"Hier stehe ich..." Über Martin Luther
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"Hier stehe ich..." Über Martin Luther

Eine persönliche Annäherung an den Reformator. Mit einem Personenverzeichnis und einem Glossar

  1. 492 Seiten
  2. German
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"Hier stehe ich..." Über Martin Luther

Eine persönliche Annäherung an den Reformator. Mit einem Personenverzeichnis und einem Glossar

Über dieses Buch

Das vorliegende Buch über Leben und Werk Martin Luthers (1483-1546) erscheint in dem Jahr, in dem sich nicht nur der Todestag des Wittenberger Reformators zum 475. Mal jährte, sondern in das auch das Datum der 500. Wiederkehr des Reichstags zu Worms fiel. In Worms hatte sich Luther einst geweigert, vor dem mächtigen Kaiser Karl V. und den Reichsständen seine Ideen, mit denen er die mächtige römisch-katholische Kirche erschüttert hatte und die evangelische Kirche begründete, zu widerrufen. Einige sehen deshalb nicht den Anschlag der 95 Thesen, sondern Luthers Verhör in Worms als das eigentliche Gründungsdatum der evangelischen Kirche an.Der Autor geht auf das Leben und das Denken Martin Luthers ein. Er erläutert dessen Theologie, die Theologie seiner Widersacher und die Veränderungen, die die Reformation für die Gesellschaft mit sich brachte. Ausführlich berücksichtigt er die einzelnen Stationen im Leben Luthers. Dabei spart er auch die Schattenseiten der Reformationszeit im Allgemeinen und Martin Luthers im Besonderen nicht aus.

