
eBook - ePub
Experten für Eigensinn
Berichte gelungener Zusammenarbeit bei herausforderndem Verhalten, erzählt von Klienten, Angehörigen und Fachkräften
- 240 Seiten
- German
- ePUB (handyfreundlich)
- Über iOS und Android verfügbar
eBook - ePub
Experten für Eigensinn
Berichte gelungener Zusammenarbeit bei herausforderndem Verhalten, erzählt von Klienten, Angehörigen und Fachkräften
Über dieses Buch
Wie gelingen Rehabilitation und Recovery bei Menschen mit herausforderndem Verhalten?
20 ehemalige »Experten für Eigensinn« beschreiben ihren Weg, Fachkräfte und Angehörige schildern den Verlauf aus ihrer Sicht. So ist eine Sammlung von Beispielen guter Gemeindepsychiatrie entstanden, berichtet von Praktikern und Experten aus Erfahrung.
In einem fachlichen Teil werden einfache und effektive Methoden vorgestellt, die sich in der Zusammenarbeit mit »schwierigen Klienten« bewährt haben. Dazu gehören Kommunikationstechniken zur Entwicklung einer empathischen Beziehung, Biografiearbeit, Selbstachtsamkeit und die Netzwerkmethoden »Runder Tisch« und »Konsultationsverbund«.
Häufig gestellte Fragen
Ja, du kannst dein Abo jederzeit über den Tab Abo in deinen Kontoeinstellungen auf der Perlego-Website kündigen. Dein Abo bleibt bis zum Ende deines aktuellen Abrechnungszeitraums aktiv. Erfahre, wie du dein Abo kündigen kannst.
Derzeit stehen all unsere auf mobile Endgeräte reagierenden ePub-Bücher zum Download über die App zur Verfügung. Die meisten unserer PDFs stehen ebenfalls zum Download bereit; wir arbeiten daran, auch die übrigen PDFs zum Download anzubieten, bei denen dies aktuell noch nicht möglich ist. Weitere Informationen hier.
Perlego bietet zwei Pläne an: Elementar and Erweitert
- Elementar ist ideal für Lernende und Interessierte, die gerne eine Vielzahl von Themen erkunden. Greife auf die Elementar-Bibliothek mit über 800.000 professionellen Titeln und Bestsellern aus den Bereichen Wirtschaft, Persönlichkeitsentwicklung und Geisteswissenschaften zu. Mit unbegrenzter Lesezeit und Standard-Vorlesefunktion.
- Erweitert: Perfekt für Fortgeschrittene Studenten und Akademiker, die uneingeschränkten Zugriff benötigen. Schalte über 1,4 Mio. Bücher in Hunderten von Fachgebieten frei. Der Erweitert-Plan enthält außerdem fortgeschrittene Funktionen wie Premium Read Aloud und Research Assistant.
Wir sind ein Online-Abodienst für Lehrbücher, bei dem du für weniger als den Preis eines einzelnen Buches pro Monat Zugang zu einer ganzen Online-Bibliothek erhältst. Mit über 1 Million Büchern zu über 1.000 verschiedenen Themen haben wir bestimmt alles, was du brauchst! Weitere Informationen hier.
Achte auf das Symbol zum Vorlesen in deinem nächsten Buch, um zu sehen, ob du es dir auch anhören kannst. Bei diesem Tool wird dir Text laut vorgelesen, wobei der Text beim Vorlesen auch grafisch hervorgehoben wird. Du kannst das Vorlesen jederzeit anhalten, beschleunigen und verlangsamen. Weitere Informationen hier.
Ja! Du kannst die Perlego-App sowohl auf iOS- als auch auf Android-Geräten verwenden, um jederzeit und überall zu lesen – sogar offline. Perfekt für den Weg zur Arbeit oder wenn du unterwegs bist.
Bitte beachte, dass wir keine Geräte unterstützen können, die mit iOS 13 oder Android 7 oder früheren Versionen laufen. Lerne mehr über die Nutzung der App.
Bitte beachte, dass wir keine Geräte unterstützen können, die mit iOS 13 oder Android 7 oder früheren Versionen laufen. Lerne mehr über die Nutzung der App.
