Jenseits von Materie
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Jenseits von Materie

Bewegende Erfahrungen eines Wissenschaftlers mit der geistigen Welt und seine Jenseitsforschung

  1. 430 Seiten
  2. German
  3. ePUB (handyfreundlich)
  4. Über iOS und Android verfügbar
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Jenseits von Materie

Bewegende Erfahrungen eines Wissenschaftlers mit der geistigen Welt und seine Jenseitsforschung

Über dieses Buch

Was für ein Ereignis konnte mich auf so prägnante Art und Weise verändern, meine Seele auf so unglaubliche Art berühren und mein Leben komplett neu ausrichten, obwohl ich das gar nicht geplant hatte? Der Naturwissenschaftler Professor Dr. Oliver Lazar beschreibt in diesem äußerst spannenden Buch wie sich ihm nach dem tragischen Unfalltod eines Mädchens und tiefgreifenden Übersinnlichen Erfahrungen die spirituelle Welt offenbarte. Er untersuchte die aktuelle Forschungssituation zur Thematik unserer Existenz aus naturwissenschaftlicher, philosophischer und spiritueller Sicht und berichtet von einem sich abzeichnenden Paradigmenwechsel in unserer Gesellschaft.

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1 Und plötzlich war alles anders

Heimat
Wir haben eine Heimat,
die wir gänzlich nie verlassen.
Der Vorhang des Vergessens
lässt Erinnerung verblassen.
Mit seidig zarten Fäden
dem Schicksal stets Geleit
sind wir tief verbunden
und lernen durch viel Leid.
Im Körper durch das Leben
kehr‘n wir Stück für Stück
als wundervolle Seelen
in die Heimat bald zurück.
Und wenn uns dann die Liebe
ganz bedingungslos begrüßt,
hat uns unser Sterben
unser Leben noch versüßt.
Oliver Lazar

1.1 43 Jahre Prolog des Lebens

Als Kind des Ruhrgebiets wurde ich 1974 in Essen geboren, wo ich eine glückliche und wohlbehütete Kindheit erleben durfte. Ich wurde säkular* erzogen und führte ein ganz normales Kinder- und Teenagerleben. Themen wie Krankheit, Religion, Spiritualität oder Tod spielten in meinem Leben keine Rolle. Nach meinem Abitur im Jahre 1994 absolvierte ich meinen 15-monatigen Zivildienst im Krankenhaus als Vorbereitung auf mein daran anschließendes Medizinstudium an der Universität Essen. Ich arbeitete in der Pflege auf einer septischen chirurgischen Abteilung, wo ich als 19-jähriger Mann erstmals mit dem harten beruflichen Alltag konfrontiert wurde. Ich durfte sehr viele wertvolle Erfahrungen machen, die mich zum Teil auch noch abseits des Arbeitsplatzes intensiv beschäftigten. Es war nicht einfach, die Patienten und ihre Angehörigen in ihrem Leid zu begleiten. Nicht selten konnten weder Behandlungen noch Pflege das Sterben verhindern. Ich werde den Moment nie vergessen, als ich meine erste Leiche gesehen habe. Diesen offen stehenden Mund, die fahle Hautfarbe, den kalten Körper und die absolute Stille empfinde ich heute noch als sehr bedrückend. In meiner Jugendlichkeit machte ich mir noch keine tiefgreifenden Gedanken darüber, was der Tod eigentlich bedeutet und ob es so etwas wie Seelen gibt. Ich fand es jedoch zutiefst beeindruckend, wie leer und unmenschlich ein toter Körper aussieht. Mit der Zeit gewann ich an Routine. Schließlich musste ich im Rahmen meines Medizinstudiums im Präparationskurs der Anatomie alle (und ich meine wirklich ALLE!) Einzelheiten des menschlichen Körpers an einer Spenderleiche präparieren und erklären können. Ich lernte den menschlichen Körper in seiner Gänze kennen. Neben der Anatomie erwarb ich auch in vielen anderen Fachbereichen wie z. B. in der Chemie, Biologie, Biochemie, Physiologie und Psychologie profundes Fachwissen. Nach meinem Staatsexamen erlebte ich den klinischen Alltag immer näher, und die Vorstellung, ein Leben lang tagtäglich als Arzt arbeiten zu müssen, rief in mir ein großes Unbehagen hervor. Ich war zwar noch weit von einer spirituellen Einstellung entfernt, aber ich habe schon immer auf mein Bauchgefühl gehört und wusste, dass ich einen anderen beruflichen Weg einschlagen muss, um glücklich zu werden. Da ich mich in meiner Freizeit unheimlich gern mit Computern und Software beschäftigte, wollte ich dieses Hobby zu meinem Beruf machen. So begann ich eine Ausbildung als Programmierer beim Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik in Düsseldorf, um im Anschluss daran Informatik an der Technischen Universität in Dortmund zu studieren. Mit dem Diplom in der Tasche zog ich dann im Jahre 2005 mit meiner Frau und unseren beiden Töchtern nach Zell am See in Österreich, wo ich die Leitung der IT-Abteilung des allgemeinen öffentlichen Krankenhauses übernahm. Nach etwas mehr als zwei Jahren in den Alpen ging es wieder in die alte Heimat zurück, wo ich an der medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen mit meiner Dissertation über die Auswirkungen auf das sympathische Nervensystem mit Kombinationstherapien bei der Behandlung von Patienten mit Bluthochdruck zum Doktor in den Naturwissenschaften der Medizin promovierte. Meine nächste berufliche Station war das Fraunhofer Institut für mikroelektronische Schaltungen und Systeme (IMS) in Duisburg, wo ich als Wissenschaftler und Projektleiter in diversen BMBF*-geförderten Forschungsprojekten die Aspekte der angewandten Forschung hautnah erleben konnte. Seit 2012 bin ich Professor für Informatik an Deutschlands größter privaten Hochschule am Standort Düsseldorf.
Dies sind also meine Lebensstationen. Bis zu meinem 43. Lebensjahr hielt ich dieses Leben für erfüllt und vollständig. Familiär und beruflich lief alles wunderbar. Wir waren glücklich, und nichts sprach dafür, dass sich daran je etwas ändern sollte. Die Spiritualität spielte in meinem Leben, wie bereits erwähnt, keine Rolle. Sie war mir schlichtweg egal. Niemals hätte ich gedacht, dass ich am Anfang einer komplett neuen und unerwartet aufregenden Etappe meines Lebens stehen würde.

