Und Gott gab uns sein Wort
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Und Gott gab uns sein Wort

Einführung in die Wort-Gottes-Feier

  1. 168 Seiten
  2. German
  3. ePUB (handyfreundlich)
  4. Über iOS und Android verfügbar
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Und Gott gab uns sein Wort

Einführung in die Wort-Gottes-Feier

Über dieses Buch

Wort-Gottes-Feiern erhalten ihren Wert und ihre Würde vom Wort her, das Gott den Menschen gab. Von dieser Mitte her sind sie dicht, sind sie schön. Sie erschließen sich in ihrem Ablauf und in ihren einzelnen liturgischen Elementen dennoch nicht einfach von selbst. Dieser Band führt in kurzen, allgemeinverständlich gehaltenen Abschnitten in die Feier ein. Nach einer Einleitung und theologischen wie praktischen Grundlagen folgt er dem Ablauf der Grundform entsprechend den beiden liturgischen Büchern des deutschen Sprachgebiets. Ein eigenes Kapitel widmet sich der Kommunionspendung. Die Einführung möchte Vorstehenden, Lektor*innen und weiteren liturgischen Diensten, Liturgiegruppen, Entscheidungsträger*innen und nicht zuletzt den Gläubigen einen roten Teppich zum aktiven und geistlichen Feiern ausrollen.

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THEOLOGISCHE GRUNDLAGEN

Der österliche Schritt vom Tod zum Leben

Wie wird eine vergangene Wirklichkeit in einer späteren Zeit wieder gegenwärtig? Menschen erinnern sich an ihre Studienzeit oder den letzten Urlaub. Im Erzählen wird das, was sich nicht wiederholen lässt, wieder lebendig. Man muss nur in die Gesichter schauen, dann sieht man es. Aber gegenwärtig in dem Sinn, dass dasselbe inspirierende Seminar gerade stattfindet oder die Wellen im Meer jetzt über meine Füße rollen, ist es nicht. Und liebe Verstorbene, an die ich mich erinnere, erstehen dadurch nicht zum Leben. Was vergangen ist, ist vergangen.
Die Behauptung der Liturgiekonstitution Sacrosanctum Concilium, die seitdem in vielen anderen Dokumenten und liturgietheologischen Beiträgen wiederholt wird, mutet kühn an: „Um dieses große Werk voll zu verwirklichen, ist Christus seiner Kirche immerdar gegenwärtig, besonders in den liturgischen Handlungen.