Wahnsinn um drei Ecken
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Wahnsinn um drei Ecken

Eine Familiengeschichte

  1. 176 Seiten
  2. German
  3. ePUB (handyfreundlich)
  4. Über iOS und Android verfügbar
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Wahnsinn um drei Ecken

Eine Familiengeschichte

Über dieses Buch

Die Mutter eines psychisch erkrankten Sohnes und seine Schwester erzählen gemeinsam von den Erschütterungen durch die psychischen Krisen ihres Sohns beziehungsweise Bruders. In Briefwechseln und kurzen Texten erfahren wir vom Gefühl, selbst verloren zu gehen, vom Sichkümmern, vom Herumsitzen auf psychiatrischen Stationen, von unterschwelligen Vorwürfen der Pflegekräfte, vom Schrecken und der Sprachlosigkeit angesichts der Suizidgefahr. Ein ganzes Familiengefüge bricht auseinander und wird doch wieder eins. Ein literarischer, ehrlicher Einblick in das seelische Erleben von Angehörigen.

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Information

Zweites Kapitel: Isolation und Rückzug

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Gebraucht und missachtet [Mutter]

Er isst den Käsekuchen, den ich ihm mitgebracht habe. Mit einer kleinen Gabel teilt er große Stücke ab und schiebt sie sich in den Mund. Ich sitze ihm gegenüber an einem rechteckigen Resopaltisch im Aufenthaltsraum, wie man ihn häufig in Krankenhäusern findet. Als er fertig ist, faltet er das Einschlagpapier um den Pappteller samt Gabel zusammen und schiebt mir alles über den Tisch. Ich ärgere mich kurz darüber und beschließe, es nicht zu beachten. Ich schaue meinen Sohn weiter an. Er schaut rechts an mir vorbei. Sein Gesicht ist ausdruckslos, sein Blick verharrt, nichts regt sich. Ich kann keine Anspannung, keine Bewegung und keine Mimik feststellen. Ich warte ab.
Nachdem ich mich gefreut habe, dass er den Kuchen anscheinend mit Appetit verspeist hat, bin ich nun unruhig. Ein leichtes Flattern macht sich in meinem Inneren bemerkbar. Ich beginne, mich zu ärgern und möchte aufbegehren, möchte ihm am liebsten zurufen: »Weißt du was? Du kannst mich mal. Ich komme hierher und besuche dich, und du beachtest mich nicht – ich habe noch etwas anderes zu tun, als hier mit dir rumzusitzen!« Ich sehe mich schon zur Tür gehen. Mein Körper macht jedoch nicht mit, er ruht schwer auf dem Stuhl, während ich denke, dass ich ihm das nicht antun kann. In der Herzgegend wird es schmelzend warm. Auch das noch. Jetzt habe ich also ein Rumpelstilzchen in mir, einen unruhigen Schmetterling, ein Gewicht im Po und Zuckerwatte in der linken Brustseite. Was jetzt? Ich denke nach: Ich bin die Einzige, die sich um ihn kümmert, die ihn besucht, die ihm vermittelt, dass es jemanden gibt, dem er wichtig ist und der ihn liebt. Dennoch: Ganz schön viel verlangt, ihn zu besuchen, Kuchen mitzubringen und mich mit Ignoranz behandeln zu lassen. Macht er das extra? Ist er extrem depressiv? Findet er da jemals wieder heraus und öffnet sich?
Ich versuche es mit Humor und bewege mein Gesicht zu dem Punkt, den er zu fixieren scheint. Eine kleine Bewegung in seinem Mundwinkel. Er schaut mich kurz an, und ich richte mich etwas auf. »Du redest ja gar nichts«, sage ich. »Was soll ich denn erzählen«, antwortet er sofort und leicht missgestimmt. »Wie es dir geht«, schlage ich vor. Er richtet den Blick auf den Tisch und verharrt. Nach einer Weile sage ich, dass ich gehen muss. Er steht sofort auf und begleitet mich zur Tür. Eine kurze Umarmung gibt mir dann doch das Gefühl, dass er mich nicht ablehnt, danach lässt mich die Schwester hinaus. Ich steige ins Auto und bin wieder ohne Gefühl, stelle das Navi ein und fahre los. Wieder einmal kann ich nicht durchatmen, am Abend nicht und auch nicht am nächsten Tag. Ich funktioniere und erledige alles wie immer, erzähle der Bäckerin, dass ich zuckerfrei lebe, lache einem Kind zu und bin für einen kurzen Moment in einer heiteren Stimmung.
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Tänzer [Schwester]

