Mit Freuden ernten
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Mit Freuden ernten

Biblisches Saatgut für Zeiten und Prozesse des Übergangs

  1. 136 Seiten
  2. German
  3. ePUB (handyfreundlich)
  4. Über iOS und Android verfügbar
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Mit Freuden ernten

Biblisches Saatgut für Zeiten und Prozesse des Übergangs

Über dieses Buch

Die christlichen Kirchen in Europa befinden sich in einem starken Wandel. Christentum ist nicht mehr Schicksal, sondern Wahl (Peter L. Berger). Das verändert die Formen der Zugehörigkeit.Strukturelle Veränderungsprozesse fordern heraus, einen Perspektivenwechsel zu vollziehen, denn längst ist Gott dabei, seine Kirche in eine neue Zeit "hinwegzuführen" (Jer 29, 7). In dieser Zeit braucht es geistlich und fachlich erfahrene Kundschafterinnen und Kundschafter so wie einst im Volk Israel vor dem Aufbruch in das unbekannte, verheißene Land Kanaan (vgl. Num 13). Das vorliegende Buch hilft, die Veränderungsvorgänge aus der Perspektive der Organisationsentwicklung zu verstehen und sie mit biblischen Erfahrungen geistlich zu deuten. Es ist ein Buch, das in die Hand all jener Christinnen und Christen gehört, die am visionsgeleiteten Kirchenumbau beteiligt sind und den Umbau als Herausforderung und Chance begreifen.

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Information

An der Schwelle zum neuen Land

Knapp vor der Erfüllung der Verheißung

Das kleine Halbnomadenvolk Israel war von der ausbeuterischen Unterdrückung in Ägypten befreit worden. Gott hatte sich dazu des Mose bedient. Berichtet wird davon im Buch Exodus, im dritten Kapitel. Es ist die Gründungsgeschichte Israels – ein Text, der zu den meistgelesenen alttestamentlichen Texten in den christlichen Kirchen, vor allem der armen Regionen der Welt, zählt, wo bis heute Menschen unterdrückt und ausgebeutet werden. Auch heute, so sind viele gläubige Arme voll Hoffnung zutiefst überzeugt, hört Gott den »Schrei der Armen«8:
Der Herr sprach: Ich habe das Elend meines Volkes in Ägypten gesehen und ihre laute Klage über ihre Antreiber habe ich gehört. Ich kenne ihr Leid.
Ich bin herabgestiegen, um sie der Hand der Ägypter zu entreißen und aus jenem Land hinaufzuführen in ein schönes, weites Land, in ein Land, in dem Milch und Honig fließen, in das Gebiet der Kanaaniter, Hetiter, Amoriter, Perisiter, Hiwiter und Jebusiter.
Jetzt ist die laute Klage der Israeliten zu mir gedrungen und ich habe auch gesehen, wie die Ägypter sie unterdrücken.
Und jetzt geh! Ich sende dich zum Pharao. Führe mein Volk, die Israeliten, aus Ägypten heraus!
(2. Mose/Ex 3,7–10)
Nach einer mehrjährigen Wanderung gelangen die Israeliten an die Grenze des »Gelobten Landes«: Kanaan. Eine gewaltige Veränderung steht an. Das Nomadenvolk ist dabei, sesshaft zu werden. Und das in einem unbekannten Land. Was es bisher getragen hat, war die verheißene Vision, in ein Land zu gelangen, »in dem Milch und Honig« fließen – ein lebenstrotzendes Land also, gesegnet mit allen matriarchalen Symbolen üppigen Lebens. Aber zugleich ist es auch »das Gebiet der Kanaaniter, Hetiter, Amoriter, Perisiter, Hiwiter und Jebusiter«, also fremder und unbekannter Völker. Und das Fremde und Unbekannte bedroht allemal.
So ist die Gefühlslage im Volk höchst zwiespältig. Sie haben einerseits Gottes visionäre Verheißung, andererseits aber auch enorme Angst vor dem Unbekannten. Das verheißene Neuland verlockt und schreckt ab in Einem. Wie das Volk dennoch ins gelobte Land kommt – also in der Sprache der Organisationsentwicklung ihm der »Change« gelingt, davon berichtet ausführlich 4. Mose/Numeri in den Kapiteln 13-15. Ersichtlich wird auch, wie das Change-Management der Führung des Volks aussah. Das macht die Erzählung, wie sich gleich zeigen wird, zu einer Fundgrube an Erfahrungen dafür, wie die christlichen Kirchen heute den ihnen zugemuteten Weg in ein historisches Neuland kompetent meistern können.

