Im Tandem zu arbeiten ist die perfekte Lösung für einen anspruchsvollen Job mit vermindertem zeitlichem Aufwand. Von Elternzeit-Rückkehrer:innen über Menschen, die ihre Angehörigen pflegen bis hin zu Arbeitnehmer:innen, die mehr Zeit für Weiterbildungen und Hobbys haben wollen – Jobsharing ist DIE Win-Win-Strategie für Arbeitgeber:innen und -nehmer:innen und ein zukunftsweisendes New Work-Modell für unsere Gesellschaft. Lydia Leipert und Rebecca Zöller erklären, wie es in der Praxis funktioniert.
Häufig gestellte Fragen
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Wer einmal in die Augen eines Jobsharing-Pärchens geschaut hat, weiß, wie glücklich Menschen arbeiten können.
CHRISTINA BRAASE
Eine wichtige Frage für alle Reiselustigen ist, welche Art Urlaub sie machen wollen. Bucht man 100 Prozent All inclusive? Eine Pauschalreise, zu der man einzelne Ausflüge hinzubucht? Will man in einer Gruppe reisen? Oder ein ganz individuelles Paket? Und: Wie viel darf die Reise überhaupt kosten, und wie lange darf sie dauern? Höchste Zeit also, dass wir uns auf unserer Reise im Kontinent »New Work« im Land »Jobsharing« genauer umschauen.
To share ONE job: Wie der Begriff »Jobsharing« schon sagt, teilen sich bei diesem Arbeitsmodell in der Regel ZWEI Menschen EINE Stelle und arbeiten dabei überwiegend nach vereinbarter Stundenzahl (also in »Teilzeit«
). Jobsharer arbeiten sehr eng zusammen und legen Arbeitszeiten und Aufgaben meist individuell untereinander fest. Außerdem bringen sie ihre unterschiedlichen Kompetenzen ein und teilen die Verantwortung. Die beiden Personen selbst werden in vielen Unternehmen dann »Tandems« genannt, in unserem Fall reden die meisten allerdings von »Lydecca«. Uns gefällt beides gut, »Jobsharer« und »Tandem«, weil die Vorstellung, etwas zusammen zu machen, voranzukommen wie mit einem echten Tandem, mindestens genauso schön ist, wie etwas zu teilen.4
»Ach, ihr teilt euch den Job?! – Wie cool!« Das ist eigentlich die klassische Reaktion, wenn wir heute erklären, was wir machen – Gott sei Dank. Wenn jede von uns sagen würde: »Hey, ich arbeite in Teilzeit«, dann klingt das leider nach wie vor – siehe oben, #falschesmindset – irgendwie nicht cool. Doch wenn man es genau nimmt, ist jemand, der im Jobsharing arbeitet, in den meisten Fällen in Teilzeit beschäftigt (es gibt aber zum Beispiel auch die Version, in der zwei 100-Prozent-Stellen im Tandem funktionieren). Aber Jobsharing ist so viel mehr als ein normaler Teilzeitjob. Warum?
Einen Job in Teilzeit zu machen bedeutet in erster Linie, einen Job ALLEIN zu machen, und das auch noch in weniger Zeit als in einer Vollzeitstelle. Keine Zeitsouveränität, kein Backup. Beim Jobsharing bleibt die reduzierte Arbeitszeit – also der positive Aspekt der Teilzeitstelle. Es kommt aber durch die zweite Person zu einer Auffüllung der Rest-Arbeitszeit und – durch die eng angelegte Zusammenarbeit – zu einer völlig neuen und gewinnbringenden Arbeitsweise: Komplexe Projekte, zeitaufwendige Sitzungen, vielschichtige Planungsarbeit – sie fressen den Arbeitsalltag nicht auf, und es bleibt plötzlich Raum für anderes. Unterschiedliche Kompetenzen ergänzen sich, und noch wichtiger: Die Verantwortung wird geteilt. Fazit: Jobsharing macht viel mehr Jobs möglich als die herkömmliche Teilzeitstelle, und macht die gute, alte, oft bevorzugte Vollzeitstelle von der One-Man-Show5 zur Doppelvorstellung.
MODELLE: HYBRID? PURE? ODER EINFACH NUR WORKSPOUSE?
