Niveau A2Weiße Weihnachten? Nein, an diesem 24. Dezember liegt nur oben auf den hohen Bergen Schnee. Trotzdem freuen sich Konrad und sein Schwesterchen Sanna. Weil es so warm ist, dürfen sie zu den Großeltern ins Nachbartal hinüberwandern. Am Abend wollen sie wieder zu Hause bei ihren Eltern sein, doch auf dem Rückweg schneit es plötzlich sehr stark. Schnell wird alles weiß. Die Kinder können die Landschaft nicht mehr sehen und den Weg nicht mehr finden. Weiter und weiter steigen sie ins Gebirge hinauf, bis es rund um sie nur noch Eis und Schnee gibt. Stille Nacht, heilige Nacht … eiskalte Nacht. Wird es ihre letzte sein?
Häufig gestellte Fragen
Ja, du kannst dein Abo jederzeit über den Tab Abo in deinen Kontoeinstellungen auf der Perlego-Website kündigen. Dein Abo bleibt bis zum Ende deines aktuellen Abrechnungszeitraums aktiv. Erfahre, wie du dein Abo kündigen kannst.
Derzeit stehen all unsere auf mobile Endgeräte reagierenden ePub-Bücher zum Download über die App zur Verfügung. Die meisten unserer PDFs stehen ebenfalls zum Download bereit; wir arbeiten daran, auch die übrigen PDFs zum Download anzubieten, bei denen dies aktuell noch nicht möglich ist. Weitere Informationen hier.
Perlego bietet zwei Pläne an: Elementar and Erweitert
Elementar ist ideal für Lernende und Interessierte, die gerne eine Vielzahl von Themen erkunden. Greife auf die Elementar-Bibliothek mit über 800.000 professionellen Titeln und Bestsellern aus den Bereichen Wirtschaft, Persönlichkeitsentwicklung und Geisteswissenschaften zu. Mit unbegrenzter Lesezeit und Standard-Vorlesefunktion.
Erweitert: Perfekt für Fortgeschrittene Studenten und Akademiker, die uneingeschränkten Zugriff benötigen. Schalte über 1,4 Mio. Bücher in Hunderten von Fachgebieten frei. Der Erweitert-Plan enthält außerdem fortgeschrittene Funktionen wie Premium Read Aloud und Research Assistant.
Beide Pläne können monatlich, alle 4 Monate oder jährlich abgerechnet werden.
Wir sind ein Online-Abodienst für Lehrbücher, bei dem du für weniger als den Preis eines einzelnen Buches pro Monat Zugang zu einer ganzen Online-Bibliothek erhältst. Mit über 1 Million Büchern zu über 1.000 verschiedenen Themen haben wir bestimmt alles, was du brauchst! Weitere Informationen hier.
Achte auf das Symbol zum Vorlesen in deinem nächsten Buch, um zu sehen, ob du es dir auch anhören kannst. Bei diesem Tool wird dir Text laut vorgelesen, wobei der Text beim Vorlesen auch grafisch hervorgehoben wird. Du kannst das Vorlesen jederzeit anhalten, beschleunigen und verlangsamen. Weitere Informationen hier.
Ja! Du kannst die Perlego-App sowohl auf iOS- als auch auf Android-Geräten verwenden, um jederzeit und überall zu lesen – sogar offline. Perfekt für den Weg zur Arbeit oder wenn du unterwegs bist. Bitte beachte, dass wir keine Geräte unterstützen können, die mit iOS 13 oder Android 7 oder früheren Versionen laufen. Lerne mehr über die Nutzung der App.
Ja, du hast Zugang zu Bergkristall von Urs Luger im PDF- und/oder ePub-Format. Aus unserem Katalog stehen dir über 1 Million Bücher zur Verfügung.
Im Zimmer ist es noch dunkel, aber Sanna kann nicht mehr schlafen.
„Heute Abend, Konrad …“
Es ist der 24. Dezember. Nur noch wenige Stunden, dann sitzen sie und ihr Bruder unter dem Christbaum, packen Geschenke aus, essen Plätzchen1 und singen Weihnachtslieder.
Sanna schaut aus dem Fenster. Die Berge rund um Gschaid liegen im Mondlicht. Sie sind alle hoch, aber einer ist noch viel höher als die anderen: der Gars.
‚Er sieht schön aus‘, denkt Sanna. ‚Schön und gefährlich.‘
Der Gars ist so hoch, dass der Schnee auf dem Gipfel2 das ganze Jahr liegen bleibt.
