Bruckmanns Reiseführer Prag: Zeit für das Beste

Highlights, Geheimtipps, Wohlfühladressen

Gunnar Habitz, Christoph Mohr

• Verlag: Bruckmann Verlag
• Jahr: 2019
• eBook-ISBN: 9783734317668
• Thema: Personal Development
• Thema: Travel

Handverlesene Autoren-Tipps und Empfehlungen für eine individuelle Reiseplanung, über 400 inspirierende Fotos sorgen nicht nur für eine stressfreie Planung, sondern auch für einen entspannten Urlaub in Prag.
Prag, die Goldene Stadt ist eine der schönsten Metropolen Europas: traditionsbewusst, voller Geschichten, hip und echte osteuropäische Avantgarde. Wer das echte Prag sucht, mit dem spaziert dieser Stadtführer zu Fuß durch die Stadt. Entdecken Sie Altstädter Ring, Josephstadt, angesagte Kneipen und gute Restaurants.
So erleben Sie neben den Highlights auch jede Menge Geheimtipps, die Ihren Urlaub unvergesslich machen. Und es bleibt dabei immer Zeit für authentische Restaurants oder Hotels und die besten Shopping-Hotspots.

ALTSTADT

19 Platz der Republik

20 Krönungsweg

21 Ständetheater

22 Altstädter Ring

23 Lange Straße

24 Pariser Straße

25 Altneusynagoge

26 Maiselsynagoge

27 Alter Jüdischer Friedhof

28 Rudolfinum

29 Klementinum

30 Bethlehemsplatz

Der belebte Platz der Republik von oben

19 Platz der Republik

Rund um das Gemeindehaus

Der Name kommt nicht von ungefähr, denn am 28. Oktober 1918 wurde im neu entstandenen Gemeindehaus die Tschechoslowakische Republik ausgerufen. Neben dem Gemeindehaus steht der Pulverturm, somit sind zwei der wichtigsten Altstädter Sehenswürdigkeiten hier zu finden. Der Platz ist ein idealer Startpunkt für einen Stadtrundgang, schließlich beginnt hier der Krönungsweg bis zur Karlsbrücke.

Der Pulverturm gilt als einer der schönsten gotischen Türme der Stadt.

Der etwas zerklüftete Platz an der Grenze von Alt- und Neustadt beginnt bei der Kreuzung der Straßen Am Graben und Zeltnergasse. Im weiteren Verlauf als Fußgängerzone ausgeführt, münden weitere Gassen in den Platz, der bis zum Beginn der Straße Revoluční reicht. Mit dem Kaufhaus »Kotva« und dem Shoppingzentrum »Palladium« liegen gleich zwei der größten Einkaufsmalls der Stadt direkt am Platz der Republik.

Gemeindehaus

Lange Zeit verfügte die Stadt über keine repräsentativen Räumlichkeiten, weder das Altstädter Rathaus noch das neuere Magistratsgebäude am Marienplatz waren für den aufkommenden Bedarf eines Volkshauses gerüstet. Auf dem 4200 Quadratmeter großen Areal des nicht mehr benötigten Königshofs vollendeten die Architekten Osvald Polívka und Antonín Balšánek 1911 mit dem »Repräsentationshaus der Gemeinde Prag« das wohl prächtigste Jugendstilgebäude der Stadt. An der Ausschmückung der Inneneinrichtung beteiligten sich die besten Künstler ihrer Zeit, darunter auch der Jugendstilmaler Alfons Mucha. Das auf dem Grundriss einer Raute entstandene Gemeindehaus vereint kulturelle, gesellschaftliche und repräsentative Funktionen. Der Flügel auf der linken Seite beherbergt ein Kaffeehaus mit herrlichem Jugendstil-Interieur, wie es auch in Wien nicht prächtiger hätte ausfallen können. Im rechten Flügel liegt ein vornehmes französisches Restaurant, während im Untergeschoss eine amerikanische Bar zum Drink einlädt sowie das Pilsner Restaurant für rustikale Bierhausatmosphäre sorgt.

Highlight ist der 2000 Personen fassende Smetana-Saal mit hervorragender Akustik, in dem jährlich am 12. Mai das Kulturfestival »Prager Frühling« mit Bedřich Smetanas sinfonischer Dichtung Mein Vaterland beginnt. Das Gemeindehaus ist somit Sitz der Tschechischen Sinfonie, die während des Jahres viele Konzerte veranstaltet. Sehenswert sind die weiteren Säle und Salons des Gemeindehauses, die teilweise zu Ausstellungen geöffnet werden. Um den einzigartigen Charakter des Hauses einzufangen, sollte man unbedingt nach unten ins Informationsbüro gehen und dabei den Reichtum der Inneneinrichtung betrachten.

Pulverturm

Ursprünglich stand an der Stelle ein Zugangstor in die Altstadt, das im Volksmund als Odraná brána (»zerlumptes Tor«) bezeichnet wurde. Vladislav II. legte 1475 den Grundstein für einen neuen Turm neben seinem Wohnsitz, dem einstigen Königshof. Aufgrund von Streitereien mit den Bürgern zog er sich zurück auf die Prager Burg, die Vollendung führte daher nur zu einem schmucklosen Dachabschluss. Mangels Interesse an dem 65 Meter hohen Bauwerk wurde fortan Schießpulver eingelagert. Daher kommt der heutige Name, der korrekt übersetzt eigentlich »Pulvertor« heißen müsste.