Eine idealerweise symbiotische Stellenbesetzung kann die unterschiedlichsten Ausformungen bekommen, weshalb wir nachfolgend die Systematik einer britischen Forschung vorstellen wollen. Dort gibt es »The Job Share Project«, das mit universitärer Anbindung und Sponsoring aus der Wirtschaft untersucht, wie tauglich Jobsharing bei den verschiedensten beruflichen Ansprüchen ist. Wer die Seite thejobshareproject.com ansteuert, sieht schon an den Namen der Sponsoren, dass Jobsharing in der Wirtschaft als beidseitige Chance sehr ernst genommen wird: DHL, KPMG, Deloitte sind nur einige der Beteiligten, und laut Eigenauskunft geht es ihnen darum, Jobsharing speziell an kritischen Punkten wie zum Beispiel der Logistik als tauglich oder untauglich zu erforschen.
Die Berliner Firma Tandemploy, die eine Softwarelösung für Unternehmen entwickelt hat, die unter anderem Jobsharing-Tandems zusammenbringt, hat sich die Mühe gemacht, die verschiedenen Jobsharing-Modelle zu kategorisieren und greift dabei teilweise auch auf »The Job Share Project« zurück. Nachfolgend übernehmen wir Auszüge aus der Aufstellung von Tandemploy, alles dazu auch auf www.tandemploy.com.6
Übergreifend betrachtet gibt es »Job Paring« und »Job Split«. Der sogenannte »Job Split« ähnelt sehr stark der klassischen Teilzeit und ist eigentlich kein echtes Jobsharing: Hier wird ein Job in zwei voneinander unabhängige Bereiche aufgeteilt. Man muss sich das so vorstellen: Einer macht praktisch von A-K, der andere von L-Z. Das gab es vermutlich schon beim Bau der Pyramiden und wird jetzt nicht weiter von uns diskutiert, denn wir wollen uns ja um »Neues« kümmern.
credit: https://www.thejobshareproject.com/
Bei Jobs, die sich nicht einfach splitten lassen, kommt das Job Pairing ins Spiel. Wer, zumindest im deutschsprachigen Raum, von Jobsharing spricht, meint meist diese Variante. Beim Job Pairing sind die Mitarbeiter austauschbar und für den Chef wie eine Person – so wie wir als »Lydecca«. Dies kann wiederum unterschiedliche Formen und Intensitäten annehmen, man unterscheidet hier zwischen einem »Hybrid« und einem Pure Job Share. Tandemploy erklärt die Unterschiede zwischen hybridem und reinem Jobsharing so: »Beim Pure Job Share sind zwei Personen gemeinsam für einen Job verantwortlich und funktionieren fast wie ›Klone‹, also ähneln sich in ihren Kompetenzen und Stärken relativ stark und sind dadurch in hohem Maße austauschbar. Oftmals haben Jobsharer, die sich für diese Form der Zusammenarbeit entscheiden, sogar ein gemeinsames Postfach und einen gemeinsamen Kalender.«
»Beim Hybrid Job Share teilen sich zwei Menschen in gemeinsamer Verantwortung einen Job und bringen dabei unterschiedliche Erfahrungen und Kompetenzen mit ein. Oftmals ergänzen sich die Jobsharer in bestimmten Bereichen, sind zumindest teilweise komplementär – was nicht nur für das Tandem selber, sondern auch für ihren Arbeitgeber einen besonderen Reiz ausmachen kann. Insgesamt sind beide – auch bei teils anderen Schwerpunkten innerhalb des Jobs – immer über die wichtigsten Schritte und Aufgaben des jeweils anderen im Bilde, und können im Zweifelsfall für diesen einspringen, mit- und weiterdenken.«
Und es geht noch genauer. Svenja Christen von »The Jobsharing Hub« berät Firmen, die Jobsharing in ihrer Organisation etablieren wollen (siehe ausführliches Interview ab Seite 60). Sie hat für den »Hybrid Job Share« noch acht weitere Modelle eingeführt, siehe Aufstellung nebenan, alles auf jobsharing-hub.de.7 Zum Beispiel das sogenannte Peertandem, also zwei Fachkräfte bringen zusammen einen Job nach vorn: »Besonders sinnvoll ist dieses Modell zur Talentbindung, bei schwer zu besetzenden Schlüsselpositionen und bei Stellen mit vielfältigen Kompetenzanforderungen oder einem hohen Arbeitsvolumen.«
Besonders kraftvoll für Unternehmen wird Jobsharing auch, wenn jemand aus der Organisation in Rente geht. Durch Jobsharing kann hier Wissen und Erfahrung gerettet werden, wenn nämlich eine ausscheidende Mitarbeiterin des Unternehmens mit ihrer Nachfolgerin ein temporäres Tandem eingeht; zum Beispiel kombiniert mit einem Altersteilzeitmodell. Neben der Sicherung des Fachwissens gibt es hier einen optimalen Onboarding-Prozess für den Nachfolger, man nennt das Legacy Tandem. Ähnlich kann man das bei Junior- und Seniorpartnern machen, und so Nachfolgeplanung gezielt verfolgen und plötzliche Lücken vermeiden. »The Jobsharing Hub« nennt das Succession Tandem.