„Konrad, glaubst du, wir dürfen heute zu Oma und Opa nach Millsdorf gehen?“, fragt Sanna.
„Ich weiß nicht. Der Weg kann im Winter gefährlich sein.“
„Ach was, gefährlich … Wir sind ihn schon so oft gegangen.“
Millsdorf liegt im nächsten Tal3 und man geht drei Stunden dorthin.
Am Himmel sind an diesem Tag keine Wolken und es ist wärmer als normal im Dezember. Es liegt nicht einmal Schnee. Deshalb erlaubt die Mutter den Kindern nach dem Frühstück, dass sie allein nach Millsdorf gehen.
„Seid aber vorsichtig“, sagt sie. „Konrad, ihr müsst zurück sein, wenn es dunkel wird.“
„Ja, Mama.“
„Und pass gut auf deine kleine Schwester auf!“
„Natürlich, Mama.“
„Dürfen wir jetzt gehen, Mama?“, fragt Sanna.
„Also gut, dann los“, sagt die Mutter und gibt beiden einen Kuss.
Die Kinder gehen durch das Dorf. Es ist auch jetzt noch fast dunkel, nur im Osten sieht man schon, dass die Sonne bald aufgeht4.
Sie treffen einen alten Mann auf der Straße und grüßen freundlich.
„Grüß Gott, ihr beiden!“, sagt er. „Was macht ihr denn schon so früh auf der Straße?“
„Wir gehen nach Millsdorf“, antwortet Sanna und lacht.
„Nach Millsdorf? Und da freust du dich auch noch?“
„In Millsdorf leben doch unsere Großeltern!“
„Millsdorf, Millsdorf … Wer braucht denn Millsdorf?“, sagt der alte Mann und geht weiter.
Sanna schaut ihm nach.
„Ärgere dich nicht über ihn“, sagt Konrad. „Er meint es nicht böse. So sind die Leute aus Gschaid alle. Sie bleiben am liebsten in ihrem Tal. Sie wollen nichts Neues kennenlernen. Und am wenigsten wollen sie etwas von Millsdorf wissen.“
„Ach, ist ja auch egal. Komm, gehen wir weiter. Ich will schnell zu den Großeltern“, sagt Sanna.
2
2. Der Weg nach Millsdorf
.....................
Es wird langsam hell. Man sieht noch einen letzten Stern5, aber bald ist auch der weg und die Sonne kommt hinter den Bergen hervor.
Konrad und Sanna gehen an Gärten mit Obstbäumen und Feldern vorbei. Danach kommen große Wiesen und dann der Wald.
Der Weg nach Millsdorf führt über einen Bergsattel6. Nach einer Stunde sind die Kinder an der höchsten Stelle. Hier teilt sich der Weg. Geradeaus geht man ins nächste Tal hinunter, nach Millsdorf. Wenn man aber nach links geht, kommt man zum Gars. Konrad schaut hinauf: Zuerst geht der Weg durch den Wald, dann kommen Wiesen und ganz oben gibt es nur noch Schnee und blaues Eis – den Gletscher.
An der Wegkreuzung steht eine rote Säule. Man nennt sie die Unglückssäule. Aber …
„Sieh mal, Konrad, die Säule ist umgefallen“, ruft Sanna.
„Vielleicht hat sie jemand kaputt gemacht, oder sie war einfach schon zu alt. Wer weiß?“
„Konrad, warum heißt die Säule eigentlich ‚Unglückssäule‘?“
„Dem Bäcker von Gschaid ist hier ein Unglück passiert.“
„Was denn für ein Unglück?“, fragt Sanna.
„Das weiß niemand so genau. Er ist mit seinen Broten nach Millsdorf gegangen und nicht mehr zurückgekommen. Da haben die Leute ihn gesucht.“
„Und hier haben sie ihn gefunden?“
„Ja, aber er war tot“, sagt Konrad.
„Brrr, komm, gehen wir weiter!“, sagt Sanna. „Ich will jetzt nicht an den toten Bäcker denken.“
Die Kinder nehmen sich an den Händen und gehen durch den Wald bergab7 ins Tal.
„Wollen wir etwas singen?“, schlägt Sanna vor und beginnt auch gleich: „Das Wandern ist des Müllers Lust, das Wandern …“8 Die Sonne scheint und manchmal kann man durch die Bäume den blauen Himmel sehen.
Später hört der Wald auf und die Kinder können über das ganze Tal schauen. Ein S...