Ja, du hast Zugang zu Experten für Eigensinn von Daniela Schlutz,Jo Becker im PDF- und/oder ePub-Format sowie zu anderen beliebten Büchern aus Psychologie & Forschung & Methodik in der Psychologie. Aus unserem Katalog stehen dir über 1 Million Bücher zur Verfügung.
Information
Mit weniger Drogen ist es relaxter

Thomas Wolf ist 35 Jahre alt und lebt nach langer Obdachlosigkeit in einer Gastfamilie in einem eigenen Wohnwagen. Er wurde früher in einem Wohnheim und einer Werkstatt, später durch Betreutes Wohnen und jetzt durch Betreutes Wohnen in Familien fachlich unterstützt. Seit Kurzem hat er wieder Kontakt zu seiner Mutter. Seine Diagnose: hebephrene Schizophrenie, multipler Substanzgebrauch.

Ich bin in Ostdeutschland groß geworden, in Bischofswerda, das ist bei Dresden. Aber ich habe da nur die ersten neun Jahre gelebt. Meine Eltern wollten unbedingt in den Westen ziehen. Den Grund dafür haben sie mir nicht genannt. Erst wollte ich nicht weg, aber nach dem Umzug gefiel es mir in Dinslaken besser. Ich bin dann zur Schule gegangen, von der 3. bis zur 10. Klasse, bis zum Realschulabschluss. Mit 17 hatte ich schon eine eigene Wohnung. Ich wollte eine Ausbildung anfangen, aber da ist immer wieder was dazwischengekommen. Beim ersten Mal hatte mir jemand den Reifen aufgestochen. Ich habe ein paar Tage gefehlt und war dann raus. Von da an habe ich verschiedene Jobs gemacht, z. B. ein halbes Jahr lang bei »Praktiker«.
Dann kam die Bundeswehr und dann war ich wieder in meiner Wohnung. Dort wurde ich von einem Krankenwagen mitgenommen. Ich wusste gar nicht, worum es geht. Mein Vermieter hatte wohl gesagt, ich müsste raus, wegen Unordentlichkeit. Ich war vorher eine Zeit lang trampen, sechs oder acht Wochen zu Fuß durch Deutschland, da haben die in der Zwischenzeit beim Zählerablesen die Unordnung gesehen. Ich hatte vorher schon zwei Abmahnungen bekommen, und am nächsten Tag kam dann der Krankenwagen.
Ich war sechs oder acht Monate in der Psychiatrie. Man musste jeden Morgen aufstehen, mitarbeiten, wo man dran teilnehmen musste, hin und wieder kriegte ich auch eine Zigarette. Ich bekam immer wieder einen neuen Beschluss, weil ich noch keine neue Wohnung hatte. Ich bin erst rausgekommen, als ich einen Platz im Wilhelm-Knappmann-Haus bekam. Da habe ich bis 2012 gewohnt, etwa zehn Jahre habe ich da gewohnt. Es war immer gut da – das Essen, auch die Streitereien, einige Mitbewohner regten sich nämlich dauernd auf. Die waren sauer, dass man da wohnen muss und so wenig Geld kriegt, die haben dann öfter Fenster eingeworfen oder Sachen demoliert. Ich fand es aber nicht so schlecht da. Auch die Arbeit war gar nicht so schlecht, ich habe Lagerarbeiten in der Caritas-Werkstatt gemacht.
Ich war dann noch einmal im Krankenhaus, weil ich mich ein bisschen gestritten habe im Heim. Da sagten die, ich sollte vorsichtshalber ins Krankenhaus gehen, das habe ich dann auch gemacht. Insgesamt war ich dreimal im Krankenhaus, einmal wegen Unordentlichkeit und einmal wegen Streiterei. Das erste Mal war ich im Krankenhaus, weil meine Mutter mich eingewiesen hatte. Sie hatte mich beim Arzt angeschissen, dass ich Stimmen höre. Das stimmte aber gar nicht. Ich habe wohl viele Amphetamine genommen. Und Gras habe ich viel geraucht. Auch im Heim konnte ich mir das hin und wieder leisten, von meinem Taschengeld.
