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Sozialpsychologie
This book is available to read until 5. Dezember, 2025
- 239 Seiten
- German
- ePUB (handyfreundlich)
- Über iOS und Android verfügbar
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Sozialpsychologie
Über dieses Buch
Social psychological questions are omnipresent. Like will to like or do opposites attract? Do individuals or groups make the better decisions? Are aggressive impulses lessened or increased by letting off steam? Social psychology offers many answers to these and other questions. The most important findings of modern social psychology are presented concisely and comprehensively. Each chapter gives important definitions, describes significant theories and explains individual studies as well as the practical part of social psychology.
Häufig gestellte Fragen
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Information
1 Themen und Methoden der Sozialpsychologie
Inhalt
Die Sozialpsychologie ist eine empirische Wissenschaft, die das menschliche Erleben und Verhalten in sozialen Situationen untersucht. Sozialpsychologische Untersuchungen verwenden vor allem drei wissenschaftliche Methoden: die beschreibende, die korrelative und die experimentelle Methode. Vermittelnde Mechanismen werden durch Mediationsanalysen aufgeklärt. Moderationsanalysen untersuchen, bei welchen Personengruppen zwei Variablen unterschiedlich stark in Beziehung stehen. Mehrere zuvor durchgeführte Untersuchungen werden in Metaanalysen zusammengefasst.
1.1 Was ist Sozialpsychologie?
Führt das Spielen gewalttätiger Computerspiele zu nachfolgender Aggression im wirklichen Leben? Bevorzugt man einen Partner, der einem ähnelt oder der einen ergänzt? Sollten Entscheidungen durch Individuen oder Gruppen getroffen werden? Wie effektiv sind Warnhinweise auf Zigarettenschachteln wie »Rauchen tötet«, dass Raucher aufhören zu rauchen? Das alles sind Fragestellungen der Sozialpsychologie.
Als Sozialpsychologe beschäftigt man sich mit dem Erleben und Verhalten des Menschen in Abhängigkeit von anderen Menschen. Wieweit wird also menschliches Erleben und Verhalten durch die soziale Umwelt beeinflusst?
Definition
Sozialpsychologie ist der Versuch zu verstehen und zu erklären, wie Gedanken, Emotionen und Verhaltensweisen von Individuen beeinflusst werden durch vorgestellte oder tatsächlich anwesende andere Personen (Allport, 1954b).
Gegenstandsbereiche in der Sozialpsychologie sind weite Teile des menschlichen Miteinanders:
• Wie denken wir über uns und unsere Umwelt?
• Wieweit lassen wir uns von anderen beeinflussen?
• Benachteiligen wir andere Menschen aufgrund ihrer Gruppenzugehörigkeit?
• Wie erfolgreich sind wir in der Zusammenarbeit mit anderen?
• Wann sind wir bereit, anderen zu helfen?
• Wann wollen wir anderen schaden?
1.2 Sozialpsychologie ist eine Wissenschaft
Anders als beispielsweise bei der Nanotechnologie oder der anorganischen Chemie sind alle Menschen mit den Themen der Sozialpsychologie gut vertraut. Betrachten wir die folgenden drei sozialpsychologischen Aussagen:
• Das Mitverfolgen eines Boxkampfes im Fernsehen vermindert nachfolgende eigene aggressive Impulse.
• Personen in schlechter (gegenüber neutraler) Stimmung sind weniger bereit, einer Person in Not zu helfen.
• Kinder, denen eine geringe Strafe angedroht wird, wenn sie mit einem verbotenen Spielzeug spielen, schätzen die Attraktivität des Spielzeugs höher ein als Kinder, denen eine hohe Strafe angedroht wird.
Alle diese Behauptungen sind für uns wenig überraschend. Deshalb wird oft angezweifelt, ob die Sozialpsychologie eine empirische Wissenschaft darstellt, da sie nichts anderes als Annahmen des »gesunden Menschenverstands« bestätigt.
Viele Ergebnisse sozialpsychologischer Untersuchungen hätte man sicherlich vorhersagen können, manche jedoch auch nicht, und oftmals überschätzt man rückblickend die Vorhersehbarkeit eines Ereignisses (Fischhoff, 1975). Betrachten wir noch einmal die oben genannten drei Aussagen. Tatsächlich sind sie alle falsch, und jeweils das genaue Gegenteil ist der Fall (Aronson & Carlsmith, 1963; Carlson & Miller, 1987; Philips, 1983).