Du drehst Dich
Runde um Runde,
Du drehst Dich
Und alles steht still.
Ballett-Tänzer.
Die Pirouette, die Du drehst,
Schlägt Wellen bis in mein Herz.
Durchnässt die Watte, die Du aussäst
– Zirkulierendes Wasser unter der Haut.
Jener Abend, an dem Du geschrien hast
– Mein Gott, wie hast Du geschrien –
Ich stand vor Dir, ich sah Deine Augen.
Ich stand ganz genau vor Dir, erinnerst Du Dich?
Mein Gott, und Du hast so geschrien
Als wär es das Ende der Welt.
Seltsam ist nur: Danach ging es weiter.
Es ging einfach weiter
Als wär nichts gewesen.
Das Leben ging weiter
Als wär nie was geschehen.
Ich wollte so vieles ändern!
Wir kommen nicht raus
Aus unseren Häusern.
Ich kann nicht heraus
Aus dieser Haut.
Da ist dieser Zirkel.
Ich komme nicht raus.
Es dreht sich der Zirkel.
Und ich drehe mich mit.
Ein echter Ballett-Sprung,
Das ginge anders.
Doch ich verlasse nicht meinen Boden.
Und es ist jetzt, als hättest Du nie geschrien.
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Das Loch [Mutter]