“ (Nr. 7) Das große Werk ist die Feier des österlichen Schritts vom Kreuz zur Auferstehung, vom Tod zum Leben, das sogenannte Pascha-Mysterium, in das Jesus Christus in der Taufe, der Eucharistiefeier etc. die Gläubigen hineinnimmt. Damit das geschehen kann, ist er in der Eucharistiefeier gegenwärtig „unter den eucharistischen Gestalten … in den Sakramenten … in seinem Wort, da er selbst spricht, wenn die heiligen Schriften in der Kirche gelesen werden, … wenn die Kirche betet und singt“ (Nr. 7). Die Gegenwart Christi ist die Voraussetzung dafür, dass Menschen hier und heute leibhaftig und real mit Ereignissen in Berührung kommen, die schon zu Lebzeiten Jesu und noch mehr nach Ostern Leben ermöglichen und tiefe Freude auslösen. Doch wie soll das gehen?
Der Dreh- und Angelpunkt ist genau dieser österliche Schritt vom Tod zum Leben. Jesus stirbt, wird begraben, vom Vater auferweckt von den Toten und zu ihm erhöht, wo er lebt und Leben ist. Von diesem Ereigniszusammenhang sagt der Katechismus der Katholischen Kirche (Nr. 1085): „Alle anderen Ereignisse geschehen einmal, dann gehen sie vorüber, versinken in der Vergangenheit. Das Pascha-Mysterium Christi hingegen kann nicht in der Vergangenheit bleiben, denn durch seinen Tod hat er den Tod besiegt.“ Der Tod durchkreuzt jede Möglichkeit der Fortsetzung einer Beziehung oder eines Tuns, geschweige denn der Wiederholung eines Ereignisses. Er setzt dem Menschen, so wie er leibt und lebt, eine letzte Grenze. Mit der Auferstehung Jesu von den Toten ist diese Grenze gesprengt. Als wäre da ein Riss in der Zeit. Der Katechismus fährt fort: „Alles, was Christus ist, und alles, was er für alle Menschen getan und gelitten hat, nimmt an der Ewigkeit Gottes teil, steht somit über allen Zeiten und wird ihnen gegenwärtig.“ Die vergangenen Ereignisse sind ihren historischen Umständen nach vergangen, in Christus aber stehen sie jenseits der Zeit. Durch das Wirken des Heiligen Geistes wird gewissermaßen jene feine Grenze zwischen Zeit und Ewigkeit durchlässig, so dass Christus in der Mitte der heute zur Feier der Liturgie versammelten Menschen gegenwärtig sein kann. Das gilt auch für die Wortverkündigung, denn auch sie ist Feier des Pascha-Mysteriums. Deshalb gilt auch in der Wort-Gottes-Feier die Zusage, mit der dieser starke Passus aus dem Katechismus schließt: „Das Ereignis des Kreuzes und der Auferstehung ist etwas Bleibendes und zieht alles zum Leben hin“ (kursiv im Katechismus). Dass es sich dabei um ein Glaubensgeheimnis handelt, etwas, das sich der rationalen Erklärung entzieht, weil es in immer tiefere Schichten hineinverweist, muss wohl nicht betont werden. Als etwas Bleibendes, das alles zum Leben hinzieht, muss es in die menschliche Zeit hinein vergegenwärtigt werden. Und das geschieht durch den Heiligen Geist, wenn Christus in der Liturgie gegenwärtig ist.