Kundschafter

Die Führung des kleinen Volks an der Grenze zu Kanaan nimmt die Gefühlslage der Leute offensichtlich gut wahr. Mose und Aaron begreifen seine Ängste, teilen diese vielleicht auch. Die Menschen wollen Klarheit haben, was sie erwartet. Trifft die Verheißung zu? Oder sind ihre Ängste berechtigt? Oder beides?
In diesem Zwiespalt handeln Mose und Aaron klug. Sie »demokratisieren« das Risiko und dessen Abschätzung. Sie setzen auf Beteiligung. Die Leute selbst sollen sich ein Bild machen. Es ist dann nicht das Bild der Leitung, sondern ihr eigenes. Daher soll aus jedem Stamm ein ausgewählter Kundschafter entsandt werden:
Der Herr sprach zu Mose:
Schick einige Männer aus, die das Land Kanaan erkunden, das ich den Israeliten geben will. Aus jedem Väterstamm sollt ihr einen Mann aussenden, und zwar jeweils einen der führenden Männer.
Da schickte Mose von der Wüste Paran die Männer aus, wie es der Herr befohlen hatte. Sie alle waren führende Männer unter den Israeliten und das sind ihre Namen:
aus dem Stamm Ruben Schamua, der Sohn Sakkurs;
aus dem Stamm Simeon Schafat, der Sohn Horis;
aus dem Stamm Juda Kaleb, der Sohn Jefunnes;
aus dem Stamm Issachar Jigal, der Sohn Josefs;
aus dem Stamm Efraim Hoschea, der Sohn Nuns;
aus dem Stamm Benjamin Palti, der Sohn Rafus;
aus dem Stamm Sebulon Gadiël, der Sohn Sodis;
aus dem Josefstamm Manasse Gadi, der Sohn Susis;
aus dem Stamm Dan Ammiël, der Sohn Gemallis;
aus dem Stamm Ascher Setur, der Sohn Michaels;
aus dem Stamm Naftali Nachbi, der Sohn Wofsis;
aus dem Stamm Gad Gëuël, der Sohn Machis.
Das waren die Namen der Männer, die Mose zur Erkundigung des Landes aussandte. Hoschea aber, den Sohn Nuns, nannte Mose Josua. Als Mose sie ausschickte, um Kanaan erkunden zu lassen, sagte er zu ihnen: Zieht von hier durch den Negeb und steigt hinauf ins Gebirge!
(4. Mose/Num 13,1–17)

Der Auftrag

Mose gibt dieser erlesenen Kundschaftertruppe einen präzisen und überprüfbaren Auftrag mit: Sie sollen Auskunft darüber einholen, wie stark die Einwohner sind, wie das Land beschaffen ist, wie stark befestigt die Städte sind. Eine genaue Analyse verlangt er. Eine Erhebung der Lage.
Seht, wie das Land beschaffen ist und ob das Volk, das darin wohnt, stark oder schwach ist, ob es klein oder groß ist; seht, wie das Land beschaffen ist, in dem das Volk wohnt, ob es gut ist oder schlecht und wie die Städte angelegt sind, in denen es wohnt, ob sie offen oder befestigt sind und ob das Land fett oder mager ist, ob es dort Bäume gibt oder nicht.
Habt Mut und bringt Früchte des Landes mit! Es war gerade die Zeit der ersten Trauben.
(4. Mose/Num 13,18–20)
Beim Abschied macht er den Kundschaftern Mut und legt ihnen nahe, vor allem gute Nachrichten zurückzubringen. Und anschauliche Exemplare der Früchte des Landes.
Dann sind sie vierzig Tage unterwegs – eine symbolträchtige Dauer. Wir erfahren von den bereisten Städten und von dem Tal, dem sie wegen des Fundes einer Riesentraube den Namen »Traubental« gaben.
Da zogen die Männer hinauf und erkundeten das Land von der Wüste Zin bis Rehob bei Lebo-Hamat.
Sie durchzogen zuerst den Negeb und kamen bis Hebron. Dort lebten Ahiman, Scheschai und Talmai, Söhne des Anak. Hebron war sieben Jahre vor der Stadt Zoan, die in Ägypten liegt, erbaut worden.
Von dort kamen sie in das Traubental. Dort schnitten sie eine Rebe mit einer Weintraube ab und trugen sie zu zweit auf einer Stange, dazu auch einige Granatäpfel und Feigen.
Den Ort nannte man später Traubental wegen der Traube, die die Israeliten dort abgeschnitten hatten.
(4. Mose/Num 3,21–25)

