Paare mit Paketen
eBook - ePub

Paare mit Paketen

Psychische Erkrankungen gemeinsam meistern

  1. 160 Seiten
  2. German
  3. ePUB (handyfreundlich)
  4. Über iOS und Android verfügbar
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Paare mit Paketen

Psychische Erkrankungen gemeinsam meistern

Über dieses Buch

Wenn Partnerinnen oder Partner psychisch erkranken, potenzieren sich die Probleme, heißt es. Aber ist das wirklich und immer so? Karen-Susan Fessel hat elf Paare einfühlsam zu den Schwierigkeiten, aber auch eventuellen Vorteilen befragt. Mit zuweilen erstaunlichen Ergebnissen.Wie lernt man sich kennen, und wann kommt die Wahrheit auf den Tisch? Entwickeln betroffene Paare ganz eigene Strategien in der Alltagsbewältigung? Wer stützt wen, und gibt es darin ein Gleichgewicht? Oder braucht es das gar nicht? Und wie gelingt es, Schwere in Leichtigkeit aufzulösen und Humor zu bewahren?Elf beeindruckende Paare erzählen aus ihrem Leben. Ausdrucksstarke Porträts von Werner Krüper machen die eindringlichen Reportagen zu einem unvergleichlichen Buch!

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Information

»Ich würde mir für meinen Mann drei Beine abhacken«

Andrea und Frank Herpich
Andrea Herpich (56), ausgebildete Groß- und Außenhandelskauffrau, arbeitete in verschiedenen kaufmännischen Bereichen, bevor sie 2015 aufgrund ihrer sehr spät diagnostizierten Borderline-Persönlichkeitsstörung, begleitet von chronisch rezidivierenden mittelschweren Depressionen und einer komorbiden Suchterkrankung berentet wurde. Ihren Mann Frank Herpich (57), Industriekaufmann und Fachkaufmann für Marketing, lernte sie über eine Kleinanzeige im örtlichen Stadtmagazin kennen. Seit 1998 sind die beiden verheiratet und leben mit ihrer 21-jährigen Tochter im eigenen Haus in Stein bei Nürnberg.
»Andrea betrat das Lokal in einem kurzen, beigen Etuikleid, brauner Bikerlederjacke und Stiefeln mit hohen Absätzen, dazu eine blaue verspiegelte Nickelbrille«, sagt Frank und sieht bei der Erinnerung an das erste Treffen mit seiner zukünftigen Frau immer noch hingerissen aus. »Sie sah echt cool aus!« Im Nürnberger Stadtmagazin »Doppelpunkt« hatte er 1996 inseriert, um eine Begleiterin fürs Mountainbiken zu finden – Andrea hatte mit einem »lockerflockigen« Brief geantwortet. Auf das erste Telefonat folgten unzählige weitere, bis sie sich schließlich vier Wochen später in einem mexikanischen Restaurant verabredeten.
Andrea muss lachen. »Na ja, ich dachte damals an so einen coolen, langhaarigen, tätowierten Typen, der mit dem Bike über Baumstämme springt und so. So einen hätte ich gern gehabt!« Stattdessen kam der kurzhaarige, ordentlich gekleidete Frank daher, der diesem Bild so gar nicht entsprach. »Und ich hatte auch noch das coolere Fahrrad!«, sagt Andrea 25 Jahre später triumphierend.
Das will Frank aber so nicht stehen lassen: »Na ja, die Federgabel habe ich dann wenig später nachgerüstet.« Der nach eigenen Worten »unterkühlte Oberfranke« war doch genau der Richtige für das »Rhein-Main-Powerpaket«, wie sich bald herausstellen sollte. »Es hat eigentlich gleich gepasst«, erklärt Frank. »Die Andrea war deutlich flippiger als ich, aber davon habe ich mich nicht abschrecken lassen. Ich hab mir gedacht, da kann ich schon mithalten.«
Mit der introvertierten fränkischen Mentalität hatte Andrea, die 1992 aus Frankfurt am Main nach Nürnberg gezogen war, in den Jahren zuvor allerdings zunächst wenig anfangen können. 1965 in Hüfingen im südlichen Schwarzwald geboren und in Idstein im Taunus aufgewachsen, hatte sie das Gymnasium in der elften Klasse abgebrochen. Sie hatte in Wiesbaden zunächst die Fachhochschule besucht und dann ein BWL-Studium begonnen. Trotz ihrer damals schon gravierenden Suchtprobleme gelang es ihr, die Umschulung zur Groß- und Außenhandelskauffrau abzuschließen; aber danach wurde Andrea endgültig klar, dass nur ein radikaler Schnitt sie vor dem finalen Absturz retten konnte. 1992 zog sie ihren mittlerweile nach Nürnberg umgesiedelten Eltern hinterher in eine eigene Wohnung.
Der Umzug hatte Andrea zwar aus ihrem bisherigen Umfeld herausgelöst, sie aber nicht von ihren psychischen Problemen und auch nicht von ihrer Drogenabhängigkeit befreit. Schon früh war sie mit Drogen verschiedenster Art in Kontakt gekommen. Mit Kiffen in der Schulzeit hatte es begonnen – »mit 14 hat meine Mutter gesagt, ich wär eh nicht normal und müsse zum Therapeuten, weil ich Haschpflanzen angebaut hatte.« Später konsumierte sie regelmäßig Heroin und Kokain. »Ich war definitiv schwerstabhängig und hing, wie man damals sagte, an der Nadel«, erinnert sie sich. »Es war klar: Ich muss aus diesem Umfeld weg.« In Nürnberg begann Andrea, am dortigen Flughafen in Schichtbetrieb zu arbeiten. Dieser war für sie eine enorme Belastung, der ihr weitere Probleme verschaffte. Um einigermaßen zu funktionieren, konsumierte sie nun statt Heroin die ihr vom Arzt verschriebenen Schlaftabletten, dazu Aufputschmittel zum Aufwachen. Die lebenslustige und impulsive Andrea wurde in eine vier Jahre währende Phase abgrundtiefer Einsamkeit katapultiert. »Der Umzug hat mich meiner Wurzeln beraubt.« Andrea fand kaum Anschluss, vermisste ihre Freundschaften.
Die Begegnung mit Frank füllte diese Lücke und eröffnete beiden eine ganz neue Perspektive: »Die Hessen sind ja kontaktfreudige Menschen«, sagt Andrea, die ihre Vorbehalte gegenüber den ruhigen, distanzierten Franken nur zu gern über Bord warf. »Ich habe mich drauf eingelassen, es war dann auch spannend. Frank hat mir seine Welt gezeigt, ich ihm meine – Partys, Clubs, Musik. Das ergänzte sich dann doch ganz gut.«

