
- 79 Seiten
- German
- ePUB (handyfreundlich)
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eBook - ePub
Kaiser Karls Geisel
Über dieses Buch
Gerhart Hauptmann verwandelt die Geschichte Karls des Großen in ein eindrucksvolles Legendenspiel. In seinem sechzigsten Lebensjahr angelangt, hat Kaiser Karl bereits viele Kriege gegen die Sachsen geführt, um sie vom Heidentum zu befreien und das Christentum zu verbreiten. Eines Tages tritt der Sachse Bennit vor seinen Thron und fordert Gerechtigkeit für seine Nichte, die nach einer Schlacht gefangen gehalten wird. Doch die Fronten verhärten sich...-
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Information
Thema
LiteraturThema
LiteraturkritikDritter Akt
Wiederum auf dem Landsitz Karls in der Nähe von Aachen. Ein Raum im Inneren der Villa, mit Säulen, von einer Kuppel überwölbt. Der Fußboden besteht aus farbigem Marmor. Es führen offene und verschlossene Türen ins Innere des Hauses, eine andere in den Garten. Aus einem etwas tiefer gelegenen, mit der Kuppelhalle verbundenen Raum steigen Magister Alcuin und Graf Rorico über mehrere Stufen herauf. Magister Alcuin ist eine hohe und edle Greisenerscheinung, zugleich die eines Gelehrten, Dichters und Mannes von Welt, natürlich im geistlichen Gewande.
Rorico
Nicht weiter, Herr Magister, darf ich dich
geleiten, und beim Zeichen, das der Torwart gibt,
muß ich, ob du den Kaiser sahst, ob nicht,
von Haus und Garten dich verweisen.
Alcuin Wie?
auch dann, wenn ich durch eigenhändige Schrift
des Herrn hierher berufen bin?
Rorico Du bist
berufen?
Alcuin Freilich, Graf. Und wär' ich's nicht,
ich säße friedlich jetzt bei meinen Büchern,
und ohne, glaub mir, Neugier zu verspüren,
wehrt' ich mich vor Gerüchten, wie bisher.
(Immer mit leichter Schalkhaftigkeit und durchaus liebenswürdig)
Was habt ihr hier für Heimlichkeiten? Was
betreibt ihr hier für Maskeraden, Graf?
Warum hält sich der Keulenschwinger Karl
versteckt, in diesem Hinterhalt? denn wirklich,
eh man zu euch gelangt, in eure Wildnis,
auf schmalen Pfaden durch die Sümpfe, die
euer Inselchen und dieses Haus umschließen,
hat man Gefahren zu bestehn. – Sie sagen:
da allenthalben sich das Raubzeug rege,
so täte not, daß unser Herakles
sein Löwenfell ein wenig rüttelte,
statt am Spinnrocken . . . ah, was wohl zu tun?
Rorico
Wir sind hier um der heißen Thermen willen,
im Erdgeschoß des Hauses: König Karl,
der sie Jungbrunnen nennt, braucht hier die Kur.
Alcuin
Jungbrunnen nennt er – was?
Rorico Die heißen Quellen.
Alcuin
Richtig, ganz wohl verstanden, bester Graf.
Auch kenn' ich meinen alten Patriarchen
genugsam! Sah ich Hirten doch – nicht Hirten
von Völkern: nur von Lämmern! – ihre Füße,
die kalt und starr vor Alter waren, wärmen
in junger Tiere Eingeweiden! Zeus,
der Oberhirt der Götter und der Menschen,
trotz ewiger Jugend, fror zuweilen! Angst
des Alterns überschlich ihn, und er fühlte,
seltsam genug, als Stier sich wieder jung! –
Weiß Gott, es kriecht mir laulich übern Rücken!
Jungbrunnen: warum nicht, wenn's ihm gedeiht,
dem Mann der Männer? diesem irdischen
Zeus! mag er unter seine Lämmer greifen . . .
ich wollte sagen: baden, wo er will.
Rorico
So du berufen bist, Hochwürdigster,
nimm Platz. Es ist ein zweiter Ruf ergangen,
an unsern Kanzler Ercambald, zum Vortrag! –
Ein Umstand, den ich mir zum Guten deute;
denn sonst . . . es fehlt der Arzt bei unsrer Kur!
Ich darf nicht reden, mag nicht, weiß es Gott!
ich überschaue den Gewaltigen nicht
und weiß nichts Besseres als zu gehorchen
bei seinem Anblick! Doch sein Anblick ist
nicht so, als hätte ihn das Bad verjüngt.
Sieh selbst: es ist sein Schritt auf der Terrasse.
Er zieht sich schnell zurück. Alcuin mustert nochmals flüchtig seine Kleidung und stellt sich zurecht. Ein brauner Diener öffnet von außen die Gartentür und läßt Karl an sich vorüber eintreten. Karl ist ein wenig bleicher als früher. Die Ruhe und Festigkeit seines Blicks hat eingebüßt. Er kommt aus dem hellen Tageslicht, das seinen langen Schatten vor ihn hinwirft. Er bemerkt Alcuin und hält die Hand, wie um den Blick zu verschärfen, über die Augen.
Karl
Noch kann ich nicht erkennen, wer du bist.
Alcuin
Doch ich den Unverkennbaren, den David!
Karl
Flaccus, du bist es.
Alcuin Ja, der schwache Flaccus,
den deine rauhen Krieger, die, im Forst
verteilt, um ihren Cäsar Wache halten,
als stünde seine Burg in Feindesland,
zur Not verschonten.
Karl Flaccus, Feindesland
ist für den Mann und Menschen überall,
wo Männer sind und Menschen.
(Er klatscht in die Hände)
Nimm nun Platz.
Harun al Raschid zaubert durch das Klatschen
der Hände Paradiese aus dem Nichts.
Kein Magier bin ich, nur ein rauher Franke,
der dir nicht mehr als deinen Lieblingswein,
dazu Gesottnes und Gebratenes –
wie's eines armen Landmanns Herd vermag –
nach ausgestandner Angst kann bieten.
Alcuin(lachend) Mehr
heischt ein bescheidner Mann wie Flaccus nicht.
Zwei sarazenische Diener in bunten...
Inhaltsverzeichnis
- Titel
- Kolophon
- Ein Legendenspiel
- Dramatis personae
- Erster Akt
- Zweiter Akt
- Dritter Akt
- Vierter Akt
- ÜberKaiser Karls Geisel