Die Automatisierung des Schreibens
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Die Automatisierung des Schreibens

& Gegenprogramme der Literatur

  1. 575 Seiten
  2. German
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Die Automatisierung des Schreibens

& Gegenprogramme der Literatur

Über dieses Buch

Schreiben oder Programmieren? Die Geschichte einer wechselhaften Beziehung und ein leidenschaftliches Plädoyer für die Fähigkeiten der Literatur. Experimente mit computergenerierten Texten sorgen zunächst für Erstaunen, um dann zu beruhigtem Abwinken zu verleiten: Gute Romane, heißt es, schreibt der Computer (noch) nicht. Doch vor dem Hintergrund des Siegeszugs der Künstlichen Intelligenz gerät die Geschichte der Mechanisierung des Schreibens in den Blick. Wie sich Schreiben und Programmieren zueinander verhalten, rekonstruiert Philipp Schönthaler in dieser groß angelegten Studie. Sein überraschender Gang durch die Geschichte der Literatur eröffnet der gegenwärtigen Diskussion einen faszinierenden Tiefenraum, der Alarmismen wie Heilsversprechen fraglich werden lässt. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts übersetzen die europäischen Avantgarden die Produktionsweisen der Industriellen Revolution in neue Schreibtechniken und legen damit den Grundstein für eine Literatur aus dem Geist des Computers. Doch Computer und Kybernetik spalten bereits das Feld der Neo-Avantgarden. Gleichzeitig mit den ersten an Rechenanlagen erzeugten Texten entwickeln sie Schreibweisen einer nichtprogrammierbaren Literatur. Sie machen deutlich, dass Schreiben und Programmieren an unterschiedliche Selbstbestimmungen und Modi der Welterschließung anknüpfen. Angesichts der Automatisierung als globalem Prinzip zeigt "Die Automatisierung des Schreibens" Literatur als Gegenentwurf zu einer algorithmisch modellierbaren Realität, der scheinbar keine Grenzen gesetzt sind. Der Herausforderung stellen kann sich das literarische Schreiben aber nur, wenn es sich auf die Allgegenwart des Digitalen einlässt.

Häufig gestellte Fragen

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Information

Anmerkungen*

Einleitung

1Tyler Cowen, »Artificial Intelligence Is the Hope 2020 Needs«, in: Bloomberg 21.7.2020, {www.bloomberg.com/opinion/articles/2020-07-21/artificial-intelligence-offers-the-hope-2020-needs}.
2Farhad Manjoo, »How Do You Know a Human Wrote This?«, in: New York Times 29.7.2020, {www.nytimes.com/2020/07/29/opinion/gpt-3-ai-automation.html}.
3Michael Moorstedt, »Federhalter«, in: Süddeutsche Zeitung 6.8.2020, S. 9.
4Tom McCarthy, »The death of writing – if James Joyce were alive today he’d be working for Google«, in: The Guardian 7.3.2015; Ulla Hahn, »Vernunft ist auch eine Herzenssache«, in: FAZ 10.3.2019; Ernst-Wilhelm Händler, »Die Literatur in Zeiten der Internetplattformen«, Volltext 3 (2018); Daniel Kehlmann, Mein Algorithmus und Ich. Stuttgarter Zukunftsrede, Stuttgart 2021.
5Vgl. Jessica Riskin, The Restless Clock. A History of the Centuries-Long Argument over What Makes Living Things Tick, Chicago, London 2016; Natascha Adamowsky, Anna Maria Tekampe (Hg.), Automaten, Androiden, Avatare. Diskurse zu Technik und Lebendigkeit, Wien, Berlin 2020. Dass sich das Thema belebter Automaten und der biotechnischen Schaffung von Leben bis in die griechische Antike zurückverfolgen lässt, zeigt Adrienne Mayor, Götter und Maschinen. Wie die Antike das 21. Jahrhundert erfand, Darmstadt 2020.
6Riskin, The Restless Clock, S. 123.
7Florian Cramer, Exe.cut[up]able statements. Poetische Kalküle und Phantasmen des selbstausführenden Texts, München 2011, S. 7, S. 50.
8Sybille Krämer, Berechenbare Vernunft, Berlin, New York 1991, S. 92; Sybille Krämer, Symbolische Maschinen, Darmstadt 1988, S. 88.
9Zu einer medienarchäologischen und diskursgeschichtlichen Rekonstruktion vgl. Bernhard J. Dotzler, Papiermaschinen. Versuch über Communication & Control in Literatur und Technik, Berlin 1996.
10Alan M. Turing, Intelligence Service. Schriften, Berlin 1987, S. 31, S. 21.
11Vgl. Scott Rettberg, Electronic Literature, Cambridge 2019; Hannes Bajohr, »Das Reskilling der Literatur. Einleitung zu Code und Konzept«, in: ders. (Hg.), Code und Konzept. Literatur und das Digitale, Berlin 2016, S. 7–21; Roberto Simanowski, Textmaschinen – Kinetische Poesie – Interaktive Installation. Zum Verstehen von Kunst in digitalen Medien, Bielefeld 2012, Kap. V; Kenneth Goldsmith, »Why Conceptual Writing? Why now?«, in: ders., Craig Dworkin (Hg.), Against Expression. An Anthology of Conceptual Writing, Evanston 2011, S. xvii–xxii; Monika Schmitt-Emans, »Maschinen-Poesien. Über dichtende Automaten als Anlässe poetologischer Reflexion«, in: Norbert Oellers (Hg.), Germanistik und Deutschunterricht im Zeitalter der Technologie. Selbstbestimmung und Anpassung, Tübingen 1988, S. 375–393. In Exe.cut[up]able statements analysiert Florian Cramer vor allem die lange, auch präavantgardistische Vorgeschichte der algorithmischen Sprachalgorithmik, mit Codeworks identifiziert er zudem ein literarisches Genre, das einen genuinen Ursprung in Programmiersprachen hat.
*Zitate wurden, wenn nicht anders angegeben, vom Autor übersetzt.
12Raoul Hausmann, Présentismus. Gegen den Puffkeïsmus der teuschten Seele, Leiden 1921, S. 3.
13Heinz Schlaffer, Die kurze Geschichte der deutschen Literatur, München 2003, S. 131.
14Viking Eggeling, Raul Hausmann, »Zweite präsentistische Deklaration. Gerichtet an die internationalen Konstruktivisten«, in: Walter Asholt, Walter Fähnders ...

Inhaltsverzeichnis

  1. Cover
  2. Titel
  3. Inhalt
  4. Siglen
  5. Einleitung
  6. TEIL I. DIE MECHANISIERUNG DER HAND
  7. TEIL II. DIE AUTOMATISIERUNG DES GEISTES
  8. TEIL III. DIE AUTOMATISIERUNG DER AUTOMATISIERUNG
  9. Dank
  10. Anmerkungen
  11. Abbildungsverzeichnis
  12. Literaturverzeichnis
  13. Impressum