Vor drei Jahren bin ich aus dem Heim entlassen worden, weil ich da schon so lange wohnte. Da musste ich meinen Platz frei machen für Bedürftige. Eineinhalb Jahre habe ich dann in einer eigenen Wohnung gewohnt und danach ein halbes Jahr bei Kollegen. Ich musste aus der Wohnung raus, weil ich mein Wohnzimmer zwar geputzt hatte, aber noch nicht gefegt, und der Tisch war nicht aufgeräumt. Da bekam ich die fristlose Kündigung. Vorher hatte es auch schon zweimal Wasserschäden gegeben, weil die Spülung von meinem Klo kaputt war. Da musste beide Male das Technische Hilfswerk rauskommen, weil der Keller voll Wasser gelaufen war.
Zu der Zeit ging es mir hervorragend, ich war immer gut drauf. Ich hatte allerdings viel Alltagsstress in dieser Zeit, wollte jeden Tag früh raus, um etwas zu unternehmen. Ich bin dann in die Stadt gegangen und bin rumgelaufen oder nach Essen gefahren, Hauptsache irgendwohin und weg von zu Hause. Ich habe nicht viel machen können, ich hatte ja keine Kohle, konnte nur Sachen angucken und hin und wieder was einnehmen, z.B. bei Kumpels. Das Geld wurde mir von meiner Betreuerin eingeteilt. Montags bekam ich 35 Euro, da habe ich mir für 20 Euro Lebensmittel gekauft – Cola und viel Kaffee und Toast oder mal eine Pizza. Für 10 Euro habe ich Tabak geholt und für 10 Euro oder so, für was im Kopf scheppert. Mittwochs bekam ich dann 5 Euro für die Tafel und freitags noch mal 10 Euro, damit ich am Wochenende noch was habe.
Ich hatte nicht damit gerechnet, dass ich die fristlose Kündigung bekomme. Ich hatte doch alles sauber aufgeräumt. Der Vermieter hatte mich nicht leiden können, deshalb musste ich da raus. Ich habe mich dann bei Kollegen eingenistet. Schließlich hat meine Betreuerin mir vorgeschlagen, bei einer Gastfamilie von Spix zu wohnen. Das fand ich gut, weitere Lebenserfahrungen zu sammeln.
Mir ist dann eine Familie zugewiesen worden. Wahrscheinlich haben sie die per Zufallsgenerator ausgewählt. Beim ersten Treffen habe ich, glaube ich, einen guten Eindruck hinterlassen. Ich habe erzählt, dass ich gerne koche und gerne unterwegs bin. Die Familie hat zugestimmt und dann musste auch noch der Landschaftsverband zustimmen. Nach Ostern bin ich dann eingezogen.
Jetzt wohne ich seit vier Monaten da. Ich bin weiter viel unterwegs, halte mein Zimmer sauber, auch das Badezimmer, immer an den Tagen, wenn ich es machen soll. Ansonsten bleibe ich nach dem Frühstück bis mittags und haue dann ab. Mein Ziel ist, schon um 8:00 Uhr abzuhauen, nicht so lange zu trödeln. Ich muss schon um 20:00 Uhr zurück sein, sonst gibt es nichts mehr zum Abendessen. Tagsüber laufe ich durch die Gegend, manchmal auch Fahrradfahren, Kollegen besuchen. Mit Drogen geht es so, nicht mehr so viel, nur noch gelegentlich. Mit weniger Drogen ist es relaxter.
Meine Eltern haben sich schon in den 90er-Jahren getrennt. Mein Vater ist nicht mein leiblicher Vater, meinen richtigen Vater habe ich nie zu Gesicht bekommen. In den letzten Jahren hatte ich keinen Kontakt mehr zu meinen Eltern. Meine Mutter hatte ich zuletzt vier Jahre nicht gesehen. Nach Ostern habe ich sie dann das erste Mal besucht, und auch jetzt sehe ich sie hin und wieder. Ich bin einverstanden, wenn auch sie in dem Buch über mich berichtet.
