Meister Olaf
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Meister Olaf

  1. 120 Seiten
  2. German
  3. ePUB (handyfreundlich)
  4. Über iOS und Android verfügbar
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Meister Olaf

Über dieses Buch

Im Zentrum des Dramas steht der schwedische Reformator Olaf Pettersson, bekannt unter dem Namen Olaus Petri. Im 16. Jahrhundert, einer Zeit unerbittlicher Haltungen und und strenger Herrschaft, kämpft er für die Freiheit des Volkes und die Demokratisierung der Kirche. In seinem Streben wird er gehasst und ausgebeutet. Seine eigene Mutter verfluch ihn und der König benutzt ihn als Bauern im herrschaftlichen Ränkespiel. Die einzigen, die ihn von ganzem Herzen unterstützen, sind seine Frau Christina und der Buchdrucker Gert. Olafs Kampf um die Erneuerung des Alten nimmt eine unerwartete Wendung, als er von einer Verschwörung erfährt und sich entscheiden muss, wie er sich verhält... -

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Information

Zweiter Aufzug

Stockholm.
Eine Bierschenke in der Mauer der großen Kirche. Im Hintergrunde ein Schenktisch mit Bierkrügen und Bechern usw. Rechts davor ein Tisch, hinter welchem man eine eiserne Tür erblickt. An diesem Tisch sitzen zwei vermummte Mönche (Marten und Nils) und trinken Bier. An den übrigen Tischen deutsche Kriegsleute, Bauern und Seemänner. Die Tür zur Gasse hinaus ist auf der rechten Seite. Ein Spielmann sitzt mit seiner Fiedel auf einer Tonne. Kriegsleute spielen Würfel. Alle sind betrunken und sehr laut. Hans Windrank, ein Småländer, ein deutscher Bürger und ein Däne sitzen zusammen an einem Tisch.

Erster Auftritt.