Riesentraube

Zurückgekommen erstatten die Kundschafter dem Volk Bericht. Sie zeigen die mitgebrachten Früchte. Zwei Männer tragen eine riesige Weintraube auf ihrer Schulter. Dazu kommen als weitere Früchte Granatäpfel und Feigen.
Vierzig Tage, nachdem man sie zur Erkundung des Landes ausgeschickt hatte, machten sie sich auf den Rückweg.
Sie kamen zu Mose und Aaron und zu der ganzen Gemeinde der Israeliten in die Wüste Paran nach Kadesch. Sie berichteten ihnen und der ganzen Gemeinde und zeigten ihnen die Früchte des Landes.
Sie erzählten Mose: Wir kamen in das Land, in das du uns geschickt hast: Es ist wirklich ein Land, in dem Milch und Honig fließen; das hier sind seine Früchte.
(4. Mose/Num 3,25F.)
Die Früchte sind allesamt starke Lebenssymbole. Die Botschaft lautet daher: In diesem Land kann man gut leben:
  • Unvergängliche Lebenskraft wird schon in der Antike mit der Weintraube in Verbindung gebracht. Wer vom Genuss süßer Trauben träumt, erlebt im Wachleben zärtliche Stunden. Saure Trauben hingegen signalisieren Eifersucht.
  • Granatäpfel spielen schon in der griechischen Mythologie eine große Rolle. Persephone, vom Unterweltgott Hades entführt, sollte laut Beschluss des Zeus wieder zurück, aber nur mit einer Auflage: Zurückkehren kann sie nur, wenn sie in der Unterwelt nichts gegessen hat. Da hat ihr Hades einfach sechs Kerne eines Granatapfels in den Mund gedrückt. Deshalb durfte sie nur zwei Drittel ihrer Zeit die Unterwelt verlassen. Auch biblisch spielt der Granatapfel eine wichtige Rolle. Er soll 613 Kerne haben, so viele, wie es Gesetze in Israel gibt. Er zierte den Schurz des Hohepriesters (den Efod). Im Hohelied Salomos symbolisiert der Granatapfel die Schönheit einer Frau (4,3. 13; 6,7).
  • Feigen sind wohl die älteste Kulturpflanze: In einer jungsteinzeitlichen Siedlung im Jordantal stießen die Forscher auf bis zu 11.400 Jahre alte Feigen, die offenbar von Bäumen stammen, die durch Stecklinge vermehrt wurden. Die Assyrer nahmen vor ca. 5000 Jahren Wildfeigen in Vorderasien in Kultur. Kein Wunder bei solchem Alter und solcher Symbolträchtigkeit, dass die Feige im Bericht der Kundschafter nicht fehlen darf.
Die Botschaft der Mitbringsel war eindeutig. Das Land strotzt nur so von Leben. Weintrauben, Granatäpfel und Feigen sind eindrucksvolle Symbole dafür. Die Trauben sind zudem riesig. Hätten die Kundschafter kein Ansichtsexemplar mitgebracht, man hätte ihnen nicht geglaubt. Gottes unglaubliche Verheißung ist dabei, in Erfüllung zu gehen. Und das nicht erst einst im wieder eröffneten Paradies.

Riesenangst

Dann aber trübt sich der geweckte Traum rasch ein. Die Kundschafter haben nicht nur gute Nachrichten. In der üppigen Natur wohnen starke und darunter riesige Menschen. Diese haben Städte gebaut. Große Städte. Und haben sie gut befestigt.
Aber das Volk, das im Land wohnt, ist stark und die Städte sind befestigt und sehr groß. Auch haben wir die Söhne des Anak dort gesehen.
Amalek wohnt im Gebiet des Negeb, die Hetiter, die Jebusiter und Amoriter wohnen im Gebirge und die Kanaaniter wohnen am Meer und am Ufer des Jordan.
(4. Mose/Num 3,28F.)
Das weckt Angst. Und diese Angst bekommt eine eigene Dynamik. Phantasien werden geweckt. Gerüchte verbreiten sich. Sie bringen das Volk auf. Die Versuche Kalebs, es zu beruhigen, bleiben erfolglos. Aus der Angst wird eine Riesenangst. Und weil die Menschen in dieser riesigen Angst auf den Schutz Gottes vergessen, wird aus der Riesenangst unter der Hand eine Heidenangst (wie wir bis heute sagen). Jetzt nährt das Land plötzlich nicht mehr mit riesigen Früchten, sondern frisst gleichsam seine Bewohner auf.
Kaleb beruhigte das Volk, das über Mose aufgebracht war, und sagte: Wir können trotzdem hinaufziehen und das Land in Besitz nehmen; wir werden es gewiss bezwingen.
Die Männer aber, die mit Kaleb zusammen nach Kanaan hinaufgezogen waren, sagten: Wir können nichts gegen dieses Volk ausrichten; es ist stärker als wir.
Und sie verbreiteten bei den Israeliten falsche Gerüchte über das Land, das sie erkundet hatten, und sagten: Das Land, das wir durchwandert und erkundet haben, ist ein Land, das seine Bewohner auffrisst; alle Leute, die wir dort gesehen haben, sind hochgewachsen.
Sogar die Riesen haben wir dort gesehen – die Anakiter gehören nämlich zu den Riesen. Wir kamen uns selbst klein wie Heuschrecken vor und auch ihnen erschienen wir so.
(4. Mose/Num 3,30–33)
So wächst beides ins Überdimensionale: die Trauben wie die Angst. Dabei waren die Trauben noch anschaulich und real. Die Angst hingegen unsichtbar jenseits der Realität. Das Volk zu beruhigen scheitert.