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Information

1. Einleitung

„Hier stehe ich, ich kann nicht anders. Gott helfe mir. Amen.“17 Der Überlieferung zufolge waren es diese Worte, mit denen Martin Luther im April 1521 seine Rede vor Kaiser Karl V.18 und dem Reichstag in Worms19 beendet haben soll. Der junge Au-gustinermönch, Professor der Theologie, war von höchster Stelle in die 7000 Einwohner*innen zählende Stadt zitiert und aufgefordert worden, seine veröffentlichten theologischen Erkenntnisse vor weltlichen Autoritäten in Anwesenheit des Kaisers zu widerrufen, das heißt, seine schriftlich geäußerte Kritik an der korrupten römisch-katholischen Kirche zurückzunehmen, also einen Rückzieher zu machen. Aber wer nimmt schon gerne etwas öffentlich zurück, was er einmal gesagt oder geschrieben hat – erst recht in jungen Jahren? So auch damals der junge Luther nicht: Ausgestattet mit großem Sendungsbewusst-sein und erratischem Temperament, erklärte der am 16. April 1521 triumphzugartig in Worms eingezogene Mönch vor dem Kaiser, der, „begabt und ernsthaft, klug und willensstark, zudem auf seine Weise ein frommer Christ“20, ein Weltreich regierte, das sich über den gesamten Globus erstreckte und in dem die Sonne nie unterzugehen schien, und den versammelten Fürsten aus allen Teilen Deutschlands auf diesem Reichstag, dass er unter keinen Umständen widerrufen würde, was er gesagt hatte, weil er die aus der Bibel gewonnenen Einsichten für wahr hielt und weil es ihm sein Gewissen gebot: „Hier stehe ich, ich kann nicht anders. Gott helfe mir. Amen.“ So will es jedenfalls die Legende.21 Obwohl Luther diesen Satz mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit in Worms nie gesagt hat, verkörpert er bis heute „den Geist von Luthers Auftritt vor dem Reichstag.“22
Martin Luther – das ist die Geschichte eines Lebens, das gekennzeichnet ist von Ängsten, Widersprüchen und Lebenskrisen. Es ist aber auch die Geschichte der Freiheit – die Geschichte der Freiheit des Evangeliums und der Freiheit eines Christenmenschen. Martin Luther – das ist der Name, der für die Erneuerungsbewegung der römisch-katholischen Kirche und für die Entstehung der evangelischen Kirche steht: für die Reformation. 23 Der ursprünglich römisch-katholische Mönch wurde zum Initiator einer von ihm so nicht vorgesehenen Kirchenreform. Sie fand innerhalb kurzer Zeit eine Menge an Un-terstützer*innen: zunächst von Angehörigen des aufstrebenden deutschen Bürgertums, zu Luthers Zeiten „die innovativste Schicht“24, dann darüber hinaus von allen Teilen der Bevölkerung.25
Vor Luthers prägender Gestalt traten oft andere bedeutende Re-formator*innen in den Hintergrund; doch die Reformation war nicht nur Sache eines Einzelnen. Sie entstand in einem komplexen Gefüge religiöser Ideen, einem Geflecht geistesgeschichtli-cher Ansichten und politischer Winkelzüge unter Mitwirkung vieler Persönlichkeiten.26 Und sie war nicht nur auf Deutschland beschränkt, sondern ein „internationales Ereignis“27. Die Reformation wurde von Luther angestoßen, verbreitete sich in Windeseile und wuchs bald über ihn hinaus; viele waren am Schluss an ihrer Umsetzung beteiligt.28 So sprechen einige His-toriker*innen wegen der Heterogenität der von Wittenberg ausgehenden Reformbestrebungen von „Reformationen“29. Die Beziehungen der einzelnen Reformatoren untereinander waren freundschaftlich; man geht davon aus, dass sie gut miteinander vernetzt waren.30 Im Folgenden wird es angesichts des gebotenen Umfangs vor allem um das Leben und Werk Martin Luthers gehen, also darum, wie er lebte, wie er dachte, was er schrieb und wie er handelte. Die theologische, historische und politische Einordnung – also gewissermaßen die Metaebene – überlasse ich der wissenschaftlichen Forschung und den geschätzten Kirchenhistoriker*innen und Historiker*innen an den Universitäten in Deutschland. Dazu zählt die Frage, ob Luther zu den Vertreter*innen einer „frühbürgerlichen Revolution“31 gehörte, wie die Geschichtsschreibung der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) gern proklamierte; ferner der Dissens über Verständnis, Deutung und historische Einordnung der Person Luthers unter den führenden deutschen Reformationsexperten der Gegenwart, wie er im `Reformationsdeutungs-Streit´32 zum Ausdruck kam.
500 Jahre ist die Reformation nun her. Sie begann mit dem 31. Oktober 1517. Der Begriff Reformation bedeutet nicht die schlagartige, plötzliche Umwälzung der Verhältnisse, sondern meint die kirchliche Erneuerungsbewegung zwischen 1517 und 1648, die zur Spaltung des westlichen Christentums in die römisch-katholische, lutherische und reformierte Kirche führte, und darüber hinaus die Veränderung gesamtgesellschaftlicher Systeme in Deutschland und in der Welt.33 Der Begriff steht nicht zuletzt für eine Epoche, die die Moderne einläutete.34
Wer also war dieser Martin Luther, der zu den am meisten porträtierten Personen der frühen Neuzeit gehörte und von dem im Unterschied zu vielen anderen seiner Zeitgenoss*innen viele persönliche Gegenstände, authentische Schriften und schließlich auch sein Grab durch all die Jahrhunderte erhalten geblieben sind? Dies ist seine Geschichte.

