sterben tut! Selbiges hab’ ich noch kaum erlebt un bin doch nu an die fufzehn — nee, was sag ich? an die zwanzig Jahr Leichenfrau. Se sagen, wenn Fleschs Karline kommt, tut’s KĂ€uzchen glei schreien. Habt Ihr’s denn noch immer nich gehört, Mitte-Lange? He, Bauer — nee?!
Bauer (hĂŒbscher junger Mann, aber leichenblass).
Halts — — Maul —! Hört — uf — mit — dem GeschwĂ€tze!
Flesch.
GeschwĂ€tze — GeschwĂ€tze?! Nee, so wahr ich leb’ un dermaleinst uf de ewige Seligkeit hoffen tu’, sagt nich GeschwĂ€tze! Jo, jo, Ihr könnt’s dreiste glauben, Mitte-Lange, wie dazumal ’s grosse Sterben im Dorfe tat sein, un ich nich wusste, wo zuerscht hin, — da sollt’ ich en Krankes umbetten un da Schröpfköppe setzen un da Pillen drehn un da ’ne Latwerge eingeben un da en Gestorbenes waschen — ich kann’s Euch zuschwören, wo ich hinkam, schrie gleich der Totenvogel. (KopfschĂŒttelnd.) Nur hier nich, nur hier nich!
Bauer.
Ich — will — nich — sterben!!
Flesch.
StrĂ€ubt Euch nich derwider, strĂ€ubt Euch nich so, ’s hilft nischte, ’s macht Euch’s Abscheiden nur schwerer! (Ein Krenz schlagend.) Wie Gott will! (Sich auf den Bettrand setzend, gemĂŒtlich:) Glaub’s schon, dass Euch’s Sterben so leichte nich ankommt, Mitte-Lange; wenn ich Ihr wĂ€r’, könnt’ mer’sch ebenso leid zu Mute sein. Da habt Ihr nu all das scheene Geld mit der BĂ€uerin geheirat’, ’s Haus mitten im Dorfe, die sieben Pferde un all den Acker! Ich sag’ Euch, Euer Roggen steht! (Kichernd.) Jo, jo, da können die PĂ€rchen sich derhinter verstecken. Un in Eurem Obstgarten, i du mein Jeses, der is so dichte, do erscht recht — ’s sieht’s keener.
Bauer.
Ich — will — nich — sterben!
Flesch.
Jo, jo, glaub’s gerne, Ihr seid noch zu jung. Wenn’s noch die BĂ€uerin tĂ€te sein, die dran mĂŒsste — he, Bauer, gutt fufzehn ist die Ă€lter wie Ihr, fufzehn Jahre, is se nich? Aber lasst gutt sein, Bauer, is se auch nich jung un nich scheene, en braves Weib is se, das muss’r der Neid lassen. Un is se auch e wing stramm — (mit dem Auge blinzelnd) gelle, Bauer? — Moos hat se. Ihr Erschter, Gott hab’n selig, hat ihr brav hinterlassen. Ihr habt e mal GlĂŒck gehabt! I du mein, wie saht Ihr aber auch scheene aus, als Ihr von die Soldaten kamt, ’s BĂŒndel am Stecken, die rote MĂŒtze schief uf’m Ohr. Futsch waren die MĂ€deln. Mer möcht’ sprechen, ’s is nich möglich, wenn mer Euch jetzt ansehn tut.
Bauer.
Hört — us! Hört — uf!
Flesch.
Jo, jo, das hĂ€tt’ sich der BĂ€uerin ihr Seliger auch nich trĂ€umen lassen, wie er Euch dazumal gemiet’, dass sein Knecht so bald Mitte-Lange-Bauer werden tĂ€te, — er musst’ ’rin in die kalte Grube un Ihr ’rin ins warme Bette. Umdrehn tĂ€t’ er sich im Grabe, wenn er’s wĂŒsst’. Das hĂ€tt’ er nie von der BĂ€uerin gedacht, un keener im Dorf nich, nee, keener hĂ€tt’ sich das gedenkt! Jo, jo, wenn se auch gar so sehre stolz tut —, he, du, blas’ mir’n Staub weg’ — se hat’s auch gemerkt, dass Ihr ’n scheener Kerl wart. Un de MĂ€deln, die hatten’s Nachsehn. Aber Pech hat se doch — ach, du mein Jesus — nu wird se wohl nich noch eenmal freien.
Bauer (sich gewaltsam aufraffend).
Ich will nich sterben.
Flesch (ihn niederdrĂŒckend).
Ss, ss, legt Euch!
Bauer (stöhnt).
Flesch.
Jo, jo, Ihr sterbt schwere. Na, na, wartet man, wann de Rosenkranzjungfern erscht kommen, dann wird’s Sterben schon leichter gehn. Wenn’s Hochamt aus is, denn kommen se, de Jungfern vom heiligen Rosenkranz. HĂ€tt’ de BĂ€uerin uf mich geheert, hĂ€tten se gestern schon hier gebet’t, un Ihr wĂ€rt schon drĂŒben in der ewigen Ruh’. Un ich hĂ€tt’ de Nacht schlafen können. (GĂ€hnend.) Oh, bin ich mĂŒd’! Was, was sagt Ihr, Bauer? Jo, Ihr könnt glauben, wenn die beten tun an Eurem Bette, die reinen Jungfrauen, die unschuldigen LĂ€mmer, dann kriegt Eure arme Seel’ Sehnsucht nach ihrer himmlischen Heimat. De Augen fallen Euch zu, ganz sachte — adjes Welt, Himmel, tu Dich uf — aus is! Ss, ss, Mitte-Lange-Bauer, man nich so stĂ€tsch! So — (zieht ihm das Kopfkissen unter’m Kopf weg und zieht die Gardine zu).
Die TĂŒr im Hintergrund wird vorsichtig geöffnet, Cilla Pioscheck schiebt sich langsam herein. Schönes, junges MĂ€dchen, mit Gebetbuch und Rosenkranz, in schwarzem Kirchengewand bĂ€urischen Schnittes, das blaue Band der Rosenkranzjungfern um den Hals.
Flesch.
Nanu? Ei, sieh eener, Pioscheks Cille, un alleene?! Wo sein denn die andern Jungfern vom Rosenkranz?
Cilla (verlegen).
Se sein noch zu Gange in der Kirch. ’s Hochamt is noch nich aus, ich konnt’ nich mehr drinne bleiben, — o die Hitz, mein Kopf — is mir’s schlecht! Seid so gutt, Karline, ’nen Trunk!
Flesch.
Glei, glei! I du meine GĂŒte! Jo, die Hitze! Setz der, setz der. (Streichelt ihr die Wangen.) Jemmich, ganz elendig biste, gar nich so scheene weiss un rot, wie sonst. Es war wohl gar sehre voll in der Kirch? Na, wart’ man, — (holt ein GlĂ€schen aus dem Schrank und giesst ein) da, trink e wing, wird der glei besser zu Mute.
Cilla (das Glas fortstossend).
Nee, nee, kein Schnaps! (sich lauernd umsehend) Wasser, wenn ich nur Wasser hĂ€tt’ — recht fri...

Inhaltsverzeichnis

  1. Titel
  2. Die BĂ€uerin: Drama
  3. – Personen
  4. – Kapitel 1
  5. Eine Zuflucht: Drama
  6. – Personen
  7. – Kapitel 2
  8. FrÀulein Freschbolzen: Komödie
  9. – Personen
  10. – Kapitel 3
  11. Mutter: VolksstĂŒck
  12. – Personen
  13. – Kapitel 4
  14. Über "Der Kampf um den Mann"
  15. Kolophon