1.2 Der Tag, an dem sich alles veränderte

Wir sind alle nur Besucher auf dieser Welt und zu dieser Zeit. Unsere Seelen sind nur auf der Durchreise. Unsere Aufgabe hier ist es, zu beobachten, zu lernen, zu wachsen, zu lieben und dann wieder nach Hause zu gehen.
Weisheit der Aborigines
Wir haben in unserem Stadtteil eine kleine Fahrgemeinschaft gegründet, um unsere Kinder morgens in die Schule zu bringen. Wir sind drei Familien und wechseln uns dabei immer ab. Als ich an jenem Montagmorgen im Oktober 2017 an der Reihe war und in mein Auto stieg, um die Kinder zur Schule zu fahren, ahnte ich nicht, dass dieser Tag mein Leben unglaublich verändern würde. Kurz vor der Schule bildete sich an einer Einfahrt zu einem Bauernhof ein Stau. Ich kam einige Meter vor dieser Einfahrt zum Stehen. Ein großer LKW blockierte die Einfahrt. Ich sah, wie ein Mann ganz aufgeregt mit seinem Handy auf und ab lief. In dem Moment hörte ich schon das Martinshorn und sah im Rückspiegel einen Rettungswagen (RTW) kommen. Schnell fuhr ich noch ein Stück zur Seite, damit der RTW freie Fahrt hatte. Ich sah, wie der Notarzt ausstieg und nach wenigen Sekunden anfing, hektisch zu rennen und Geräte aus dem Wagen zu holen. In diesem Moment wurde mir klar, dass die Lage ernst sein musste und dass es offensichtlich einen Unfall mit dem LKW gegeben hatte und der Notarzt um das Leben eines Menschen kämpfte. Schließlich fuhr ich mit einem mulmigen Gefühl weiter zur Schule, wo ich die Kinder absetzte. Doch an diesem Tag sollte der Unterricht ausfallen. Noch am Vormittag kam meine Tochter wieder nach Hause, stürmte ins Haus und rief: »Das war Joma heute Morgen!« Joma war eine Klassenkameradin meiner Tochter. Eigentlich hieß sie Johanna-Maria, doch alle nannten sie nur Joma. Sie wurde auf dem Weg zur Schule auf ihrem Fahrrad von einem abbiegenden LKW überfahren. Ich kannte dieses Mädchen eigentlich nicht, es war mir nur von wenigen flüchtigen Blicken her bekannt. Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass ich an diesem Tag nichts anderes um mich herum mehr wahrnahm. Meine Gedanken kreisten ausschließlich um das mir fremde Mädchen und ihre Eltern. Ständig aktualisierte ich die Nachrichtenseiten, um auf dem aktuellsten Stand zu sein, und schließlich stand am Nachmittag die Mitteilung, dass das Mädchen an den Folgen des Unfalls verstorben war, mit einem schwarzen symbolischen Kreuz versehen im Internet. In diesem Moment geschah etwas mit mir. Ich wusste sofort, dass dies ein einschneidendes Erlebnis in meinem Leben ist. In mir brach eine Welt zusammen. Mein Herz wurde zerrissen. Ich konnte nicht mehr klar denken, und ich habe die Trauer um das Mädchen in einer Tiefe empfunden, wie ich es noch nie zuvor in meinem Leben auch nur ansatzweise erlebt hatte. Dieser Zustand ließ mich einfach