17 Martin Luther, Rede auf dem Reichstag in Worms am 18. April 1521, hier zit. nach: Martin Luther. Ausgewählte Schriften, hg. v. Karin Bornkamm und Gerhard Ebeling, FfM 21983, 265-269. Zum Originalzitat Luthers in der Wei-maraner Ausgabe vgl. WA 7, 838, 2-9. Während die Historizität von Luthers Schlusssatz in Worms lange als authentisch galt, kamen im zweiten Drittel des 19. Jahrhunderts Zweifel daran auf, vgl. Armin Kohnle, Luther vor Karl V. Die Wormser Szene in Text und Bild des 19. Jahrhunderts, in: Lutherinszenierung und Reformationserinnerung (Schriften der Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt 2), hg. v. Stefan Laube und Karl-Heinz Fix, Leipzig 2002, 35-62. Inzwischen gilt dieser Ausspruch Luthers in der Lutherforschung als literarische Erfindung, vgl. Volkmar Joestel, „Hier stehe ich!“ Luthermythen und ihre Schauplätze, hg. von der Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt, Wettin-Löbejün 2013, 201; Ute Mennecke, „Ich kann nicht anderst, hie stehe ich, Got helff mir, Amen.“ Der Streit um die Authentizität des Wormser Lutherdiktums, in: Streit um die Wahrheit. Kirchengeschichtsschreibung und Theologie, hg. von Stefanie Frost, Ute Mennecke und Jorg Christian Salzmann, Göttingen 2014, 215-244, sowie Christian Feldmann, Martin Luther, a. a. O., 61, der darauf verweist, dass der berühmte Satz in den erhaltenen Reichstagsakten fehlt. Der deutsche Historiker und Theologe Dr. Martin Treu (geb. 1953), von 1991 bis 1997 Direktor der Lutherhalle in Wittenberg, wagte eine Datierung: Er datierte die Interpolation auf 1557, als sich erstmals Luthers legendäre Worte auf einer zeitgenössischen Darstellung nachweisen ließen, vgl. Martin Treu, Martin Luther in Wittenberg. Ein biografischer Rundgang, Wittenberg 2010, 51. Ziel des plakativen Ausspruchs war es, dass ein „heldischer“ Luther geschaffen werden sollte, der den historischen Begebenheiten jedoch nicht entsprach, vgl. Volker Leppin, Martin Luther, a. a. O., 177. Thomas Kaufmann hingegen wies nach, dass die berühmten Worte Luthers vom 18. April 1521 bereits im selben Jahr im Druck erschienen, vgl. Thomas Kaufmann, „Hier stehe ich!“ Luther in Worms – Ereignis, mediale Inszenierung, Mythos, Stuttgart 2021, 78ff. Aber auch der renommierte Göttinger Kirchenhistoriker, u. a. Träger des Gottfried Wilhelm Leibniz-Preises (2020), meint, dass der Satz zwar „als authentischer Luthersatz zu gelten (hat). Gesprochen wurde er am 18.4. mutmaßlich nicht“ (79).
18 Es ist faszinierend, mit welcher Detailtreue die Spitzenmaler der Renaissance, Lucas Cranach d. Ä. (~1475-1553), Raffael (1483-1520), Tizian (~1477-1576) und Albrecht Dürer (1471-1528) ihre Porträts anfertigten. Einem Foto gleich sieht das Gemälde von Karl V. aus, vgl. Volker Leppin, Das Zeitalter der Reformation. Eine Welt im Übergang, Darmstadt 2009, 56 und 57, 75 und 105.
19 Der Kurfürsten-, Reichsfürsten- und Städterat war von Kaiser Karl V. (1500-1558) u. a. wegen der türkischen Bedrohung einberufen worden. Luther, dessen Bücher schon im Vorgriff auf das Verhör verboten worden waren (`Se-questrationsmandat´ v. 10. März 1521), wurde auf diesem Reichstag am 8. Mai 1521 vom Kaiser im Wormser Edikt geächtet (von althochdt. `ahta´ = Verfolgung), das heißt, er war fortan vogelfrei und jeder durfte ihn straffrei töten. Die Lektüre und die Verbreitung seiner Schriften sowie seine Beherbergung wurden fortan gesetzlich untersagt. Kaiser