Besonders hybrid (also unterschiedliche komplexe Persönlichkeiten ergänzen sich) wird es laut der Definitionen auf Jobsharinghub.de im Diversity Tandem, wenn Jobsharing mit ausgesprochen verschiedenen Mitarbeiter:innen besetzt wird. »Mitarbeiter/innen mit verschiedenen Gedanken, Kompetenzen und Hintergründen erzielen nachweisbar bessere Ergebnisse und stärken die Innovationskraft. Im Jobsharing bilden Jung und Alt, Menschen mit und ohne Behinderung, junge Väter und erfahrene Kolleginnen, Menschen mit und ohne Flucht- oder Migrationshintergrund intensive Berufsbeziehungen und wachsen so durch- und miteinander.«
ACHT JOBSHARING-MODELLE NACH »THE JOBSHARING HUB«
1 TOP SHARING
IN DIESEM TANDEM ARBEITEN ZWEI FÜHRUNGSKRÄFTE GEMEINSAM AUF EINER STELLE.
2 PEER TANDEM
IN DIESEM TANDEM ARBEITEN ZWEI FACHKRÄFTE GEMEINSAM AUF EINER STELLE.
3 SUCCESSION TANDEM
BEIM SUCCESSION TANDEM GEHEN EINE SENIOR-MITARBEITERIN UND EINE JUNIOR-MITARBEITERIN EINE TANDEMPARTNERSCHAFT EIN.
4 DIVERSITY TANDEM
HIER BILDEN JUNG UND ALT, MENSCHEN MIT UND OHNE BEHINDERUNG, JUNGE VÄTER UND ERFAHRENE KOLLEGINNEN, MENSCHEN MIT UND OHNE FLUCHT- ODER MIGRATIONSHINTERGRUND INTENSIVE BERUFSBEZIEHUNGEN UND WACHSEN SO DURCH- UND MITEINANDER.
5 LEGACY TANDEM
BEIM LEGACY TANDEM BILDET EINE AUSSCHEIDENDE MITARBEITERIN DES UNTERNEHMENS MIT IHRER NACHFOLGERIN EIN TEMPORÄRES TANDEM. ZUM BEISPIEL KOMBINIERT MIT EINEM ALTERSTEILZEITMODELL.
6 HOP ON TANDEM
IN DIESER VARIANTE BILDEN EINE MITARBEITERIN DES UNTERNEHMENS UND EINE UNTERNEHMENS-EINSTEIGERIN EIN TEMPORÄRES TANDEM.
7 CROSS FUNCTIONAL TANDEM
IN CROSSFUNKTIONALEN TANDEMS WERDEN GEZIELT MITARBEITERINNEN AUS VERSCHIEDENEN FUNKTIONEN BZW. FACHBEREICHEN GEMATCHT.
8 CROSS COMPANY TANDEM
IN CROSS COMPANY TANDEMS ARBEITEN MITARBEITER/INNEN ZWEIER UNTERNEHMEN, ODER AUCH UNTERNEHMENSFORMEN, ZUM BEISPIEL START-UP UND KONZERN, ...
Inhaltsverzeichnis
Cover
Titel
Impressum
INHALT
JOBSHARING ALS SINNBILD FÜR DIE MODERNE ARBEITSWELT: EIN VORWORT VON FRÄNZI KÜHNE
AUFBRECHEN: EIN VORWORT DER AUTORINNEN
MACH DICH AUF DIE REISE
WILLKOMMEN AUF DEM KONTINENT NEW WORK
REISEATLAS: JOBSHARING
DIE RICHTIGE AUSRÜSTUNG: VORAUSSETZUNGEN FÜR JOBSHARING
SONNE, MEER UND BERGE: ALLES BEKOMMEN DURCH JOBSHARING