
- 512 Seiten
- German
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Über dieses Buch
Vor dem Hintergrund einer zunehmend digitalen Wertschöpfung im globalen Wirtschaftsgeschehen sind Start-ups auf mindestens zwei Weisen prototypisch. Zum einen stehen sie per definitionem für eine neue Idee, eine neue Dienstleistung oder ein neues Produkt. Zum anderen bedient die Gründerfigur geradezu mustergültig jene weitreichenden wirtschaftlichen Imperative, die nach einem selbstverantworteten Unternehmertum zwischen persönlicher Risikobereitschaft und technischer Innovation verlangen. In der gründerischen Praxis heißt dies: Was zunächst als Idee beginnt, muss durch fortlaufende Arbeit der Gründerinnen und Gründer nicht nur zu Investitionen führen, sondern auch zur Generierung einer entsprechenden Nachfrage auf Kundenseite. Das Sprechen, Designen, Überzeugen sowie das fortlaufende Setzen von Affekten werden zu zentralen Aktivitäten, die neue Marktstrukturen ausprägen und dynamisieren können.Diese Untersuchung widmet sich ethnografisch der Start-up-Ökonomie im Umfeld eines urbanen Coworking-Space. Dabei kommen nicht nur die Gründerinnen und Gründer zu Wort, sondern es werden auch Vorträge von früheren US-amerikanischen Start-up-Gründern beleuchtet. Im Zuge dessen wird der Begriff der Marktnarrative theoretisch ausgestaltet und ein dezidiert kulturwissenschaftlicher Marktbegriff vorgeschlagen.Johannes Steffen, Projektmanager für Unternehmensentwicklung, Hamburg
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Information
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Wirtschaft erforschen – Disziplinen, Zugänge, Theorien
- 2.1 Dimensionen der Wirtschaft
- 2.2 Wirtschaft als Erzählung
- 2.3 Arbeiterkulturen – Arbeitskulturen: Perspektiven derEuropäischen Ethnologie
- 2.4 Wirtschaftsanthropologische Grundbegriffezur Theoriebildung
- 2.5 Fachprofil zwischen Feldforschung und Theoriebildung
- 2.6 Grounded Theory und Feldforschung
- 2.7 Feldforschungen in der Wirtschaft
- 2.8 Kriterien zur Auswahl des Feldes
- 2.9 Unternehmerfiguren und das Forschungsfeld Start-up
- 2.10 Gründerinnen und Gründer im Medienkontext
- 2.11 Zugang zum Feld und seinen Daten
- 2.12 Aufbau von Vertrauen
- 2.13 Positionierung der Arbeit
- 2.14 Goldene Zeiten? Vorbemerkungen zur New Economy
- 3 Der Coworking-Space als Ort des Gründens
- 3.1 Vor Ort
- 3.2 Architektur
- 3.3 Innenarchitektur und Raumgestaltung
- 3.4 Alltagsbeschreibungen
- 3.5 Der COWORKING-SPACE als gesprächsregulierendesDispositiv
- 3.6 Erdung
- 3.7 Bewegt-Werden
- 3.8 Strategisches Steuern der Gesprächsintensität
- 4 Komparative Analyse – neun Fallstudien
- 4.1 Fallstudie 1: COMMERCE-INFRASTRUKTUR
- 4.2 Fallstudie 2: DIGITAL HEALTH
- 4.3 Fallstudie 3: ARTIFICIAL INTELLIGENCE
- 4.4 Fallstudie 4: AG-TECH
- 4.5 Fallstudie 5: BERATUNG
- 4.6 Fallstudie 6: GRÜNDUNGSSTRATEGIE
- 4.7 Fallstudie 7: WACHSTUMSSTRATEGIE
- 4.8 Fallstudie 8: SALES und INVESTORENSUCHE
- 4.9 Fallstudie 9: INVESTITIONSENTSCHEIDUNGEN
- 5 Abstraktion
- 5.1 Kodierung
- 5.2 Konzeptuelle Kategorie 1: Zukunft als gestaltbarer Raum
- 5.3 Konzeptuelle Kategorie 2: Gründung als etablierterunternehmerischer Weg
- 5.4 Konzeptuelle Kategorie 3: Problembewusstsein
- 5.5 Konzeptuelle Kategorie 4: Emotionaler Übergang
- 5.6 Konzeptuelle Kategorie 5: Anwenden vonKonkretisierungsstrategien
- 5.7 Konzeptuelle Kategorie 6: Anwenden vonRealisierungsstrategien
- 5.8 Konzeptuelle Kategorie 7: Druck durch Investition
- 5.9 Konzeptuelle Kategorie 8: Berechnung der Dimensionen
- 5.10 Konzeptuelle Kategorie 9: Reaktionen des Marktes
- 5.11 Hypothesengenerierung
- 6 Wirtschaftliches Tätig-Sein im Wandelvom Werkstoff zum Affekt
- 6.1 Fordismus, Taylorismus, Postfordismus, Toyotismus
- 6.2 Implikationen für Individuen beim Postfordismus
- 6.3 Der General Intellect bei Marx
- 6.4 Modi der Selbstformierung bei der Identitätsarbeit derGründerinnen und Gründer
- 6.5 Formierungen der Gründerfigur
- 6.6 Affekte im Kontext der zeitgenössischen Wirtschaft
- 6.7 Emotionale Dimensionen des Gründens
- 6.8 Positionierende Ansprache in Richtung derInvestorinnen und Investoren
- 6.9 Positionieren zu den Kundinnen und Kundensowie zum Mark
- 6.10 Positionieren zu anderen Unternehmen
- 6.11 Subjektivität im Kontext postfordistischerwirtschaftlicher Aktivitäten
- 7 Narrativität und Wirtschaft
- 7.1 Positionen des New Economic Criticism
- 7.2 Sprache und Sprechen im Postfordismus
- 7.3 Narration und Narrativität
- 7.4 Die Rolle des Fiktionalen in der Wirtschaft
- 7.5 Metaphern und weitere Sprachstrukturenin Erzählungen der Wirtschaft
- 7.6 Die Metapher der Vielen und des Interesses
- 7.7 Die Metapher der Konkurrenz
- 7.8 Die Metapher des Neuen
- 7.9 Die Metaphern der Fülle und des Mangels
- 8 Die Skalierbarkeit der Gründungsideeals Emergenz des Marktes
- 8.1 Annäherungen an den Markt über die Multitude
- 8.2 Die Bewertung der Idee
- 8.3 Emergenz des Marktes aus der vielfachen Wiederholung
- 8.4 Interdependenz von Erzähl- und Finanzierungslogiken
- 9 Grenzen des Erzählens
- 9.1 Das Ende der Erzählbarkeit
- 9.2 Das Subjekt im Markt, der Markt im Subjekt
- 10 Marktnarrative als naturalisierende Erzählungender Start-up-Ökonomie
- 10.1 Marktnarrative als (Re-)Konstruktionsbegriff des Markts
- 10.2 Marktnarrative im Kontext des Start-up-Umfelds
- 10.3 Die Naturalisierung des Marktes durch die Marktnarrative