Merke
Alltagsannahmen stellen sich nach wissenschaftlicher Überprüfung oft als falsch heraus.
Das menschliche Alltagswissen über Sozialverhalten und sozialen Einfluss ist nicht immer zutreffend und bedarf einer wissenschaftlichen Überprüfung. Dies leistet die Sozialpsychologie, die mithilfe geeigneter wissenschaftlicher Methoden ihre Vorhersagen einem kritischen Test unterzieht.
Merke
Im Gegensatz zum »gesunden Menschenverstand« verwendet die Sozialpsychologie wissenschaftliche Methoden, um ihre Vorhersagen zu überprüfen.
1.3 Methoden in der Sozialpsychologie
Um Vorhersagen zu überprüfen, ziehen Sozialpsychologen verschiedene wissenschaftliche Methoden heran. In Untersuchungen werden vor allem die beschreibende Methode, die Korrelationsmethode und die experimentelle Methode verwendet. Mediations- und Moderationsanalysen klären die vermittelnden Prozesse und bei welchen Personengruppen Effekte unterschiedlich stark auftreten. Eine zusammenfassende Analyse bereits durchgeführter Untersuchungen wird als Metaanalyse bezeichnet.
1.3.1 Beschreibende Methode
Eine Art, eine Vorhersage zu überprüfen, ist die Auftretenshäufigkeit eines bestimmten Phänomens zu beschreiben. Dies kann geschehen durch Beobachtungen, Fragebögen oder Archivstudien. Wie häufig tritt beispielsweise Aggression in der Schule auf?
• In einer Beobachtungsstudie würden beispielsweise ein oder mehrere trainierte Wissenschaftler das Verhalten von Kindern auf dem Schulhof beobachten und das gezeigte Verhalten anhand vorher festgelegter Kriterien kodieren.
• Fragebögen könnten an die Lehrer verteilt werden, um von ihnen Auskunft über aggressives Verhalten im Klassenzimmer zu erhalten.
• In einer Archivstudie werden offizielle Statistiken herangezogen, wie häufig z. B. Kinder aufgrund ihres Verhaltens in der Schule angezeigt werden.
1.3.2 Korrelationsmethode
Die beschreibende Methode kann zu interessanten Einsichten verhelfen. Sie kann allerdings keine Aussagen zu einem möglichen Zusammenhang zweier (oder mehrerer) Variablen treffen. Tritt beispielsweise Aggression in der Schule in manchen Jahreszeiten häufiger auf als in anderen? Gibt es einen Zusammenhang zwischen dem Aussehen einer Person und der Häufigkeit, mit der ihr in Notsituationen geholfen wird? Hängt das Gehalt, das eine Person bekommt, von ihrem Selbstwert ab?
Solche Fragen kann man mithilfe der Korrelationsmethode beantworten. Wie auch bei der beschreibenden Methode können die Variablen durch Beobachtungen, Fragebögen oder Archivanalysen erfasst werden. Im Gegensatz zu der beschreibenden Methode können jedoch Aussagen über den Zusammenhang zwischen Variablen getroffen werden. Wenn man die Ausprägung einer Variablen kennt (z. B. wie gutaussehend eine Person ist), dann kann man eine bestimmte Vorhersage treffen, wie eine andere Variable (z. B. wie wahrscheinlich es ist, dass ihr in einer Notsituation geholfen wird) wahrscheinlich ausgeprägt ist.
Merke
Der Zusammenhang zwischen zwei Variablen wird über die Berechnung von Korrelationskoeffizienten erfasst.