»Frank bleibt einfach. Der geht nicht weg«

Auch für Frank war die Begegnung mit der temperamentvollen Andrea eine ganz neue Chance. 1964 im bayerischen Hof an der Saale geboren, wuchs er in einem nahe gelegenen Dorf in einer mittelständischen Bäckersfamilie auf. Als er sechs Jahre alt war, kam sein ältester Bruder im Alter von zehn Jahren bei einem Fahrradunfall ums Leben – ein traumatisches Ereignis, das die gesamte Familie bis ins Mark erschütterte. Es bestimmte viele Jahre lang auch Franks Leben und verurteilte ihn zu »einer stillen und traurigen Jugend«. Erst nach der Bundeswehrzeit gelang es ihm, sich von zu Hause abzunabeln; in Erlangen absolvierte er eine Ausbildung zum Industriekaufmann und später ein berufsbegleitendes Studium zum Fachkaufmann für Marketing bei einer großen Firma für Fenstertechnik, bei der er heute noch angestellt ist.
Gerade diese Beständigkeit, die Frank auszeichnet, zog Andrea damals an. »Trotz meiner Flippigkeit, Unruhe und Impulsivität brauche ich jemanden, der mich erdet«, erklärt sie energisch. »Ich habe ein großes Sicherheitsbedürfnis, so in der Art ›Hass mich, aber verlass mich nicht‹. Frank bleibt einfach. Der geht nicht weg. Bei ihm darf ich sein, wie ich bin« – ein großer Unterschied zu allem, was sie damals von ihren vorherigen Beziehungen und Freundschaften gewohnt war.
Auch für Frank bildete Andrea einen willkommenen Gegensatz zu den eher ruhigen, aber nicht sonderlich aufregenden Menschen, mit denen er sich bis dahin umgeben hatte. »Andrea brachte das gewisse Extra: sich noch mal etwas mehr trauen, alles etwas erweitern.« Er grinst. »Ich hab ihr dann auch um halb zwei Uhr nachts in der Disco den Heiratsantrag gemacht!«
Bis dahin dauerte es aber ein bisschen. Das Tempo, in dem sich ihre Beziehung nach dem ersten Treffen entwickelte, war für Andrea ungewohnt langsam. »Wir haben uns Zeit gelassen«, erzählt sie mit hochgezogenen Brauen. »Das war etwas, das ich gar nicht kannte, dieses sich langsam aneinander herantasten, nicht gleich miteinander ins Bett gehen«, sondern, wie Frank es ausdrückt, »sich erst mal beschnuppern.« Andreas vorherige Liebesbeziehungen und Verhältnisse waren eher sexueller Art und oft von chaotischen Abläufen geprägt gewesen: »Borderline-typisch eben«, wie sie es heute beurteilt.
Mit Frank aber ging alles deutlich gemächlicher vonstatten. »Wir haben uns entwickelt«, sagt Frank im Rückblick schmunzelnd.
Nach einigen Tagen machten sie eine Wochenendtour in eine Pension im Bayerischen Wald, eineinhalb Stunden von Nürnberg entfernt; tagsüber bretterten sie auf ihren Bikes durch den Wald, nachts lagen sie schüchtern nebeneinander im Bett. »Beide wollten das Gleiche, aber keiner traute sich«, sagt Andrea lächelnd.
Aber dann trauten sie sich schließlich doch. Ende 1997 zogen sie zusammen, im Mai 1998 heirateten sie. Knapp ein Jahr danach schlug Andrea Frank vor, mal wieder zu dem Mexikaner zu gehen, bei dem sie sich drei Jahre zuvor das erste Mal getroffen hatten. »Dort legte sie ein Buch vor mich hin: ›Mensch, Papa! Vater werden – das letzte Abenteuer‹ von Kester Schlenz. Da habe ich einen Freudentanz aufgeführt, mitten im Restaurant«, erinnert sich Frank mit einem breiten Grinsen. »Und dann haben wir den letzten Drink für längere Zeit bestellt.«