Karl V. hatte als Begründung angegeben, dass er es als seine Pflicht ansah, die römisch-katholische Kirche und die Glaubenstradition seiner Vorfahren zu schützen; ohnehin konnte seines Erachtens niemals ein einzelner Mönch gegen die Mehrheit der kirchlichen Tradition im Recht sein. Auf Zuwiderhandlungen gegen das promulgierte Wormser Edikt, das in den kommenden Jahrzehnten die Richtung in der kaiserlichen Religionspolitik vorgab, stand die Todesstrafe, vgl. dazu Ralf Berhorst, Gegen Kaiser und Papst, in: GEO Epoche. Das Magazin für Geschichte Nr. 39: Martin Luther und die Reformation. Europa im Zeitalter der Glaubensspaltung 1517-1618, Hamburg 2009, 26-42, bes. 28f. und 38-41. Anlässlich des 500. Jubiläums dieses Reichstags findet in Worms die Landesausstellung `Hier stehe ich. Gewissen und Protest – 1521 bis 2021´ vom 3. Juli bis 30. Dezember 2021 im Museum der Stadt Worms im Andre-asstift statt: https://www.worms-erleben.de/erleben/planen-und-buchen/luther2021/index.php (aufgerufen am 2.4.2021).
20 Johann Hinrich Claussen, Reformation. Die 95 wichtigsten Fragen, München 2016, 32017, 119. Der evangelisch-lutherische Pastor und habilitierte Systematische Theologe (geb. 1964) ist seit 2016 Kulturbeauftragter der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).
21 Viele Publikationen erschienen zum Reformationsjubiläum, z. B. das Heft über die Reformation mit dem Titel: „Hier stehe ich!“ Er kann nicht anders: Martin Luther. Vielen Dank für ein Stück Freiheit. chrismonspezial. Das evangelische Magazin zum Reformationstag am 31. Oktober 2012, bes. 24-27. Das monatlich erscheinende evangelische Magazin lag zum Reformationstag 2012 bundesweit in einer Auflagenhöhe von 6,7 Millionen Exemplaren über 40 Tages- und Wochenzeitungen bei. Vgl. dazu online: https://chrismon.evangelisch.de/spezial/alle-inhalte (aufgerufen am 19.8.2021).
22 Lyndal Roper, Luther, a. a. O., 238. Die Mehrheit der Luther-Forscher*innen ist der gleichen Meinung wie Lyndal Roper. Vgl. dazu Thomas Kaufmann, „Hier stehe ich!“, a. a. O., 125, Anm. 3 und 4. Kaufmann spricht davon, dass hier „ein erstes großes Medienereignis, die Inszenierung des ersten Medienstars der Druckgeschichte und die Geburt eines Mythos“ ineinander (11) fielen. Es gibt noch andere berühmte Zitate, die zwar dem Reformator zugeschrieben werden, aber definitiv nicht von ihm stammen, wie z. B. `Und wenn die Welt morgen untergehen würde, ich würde noch heute ein Apfelbäumchen pflanzen.´ Dieser Luther fälschlich zugeschriebene Satz lässt sich erst in einem Rundbrief der hessischen Kirche vom Oktober 1944 nachweisen, vgl. Alexander Demandt, Über allen Wipfeln – Der Baum in der Kulturgeschichte, Köln 2002, 211ff., und weiterführend Andreas Malessa, Hier stehe ich, es war ganz anders. Irrtümer über Luther, Stuttgart 1999, 62016 (Lit. auf 178-180).
23 Es gibt über das Zeitalter der Reformation zahlreiche historische und theologische Veröffentlichungen. Die maßgebliche Darstellung zur Geschichte der Reformation wurde im 16. Jahrhundert von dem Straßburger Juristen und Diplomaten Johannes Sleidan (~1506-1556) verfasst. Er hatte diese Aufgabe 1545 im Auftrag des Schmalkaldischen Bundes übernommen und ließ das Werk als historische Darstellung der Ereignisse 1555 drucken. Zu den Standardwerken zählen u. a. folgende Bücher: Kurt Aland, Die Reformation Martin Luthers, Gütersloh 1982; Bernd Moeller, Deutschland im Zeitalter