Ein Korrelationskoeffizient wird als ein Wert ausgedrückt, der von +1.0 bis -1.0 reichen kann. Das Vorzeichen zeigt an, ob der Zusammenhang positiv oder negativ ist. Eine positive Korrelation bedeutet, dass ein Anstieg der Ausprägung einer Variablen mit einem Anstieg der Ausprägung der anderen Variablen verbunden ist, während eine negative Korrelation anzeigt, dass beide Variablen in unterschiedliche Richtungen gehen (wenn eine ansteigt, fällt die andere ab). Der absolute Wert zeigt die Stärke des Zusammenhangs beider Variablen an. Je größer dieser Wert ist, desto stärker sind beide Variablen miteinander verbunden und desto besser kann man aufgrund der Ausprägung einer Variablen die Ausprägung der anderen Variablen vorhersagen. Eine Korrelation von 1.0 zeigt einen perfekten Zusammenhang zwischen zwei Variablen an, d. h. die Kenntnis der Ausprägung einer Variablen erlaubt eine exakte Vorhersage über die Ausprägung der anderen Variablen. Da jedoch zwei Variablen fast nie vollständig miteinander verbunden sind, werden die meisten Korrelationskoeffizienten, die wir in den folgenden Kapiteln kennenlernen werden, nicht an +1.0 oder -1.0 heranreichen. Nach Cohen (1988) kann man die Größe des Zusammenhangs zweier psychologischer Variablen wie folgt einteilen:
• kleiner Effekt: r = .10
• mittlerer Effekt: r = .30
• großer Effekt: r = .50
Wenn wir in folgenden Kapiteln von kleinen, mittleren und großen Effekten sprechen, dann beziehen wir uns auf diese Einteilung. Der durchschnittliche Effekt in der Psychologie ist ungefähr r = .24 (Bakker, van Dijk & Wicherts, 2012) und in der Sozialpsychologie r = 0.21 (Richard, Bond Jr. & Stokes-Zoota, 2003). Typische Effekte in der Psychologie und der Sozialpsychologie sind demnach klein bis mittel in ihrer Effektstärke.
Die Korrelationsmethode hat viele Vorteile: So können Zusammenhänge zwischen Variablen erfasst werden, die nicht induziert (wie Geschlecht oder Alter) oder aus ethischen Gründen in einem Laborkontext hervorgerufen werden können (wie Gewalt oder Missbrauch). Allerdings hat die Korrelationsmethode einen entscheidenden Nachteil: Es sind keine Rückschlüsse auf einen kausalen Zusammenhang zwischen Variablen möglich.
Beispiel
Betrachten wir die Hypothese, dass soziale Probleme verstärkt in Ländern auftreten, die ein großes Gefälle zwischen Arm und Reich aufweisen (Wilkinson & Pickett, 2009). Zur Überprüfung ihrer Hypothese erfassten Wilkinson und Pickett das Auftreten von sozialen Problemen (wie Übergewicht, Drogenmissbrauch oder Schwangerschaften von Minderjährigen) und die (Un-)Gleichverteilung von Vermögen in verschiedenen Ländern. Tatsächlich zeigte sich, dass die soziale Ungleichheit einer Gesellschaft (und nicht das Durchschnittseinkommen) in einem Zusammenhang steht mit dem Auftreten einer Reihe von sozialen Problemen. So ist es beispielsweise sechsmal wahrscheinlicher, dass ein US-Amerikaner (eine Gesellschaft mit großen Einkommensunterschieden) übergewichtig ist als ein Japaner (eine Gesellschaft mit relativ geringen Einkommensunterschieden). Würden Sie daraus schließen, dass soziale Ungleichheit Übergewicht bewirkt?
Möglicherweise, aber nicht unbedingt. Für eine Korrelation zwischen zwei Variablen X und Y gibt es drei mögliche Erklärungen:
• X ist Ursache von Y.
• Y ist Ursache von X.
• Es gibt keinen kausalen Zusammenhang zwischen X und Y, der Zusammenhang zwischen X und Y ist durch eine dritte Variable Z verursacht.
Eine signifikante Korrelation zwischen sozialer Ungleichheit und dem Auftreten von Übergewicht kann also bedeuten, dass soziale Ungleichheit tatsächlich zu Übergewicht führt. Übergewicht kann aber auch soziale Ungleichheit bedingen (Übergewichtige erhalten beispielsweise von ihren Arbeitgebern weniger Geld und werden eher entlassen als Normalgewichtige). Schließlich könnte eine dritte Variable, wie der Bildungsstand, den Zusammenhang zwischen sozialer Ungleichheit und Übergewicht erklären: Ein niedriger Bildungsstand geht sowohl mit sozialer Ungleichhei...
Inhaltsverzeichnis
- Deckblatt
- Titelseite
- Impressum
- Inhalt
- Danksagung
- Geleitwort
- 1 Themen und Methoden der Sozialpsychologie
- 2 Das Selbst
- 3 Soziale Kognition
- 4 Soziale Wahrnehmung
- 5 Einstellungen
- 6 Sozialer Einfluss
- 7 Vorurteile
- 8 Gruppen
- 9 Interpersonelle Attraktion und Liebesbeziehungen
- 10 Hilfeverhalten
- 11 Aggression
- Literatur
- Stichwortverzeichnis