»Sie kann runterziehen, aber auch begeistern«

Alkohol war immer die am wenigsten problematische Substanz für Andrea gewesen. In der ersten Zeit mit Frank spritzte Andrea noch – »intravenöses Selbstverletzen«, erklärt sie im Rückblick –, allerdings kein Heroin mehr, sondern Schlaftabletten.
Frank bekam das durchaus mit, verdrängte es aber mehr oder weniger. »Ich hab es locker weggesteckt, vielleicht auch, weil ich aufgrund meiner Erfahrungen eine sogenannte ›heile Welt‹ gar nicht mehr in meinem Kopf hatte.« Allerdings fiel ihm schnell auf, dass Andreas Wesen von einem gelegentlichen Impulskontrollverlust geprägt war. »Sie zweifelte viel, hatte starke Stimmungsschwankungen.« Frank erklärte sich das vorrangig mit Andreas langjährigem Drogenkonsum, aber auch mit ihrer äußerst angespannten Arbeitssituation. Andrea arbeitete im Schichtdienst manchmal zehn, zwölf Stunden am Stück, unter einem sehr unangenehmen, autoritären Chef.
Dass hinter Andreas Drogenkonsum eventuell eine ganz andere, schwerwiegende psychische Erkrankung stecken könnte, zog damals niemand – auch nicht das Fachpersonal – ernsthaft in Betracht. »Ich dachte deshalb gar nicht, dass ich psychische Probleme habe. Das war alles von der Drogensucht gedeckelt. Die stand immer im Vordergrund, nur sie war sichtbar«, sagt Andrea. Eine Vielzahl weiterer Probleme erdrückte sie: Das immer schon höchst komplizierte Verhältnis zu ihren Eltern belastete sie sehr, dazu kamen Geldprobleme, ausgelöst durch ihre Kaufsucht. Aber sie rang sich dazu durch, Frank ihre vielfältigen Probleme zu offenbaren. »Schon da hätten andere Männer sicher gesagt: ›Das brauche ich nicht, auf Wiedersehen!‹«, resümiert sie kopfschüttelnd.
Frank aber blieb – »Sie kann runterziehen, aber auch begeistern!« –, und mehr noch: Er stand ihr bei und half ihr dabei, ihre verfahrenen Angelegenheiten zu regeln, leistete ihr emotionalen Beistand, wie auch heute noch, so viele Jahre später. »Die Andrea war immer schon der Impulsgeber und Schrittmacher, ich eher der Ruhepol.« Eine offenbar bis heute unschlagbare Kombination. »Wir hatten Spaß miteinander und waren füreinander da.«
Schließlich kündigte Andrea und hörte komplett auf, Schlaftabletten und Aufputschmittel zu nehmen. Die Beziehung der beiden festigte sich. Mit dem Umzug in die erste gemeinsame Wohnung ging es weiter bergauf, eine glückliche Phase, die bis zur Heirat und den anschließenden Flitterwochen in Thailand anhielt.
Aber dann fiel Andrea in ein tiefes Loch. In ein so tiefes, dass der Aufenthalt in einer psychosomatischen Klinik notwendig wurde. Heute, im Nachhinein, weiß sie längst, dass einschneidende Lebensereignisse, auch positive, Depressionen auslösen können, damals jedoch überfielen sie Andrea vollkommen überraschend. Während ihres fünfwöchigen Klinikaufenthalts wurden bei ihr erstmalig Depressionen diagnostiziert. Im Anschluss an die Behandlung ging es ihr erst einmal besser. Kurz darauf wurde sie schwanger. Im Dezember 1999 kam die gemeinsame Tochter zu Welt – ein Wunschkind.

