Im Herzen bleibt ein Klang
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Im Herzen bleibt ein Klang

Eine Entdeckungsreise in die keltisch-christliche Spiritualität

  1. 208 Seiten
  2. German
  3. ePUB (handyfreundlich)
  4. Über iOS und Android verfügbar
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Im Herzen bleibt ein Klang

Eine Entdeckungsreise in die keltisch-christliche Spiritualität

Über dieses Buch

Bis heute fasziniert das keltische Christentum mit seiner tiefen Verbundenheit zur Schöpfung. Vor vielen Jahrhunderten wurde es von Mönchen und Nonnen über Irland, Schottland und Wales verbreitet und seine Schönheit und Tiefe klingt noch immer in Kunst und Kultur nach. Durch die Betonung eines Lebens im Einklang mit allen Geschöpfen und mit seiner Naturverbundenheit eröffnet der Glaube der keltischen Christen eine neue Welt, die gerade für Menschen unserer Zeit heilsam ist. Vor allem der Wunsch, Gott nicht nur mit dem Verstand, sondern auch mit dem Herzen zu finden, spricht die Sehnsucht nach einer ganzheitlichen Spiritualität an. Stadtkirchenpfarrer Tom Damm ist selbst tief in das keltische Christentum eingetaucht und nimmt uns mit auf eine anregende Reise. Mit vielen liturgischen Texten, Gebeten, Liedern und atmosphärischen Fotos ist dieses Buch eine Quelle der Inspiration für ein achtsames und erfülltes Leben.