Nicht verpassen

ICH HABE DEN ENGLISCHEN KÖNIG BEDIENT

Schriftsteller Bohumil Hrabal ließ in seinem 1966 erschienenen Buch Ich habe den englischen König bedient seinen Protagonisten schwärmen: »Das Hotel Paris war so schön, dass es mich fast umwarf. Die vielen Spiegel, Messinggeländer, -klinken und -leuchten waren so blank gewienert, dass man sich in einem goldenen Palast wähnte.« Die Beschreibung für das 1904 von Architekt Jan Vejrych errichtete Hotel mit seinem dreieckigen Grundriss, seiner charakteristischen Front und den Jugendstildetails könnte nicht präziser ausfallen. Das hauseigene Café zählt zu den schönsten Prager Kaffeehäusern, und zu den führenden Hotelrestaurants gehört »Sarah Bernardt« im rechten Flügel. In diesem Juwel mit viel Türkis lässt sich auf höchstem Niveau schlemmen, besonders beim Sonntagsbrunch. Nur erstaunlich, dass 2006 der Film nach Hrabals Buch nicht hier gedreht werden durfte, sondern stattdessen im Gemeindehaus.

Hotel Paříž. U Obecního domu 1, Praha 1 (Staré Město), Tel. [phone], www.hotel-pariz.cz

Der Smetana-Saal: wichtigster Konzertsaal in Prag

Anno 1875 führte Dombaumeister Josef Mocker eine Regotisierung durch, als Vorbild für das Satteldach diente der Altstädter Brückenturm. Die stilgetreue Brücke zum Gemeindehaus wurde erst nach dessen Fertigstellung hinzugefügt. Zwei Ausstellungen sind im ersten Stock nach 57 von insgesamt 186 Stufen neben der Kasse untergebracht: Die eine thematisiert die Bauwerke von Josef Mocker, die zweite behandelt Prager Türme und begeistert Kenner der Stadt durch die Darstellung verschwundener Bauwerke und nicht realisierter Projekte wie Josef Gočárs Entwurf eines umgestalteten Altstädter Rathauses. Interessant ist die Aussicht auf das benachbarte Gemeindehaus, dessen komplizierte Dachstruktur von unten gar nicht erahnt werden kann.

Hauptportal des Gemeindehauses, in dem einst die Republik ausgerufen wurde

Das Theater Divadlo Hybernia ist bekannt für seine opulent inszenierten Musicals.

Theater Hybernia

Der Name des Palais U Hybernů (»Bei den Hybernern«) gegenüber dem Gemeindehaus geht auf irische Franziskanermönche zurück, die das Kloster in der Mitte des 17. Jahrhunderts errichteten und als Erste in ihrem Garten Kartoffeln anbauten. Nach Auflösung der Prager Klöster entstand die Empirefassade; das Gebäude fungierte später als Theater, Staatsbank, Finanzamt und Ausstellungssaal. Inzwischen dient das sorgfältig restaurierte Gebäude als technisch modernes Musical-Theater.

Infos und Adressen

SEHENSWÜRDIGKEITEN

Obecní dům. Gemeindehaus. Náměstí Republiky 5, Praha 1 (Staré Město), Tel. [phone], www.obecni-dum.cz

Prašná brána. Pulverturm. April–Sept. tgl. 10–22 Uhr, März und Okt. tgl. 10–20 Uhr, Nov.–Febr. tgl. 10–18 Uhr, Náměstí Republiky, Praha 1 (Staré Město), Tel. [phone]

ESSEN UND TRINKEN

Francouzská restaurace. Vornehmes französisches Restaurant im rechten Flügel des Gemeindehauses. Tgl. 12–23 Uhr, Náměstí Republiky 5, Praha 1 (Staré Město), Tel. [phone], www.francouzskarestaurace.cz

Kavárna Obecní dům. Klassisches Kaffeehaus im linken Flügel des Gemeindehauses mit hohen Decken, funkelnder Jugendstileinrichtung und Livekapelle. Tgl. 7.30–23 Uhr, Náměstí Republiky 5, Praha 1 (Staré Město), Tel. [phone], www.kavarnaod.cz

Plzeňská restaurace. Im Untergeschoss begrüßt das »Pilsner Restaurant« zu rustikaler Bierhausatmosphäre. Tgl. 11.30–23 Uhr, Náměstí Republiky 5, Praha 1 (Staré Město), Tel. [phone], www.plzenskarestaurace.cz

EINKAUFEN

Kotva. Altes Kaufhaus »Anker« aus den Siebzigern, inzwischen mit Markenecken auf...

Inhaltsverzeichnis

• Cover
• Titel
• Inhalt
• Das sollten Sie sich nicht entgehen lassen
• Willkommen in Prag
• BURGVIERTEL
• KLEINSEITE
• ALTSTADT
• NEUSTADT
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