Bei Klaus und Maria ist es total anders als früher im Heim, da kann ich jetzt alleine wohnen, ohne viele Mitbewohner. Wenn ich um 8:00 Uhr aufstehe, kann ich noch mit Klaus und Maria frühstücken, sonst später allein. Viel machen wir nicht zusammen, weil ich viel unterwegs bin. Wir gehen auch öfter spazieren, Klaus, Maria und ich, z. B. in Emmerich am Rhein entlang. Neulich hatten wir Straßenfest, da habe ich mit der Familie gefeiert, Bierchen trinken und viel essen, das war schön. Ich kann auch immer mit Klaus oder Maria sprechen, wenn ich irgendwelche Wünsche habe oder über was reden will. Es ist gut, einen geregelten Wohnort zu haben. Ende des Monats habe ich Geburtstag, da kriege ich ein neues Handy.

Harry Bogen vom Betreuten Wohnen
Ich kenne Herrn Wolf seit dem Frühjahr letzten Jahres. Da kam er mit seiner Betreuerin in mein Büro. Die gesetzliche Betreuerin hatte schon lange versucht, diesen Kontakt herzustellen, aber er hatte das immer abgelehnt. Er war schließlich erst bereit, Hilfe durch uns anzunehmen, als die Kündigung seiner Wohnung und seine Räumung drohte. Er lebte nämlich zu der Zeit gegen den Rat seiner Betreuerin und aller früheren Fachkräfte in einer eigenen Wohnung.
Vorher hatte er viele Jahre in einem Wohnheim gelebt, etwa acht oder zehn Jahre lang. Er war während einer psychotischen Krise gewalttätig geworden und per Psych-KG ins Krankenhaus gekommen. Von dort ist er damals in das Wohnheim vermittelt worden. Kurze Zeit nach der Aufnahme kam es erneut zu einer Auseinandersetzung, wobei er nach dem Bericht des Wohnheims gewalttätig geworden sei.
Danach gab es dann eine Zeit, in der es lange gut gegangen ist. Herr Wolf hat die örtliche Werkstatt für behinderte Menschen besucht, bei Ausflügen mitgemacht und ist nicht mehr ins Krankenhaus gekommen. Allerdings hat er in den letzten ein oder zwei Jahren verstärkt Drogen konsumiert, meistens mit einem der Mitbewohner. Das führte zu einer Eskalation von Interventionen seitens des Wohnheims, das Konsumverhalten zu unterbinden und Reaktionen von Herrn Wolf bzw. dem Unterlaufen der gesetzten Regeln. Hilfeangebote, etwa zur Drogenberatungsstelle zu gehen oder eine Entgiftung mitzumachen, lehnte er entschieden ab. Der Druck für ihn wurde wohl immer größer. Er ging dann von sich aus zu einer Wohnungsbaugesellschaft und bekam tatsächlich eine Wohnung zugewiesen, obwohl er schon während der Wohnheimzeit immer sehr ungepflegt war.
In unserem ersten Kontakt war er sehr still und zurückgezogen. Die Situation war wohl für ihn sehr unangenehm. Das meiste hat seine Betreuerin für ihn gesagt. Er hat allenfalls die Probleme kleingeredet, z. B. dass er die Wohnung nicht verlieren werde, wenn er nur etwas aufräumen würde. Nachbarn, die sich wegen der Geruchsbelästigung über ihn beschwert hatten, beschrieb er als ihm feindlich gesinnt.
Im Verlauf der Betreuung war sein Mangel an Körperpflege sicher eine besondere Herausforderung. Die Kleidung war meistens stark verschmutzt und er roch so, als hätte er sich mehrere Tage nicht geduscht. Mir fiel bald auf, dass es Herrn Wolf schwerfällt, längere Kontakte auszuhalten. Das war besonders dann schwierig, wenn mehrere Personen anwesend waren. Ich besuchte ihn deshalb immer bei ihm zu Hause. Die Kündigung konnte nicht mehr abgewendet werden, sodass er bald die Wohnung räumen musste.
