Urban Gardening
eBook - ePub

Urban Gardening

Grüne Nischen als Strukturwandel von unten

  1. 16 Seiten
  2. German
  3. ePUB (handyfreundlich)
  4. Über iOS und Android verfügbar
eBook - ePub

Urban Gardening

Grüne Nischen als Strukturwandel von unten

Über dieses Buch

Die Stadt als Ort des stumpfen Konsums, als food desert, in der Menschen weder Kenntnis noch Möglichkeit der Lebensmittelproduktion haben? Die Umweltsoziologin Cordula Kropp widerspricht in ihrem Beitrag für Kursbuch 197: Durch die modernen Formen des Urban Gardening wird der Städter zum Salat- und Gemüsebauern und erschafft dadurch mehr als die eigene Grundsicherung: neue Entwürfe regionaler Produktions- und Konsumptionsprozesse verbunden mit neuen Formen von Begegnungsräumen. Eine Bestandsaufnahme aus Leipzig und Nantes.

Häufig gestellte Fragen

Ja, du kannst dein Abo jederzeit über den Tab Abo in deinen Kontoeinstellungen auf der Perlego-Website kündigen. Dein Abo bleibt bis zum Ende deines aktuellen Abrechnungszeitraums aktiv. Erfahre, wie du dein Abo kündigen kannst.
Derzeit stehen all unsere auf mobile Endgeräte reagierenden ePub-Bücher zum Download über die App zur Verfügung. Die meisten unserer PDFs stehen ebenfalls zum Download bereit; wir arbeiten daran, auch die übrigen PDFs zum Download anzubieten, bei denen dies aktuell noch nicht möglich ist. Weitere Informationen hier.
Perlego bietet zwei Pläne an: Elementar and Erweitert
  • Elementar ist ideal für Lernende und Interessierte, die gerne eine Vielzahl von Themen erkunden. Greife auf die Elementar-Bibliothek mit über 800.000 professionellen Titeln und Bestsellern aus den Bereichen Wirtschaft, Persönlichkeitsentwicklung und Geisteswissenschaften zu. Mit unbegrenzter Lesezeit und Standard-Vorlesefunktion.
  • Erweitert: Perfekt für Fortgeschrittene Studenten und Akademiker, die uneingeschränkten Zugriff benötigen. Schalte über 1,4 Mio. Bücher in Hunderten von Fachgebieten frei. Der Erweitert-Plan enthält außerdem fortgeschrittene Funktionen wie Premium Read Aloud und Research Assistant.
Beide Pläne können monatlich, alle 4 Monate oder jährlich abgerechnet werden.
Wir sind ein Online-Abodienst für Lehrbücher, bei dem du für weniger als den Preis eines einzelnen Buches pro Monat Zugang zu einer ganzen Online-Bibliothek erhältst. Mit über 1 Million Büchern zu über 1.000 verschiedenen Themen haben wir bestimmt alles, was du brauchst! Weitere Informationen hier.
Achte auf das Symbol zum Vorlesen in deinem nächsten Buch, um zu sehen, ob du es dir auch anhören kannst. Bei diesem Tool wird dir Text laut vorgelesen, wobei der Text beim Vorlesen auch grafisch hervorgehoben wird. Du kannst das Vorlesen jederzeit anhalten, beschleunigen und verlangsamen. Weitere Informationen hier.
Ja! Du kannst die Perlego-App sowohl auf iOS- als auch auf Android-Geräten verwenden, um jederzeit und überall zu lesen – sogar offline. Perfekt für den Weg zur Arbeit oder wenn du unterwegs bist.
Bitte beachte, dass wir keine Geräte unterstützen können, die mit iOS 13 oder Android 7 oder früheren Versionen laufen. Lerne mehr über die Nutzung der App.
Ja, du hast Zugang zu Urban Gardening von Prof. Dr. Cordula Kropp im PDF- und/oder ePub-Format sowie zu anderen beliebten Büchern aus Politik & Internationale Beziehungen & Geschichte & Theorie der Politik. Aus unserem Katalog stehen dir über 1 Million Bücher zur Verfügung.
Cordula Kropp
Urban Gardening
Grüne Nischen als Strukturwandel von unten
