Empathische Kommunikation in der Palliativbetreuung
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Empathische Kommunikation in der Palliativbetreuung

Grundlagen und Hinweise für die Praxis

  1. 210 Seiten
  2. German
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Empathische Kommunikation in der Palliativbetreuung

Grundlagen und Hinweise für die Praxis

Über dieses Buch

Professional palliative care not only involves providing demanding medical and nursing care for clients, but is also emotionally burdensome for everyone involved. Worries, fears, hopelessness, despair and hatred may be expressed both verbally and non-verbally, creating a strained atmosphere. How should staff, relatives and clients speak to each other, what is the best way of dealing with the situation? The Rosenberg approach to empathetic communication offers essential ideas and specific aids by enabling us to recognize needs and wishes and find new ways of living together. This volume develops the concept of?nonviolent communication= for practical application in the field of palliative care. On the basis of examples drawn from real life, it becomes clear that everyone involved is able to benefit. Nonviolent communication requires nothing less than a?change in behavior= & a difficult journey, but rewarding nevertheless, especially in the field of palliative care.

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Information

Auflage
1
Thema
Medizin

1 Das Konzept der »Gewaltfreien Kommunikation«

1.1 M. B. Rosenberg und seine Lehrer

Marshall B. Rosenberg studierte Psychologie bei Carl R. Rogers (1902–1987) und A. Ellis (1913–2007). Rogers gilt als der Begründer der klientenzentrierten Psychotherapie und dessen Einfluss auf die Gewaltfreie Kommunikation ist unübersehbar. Rosenberg betont in seinem Modell, dass die »Benennung der eigenen Gefühle« von hervorragender Bedeutung für eine gelingende, gewaltfreie Kommunikation sei (M. B. Rosenberg 2013, S. 55ff.). Rogers schreibt: »Es war vor allem unsere Erfahrung [in der Therapie, Anm. vom Autor], dass die Klienten allmählich dahin kommen, ihre wahren Gefühle gegenüber Familienmitgliedern und auch anderen Menschen vollständiger zu äußern. Dies gilt sowohl für die oft als negativ betrachteten Gefühle […] wie auch für die eher positiv einzustufenden Gefühle […].« (Rogers 1976, S. 308) Gefühle sind Emotionen, eine Körperempfindung oder eine Stimmung (Baumgartner et al. 2015, S. 28, vgl. Röhner & Schütz 2012, S. 24) und sie dienen dazu, Kontakt zueinander zu bekommen und die eigenen Bedürfnisse zu erfassen. Auch hier zeigt sich die intensive Zusammenarbeit mit Rogers: »Eine Beziehung [wird] umso hilfreicher sein, je ehrlicher ich mich verhalten kann. Das meint, daß ich mir meiner eigenen Gefühle soweit wie möglich bewußt sein muß. […] Ehrlichkeit meint außerdem noch die Bereitschaft, sich in Worten und Verhalten zu den verschiedenen von mir vorhandenen Gefühlen und Einstellungen zu bekennen und sie auszudrücken.« (Rogers 1976, S. 47) Und: »Ich habe gelernt, dass in jeder wichtigen oder dauerhaften Beziehung anhaltende Gefühle Ausdruck finden sollten.« (Rogers 1992, S. 22)
Rogers war der Überzeugung, dass es nur dann möglich ist, Kontakt zu Klient*innen herzustellen, wenn Kongruenz (Authentizität), »unbedingte Wertschätzung« und »empathisches Verstehen« gelingen (Weinberger 2013, S. 19). Authentizität bedeutet, dass die Pflegefachkraft in Übereinstimmung mit sich selbst ist und sich dessen, was sie erlebt oder empfindet, deutlich bewusst wird. Empathisches Verstehen bedeutet, dass sich die Pflegefachkraft Mühe gibt, den inneren Bezugsrahmen des anderen möglichst exakt wahrzunehmen und dabei insbesondere auf die emotionalen Signale des Gegenübers zu achten.
Kongruenz umschreibt Rogers häufiger mit Begriffen wie »Echtheit – als reales Zugegensein«, »Wertschätzung oder bedingungsfreies Akzeptieren« oder als »präzises einfühlendes Verstehen (Empathie)«. (Rogers 1975, zit. nach Riedel & Heidenreich 2014, S. 212f.). Die Kongruenz zeigt sich in den Begegnungen zwischen der Pflegefachkraft und Klient*in und in der Haltung der Pflegefachkraft:
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Definition kongruente Begegnungen

Kongruente Begegnungen zeichnen sich durch Reziprozität und Unmittelbarkeit aus, d. h. durch das sich auf den*die Andere*n einlassen, was auf verbale bzw. nonverbale Art und Weise geschieht.
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Definition kongruente Haltung

