
- 128 Seiten
- German
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Die Sozialdemokratie – ab ins Museum?
Über dieses Buch
Ralf Dahrendorf wird immer wieder bemüht: In (West-) Europa wäre nach 1945 die Epoche sozialdemokratischen Hegemonie zu beobachten gewesen. Das kann und wird für die Gegenwart niemand zu behaupten wagen. Die Sozialdemokratie (auch und gerade die SPÖ) gleicht einer harmlosen alten Tante, die kaum noch etwas bewegt. Und doch: Als politische Antwort auf die ökonomische Globalisierung wäre eine sozial integrative Partei, wie es die SPÖ einmal war, mehr denn je gefragt – als Teil einer europäischen Parteifamilie. Die SPÖ muss sich, will sie eine Zukunft haben, neu definieren. Der Ausgangspunkt: Für welche Teile der Gesellschaft spricht sie eigentlich? Für das von Abstiegsängsten geschüttelte Kleinbürgertum, das sich gegen jede Form von Zuwanderung wehrt – oder für die wachsende Schicht von aufstiegsorientierten, sozial mobilen, von höherer Bildung geprägten Menschen? Für das "Proletariat", von dem niemand sagen kann, ob es als "Klasse" überhaupt (noch) existiert – oder für "alle arbeitenden Menschen", damit für alle, also letztlich für niemanden? Kann sich die SPÖ, kann sich die Sozialdemokratie überhaupt freimachen von den Illusionen, die aus der Vergangenheit kommen – etwa von der Illusion der Existenz einer "Basis", die (selbst wenn es sie gibt) immer älter und immer schmäler wird? Die SPÖ könnte dies – wenn sie sich nicht nur verbal, sondern real als Teil einer transnationalen, einer die nationalen Verengungen sprengenden Partei versteht. "Modernisierung" – die Formel, mit der Bruno Kreisky und Olof Palme, Willy Brandt und Tony Blair vor Jahrzehnten der Sozialdemokratie Europas die größten Erfolge gebracht haben – "Modernisierung" ist nicht mit den Inhalten von gestern, sondern mit denen von morgen zu füllen. Die Werte können dieselben bleiben – Freiheit, Gleichheit, Solidarität. Die Konkretisierung dieser Werte muss neu formuliert werden.
Häufig gestellte Fragen
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Information
Inhaltsverzeichnis
- 1. Warum wir die Sozialdemokratie mögen müssen
- 2. Warum wir von der Sozialdemokratie enttäuscht sein müssen
- 3. Das Wesen der Sozialdemokratie
- 4. Die Voraussetzung sozialdemokratischer Geschichtsmächtigkeit ist der Wahlerfolg
- 5. Der Wahlerfolg setzt die Gewinnung der politischen Mitte voraus
- 6. Die »Basis« – ein beliebig verwendbares Konstrukt
- 7. Warum wir die Sozialdemokratie brauchen – trotz alledem
- 8. Warum wir nicht sicher sein können, dass die Sozialdemokratie diese Erwartungen erfüllen kann
- 9. Auf der Suche nach den Ursachen – der Verlust der Mitte
- 10. Das Reiten des Tigers – die Sozialdemokratie und die Megatrends
- 11. Die Hindernisse, die zu überwinden wären
- 12. Der Mythos der eigenen Unschuld
- 13. Der Mythos der Neutralität
- 14. Die Sozialdemokratie braucht ein klares Profil
- 15. Die Sozialdemokratie ist – erstens demokratisch …
- 16. … und zweitens ist sie sozial
- 17. Kreisky plus Brandt plus Mitterrand plus Blair
- 18. Die Sozialdemokratie wird europäisch sein – oder sie wird nicht mehr sein
- Prof. Dr. Anton Pelinka
- Bisher sind folgende Bände erschienen:
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