Gegenwart Christi im Wort der Heiligen Schriften

„Gegenwärtig ist er [Christus] in seinem Wort, da er selbst spricht, wenn die heiligen Schriften in der Kirche gelesen werden.“ (SC Nr. 7) Für die Wort-Gottes-Feier ist das zentral. Von der Gegenwart Christi in der Eucharistie zu sprechen, ist einigermaßen vertraut. Aber wie kann er im Wort der Heiligen Schrift, oder um es noch schwieriger zu machen: in den Heiligen Schriften, also nicht nur im Evangelium, gegenwärtig sein?
Die Pastorale Einführung in das Messlektionar verweist dafür zurück auf das Neue Testament: „Dabei wird der Gottesdienst, der ganz aus dem Wort Gottes lebt, selbst zu einem neuen Heilsereignis. Er legt das Wort neu aus und lässt es neu wirksam werden.“ Will sagen: Im Gottesdienst ereignet sich heute neu und wirksam das, was Gott einst geschehen ließ. Die Pastorale Einführung fährt fort: „So folgt die Kirche in der Liturgie treu der Art und Weise, wie Christus die heiligen Schriften gelesen und ausgelegt hat. Er hat dazu aufgefordert, alle Schriften zu ergründen vom ‚Heute‘ des Ereignisses her, das er selber ist (vgl. Lk 4,16–21; 24,25–35. 44–49).“ (Nr. 6)
Die Bibelstellen verweisen auf den Beginn seines öffentlichen Auftretens und die Erscheinungen des Auferstandenen. In Lk 4,16–21 trägt Jesus in der Synagoge seiner Heimatstadt Nazaret eine Lesung aus dem Propheten Jesaja vor – ein Mensch, der mit dem Geist gesalbt ist, hat gute Nachrichten für Arme, Gefangene, Blinde und Zerschlagene – und beginnt seine Predigt mit den Worten: „Heute hat sich das Schriftwort, das ihr eben gehört habt, erfüllt.“ Die Anwesenden verstehen wohl, dass er mit diesem Schriftwort besondere Taten ankündigt. Sie scheinen aber nicht zu verstehen, dass sich das Heute auf ihn als Person bezieht. Das Reich Gottes besteht nicht nur in seinen Worten und Handlungen. Man kann Jesus nicht daraus herauslösen, ohne das Ganze zu verlieren. Das Heute des Ereignisses ist er selber.
Ähnlich verhält es sich mit den beiden anderen Stellen. Die beiden Emmausjünger sind ratlos angesichts der Kreuzigung und der ersten Auferstehungszeugnisse. Er aber „legte ihnen dar, ausgehend von Mose und allen Propheten, was in der gesamten Schrift über ihn geschrieben steht“ (Lk 24,27). Kurz danach bei der Erscheinung in Jerusalem „öffnete er ihren Sinn für das Verständnis der Schriften“ (Lk 24,45), die sich in seinem Leiden und seiner Auferstehung erfüllten. Wiederum: Es geht um ihn selbst.
Man kann ihn nicht aus den Schriften seines jüdischen Volkes herauslösen, ohne das Ganze zu verlieren: ihn selbst und diese Schriften. Solche antijüdischen Versuche gab es in den ersten Jahrhunderten tatsächlich. Wenn die Liturgiekonstitution von Heiligen Schriften im Plural spricht, widersteht sie dieser Versuchung. Aber erkauft sie sich damit nicht ein mindestens ebenso schwerwiegendes Problem, nämlich die Enteignung des jüdischen Volkes durch eine christologische Lesart der Schriften des Ersten Testaments? Auch dafür lassen sich mehr als genug Beispiele in der Theologie- und Kirchengeschichte finden. Zu Recht reagieren Vertreterinnen und Vertreter aus dem Judentum und den christlichen Kirchen darauf mit Zurückweisung.
Eine einfache Lösung kann es nicht geben. Könnte es eine doppelte Lesart für die Heiligen Schriften des Ersten Testaments geben? So, dass Jüdinnen und Juden seine Botschaft als erstberufenes Volk anders verstehen als Christinnen und Christen als in Christus berufenes Volk? So, dass Jüdinnen und Juden ihre in den Schriften bekundete Erwählung als weiterhin offen erfahren für das Kommen des Messias, während Christinnen und Christen in ihrer Herkünftigkeit von Jesus, dem Messias, mit denselben Schriften verbunden sind, ihn darin erkennen und sein Wiederkommen erwarten? Ist es möglich, diese Fragen in gegenseitigem Respekt offen zu halten, bis Gott selbst beiden zugleich Erkenntnis schenkt?

Seine Stimme hören

Weder eine außerordentliche mystische Erfahrung noch ein psychiatrisches Krankheitsbild gehören zum Hören seiner Stimme im Gottesdienst. Vielmehr geht es um die Fortsetzung einer biblischen Erfahrung. Es ist eine Stimme, die Abram auffordert, sein Vaterhaus zu verlassen (vgl. Gen 12,1). Es ist eine Stimme, die Samuel dreimal im Traum ruft (vgl. 1 Sam 3,1–21). Weil er sie noch nicht kan...

Inhaltsverzeichnis

  1. Cover
  2. Titel
  3. Impressum
  4. Inhalt
  5. Vorwort
  6. Abkürzungen
  7. Meditation zum Einband des Lektionars
  8. Einleitung
  9. Theologische Grundlagen
  10. Praktische Grundlagen
  11. In die Gegenwart Gottes treten – Eröffnung
  12. Gottes Wort hören – Verkündigung
  13. Auf das Wort antworten – Zeichenhandlung und Lobpreis
  14. Wort-Gottes-Feier mit Kommunionspendung
  15. Gottes Wort hinaustragen – Abschluss
  16. Gottesdienst des Lebens
  17. Literatur
  18. Quellen