Kongruente Haltung drückt sich im »Tun« und im »Sein« aus, d. h. das Tun, z. B. in Form eines Gesprächsangebotes, und das Sein, das sich wiederum durch Echtheit und Gegenwärtigkeit präsentiert (Riedel & Heidenreich 2014, S. 215ff.).
In der Palliativpraxis fällt es nicht immer leicht, diesen Anspruch umzusetzen, aber wenn Pflegende Klient*innen auf den »letzten Metern« wirklich helfen und sie aufrichtig und ehrlich begleiten möchten, dann kommen sie nicht umhin, sich mit dem Gedanken der Kongruenz vertraut zu machen. Im Ansatz von M. B. Rosenberg schlagen sich diese für Rogers enorm wichtigen Überlegungen in den Schritten zwei und drei (Gefühle und Bedürfnisse wahrnehmen) nieder.
Ellis begründete die »Rational-Emotive Verhaltenstheorie« (Kriz 2001, S. 147ff.). Rosenberg gibt in seinem Buch Hinweise zur Befreiung von alten Mustern (M. B. Rosenberg 2013, S. 191), die »das menschliche Potential« einschränken und die mit Hilfe von GfK aufgelöst werden. Die Empfehlungen, die M. B. Rosenberg gibt, erinnern sehr an die von Ellis postulierten »irrationalen Überzeugungen«, die er als »Hauptursachen von emotionalen und motivationalen Schwierigkeiten« definiert (Kraiker & Pekrun 1998, S. 720, vgl. Kriz 2001, S. 150): »Ich tauge nichts, wenn ich nicht immer perfekt, kompetent und leistungsfähig bin, oder wenigstens fast immer in den wichtigsten Bereichen.« (Kraiker & Pekrun 1998, S. 720) Ellis hebt in seiner Arbeit hervor, dass »übersteigerte Erwartungen« und irrationale Gedanken für mangelndes Wohlbefinden und Neurosen verantwortlich sind (Kraiker & Pekrun 1998, S. 1019). Als Beispiele dieser Erwartungen führen Kraiker & Pekrun (1998) z. B. an: von anderen total geliebt zu werden, dass der andere sich so verhält, wie man es erwartet. Die Lösungsansätze von Ellis (Kriz 2001, S. 150) und Rosenberg (M. B. Rosenberg 2013, S. 192) sind nahezu identisch.
Marshall B. Rosenberg (1934–2015) bezieht sich ausdrücklich auf Rogers (M. B. Rosenberg 2013, S. 17) und weist darauf hin, dass sein Modell der GfK »nichts Neues« enthielte (M. B. Rosenberg 2013, S. 22), was grundsätzlich z. B. auch über das Kommunikationsmodell von Schulz von Thun zu konstatieren wäre. Rosenberg erfuhr in seiner Jugend Gewalt sowohl an der eigenen Person (wegen seines jüdischen Nachnamens) als auch in der Rolle des beobachtenden, verängstigten Kindes bei Rassenkrawallen in Detroit. (M. B. Rosenberg 2013, S. 21, Baumgartner et al. 2015, S. 16, Altmann 2015, S. 32). In seiner späteren Auseinandersetzung mit dem Thema Gewalt wurde ihm M. Ghandi (1869–1948) zum großen Vorbild: »Ich nenne diese Methode ›Gewaltfreie Kommunikation‹ und benutze den Begriff Gewaltfreiheit im Sinne von Ghandi.« (M. B. Rosen...

Inhaltsverzeichnis

  1. Deckblatt
  2. Titelseite
  3. Impressum
  4. Geleitwort von Tobias Altmann
  5. Geleitwort von Kirsten Fehrs
  6. Widmung
  7. Inhalt
  8. Vorwort
  9. 1 Das Konzept der »Gewaltfreien Kommunikation«
  10. 2 Gefühls- und Bedürfnis-Analphabetismus
  11. 3 Warum Gewaltfreie Kommunikation häufig nicht gelingt
  12. 4 GfK wissenschaftlich
  13. 5 Kritik am Konzept der Gewaltfreien Kommunikation
  14. 6 Tod und Sterben in der Gesellschaft
  15. 7 Die religiöse Dimension
  16. 8 Über den Tod reden … »gewaltfrei«?
  17. 9 Was in der Kommunikation beachtet werden sollte
  18. 10 Systemische Überlegungen
  19. 11 Gewaltfreie Kommunikation »vertieft«
  20. 12 Trauern
  21. 13 Aufgabe der Trauerbegleitung: Sinn geben oder aushalten?
  22. 14 Religiöse Bewältigung von Trauer
  23. 15 Frau K.
  24. 16 Zusammenfassung
  25. Literatur
  26. Stichwortverzeichnis