Ein Jahr nach Ausbruch seiner Erkrankung fuhr mein Sohn mit dem ICE zur Schwester in die Stadt, in der sie studierte. Kurz zuvor hatte er sein Medikament reduziert. In ihrem Studentenwohnheim geriet er eine Krise. Friederike schaffte es, ihn zur Krisenberatung zu bringen, von dort aus ging es in eine Klinik. Ich fuhr sofort hin.
Auch jetzt noch möchte ich die Erinnerung an diese Zeit vermeiden, dieses Gefühl des Bodenlosen nicht mehr nachempfinden müssen, um das Loch herumkommen. Durch meine Ausbildung weiß ich: Das ist typisch für ein Trauma. Man vermeidet alles, was daran erinnert. Nie mehr will ich in die Nähe des Studentenwohnheims kommen, in der sich diese Krise zugetragen hat. Als würde dieser Ort einen unerträglichen Gestank ausdünsten. Noch heute löst dieselbe Wetterlage wie damals – Schneeregen, der nicht enden wollte – Gefühle tiefer Trostlosigkeit aus. Das Wetter passte zu den Ereignissen.
Alles, wirklich alles, woran ich geglaubt, was ich gehofft, worauf ich mich verlassen hatte, was mich getragen und vorwärts hatte streben lassen, war mit einem Schlag vernichtet. Einfach weggezogen ins Nichts, in eine beziehungslose Welt. Ich hatte in der Nähe von Friederike sein wollen und; weil Semesterferien waren, konnte mir der Hausmeister ein leeres Zimmer im fünften Stock in ihrem Wohnheim zur Verfügung stellen. Abends schaute ich meist lange aus dem Fenster des kargen Raums auf die kahlen Bäume unter mir und empfand alles, was ich sah, als bedeutungslos und flach, wie zweidimensional. Die Welt war einfach nur vorhanden, nicht mehr und nicht weniger. Die Seele als mein Erfahrungs-Ich war mir und allem da draußen entwichen.
Friederike hatte mir am Nachmittag in der Gemeinschaftsküche mitgeteilt, während ich auf einem Sessel an der Wand saß und mein Sohn mir gegenüber erschöpft auf dem Sofa lag, sie habe doch gesagt, dass sie uns nicht mehr sehen will. Sie stand dabei im Türrahmen und ihre Stimme klang tonlos. Wie bitte? Nein, das hatte ich im Streit am Tag zuvor am Telefon nicht aufgenommen. Ich wollte ihr nicht mehr zuhören und hatte abgeschaltet. Weil ich nicht glauben konnte, dass sie mir in einer solch schwierigen Lage Vorwürfe machte und mich wütend beschimpfte. Das war zu schlimm für mich gewesen und außerhalb dessen, was ich fassen konnte. Ich hatte das Handy vom Ohr weggehalten, hörte sie schreien und hatte lediglich ihre Wut registriert.
Wie sie jetzt in der Tür der WG-Küche stand und beziehungslos diese Worte von sich gab, dachte ich wie so häufig in den letzten Tagen: »Das kann nicht wahr sein.« Mit einem ungläubigen Entsetzen auf die Ereignisse zu reagieren, darin waren Friederike und ich uns damals gleich, wie ich im Nachhinein feststellte. Was ist passiert?
Wir waren in dieser für uns fremden Stadt gestrandet, mein Sohn und ich. Man hatte ihm in der Klinik ein Medikament gegeben, das eine unerträgliche innere Unruhe in ihm ausgelöst hatte. Manchmal konnte ich sie für Momente spüren, sie war unaushaltbar und unbeeinflussbar. Er musste dieses Medikament eine ganze Woche lang nehmen, weil aus ärztlicher Sicht die Nebenwirkung hätte verschwinden können.
Wir fuhren herum, ständig, täglich, getrieben und wie auf der Flucht, weil er es durch seine Unruhe auf der Station nicht aushielt. Aber auch das Herumfahren war nach ein paar Tagen kaum noch zu ertragen und wandelte sich von etwas Beruhigendem in Erschöpfung und Leere. Einmal, als wir bereits einige Stunden unterwegs waren, fiel mir als Ausweg nur noch ein, dass wir kurz bei Friederike vorbeischauen könnten. Das Wohnheim kam mir vor wie eine rettende Insel. »Wir werden kurz verschnaufen«, dachte ich und ahnte schon, dass wir nicht erwünscht sein würden.
Sie schickte uns fort, weil sie, so dachte ich, unsere Anwesenheit nicht ertrug. Ich konnte das nicht nachvollziehen. Für mich fühlte es sich an wie die Aufkündigung unserer Beziehung, unserer Bindung, ihrer Verpflichtung zur Menschlichkeit. Auch dass wir ihr peinlich wären vor den anderen Studenten, habe ich damals völlig verständnislos aufgenommen. Ich war als Mutter scheinbar wertlos für sie geworden. Wieso sie so handelte, habe ich erst viel später erfahren. Wir konnten lange kaum über diese Zeit sprechen, waren beide zu verletzt. Ein Dialog war nicht mehr möglich. Warum nur wandte sie sich damals in dieser tiefen, umfassenden Krise gegen mich? Warum konnte sie nichts mehr für ihren Bruder tun und lehnte jede fürsorgliche Handlung ab?
Am selben Abend wollte ich damals sterben. Die Vorwürfe meiner Tochter, die bei mir den Eindruck hinterließen, ich sei schuld an der Krise meines Sohnes, weil ich ihn seit jeher falsch behandelt hätte, waren zu viel für mich. Wenn alles falsch gewesen war und solche Konsequenzen hatte, dann hatte nichts mehr Sinn. Ich habe einen Moment lang, im Bett liegend, einfach aufgegeben, meine Seele hat sich von mir gelöst und ist nach links aus mir herausgetreten. Ich erschrak und holte sie zurück. Wie genau, das kann ich nicht sagen, aber erschrocken dachte ich: »Ich will weiterleben! Auch für meine Kinder!« Bis zur Abreise haben Friederike und ich nur noch das Nötigste miteinander gesprochen.
Nach drei Wochen: der letzte Tag im Studentenwohnheim – mein Sohn sollte am nächsten Tag entlassen werden und mit mir heimfahren, obwohl er noch nicht ganz stabil war. Ich lag auf einer Matratze in dem fast leeren Zimmer, war erkältet, hatte Geburtstag, und Friederike ließ sich nur mühsam überreden, gemeinsam mit ihrem Bruder etwas zu essen zu besorgen. Sie hielt mir vor, ich wüsste doch, dass sie sich nicht in der Lage fühlte, auf ihn aufzupassen.
»Trotzdem, es muss doch sein«, dachte ich. Erkältet und fiebrig, wie ich war, musste ich doch auch am nächsten Tag 600 Kilometer mit dem Auto nach Hause fahren. Wenn ich stark sein musste, sollte sie es auch sein. Ich hatte ja keine Wahl, so habe ich es damals gesehen. Mein Sohn hatte täglich seit zwei Wochen Druck gemacht, dass er aus der Klinik rauswollte. Sein heftiger Leidensdruck, der Abgrund, den er vor sich sah, diese ganze Hilflosigkeit und meine Überzeugung, ihn innerlich tragen zu können und zu müssen, hatten diese Situation geschaffen. Da war es wieder, dieses Loch. Es war einfach nichts mehr da bis auf die Aufgabe, das alles zu überstehen.
Später stellten wir fest, dass wir in Krisenzeiten immer wieder in einen Zustand abstürzten, der irgendwie ver-rückt war, den wir aber nicht als solchen erkannten. Es gab keinen offensichtlichen, klar zu erkennenden Auslöser für unsere emotionalen, oft katastrophalen Reaktionen. Das Gefühl des Betroffenen, nichts mehr steuern zu können, übertrug sich teilweise auf uns. Wir erlebten die Tage wie im Blindflug und waren heillos überfordert.
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Am Feld [Schwester]