Die Wohnung war auch aus meiner Sicht tatsächlich unbewohnbar geworden. Aufgrund seiner Wahnerkrankung hatte Herr Wolf alle Räume verbarrikadiert, ein Messer steckte in der Couch, die Toilette war mit Kleidung vollgestopft und unbenutzbar. Herr Wolf hatte die ganze Wohnung als Aschenbecher genutzt. Er hatte aber keine Einsicht dafür, wie sehr die Wohnung verwahrlost war. Ihm war auch nicht klar, dass er wirklich ausziehen musste. Eine medikamentöse Behandlung seiner Psychose hatte er vorher schon über lange Zeit verweigert, obwohl seine Betreuerin einmal im Quartal mit ihm zum Facharzt ging.
Insgesamt waren wir ratlos, wie es mit ihm weitergehen sollte. Wir trauten ihm nicht zu, dass es ihm gelingen würde, in seinem Pflegezustand eine Wohnung anmieten zu können. Wir glaubten auch, selbst wenn dies gelingen würde, dass auch die nächste Wohnung wieder ähnlich verwahrlosen würde. Deshalb kamen wir auf die Idee, Kontakt zu seinem früheren Wohnheim aufzunehmen, obwohl Herr Wolf die Aufnahme, egal in welchem Wohnheim, strikt ablehnte. Wir verabredeten mit seinem früheren Wohnheim, dass er dort zunächst mit Grundnahrungsmitteln versorgt würde oder an den Mahlzeiten teilnehmen könnte, in der Hoffnung, dass er dann auch an Freizeitangeboten teilnehmen würde und schließlich bereit sein könnte, dort wieder zu wohnen. Parallel dazu habe ich ihn auf die Warteliste von anderen Wohnungsbaugesellschaften setzen lassen, weil er von sich aus keine Aktivitäten entwickelte, die bevorstehende Obdachlosigkeit abzuwenden.
Ich begleitete ihn dann in das Obdachlosenwohnheim in Dinslaken. Tatsächlich besuchte er in der Folgezeit zum Mittagessen sein ehemaliges Wohnheim, aber nur sehr unregelmäßig. Auch die Versuche, ihn zur Tafel zu begleiten, damit er sich dort ernähren konnte, waren nicht sehr erfolgreich. In der Obdachloseneinrichtung kam es schnell zu Konflikten, vor allem, weil er die Ruhezeiten nicht einhielt und andere Bewohner nachhaltig störte. Mit der Leitung gab es Konflikte, weil er sein Zimmer verwahrloste und mit gesammelten Gegenständen vollstellte. Offiziell durfte man dort nur einen Spind benutzen, er hatte aber sieben oder acht Müllsäcke voller Besitztümer und sammelte laufend neue Dinge, vor allem Gegenstände, die mit Mobilität zu tun haben wie Radkappen oder Fahrradschläuche. Aber auch andere Dinge wie ein durchgerissener Gürtel oder ein zerbrochener Regenschirm wurden von ihm gesammelt, wobei er auf Nachfrage immer meinte, dass man die doch noch brauchen könne. Aus meiner Sicht hatte die Sammelleidenschaft einen wahnhaften Hintergrund, weil er die Gegenstände auf bestimmte Weise arrangierte. Sein Tisch beispielsweise sah aus wie ein Altar mit Figuren aus Überraschungseiern und vielen anderen kleinen Gegenständen.
Im Laufe der Zeit wurde mein Kontakt zu ihm etwas besser, das heißt, er war weniger scheu und zurückgezogen. Er äußerte aber bis zum Schluss immer nur Bruchteile von dem, was er offensichtlich dachte oder erlebte. So lachte er plötzlich ohne für mich erkennbaren Grund oder berichtete von Dingen ohne für mich erkennbaren Zusammenhang. Auch die zeitliche Abfolge von Ereignissen ging bei ihm durcheinander. Er erzählte auch offen von seinen Drogen: Cannabis und Amphetamine in früherer Zeit und während unserer Betreuungszeit gelegentlich Alkohol und Cannabis. Aus meiner Sicht konsumiert er aber nicht wegen einer Suchtn...
Inhaltsverzeichnis
- Cover
- Über die Autoren
- Titel
- Impressum
- Inhalt
- Einleitung
- Experten aus Erfahrung, Fachkräfte und Angehörige berichten
- Methoden der Zusammenarbeit mit Experten für Eigensinn
- Weitere Bücher