
- 63 Seiten
- German
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eBook - ePub
König Johann
Über dieses Buch
Der englische König Johann sieht seinen Thron in Gefahr: Philip, König von Frankreich, verlangt dass er abdankt und Johanns Neffe Arthur dessen Nachfolger wird. Eine unakzeptable Forderung für Johann – England und Frankreich stehen kurz vor einem blutigen Krieg. Wechselnde Allianzen, Konflikte in beiden Königsfamilien und ungeklärte Thronansprüche scheinen eine Einigung unmöglich zu machen. Das Schicksal beider Länder hängt nun von König Johann ab – kann er sich als Herrscher behaupten?-
Häufig gestellte Fragen
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Information
Thema
GeschichteThema
Britische GeschichteDritter Aufzug.
Erste Scene.
(Des Französischen Königs Gezelt.)
Constantia, Arthur und Salisbüry, treten auf.
Constantia.Gegangen, um sich zu vermählen? Um einen Frieden zu schwören? Treuloses Blut mit treulosem Blut vereinigt! Gegangen, um Freunde zu seyn? Ludwig soll Blanca haben, und Blanca diese Provinzen? Es ist nicht so, du hast dich verredet, du hast nicht recht gehört; es kan nicht seyn, du sagst nur, es sey so; ich bin versichert daß du nicht die Wahrheit sagst, denn dein Wort ist nur der eitle Athem eines gemeinen Mannes. Glaube mir, Mann, ich glaube dir nicht, ich habe den Eid eines Königs für das Gegentheil; du sollt dafür gestraft werden, daß du mich so erschrekt hast; denn ich bin krank, und leicht in Furcht zu sezen; mißhandelt und unterdrükt, und also voller Furcht; eine Wittwe ohne Mann, ohne Beschüzer, also der Furcht unterworffen; ein Weibsbild, von Natur zur Furchtsamkeit gebohren; und wenn du izt gleich bekennen würdest, daß du nur gescherzt habest, so könnte ich doch meine in Unordnung gebrachten Lebensgeister nicht sogleich wieder beruhigen, sondern sie werden diesen ganzen Tag zittern und schaudern. Was soll dieses Kopfschütteln bedeuten? Warum siehst du meinen Sohn so traurig an? Warum legst du die Hand auf deine Brust? Warum diese Thränen, die wie ein aufgeschwollner Bach über ihre Ufer stürzen? Sind diese schwermüthigen Seufzer Bekräftigungen deiner Worte? So sprich noch einmal, nicht deine vorige Erzählung, sondern nur diß einzige Wort, ob deine Erzählung wahr ist oder nicht?
Salisbury.So wahr als ihr Ursache habt, diejenige für falsch zu halten, welche schuld an der Wahrheit meiner Aussage sind.
Constantia.Oh, wenn du mich lehrst diese kummervolle Zeitung zu glauben, so lehre diese kummervolle Zeitung wie sie mich tödten soll, damit ihr Glaube und mein Leben so an einander stossen, wie die Wuth von zween ergrimmten Männern, die in dem Augenblik da sie auf einander treffen, fallen und sterben. Ludwig vermählt sich mit Blanca? O Junge, was bist dann du? Frankreich, Freund von England? Was wird dann aus mir? Geh, Mann, ich kan deinen Anblik nicht ausstehen diese Zeitung hat dich zu einem abscheulichen Mann gemacht.
Salisbury.Was habe ich dann Uebels gethan, gute Lady, als das Uebel anzuzeigen, das andre gethan haben?
Constantia.Welches aber an sich selbst so scheußlich ist, daß es alle die nur davon reden abscheulich macht.
Arthur.Ich bitte euch, Mutter, gebt euch zufrieden.
Constantia.Wenn du, der mich zufrieden seyn heißt, häßlich wärest, ungestalt, und deiner Mutter Leibe schimpflich, voller Fleken und ekelhafter Finnen, lahm, albern, buklicht, krummbeinicht, ungeheuer, und mit Kräze und Eiterbeulen überdekt; dann wollt' ich mich nicht bekümmern, dann wollt' ich mich zufrieden geben; denn alsdann würd' ich dich nicht lieben, nein, noch würdest du deiner hohen Geburt werth seyn, und eine Crone verdienen. Aber du bist schön, und Natur und Glük haben bey deiner Geburt, du theurer Knabe, sich vereiniget, dich groß zu machen. Wie die Natur dich begabt hat, kanst du mit Lilien und halb entfalteten Rosen um den Vorzug streiten. Aber das Glük! oh sie ist treulos worden, sie ist von dir abgefallen, hält stündlich mit deinem Oheim zu, und hat mit ihrer goldnen Hand Frankreich an sich gerissen, und dahin gebracht, die Ehre der unumschränkten Herrschaft in den Staub zu treten, und seine Majestät zu ihrer Kupplerin zu machen. Frankreich ist eine Kupplerin zwischen dem Glük und Johann, dem Glük, dieser ehrlosen Meze, und diesem räuberischen Johann. Sag mir, Bursche, ist Frankreich nicht meineidig? Vergift' ihn mit Worten, oder geh deines Weges, und laß mich allein bey diesen Kränkungen, die ich allein tragen muß.