Morten. Nils. Deutsche Kriegsleute. Bauern. Seemänner. Spielmann; sein Mädchen. Windrank. Ein Småländer, ein Deutscher, ein Däne. Wirt. Bedienung.
Der Deutsche(zu dem Dänen). Na, so, Ihr verteidigt also den Bluthund Christian.
Der Däne. Herrgott, er ist ja doch ein Mensch!
Der Deutsche. Nein, er ist ein Untier! Ein feiger, falscher dänischer Bluthund!
Der Däne. Ach, Ihr solltet nicht von Blut reden! Gedenket des Mordes auf Käppling, da die Deutschen –
Windrank. Hört, liebe Leute, laßt uns nun friedlich beisammensitzen und guter Dinge sein, dann werde ich von Amerika erzählen!
Der Deutsche. Wollt Ihr uns Lübeckern dafür die Schuld geben, was die Deutschen getan haben?
Der Däne. Nein, behüte! Ich sage nur, die Deutschen –
Windrank. Hört, nun solltet ihr aufhören, euch zu zanken! (Er ruft dem Wirt zu.) Vier Schoppen Branntwein! – Nun wollen wir gemütlich sein und Frieden halten miteinander, dann werde ich euch von Amerika erzählen – (Der Branntwein wird gebracht.)
Der Deutsche(kostet ihn). Ein herrlicher Trunk! Bedenkt doch einmal, wie die Aufklärung fortgeschritten ist! Heute wächst das Korn auf dem Felde –
Windrank. – und morgen ist es verwandelt zu Wein! Ich möchte nur wissen, wer die Erfindung gemacht hat.
Der Deutsche. Das ist eine deutsche Erfindung. – Ich sage ausdrücklich Erfindung – denn Amerika entdeckt man.
Windrank. Und mit Entdeckungen geben sich die Deutschen nicht ab.
Der Deutsche. Donnerwetter!
Der Däne. Könnt Ihr mir wohl sagen, wer erfunden hat, daß es die Deutschen waren, welche Schweden seinen jetzigen König gaben?
(Gelächter.)
Der Deutsche. Es waren die Lübecker, die Schweden seinen Befreier gaben, als es am Rande des Abgrundes schwebte.
Windrank. Der König lebe hoch!
Der Däne. Lübeck lebe!
Der Deutsche(geschmeichelt). Ich weiß wirklich nicht, wie ich –
Windrank. Ihr seid ja nicht der König!
Der Deutsche. Nein, aber mein dänischer Bruder –
Der Däne. Ihr seid ja kein Lübecker mehr, seitdem Ihr Bürger von Stockholm geworden.
Windrank(zu dem Småländer). Warum trinkt unser stummer Bruder nicht?
Der Småländer. Euern Kornbranntwein werde ich trinken, aber in das Hoch stimme ich nicht mit ein. (Er drückt den Blechkrug zusammen und wirft ihn auf den Boden.)
Windrank(faßt nach seinem Messer). Was! Ihr wollt nicht auf des Königs Wohl trinken?
Der Småländer. Ich habe so lange seinen bittern Kelch getrunken, daß ich jetzt keine Lust habe, auf sein Wohl zu trinken.
Windrank. Kreuzdonnerwetter!
Der Deutsche(lebhaft). Still, still! Laßt uns den Mann anhören!
Der Däne(ebenso). Na, versteht sich!
Der Småländer. Gott helfe nur, wenn ich heimkomme!
Windrank(gerührt). Was ist Euch, armer Mann? Ihr seht so verzagt aus, fehlt's Euch an Geld? Seht hier, seid so gut! (Er nimmt seine Börse vor.) Die halbe Heuer habe ich noch übrig! Was fehlt Euch?
Der Småländer. Reden wir davon nicht! Mehr Branntwein! Branntwein! Ich habe auch Geld in der Tasche! Seht her – Gold! (Der Branntwein kommt.) Zwar gehört es nicht mir; aber, bei Gott, bis auf den letzten Heller gedenke ich es zu vertrinken! Und ihr sollt so gut sein, mir dabei zu helfen.
Windrank. Das ist nicht Euer Geld, sagt Ihr – wie geht das zu?
Der Deutsche. Wer hat Euch was getan, mein lieber Mann? Denn ich sehe wohl, daß Euch etwas fehlt!
Der Småländer. Ich bin ein zugrunde gerichteter Mann! Seht, ich kaufte zweihundert Ochsen auf Borg, und als ich nach Stockholm kam, mischte der Vogt des Königs sich in die Sache und sagte, ich dürfte sie zu keinem höheren Preise verkaufen, als die seinigen. Der König bestimme die Preise für das Vieh; der König ist es also, der mich zugrunde gerichtet hat.
Der Deutsche. Nein, was Ihr sagt!
Der Småländer. Ach, ich weiß noch mehr als das! Man sagt, er wird uns bald die Mönche und die Priester rauben, nur um dem Adel gefällig zu sein.
Der Däne. Dem Adel?
Der Småländer. Ja, ja! König Christian könnte schon noch ein wenig dichter gemäht haben, Gott segne ihn!
Windrank. Hilf Himmel, ist der König so? Ich glaubte, er hielte den Adel im Zaume.
Der Småländer. Er? O nein, er füttert ihn mit der Gerechtsame, auf meinem Grund und Boden Bäume zu fällen, wenn ich übrigens noch welchen hätte; ja, denn seht, ich hatte einmal ein Stückchen Land, aber dann kam ein großer Herr und sagte, meines Großvaters Mutter hätte von dem Vater seines Großvaters Geld geliehen, und so wurde mir das Ganze weggenommen.
Der Deutsche. Kann der König wirklich so sein? Das hätte ich doch nicht gedacht!
Der Småländer. Ja, freilich ist er so! Und dann laufen die adligen Junker mit der Büchse in unsere Wälder und schießen die Rehe aus reinem Mutwillen, aber wenn wir Bauern vor Hunger auf den Tod lägen und dann so ein Tier niederknallten, ho, dann entgingen wir dem wohl, Hungers zu sterben – denn sie hängten uns – nicht an eine Eiche, Gott bewahre, das wäre eine Schande für den königlichen Baum – nein, an eine Föhre! Denn seht, die Föhre ist nicht mit der Krone geboren worden, und darum ist sie nicht königlich – und darum heißt es auch in dem Liede:
Den Bauer hängten wir auf
Am obersten Wipfel der Föhre.
Dort steht nicht Krone, versteht Ihr wohl.
Der Deutsche. Aber die Föhre streckt gleichwohl die Nase in die Höhe, und steht mit geradem Rücken da!
Der Småländer. Prost, liebe Leute! Es ist gut gemeint! Das ist ein gesegneter Trunk! Wenn ich nur nicht Weib und Kinder daheim hätte! Ach ja, ja! Aber das macht nichts! Ach ja, ich weiß noch mehr, aber davon bin ich lieber hübsch still.
Windrank. Wa...

Inhaltsverzeichnis

  1. Titel
  2. Kolophon
  3. Personen
  4. Erster Aufzug
  5. Zweiter Aufzug
  6. Dritter Aufzug
  7. Vierter Aufzug
  8. Fünfter Aufzug
  9. ÜberMeister Olaf