"Neue Bienen fremder Literaturen"
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"Neue Bienen fremder Literaturen"

Der literarische Transfer zwischen den slawischen Kulturen und dem deutschsprachigen Raum im Zeitalter der Weltliteratur (1770-1850)

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"Neue Bienen fremder Literaturen"

Der literarische Transfer zwischen den slawischen Kulturen und dem deutschsprachigen Raum im Zeitalter der Weltliteratur (1770-1850)

Über dieses Buch

Im Vorwort zum ersten Band seiner Zeitschrift Magazin der Spanischen und Portugiesischen Literatur sprach Friedrich Justin Bertuch von den Vermittlern als "Bienen fremder Literaturen", welche die Sprachgrenzen überflögen und literarisches Neuland erschlössen. Im achten Band der Reihe "Buchforschung. Beiträge zum Buchwesen in Österreich" geht es nun um die "Neuen Bienen", um den literarischen Transfer zwischen Kulturen in der Habsburgermonarchie selbst, also konkret: zwischen den slawischen und den deutschsprachigen Literaturen. Wenngleich die einzelnen slawischen Sprachen, die in jener Periode ihre Etablierung als Schriftsprachen vollzogen, durch die hegemoniale Position der deutschen Kultur eine schwächere Rolle einnahmen, so waren die frühen Transfers doch von größter Bedeutung, weil sie mit der romantische Phase des sogenannten "nationalen Erwachens" koinzidierten. Die 18 Beiträge des Bandes werfen einen Blick auf Akteure und die meist widrigen Rahmenbedingungen, unter denen Werke in Übertragung aus der tschechischen, der slowenischen, der serbischen, der kroatischen, aber auch aus der polnischen Sprache auf den deutschsprachigen Buchmarkt gelangten, und auf Ratgeberliteratur, welche, wie im Falle des slowakischen literarischen Feldes, beim Transfer "in die andere Richtung" eine große Rolle spielte. Bis heute existieren in diesen Ländern die zur damaligen Zeit entstandenen 'Matice', Einrichtungen zur Förderung der Herausgabe von Büchern. 'Matica' trägt die Bedeutung 'Bienenkönigin' und verweist auf die Analogie zwischen Bienenstock und sprachkultureller Gemeinschaft. Ihre Wirkungsmächtigkeit scheint diese Vorstellung aus der Romantik also bis zum heutigen Tag nicht verloren zu haben.

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Inhaltsverzeichnis

  1. Cover
  2. Titel
  3. Impressum
  4. Inhalt
  5. Murray G. HALL, Vorwort
  6. Gertraud MARINELLI-KÖNIG, Philipp HOFENEDER, Vorbemerkungen
  7. Michael RÖSSNER (Wien/München), Kulturelle Übersetzung (Translation) als kulturelle Technik und als „Forschungscluster
  8. Moritz CSÁKY, Zentraleuropa: Karriere eines kulturwissenschaftlichen Paradigmas
  9. Dalibor DOBIÁŠ, Die Königinhofer und Grünberger Handschrift. Zu den Übereinstimmungen und Unterschieden in ihrer tschechisch- und deutschsprachigen Rezeption 1817–1848
  10. Václav PETRBOK, Von Karl Agnel Schneider zu Karel Sudimír Šnajdr. Ein böhmischer Dichter zwischen zwei (Sprach)Welten
  11. Steffen HÖHNE, ‚Anfänge‘ der Prager Essayistik. Zur Konstitution einer neuen Textsorte nach 1800
  12. Peter DREWS, Josef Wenzig als Vermittler tschechischer Literatur im deutschen Sprachraum
  13. Alena JAKUBOVÁ, Blüten der Nachbarschaft. Prager ,Blumenlesen‘ als Vermittler zwischen Sprachen und Kulturen
  14. Zuzanna URVÁLKOVÁ, Kobers ,Album‘-Edition ‚Bibliothek deutscher Originalromane der beliebtesten Schriftsteller (1846–1871)‘ als Beispiel des deutsch-tschechischen Transfers
  15. Dalibor TUREČEK, Václav Hanka’s Übersetzungen und Anpassungen der südslawischen Heldenepik
  16. Renate HANSEN-KOKORUS, Weiblichkeitsentwürfe in den "Serbischen Liedern"
  17. Wladimir FISCHER-NEBMAIER, Literaturgeschichte als Mobilisierung von Ideen. Das Beispiel der serbischen Printmedien in Wien um 1800
  18. Wolfgang EISMANN, Ein slawonischer Aufklärer im Dienste der Monarchie. Zur Übersetzungstätigkeit von Matija Antun Relkovic
  19. Erwin KÖSTLER, Die frühen Übersetzungen slowenischer Literatur ins Deutsche 1780–1848
  20. Peter DEUTSCHMANN, Slawen, Bienen, Sprachen. Volksbildung und "nation-building" bei den Slowaken
  21. Róbert KISS SZEMÁN, Das emblematische slawische Gesetzbuch von Ján Kollár. Deutsche in der „Slawischen Hölle"
  22. Tatiana IVANTYŠYNOVÁ, Miriam VIRŠINSKÁ, Polnisch-slowakischer Kulturdialog in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts (Adam Junosza Rosciszewski und Ján Kollár)
  23. Philipp HOFENEDER, Slavische Rechtsgeschichte übersetzt. Waclaw Aleksander Maciejowski im Kontext der Nationalisierung des 19. Jahrhunderts
  24. Marlis LAMI, Zu Andrzej Towianskis "Biesiada" (Gastmahl) und seinen Redaktionen
  25. Personenregister
  26. Die Beiträgerinnen und Beiträger dieses Bandes