Salisbury.Verzeihet mir, Madam, ich darf nicht ohne euch zu den Königen zurük kommen.
Constantia.Du darfst, du sollst, ich will nicht mit dir gehen; ich will meinen Schmerz lehren stolz zu seyn; denn Schmerz ist stolz, und macht seinen Besizer eigensinnig. Zu mir, und zu dem Hofstaat meines grossen Kummers mögen die Könige sich versammeln; denn mein Kummer ist so groß, daß nichts als die unbewegliche gigantische Erde ihn unterstüzen kan; hier siz' ich und mein Schmerz; hier ist mein Thron, sage den Königen, daß sie kommen und sich vor ihm büken.
(Sie sezt sich auf den Boden.)
Zweyte Scene.
König Johann, König Philipp, Ludwig, Blanca, Elinor, Faulconbridge und Oestreich.
König Philipp.Es ist wahr, schöne Tochter; und dieser gesegnete Tag soll auf ewig in Frankreich festlich seyn. Diesen Tag feyrlicher zu machen, hält die glorreiche Sonne in ihrem Lauf inne, und spielt den Alchymisten, indem sie durch den Glanz ihres funkelnden Auges die magre klumpichte Erde in schimmerndes Gold verwandelt. Der jährliche Kreislauf, der diesen Tag wiederbringt, soll ihn nie anders als einen Fest-Tag sehen.
Constantia(indem sie aufsteht.)
Ein unglüklicher Tag, und nicht ein Fest-Tag! Was hat dieser Tag verdient? Was hat er gethan, daß er mit goldnen Buchstaben unter die heiligen Zeiten in den Calender gesezt werden soll? Nein, stoßt ihn vielmehr aus der Woche aus, diesen Tag der Schande, der Unterdrükung und des Meineids; oder wenn er ja stehen bleiben muß, so laßt schwangre Frauen beten, daß sie ihrer Bürde nicht an diesem Tag entbunden werden; laßt, ausser an diesem Tag, den Seefahrer keinen Schiffbruch fürchten, und keinen Vertrag gebrochen werden, der nicht an diesem Tage gemacht worden; ja, alles was an diesem Tage angefangen wird, nehm' ein unglükliches Ende, und die Treue selbst verwandle an ihm sich in Falschheit und Betrug!
König Philipp.Beym Himmel, Lady, ihr habt keine Ursache die freudigen Begegnisse dieses Tages zu verwünschen; hab ich euch nicht meine Majestät zum Unterpfand gegeben?
Constantia.Ihr habt mich mit einer nachgemachten Majestät betrogen, die, sobald sie auf den Probstein gestrichen worden, sich falsch befunden hat; ihr seyd meineidig, meineidig seyd ihr; ihr kam't in Waffen, meiner Feinde Blut zu vergiessen, und vermischet und verstärket es nun mit dem eurigen. Freundschaft und geschminkter Friede haben den Plaz der kühnen Streitbegierde und des edeln kriegrischen Zorns genommen, und unsre Unterdrükung ist zum Sigel dieses Bundes gemacht worden. Waffnet, waffnet euch, ihr himmlischen Mächte, wider diese meineidigen Könige; eine Wittwe ruft: Sey mein Gemahl, o Himmel! Laß diesen Ungöttlichen Tag sich nicht im Frieden schliessen; sondern sende, eh die Sonne untergegangen seyn wird, bewaffnete Zwietracht zwischen diese treulosen Könige. Höre mich, o höre mich!
Oestreich.Lady Constantia, gebt euch zufrieden.
Constantia.Krieg, Krieg, keinen Frieden; Frieden ist Krieg für mich. O Lymoges, o Oestreich! du schändest diesen edeln Raub, womit du pralest! du Sclave, du Elender, du Memme, du kleiner Hasenritter, in nichts groß als in Niederträchtigkeit, und nie herzhaft als wenn du dich hinter die stärkste Parthey verbergen kanst; du Ritter der Fortuna, der nie ficht, wenn dieses wetterläunische Fräulein nicht neben dir steht, und dir Bürge für deine Sicherheit ist; du bist auch meineidig, und schmeichelst den Grossen. Was für ein Narr bist du, für ein kriechender Narr, zu pralen und zu stampfen und zu schwören, daß du meine Parthey halten wollest; du kaltherziger Sclave, hast du nicht wie ein Donner an meiner Seite gesprochen? Geschworen, daß du die Waffen für mich führen wollest, und mich ermahnet, mich deinem Glüke und deiner Stärke anzuvertrauen? Und nun trittst du auch zu meinen Feinden über? du, eine Löwen-Haut tragen? herab damit, wenn du noch eine Schaam in dir hast, und häng' ein Kalbsfell um diese ehrlosen Schultern.