Keine der gegenwärtigen Auseinandersetzungen um zukünftige Heraus­forderungen kommt ohne den Hinweis auf die rasch voranschreitende Verstädterung und die Diagnose aus, dass schon heute mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung in Städten lebt und es 2050 sogar mehr als zwei Drittel sein werden. Weltweit dehnen sich die Städte in ihr Umland aus, nach innen werden sie weiter verdichtet und wachsen in die Höhe. Vor diesem Hintergrund erstaunt es nicht, dass die Wertschätzung von grünem Freiraum bei Stadtbevölkerung und auch Stadtplanung steigt. Interessant ist jedoch, dass gerade urbane Gärten und weitere Formen der Lebensmittelproduktion inmitten von Städten auf große Resonanz stoßen. Immerhin stellen sie die alte Selbstverständlichkeit auf den Kopf, dass städtische Räume Orte des Konsums sind, die Lebensmittelproduktion aber immer weiter in die Peripherie abwandert. Dieser Umstand trug zuletzt zur Befürchtung sogenannter food deserts bei, also der Ent­stehung solcher urbanen Gebiete, in denen eine Versorgung mit frischem Obst und Gemüse für große Teile der Bevölkerung kaum mehr möglich ist. Auch Katastrophen wie 9/11 und Fukushima haben die Wahrnehmung für riskante Versorgungsengpässe in Städten wie New York und Tokio geschärft, in deren Umfeld die Lebensmittelproduktion erst Hunderte Kilometer außerhalb ökonomisch rentabel ist. Die sozialis­tische Regierung von Kuba ordnete schon 1991 angesichts der schwieri­gen Versorgungslage die selbst verwaltete, landwirtschaftliche Nutzung von 50 000 Hektar in der Hauptstadt Havanna an: Heute stammen zwei Drittel des konsumierten Gemüses aus 25 000 dort bewirtschafteten ur­banen Gärten.
Was aber war es, das die Berlinerinnen und Berliner im Mai 2014 be­­wog, die Bebauungspläne des 380 Hektar großen Tempelhofer Feldes im Rahmen der Flughafen-Nachnutzung per Volksentscheid zu kippen? Sie lehnten nicht nur die Schaffung von Wohnraum, sondern auch die In­ternationale Gartenausstellung ab, um den Gemeinschaftsgarten »All­mende-­Kontor« und selbst kuratierte Experimentierflächen zu erhalten – nicht staatlich geschaffenes »Begleitgrün«. Dabei ging es nicht um die Sicherung der Lebensmittelversorgung. Vielmehr erfüllen die dort installierten, eigenwilligen Bewässerungs- und Erholungsbauten des Ge­meinschaftsgartens und die über 300 in wieder genutzten Pflanz­be­hält­nissen angelegten Hochbeete einen neuen Anspruch an den öffent­lichen Raum: Im Mittelpunkt steht die gemeinsame Entwicklung von lokalen Antworten auf Herausforderungen, die durch die zunehmend glo­balen Waren-, Kapital- und Menschenströme entstanden sind. Wäh­rend die Baurechtsnovelle von 2017 für Kommunen und Investoren mit der neuen Kategorie »Urbanes Gebiet« weitere Möglichkeiten eröffnet, um »dichter, höher und moderner« zu planen, streben die unter den Etiketten »Urban Gardening«, »Gemeinschaftsgarten«, »Selbsterntegar­ten« oder »urbane Landwirtschaft« engagierten Gruppen eine Stadtent­wicklung nach dem Prinzip »vielfältiger, grüner und zukunftsfähiger« an.
Mit dem Anbau von Salat und Gemüse mitten in der Stadt zielen sie auf grüne Oasen, lebendige Nachbarschaften und eine radikale Kritik an der als zerstörerisch beurteilten Wachstumsordnung. Diese Kritik erschöpft sich nicht länger in politischen Forderun...

Inhaltsverzeichnis

  1. Cordula Kropp | Urban Gardening. Grüne Nischen als Strukturwandel von unten
  2. Die Autorin
  3. Impressum