der Reformation, Göttingen 1977, 41999; Thomas Kaufmann, Geschichte der Reformation, FfM 2009, und ders., Erlöste und Verdammte. Eine Geschichte der Reformation, München 2016; sowie Volker Lep-pin, Das Zeitalter der Reformation. Eine Welt im Übergang, Darmstadt 2009, und ders., Die fremde Reformation. Luthers mystische Wurzeln, München 2016. Prof. Dr. Dr. h. c. Kurt Aland (1915-1994) war in den 1960er-Jahren Professor für Neutestamentliche Einleitungswissenschaft und Kirchengeschichte. Sein Name ist nicht nur mit vielen Arbeiten über Luther und die Reformation, sondern vor allem auch mit der neu bearbeiteten textkritischen Auflage des Novum Testamentum Graece (Nestle/Aland) 1979 verbunden. Der Göttinger Kirchenhistoriker Dr. Dr. h. c. Bernd Moeller (1931-2020) war von 1964 bis zu seiner Emeritierung 1999 Professor in Göttingen. Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Thomas Kaufmann (geb. 1962) ist (seit 2000) der Nachfolger von Bernd Moeller auf dem Lehrstuhl für Kirchengeschichte in Göttingen; 2020 wurde er für seine wissenschaftliche Arbeit mit dem renommierten Leibniz-Preis ausgezeichnet. Prof. Dr. Volker Leppin (geb. 1966) lehrt Kirchengeschichte mit dem Schwerpunkt Mittelalter, Reformati-onszeit (insbesondere Martin Luther und Huldrych Zwingli), Aufklärung, Scholastik und Mystik an der Eberhard Karls Universität Tübingen und ist Nachfolger auf dem Lehrstuhl von Prof. Dr. Ulrich Köpf (geb. 1941).
24 Johann Hinrich Claussen, Reformation, a. a. O., 103.
25 Vgl. weiterführend Diarmaid MacCulloch, Die Reformation 1490-1700, München 2010. Der Oxford-Professor für Kirchengeschichte entwirft unter Einbeziehung des sozialen Spektrums der damaligen Welt ein Panorama der theologischen und politischen Folgen der Reformation für ganz Europa.
26 Es gibt unzählige Veröffentlichungen zu den führenden Persönlichkeiten der Reformation. Eine erste Orientierung bieten die Kompendien von Veit-Jakobus Dieterich, Die Reformatoren, Reinbek 2002, 22010 (Lit. auf 148-152); Uwe Birnstein, Who is Who der Reformation, Freiburg 2014, und Volker Leppin/Gury Schneider-Ludorff (Hg.), Das Luther-Lexikon, Regensburg 2015, sowie Gerhard Markert, Menschen um Luther. Eine Geschichte der Reformation in Lebensbildern, Ostfildern 2008.
27 Thomas Kaufmann, Erlöste und Verdammte, a. a. O., 111.
28 In der neueren Forschung wird davon ausgegangen, dass die Reformation eine europäische Bewegung war und sich die einzelnen Protagonist*innen kannten und gut miteinander vernetzt waren. Außerdem ist nachweisbar, dass die Reformatoren ähnlich den humanistischen Gelehrten ein hohes Freundschaftsethos entwickelten und deshalb miteinander lange in Verbindung blieben. Luther selbst wies einmal...

Inhaltsverzeichnis

  1. Widmung
  2. Motto
  3. Vorwort
  4. Abkürzungsverzeichnis
  5. Inhaltsverzeichnis
  6. 1. Einleitung
  7. 2. In Eisleben und Mansfeld
  8. 3. In Erfurt
  9. 4. In Wittenberg
  10. 5. Im Konflikt mit Kirche und Obrigkeit
  11. 6. Auf der Wartburg
  12. 7. Im Konflikt mit radikalen Reformatoren
  13. 8. Zurück in Wittenberg
  14. 9. Luthers Tod in Eisleben
  15. 10. Mit Luther über Luther hinaus
  16. Zeittafel allgemein
  17. Zeittafel zu Martin Luther
  18. Zeittafel zu Philipp Melanchthon
  19. Zeittafel zu Thomas Müntzer
  20. Personenverzeichnis
  21. Glossar
  22. Literaturverzeichnis
  23. Über den Autor
  24. Über den Künstler und die Bilder
  25. Impressum