Oestreich.O daß ein Mann mir das sagte!
Faulconbridge.Und häng' ein Kalbsfell um diese ehrlosen Schultern.
Oestreich.Untersteh dich das zu sagen, Schurke, wenn dir dein Leben lieb ist.
Faulconbridge.Und häng' ein Kalbsfell um diese treulosen Schultern.
Oestreich.Mich däucht, Richards Stolz und Richards Fall sollt' eine Warnung für euch seyn, Herr.
Faulconbridge.Was für Worte sind das? Wie schwanken meine Sehnen! Meines Vaters Feind in meines Vaters Raub gehüllt! Wie flüstert mir Alecto ins Ohr: Zögre nicht, Richard, schlage den nichtswürdigen Kerl zu Boden, zieh ihm dieses unvergleichliche Ehrenzeichen ab, das Denkmal des Triumphs deines Vaters über die Wilden – – Nun bey seiner Seele schwöre ich, bey meines Vaters Seele, ich will nicht zweymal die Sonne aufgehen sehen, bis ich dieses Siegeszeichen von deinem Rüken gezogen, und dir das Herz davor zerschmettert habe, daß du dich unterstanden es zu tragen.
König Johann.Höre auf, du mißfällst uns mit solchen Reden, und vergissest dich selbst.
Dritte Scene.
Pandolph zu den Vorigen.
König Philipp.Hier kommt der heilige Legat des Papsts.
Pandolph.Heil euch, ihr gesalbten Stadthalter des Himmels! An dich, König Johann, geht meine heilige Gesandtschaft. Ich, Pandolph, Cardinal Erz-Bischof von Meiland, und Legat des Papsts Innocentius allhier, frage dich in seinem Namen auf dein Gewissen, warum du gegen die Vorrechte der Kirche, unsrer heiligen Mutter, den erwählten Erz-Bischof von Canterbüry, Stephan Langton, so vorsezlicher und gewaltthätiger Weise von diesem heiligen Stuhl zurükstossest? Dieses ists, was in unsers vorbesagten heiligsten Vaters, Papsts Innocentius, Namen, ich dich fragen soll.
König Johann.Was für ein irdischer Name kan den freyen Athem geheiligter Könige zu Fragstüken anhalten? Du kanst keinen schlechtern, unwürdigern und lächerlichern Namen erdenken, Cardinal, um mich zu einer Antwort zu vermögen, als des Papsts seinen. Sag ihm das, und seze noch dieses aus Englands Mund hinzu, daß wir nicht gestatten werden, daß ein Italiänischer Priester Zehnden oder Zoll in unsern Gebieten einziehe; sondern, so wie wir in unsern Reichen, unter dem Himmel das oberste Haupt sind, so wollen wir auch unter ihm, diesem grossen Oberherrn, allein und ohne Beyhülf einer sterblichen Hand, dieses unser Ansehen behaupten. Sagt das dem Papst, mit Beyseitsezung aller Ehrfurcht gegen ihn und seine anmaßliche Autorität.
König Philipp.Bruder von England, ihr lästert indem ihr so sprecht.
König Johann.Ob gleich ihr und alle Könige der Christenheit euch von diesem unruhigen Priester auf eine grobe Art hintergehen laßt, daß ihr einen Fluch fürchtet, der sich mit Geld abkauffen läßt, und durch das Verdienst von abschäzigem Gold, Quark, Staub, verfälschten Ablaß von einem Menschen erkauft, der bey diesem Handel den Ablaß sich selber abkauft, ob gleich ihr und alle übrigen, euch so grob betrügen laßt, diesen heiligen Taschenspieler mit Einkünften zu überhäuffen; so hab ich doch Muth, ich allein, mich dem Papst entgegenzusezen, und halte seine Freunde für meine Feinde.
Pandolph.So sey dann du, kraft der rechtmäßigen Gewalt die ich habe, mit dem Fluch und Bann der Kirche belastet; und gesegnet soll der seyn, der sich wider seine Lehenspflicht gegen einen Kezer empört; und verdienstlich soll die Hand genennt werden, canonisirt und als heilig verehrt, die, durch was für ein Mittel es auch sey, dir dein verfluchtes Leben nimmt....
Inhaltsverzeichnis
- Titel
- Kolophon
- Other
- Erster Aufzug.
- Zweyter Aufzug.
- Dritter Aufzug.
- Vierter Aufzug.
- Fünfter Aufzug.
- Über König Johann
- Anmerkungen