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Sind Frauen die besseren Revolutionäre?
Eine kleine Heldinnengeschichte
- 18 Seiten
- German
- ePUB (handyfreundlich)
- Über iOS und Android verfügbar
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Über dieses Buch
Gibt es einen Zusammenhang zwischen Revolte und Gender? Sind Revolutionen das dunkle Geschäft der Männer, das die Welt knebelt – und Reformen der helle und weibliche Weg zur Demokratie? Sicher liegen die Dinge so einfach und dichotomisch nicht, dennoch wagt Hedwig Richter in ihrem Beitrag in Kursbuch 200, die Lupe anzulegen und zu fragen, wodurch die Demokratie wirklich vorangebracht wurde. Und von wem die Umbrüche ausgingen.
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Information
Hedwig Richter
Sind Frauen die besseren Revolutionäre?
Eine kleine Heldinnengeschichte
Sind Frauen die besseren Revolutionäre?
Eine kleine Heldinnengeschichte
»Mord und Verwüstung predigende Revolutionäre« – das sind die Männer! Der Hofrat und Genderforscher Karl Friedrich Pockels erboste sich in seinem zweibändigen Werk Der Mann von 1805 darüber, wohin es mit dem männlichen Geschlecht, geplagt von »physischer Härte«, kommen könne. Männer hätten das Zeug zum »Tyrannen«, denen »fast jedes Mitgefühl unmöglich wird«, die als »Blutrichter« oder »finstere Religiosen« Unheil über die Welt bringen. Männer sind »Barbaren«.1 Dass der Träger der Gewalt der Mann war, diese Ansicht äußerten viele der Gebildeten in den romantischen Jahrzehnten um 1800. »Man kann gewiss sein, dass die Welt längst zur großen menschenleeren Wüste geworden wäre, wenn bloß Männer darauf gesetzt worden wären«, gab etwa der Publizist Jakob Sprengel 1798 in seinem Buch Das andere Geschlecht das Bessere Geschlecht zu bedenken. »Sie würden unfehlbar in Kurzem sich alle einander ermordet haben.« Die Frauen hingegen seien voller Mitleid, Liebe, Aufopferungsbereitschaft, und je mehr in einem Volk die Frauen das Sagen hätten, desto mehr »von Lindigkeit« und »Toleranz« sei dort zu finden.2
Männer, Helden, Revolutionäre
Folglich musste auch die Revolution als eine Sache der Männer gelten. Diese Überlegungen speisten sich nicht zuletzt aus der großen Enttäuschung, die Europa nach dem blutrünstigen Ende der Französischen Revolution befallen hatte. Dass dieser Aufbruch, dieses Versprechen von Freiheit und Gleichheit und Brüderlichkeit in Terror und in Kriegen enden würde, hatte die gebildete europäische Elite am Ausgang des 18. Jahrhunderts entsetzt. Revolution habe »einen beträchtlichen Theil Europens, und ein ganzes Jahrhundert, in Barbarey und Knechtschaft zurückgeschleudert«, notierte Friedrich Schiller 1793.
Für Frauen brachte die Revolution ohnehin kaum etwas Gutes. Den Revolutionären selbst war schnell klar geworden, wie wenig »Weiblichkeit« ins Konzept ihrer Republik passte. Sie verboten die Frauenklubs und stutzten die aufkeimenden emanzipatorischen Bestrebungen auf die alten Geschlechterideale, diesmal mit rousseauisch-revolutionärer Färbung: Die Frau sollte die Kinder im Sinne der Revolution erziehen und die Barrikadenkämpfer pflegen.3 Als Olympe de Gouges die Égalité beim Namen nahm, war sie zur Erfolglosigkeit verdammt. »Die Frau wird frei geboren und bleibt dem Mann an Rechten gleich«, schrieb sie in dem als Bittschrift an die Königin gekleideten Aufruf »Déclaration des droits de la femme et de la citoyenne«. Die Autorin sah ihren Appell als Gegenstück zur »Déclaration des droits de l’homme et du citoyen«, der Menschenrechtserklärung von 1789. Mittlerweile ist die Streit- und Bittschrift berühmt, und Olympe de Gouges gilt als Paradebeispiel für die aktive Rolle von Frauen in der Revolution. Doch ihr Appell scherte die Revolutionäre wenig, denn die Gleichheitsforderung für Frauen hatte schlicht nichts mit ihren Kämpfen und Zielen zu tun. 1793 fiel die Gegnerin der Todesstrafe, die öffentlich den Terror der Revolutionäre verurteilt und Mitleid für den König gefordert hatte, dem großen Terror zum Opfer und wurde guillotiniert.
Die meisten Frauen legten bei diesem Thema allerdings mehr Nüchternheit an den Tag als die gebildete Olympe. In den Frauenklubs der Revolution hatte sich nur eine kleine Minderheit engagiert, und die Zeitgenossen hielten sie ohnehin für bedeutungslos. Bürgerliche Rechte, so die Historikerin Olwen Hufton, besaßen für die allermeisten Frauen wenig Relevanz, denn sie als weibliche Rechte zu denken war abwegig und wenig alltagstauglich. Frauen zettelten keine Revolutionen an, sondern allenfalls Revolten, und zwar dann, wenn es um Hunger ging.4 Der Zug...
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