Die Gräser beginnen zu singen.
Du sprichst immer weiter
Mit tonloser Stimme,
So leer
Wie ein dunkelnder Teich.
Ich lausche dem funkelnden Flüstern Des Lebens
Hier vor dem Feld.
Du sitzt neben mir.
Du erzählst einfach weiter, Als merktest Du nichts.
Rede nur,
Ich spreche mit den Gräsern.
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Weihnachten [Mutter + Schwester]

Friederike erzählt mir am Telefon einen Traum. Ich merke schnell, dass ich in diesem Traum nicht gut wegkomme, und schreibe mit. Nur so kann ich das aushalten.
»Im Traum glaubte ich, ich sei in einem Film, aber zugleich hat es sich real angefühlt. Ich musste aus einem Haus flüchten, in dem ich von einer Frau als Sklavin gehalten wurde. Ich lief auf eine Klippe zu, dann konnte ich fliegen. Unten war das Meer. ›Das kann ich doch nicht‹, dachte ich, ›ich kann nicht fliegen‹, aber es war so. Ich flog. Schließlich habe ich eine Bruchlandung auf dem Gras gemacht. Aber okay, dafür, dass ich fliegen kann, nehme ich die Bruchlandung in Kauf«, erzählt sie.
Dann habe sie überlegt: »Ich komme nur heraus aus der Gefangenschaft, wenn ich der Frau, die mich im Traum gefangen hält und die für meine Mutter steht, keine Vorwürfe mache, sondern das System verlasse, aus dem Familiensystem herausgehe. Ich dachte zwischenzeitlich, die Beziehung zu meiner Mutter sei tot und dass ich sie nie wiedersehen will.«
Dieser letzte Satz wird mir schlaflose Nächte bereiten. Wieder einmal fühlte ich mich vernichtet. Das Todesurteil für unsere Mutter-Tochter-Beziehung war gefallen. Würde es umgesetzt werden?
Sie schildert mir dann genauer, was in den letzten Wochen in ihr vorgegangen ist: »Du hörst mir nicht zu, du legst mir Worte in den Mund. Bei dem Streit im Auto am zweiten Weihnachtsfeiertag, da hatte ich das Gefühl, ich darf mich wegen meinem Bruder nicht aufregen. So, als wäre ich nicht da! Schon vor Weihnachten dachte ich, es geht so gut wie nie um mich, und ich kann mich auf nichts verlassen. Jeden Moment kann etwas Schlimmes passieren. Dann werden meine Bedürfnisse ungültig. Zum Beispiel letztes Jahr, als du mich zur Vorbereitung einer Ausstellung in die Stadt fahren wolltest und es dieses eine Mal um mich ging. Dann ist wieder irgendwas mit meinem Bruder, es geht wieder um ihn, und ich stehe da, als wäre es total unverschämt, wie vereinbart zu erwarten, von meiner Mutter gefahren zu werden.
Vor Weihnachten dachte ich...

Inhaltsverzeichnis

  1. Cover
  2. Titel
  3. Impressum
  4. Inhalt
  5. Vorwort
  6. Einleitung
  7. Erstes Kapitel: Schock und Ohnmacht
  8. Zweites Kapitel: Isolation und Rückzug
  9. Drittes Kapitel: Den eigenen Ort finden
  10. Anhang
  11. Über die Autorinnen