Widerstand bis zur Meuterei

Und dann kommt ganz massiv auf, was nach Auskunft aller Organisationsentwickler in jedem großen Change-Prozess entsteht: lautstarker Widerstand. Geschrei und Murren.
Da erhob die ganze Gemeinde ein lautes Geschrei und das Volk weinte die ganze Nacht.
Alle Israeliten murrten über Mose und Aaron und die ganze Gemeinde sagte zu ihnen: Wären wir doch in Ägypten oder wenigstens hier in der Wüste gestorben!
Warum nur will uns der Herr in jenes Land bringen? Etwa damit wir durch das Schwert umkommen und unsere Frauen und Kinder eine Beute der Feinde werden? Wäre es für uns nicht besser, nach Ägypten zurückzukehren?
Und sie sagten zueinander: Wir wollen einen neuen Anführer wählen und nach Ägypten zurückkehren.
(4. Mose/Num 14,1–4)
Und weil das Volk gläubig gebildet war, merkt es rasch, dass der Widerstand gegen die Führung durch Mose und Aaron sich durch die beiden hindurch auch gegen Gott wendet. Die Angst machte sie an Gottes Verheißung zweifeln. Und das trotz aller Belege, welche die Kundschafter in der Form von Früchten aus dem Land mitgebracht haben. Was für eine Frage: »Warum nur will uns der Herr in jenes Land bringen?« (Num 14,3)Und sie unterstellen Gott, dass er sie umkommen lassen werde. Und dann als Höhepunkt: Wären wir doch in Ägypten geblieben. Sollten wir nicht besser dorthin zurück? Lieber die Unterdrückung als die Verheißung, das ist die kurze Botschaft. Und schon beschließen sie, eine neue Führung zu wählen und nach Ägypten zurückzukehren.
Ein Rundum-Widerstand! Gegen die Führung, gegen Gott. Mose und Aaron sind entsetzt. Sie ahnen die Tragweite des Widerstands. Alle Eloquenz bieten sie auf. Josua und Kaleb zerreißen ihre Kleider. Sie versuchen zu argumentieren. Sie setzen auf Argumente gegen die Angst: das durchwanderte Land sei doch »überaus schön«. Zudem sei der Herr wohlgesinnt und wolle ihnen ein Land voll von Milch und Honig schenken. Dazu habe er bereits den schützenden Schatten von den derzeitigen Bewohnern des Landes genommen. Deshalb müsse niemand Angst vor ihnen haben. Welch eine dramatisch zugespitzte Szene! Lebensbedrohlich für Mose ...

Inhaltsverzeichnis

  1. NAVIGATION
  2. HAUPTTITEL
  3. INHALT
  4. Vorwort
  5. Hinführung
  6. Das Beste liegt noch vor uns
  7. Wegführung
  8. An der Schwelle zum neuen Land
  9. Die zweite Chance
  10. »Genug bekommen« – Fairness und Gerechtigkeit
  11. Vom Segen der Umwege
  12. Die Zukunft nicht in der Vergangenheit suchen
  13. Am dritten Brunnen
  14. Konsolidierung und Stabilität
  15. Die Ressource Gottvertrauen
  16. Wenn Strukturreformen anstehen
  17. Anmerkungen
  18. ÜBER DIE AUTOREN
  19. ÜBER DAS BUCH
  20. IMPRESSUM
  21. HINWEISE DES VERLAGS