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Information

Kapitel 1
Im Einklang mit allem, was ist
Persönliche Zugänge
Von 2009 bis 2016 habe ich in Sinsen gelebt, einem Ortsteil von Marl im nördlichen Ruhrgebiet. Eine große Waldfläche, die sogenannte Haard, trennt Sinsen von Haltern und stellt eine natürliche Grenze zum Münsterland dar. Die Haard, ein wunderbarer lichter Mischwald, gehört zum Naturschutzgebiet Hohe Mark. Zeitweise war ich täglich in der Haard unterwegs. Manchmal mit dem Fahrrad, manchmal als Jogger, oft auch mit der Kamera um den Hals, am liebsten aber als einfacher Spaziergänger.
Schon auf dem Haardgrenzweg, am Waldrand gelegen, öffneten sich mir die Sinne, und ich spürte eine Art Erleichterung, die mir durch Körper und Geist ging. Auf den harten und weichen Waldwegen war ich zu Hause.
Eines Tages im Sommer nahm ich Platz auf einer Bank. Um mich herum nichts als Sonnenlicht, Vogelgezwitscher und das rege Krabbel-Leben auf dem Waldboden. Auf einmal war es, als scheine das Licht nicht nur wärmend auf meine Haut, sondern in mich hinein und durch mich hindurch. Ich glühte und blühte gleichsam innerlich auf. Etwas öffnete sich in meiner Seele, und ich fühlte mich eins mit allem, was mich umgab. Ich spürte einen unbeschreiblichen inneren Frieden, der zugleich eine unbändige und ganz ruhige Freude war. Gott füllte mich aus, so erlebte ich es, und ich wurde eins mit ihm. Und mit den Vögeln. Und mit den Bäumen. Und mit Sonne und Luft.
Dieses einzigartige Gefühl währte einige Augenblicke, mögen es Sekunden gewesen sein oder Minuten. Es waren einige Momente Ewigkeit, die den Lauf der Zeit für mich aussetzten. Auf einmal war ein tiefer Sinn da, den man nicht erklären muss. Oder kann. Auf einmal war eine Erkenntnis da, die ich mir nie hätte erarbeiten können. Ich spürte, was die Welt im Innersten zusammenhält, die Sehnsucht von Goethes Faust hatte sich erfüllt, hatte sich mir geschenkt. Völlig unerwartet und unverdient. Und auch zu halten war dieser Augenblick der Ewigkeit nicht, der Blick in den Festsaal, der immer da ist. Nur kann ich ihn nicht immer sehen. Am gleichen Tag schenkten sich mir folgende Verse.
Sonnenstrahlen fallen durch das Birkendach.
Schattenspiele halten den Waldboden wach.
Grillen zirpen fröhlich durch die lichte Luft.
Jede Pore atmet den erdigen Duft.
Klappernd klopft ein Specht von fern an meine Tür.
Eine Amsel hüpft vorbei und grüßt von dir.
Mücken tanzen selbstvergessen ihren Tanz.
Der Wald weiß mehr als ich von deinem Schöpferglanz.
Wer ich heut noch war, der bin ich jetzt nicht mehr.
Wichtiger Nichtigkeiten voll – nun bin ich leer.
Das Haben stand im Vordergrund, hier darf ich sein.
Und alles in mir flüstert lächelnd: Ich bin dein.
Ein solches Erleben des Einklangs kommt. Und es geht wieder. Es lässt sich nicht halten. Es ist reines Geschenk. Aber es hinterlässt einen Nachhall, der einige Zeit im Herzen bleibt und die Seele wärmt.
Wenn Gott sich auf diese Weise schenkt und erfahrbar wird, verändert das etwas auf nachhaltige Weise. Die eigene Weltwahrnehmung bekommt eine neue Farbe. Der Glaube, der nur ein anderes Wort dafür ist, eine neue Grundstimmung. Die Sehnsucht nach Leben erhält eine neue Ausrichtung durch eine Naturerfahrung, ein Schöpfungserlebnis, das mir sagt: Ich bin ein Teil der guten Schöpfung Gottes. Sie existiert nicht nur irgendwo um mich herum, sondern auch in mir und durch mich hindurch. Gott wirkt auf wunderbare Weise, und ich will mich davon nicht ausschließen. Nein, im Gegenteil, ich bette mich ein und nehme Anteil an dieser Erfahrungswelt.
Und auch wenn die Intensität der geschilderten Erfahrung für mich ein ganz besonderer, einzigartiger Moment gewesen ist, bleibt er bei mir und spiegelt sich in einer nun reicher gewordenen Erfahrungs- und Glaubenswelt, die sich mir besonders in den natürlichen Kathedralen Gottes, in den Wäldern, erschließt.
Ich bin die Erde, die aufbricht,
ich bin der Finke, der singt.
Ich bin die Fichte im Dickicht,
der Frühling, der alles durchdringt.
Die Sonne, die sachte die Haut wärmt,
das raschelnde Wehen der Luft;
der Himmel, der von seinem Blau schwärmt,
der unwiderstehliche Duft.
Momente des Eins-Seins, sie kommen,
sie gehen, verweilen nie lang.
Sie haben den Schmerz mitgenommen,
zurück bleibt im Herzen ein Klang.
Mit dem Erleben des Einklangs tauchen neue Fragen auf. Sollten intensive Gotteserfahrungen nicht ganz besonders häufig in der Kirche geschehen? Warum sind kirchliche Erfahrungen für mich und andere oft eher trocken, manchmal altbacken, wenig lebendig und begeisternd? Meine eigene evangelische Kirche geht in Deutschland einen Weg, der in den Gottesdiensten eher den Verstand als das Gefühl anspricht, oft mit alten Texten, Bibelübersetzungen und Liedern, denen die Frische und Begeisterungsfähigkeit über die Zeiten etwas abhandengekommen ist. Ich erlebe eher etwas wie Trost und Existenzversicherung als Aufbruch und begeisterten Neuanfang. Doch es geht auch anders.
Sieben Jahre lang bin ich in den 2010er-Jahren mit einem Bus voller Jugendlicher und Erwachsener in der Osterwoche ins französische Burgund gefahren, genauer gesagt in das kleine Dorf Taizé. In der dort ansässigen, in den 1940er-Jahren vom Schweizer Pfarrersohn Roger Schütz gegründeten Kommunität lebten wir eine Woche lang in Gemeinschaft: Gottesdienste mit einigen Tausend junger und einigen Hundert älterer Menschen, Bibelauslegungen, Gesprächsgruppen, Hausarbeit und Zeit zur eigenen Verfügung.
Was ist so anders an den dortigen Gottesdiensten, ...

Inhaltsverzeichnis

  1. Inhalt
  2. Vorwort
  3. Kapitel 1
  4. Kapitel 2
  5. Kapitel 3
  6. Kapitel 4
  7. Kapitel 5
  8. Verzeichnis der verwendeten Literatur
  9. Anmerkungen
  10. Bildteil