Tanz der Elemente
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Tanz der Elemente

Das Periodensystem als Welterzählung

  1. 24 Seiten
  2. German
  3. ePUB (handyfreundlich)
  4. Über iOS und Android verfügbar
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Tanz der Elemente

Das Periodensystem als Welterzählung

Über dieses Buch

Für Kursbuch 199 unterzieht Michael Pilz das Periodensystem der Elemente einem Intelligenztest und fördert dabei weit mehr zutage als stumpfes Wissen über Chemie und Physik. Im Periodensystem, so wie es heute in Schulklassen und Forschungslaboren hängt, offenbare sich nichts weniger als die Gesamtheit von Natur und Kultur des Menschen, so Pilz. Ob jedoch alles untereinander wirklich in systematischer Ordnung steht oder sich hinter dem Tanz der Elemente nicht viel eher das Chaos verbirgt?

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Michael Pilz
Tanz der Elemente
Das Periodensystem als Welterzählung
Vor 150 Jahren wurde die Welt in Ordnung gebracht: Im Jahr 1869 brütet Dmitri Mendelejew in Sankt Petersburg an seinem Schreibtisch über 63 Spielkarten für die damals bekannten Elemente und sucht nach einem System. Er schreibt gerade an einem Lehrbuch für seine Studierenden über die Chemie als reine Lehre der Materie. Im ersten Band behandelt er die Elemente Fluor, Chlor, Brom und Jod, im zweiten Lithium, Natrium, Kalium, Rubidium und Cäsium. Danach weiß er nicht mehr weiter. Gold und Eisen, Kohlenstoff und Schwefel, Wasserstoff und Sauerstoff. Die Welt wirkt wie ein willkürliches Werk aus schwereren und leichteren Substanzen, von denen sich manche näherstehen als andere. Mendelejew glaubt nicht an die Schöpfung. Der Professor macht aus seinen atheistischen und anarchistischen Gedanken kein Geheimnis. Er stammt aus Sibirien und sieht auch aus, wie literarisch entworfene Bilder eines Sibiriers vermuten lassen: Langes Haar, zerzauster Bart, einmal im Jahr lässt er sich gemeinsam mit den Schafen scheren. Mendelejew ist der Rasputin der neuen Wissenschaften, ein Schamane, der die rätselhaften Zeichen der Natur versteht und sie den Menschen übersetzen kann. In Worte, Schriften und Symbole, in Kultur.
Über die 63 Karten sinnierend nickt er ein. Als er erwacht, notiert er das Periodensystem der Elemente. Es ist ihm im Traum erschienen. So weit die Legende. Jener magischen Intelligenz des Unbewussten ist so manches zu verdanken, von Einsteins Relativitätstheorie bis »Yesterday« von den Beatles. Als die Tabliza Mendelejewa zur Welt kommt, liegt sie auf der linken Seite. Manche Elemente stehen an der falschen Stelle. Aber das System steht fest, oder, wie es ihr Schöpfer schon in seinen frühesten Schriften formuliert hat: »Das Gebäude einer jeden Wissenschaft erfordert nicht nur Material, es braucht auch einen Plan.« 1 Ihm geht es um »Prinzipien« und »Symmetrien«. Seine Elemente bilden keine lange Reihe mehr mit stetig steigenden Atomgewichten, sondern eine sinnvolle Tabelle aller Bausteine des Universums. Eine Tafel, die aus sich heraus intelligent gestaltet ist, weil Gott – wenn es ihn gäbe – auch nicht würfeln würde.
Auch das Periodensystem ist demnach, wie alle großen Kreationen, weiser als sein Schöpfer. Der Prophet ist nicht Dmitri Mendelejew, das Prophetische ist seine Ordnung selbst mit ihren Leerstellen und Anschlüssen für immer neue Elemente: Gallium, Scandium und Germanium sagt das System voraus. Die Edelgase finden ihren Platz, so heftig Mendelejew es auch gegen sie verteidigt. Selbst die Lücke auf Platz 43, siebte Gruppe, fünfte Periode, wird nach 68 Jahren vom Technetium besetzt, dem ersten künstlich hergestellten Element. Danach werden die Transurane im Labor erzeugt, die Elemente 93 und so weiter, bis das Periodensystem voll ist und mit 118 Elementen seinen 150. Geburtstag feiern kann, im Jahr 2019. Aber ist es überhaupt noch wahr? War Mendelejews Ordnung jemals mehr als eine überzeugende Infografik für die alte, von Goethe am eindringlichsten formulierte Menschheitsfrage danach, was die Welt im Innersten zusammenhält? Ist die Ordnung mehr als ein Weltbild, das in Klassenräumen und Seminarsälen hängt, das in Fernsehserien wie Breaking Bad illustriert und das als Duschvorhang verkauft wird?
Die Erzählung von Natur und Kultur
Das Periodensystem erzählt, und darin liegt seine umfassende Intelligenz, zugleich die kosmische Naturgeschichte und die menschliche Kulturgeschichte. Man muss das System nur lesen können. Einerseits berichtet es von rohen Naturgewalten, vom Urknall, von den Kernfusionen in der Sonne und von der Evolution der Elemente: Einprotonige Wasserstoffatome krache...

Inhaltsverzeichnis

  1. Michael Pilz | Tanz der Elemente. Das Periodensystem als Welterzählung
  2. Der Autor
  3. Impressum