»Das kommt mir bekannt vor!«

Das Wunschkind selbst war es dann später auch, das Andrea auf den ersten Schritt hin zur Diagnose der Borderline-Erkrankung führte. Zunächst aber fühlte sie sich deutlich wohler in ihrem neuen Leben als Ehefrau und junge Mutter. Die Geburt selbst war zwar katastrophal mit vielen Komplikationen verlaufen, aber das Kind war gesund, und Andrea genoss es in der ersten Zeit sehr, zu Hause bleiben und sich um das Baby kümmern zu können: »Ich musste nicht mehr im Arbeitsleben funktionieren. Der Druck von außen, aber auch die hohen Ansprüche, die ich an mich selbst gestellt habe, all das hat mich schon immer krank gemacht.«
Allerdings währte diese entspannte Phase nur kurz, bald ging Andrea wieder arbeiten, wechselte im Laufe der folgenden Jahre mehrfach den Arbeitgeber und ihr Tätigkeitsfeld, sie blieb jedoch immer dem kaufmännischen Bereich verbunden.
2006 zog die kleine Familie dann aus Nürnberg ins nahe gelegene Stein, wo sie eine eigene Doppelhaushälfte gebaut hatten, ganz in der Nähe von Andreas Eltern. Ein folgenschwerer Entschluss, in positiver wie negativer Hinsicht. »Kennengelernt, zusammengezogen, Kind gezeugt, Haus gebaut«, sagt Andrea schmunzelnd. »Das war für mich ein Ankommen.« Allerdings eines mit Tücken. Denn das immer schon angespannte Verhältnis zu ihren Eltern verkomplizierte sich noch mehr.
Zunächst aber überwogen die Vorteile. »Wir hatten die Hoffnung gehabt, die Großeltern kümmern sich dann mal ums Kind, wenn wir in der Nähe wohnen.« Was sie auch taten, allerdings auf eine von Andrea und Frank als sehr vereinnahmend und grenzüberschreitend empfundene Weise: »Das Problem war, dass meine Eltern sich permanent in die Kindererziehung und unsere Ehe einmischten«, erzählt Andrea. »Sie zitierten mich ständig herbei und stellten Suggestivfragen wie ›Seid ihr denn nicht der Meinung, dass es besser wäre, wenn …‹«, ergänzt Frank und verzieht das Gesicht bei der Erinnerung.
In der zweiten Klasse entwickelte die Tochter dann Symptome des Aufmerksamkeitsdefizitsyndroms. »Das kommt mir bekannt vor!«, dachte Andrea damals und vertiefte sich, schon immer höchst wissbegierig, in die Materie. Nach und nach erkannte sie die Zusammenhänge zwischen den Symptomen der Tochter, ihren eigenen Problemen und den Verhaltensmustern innerhalb ihrer Herkunftsfamilie immer k...

Inhaltsverzeichnis

  1. Cover
  2. Titel
  3. Inhalt
  4. Vorwort
  5. »Seither ist mein Leben sehr viel besser«
  6. »Heimat ist, wo Ivo ist«
  7. »Die Erkrankung macht ja nicht den ganzen Menschen aus«
  8. »Ich würde mir für meinen Mann drei Beine abhacken«
  9. »Wir gehören einfach zusammen!«
  10. »Ich habe gelernt, mich selbst zu stoppen«
  11. »Er ist wie mein zweites Ich«
  12. »Anja ist für mich eine Bank, auf die ich mich verlassen kann«
  13. »Wir ergänzen uns sehr gut«
  14. »Sie hat mir das Leben gerettet«
  15. »Solch ein Glück!«
  16. Nachwort
  17. Leseprobe: BApK / Familienselbsthilfe (Hg.) – Wahnsinnig nah
  18. Impressum