nicht mehr los. Anfangs hielt ich diese Reaktion noch für normal. Doch der Schmerz wollte einfach nicht abklingen. Ich konnte mir nicht erklären, warum ich auf so eine extreme Art und Weise reagierte. Was ich durchlebte, ging bei Weitem über das normale Maß des Mitgefühls hinaus. Die Trauer nahm nicht ab, sondern wurde im Gegenteil immer größer und stärker. Als ich nach mehreren Tagen mit meinem Vater über Jomas Beerdigung und Trauerfeier sprach, erzählte er mir von einem Arbeitskollegen, dessen Kind auch vor einigen Jahren gestorben war. Er meinte, dass man Abstand nehmen müsse, damit das Leben weitergehen kann.
Abstand nehmen? Das kam für mich überhaupt nicht infrage, das hätte mich noch unglücklicher gemacht. Ich hatte ganz im Gegenteil das unbändige Bedürfnis, die Nähe der Leute zu suchen. Ich verstand mich selbst nicht mehr, da ich doch weder das Mädchen noch seine Eltern kannte. Joma war so ziemlich das einzige Kind aus der Klasse meiner Tochter, mit dem ich niemals richtig Kontakt hatte. Doch immer wieder erschien vor meinem inneren Auge ein kurzer Moment, wo sie bei einer Schulveranstaltung ganz nah an mir vorbeigegangen war und bei dem sich unsere Blicke für den Bruchteil einer Sekunde getroffen hatten. Damals hatte ich diesen unscheinbaren Augenblick überhaupt nicht wahrgenommen, und es war mir nicht bewusst, dass ich eine Erinnerung daran besitze. Doch seit dem Unfall blühte dieses Bild so intensiv in mir in voller Klarheit auf. Ich konnte an nichts anderes mehr als an Joma und ihre Eltern denken, und teilweise hatte ich Angst, dass mich meine empathisch hoch sensitive Natur und diese intensiven Gefühle vernichten und zu Boden reißen würden. Meine eigene Familie erlebte mich mehrere Wochen und Monate still und zurückgezogen in einer Art depressiv verstörenden Stimmung, worauf die Familie zunächst mit Unverständnis reagierte. Meine Frau machte sich sogar Sorgen um meinen Geisteszustand. Für sie war mein übermäßiges Leiden nicht nachvollziehbar. Als ich ihr davon erzählte, dass ich in mir ein unstillbares Bedürfnis danach verspürte, die Eltern zu kontaktieren und sie zu besuchen, hatte sie ihre Zweifel, ob das eine gute Idee sei. In ihren Augen bräuchten die Eltern in der schlimmsten Phase ihres Lebens nicht auch noch so jemanden wie mich. Schließlich waren es doch uns fremde Menschen.
Ich entgegnete ihr: »Für mich fühlt sich das aber nicht so an!« Ich war innerlich zerrissen und lag im Disput mit mir selbst. Sollte ich die Eltern des Mädchens nun kontaktieren, so wie es mein Herz mir unmissverständlich mitteilte, oder sollte ich auf meinen Kopf hören, mich zurückziehen und die Leute in ihrer Trauer in Ruhe lassen? Während ich meinen Gedanken freien Lauf ließ, um die Situation empathisch zu bewerten, machte ich völlig unerwartet die mit weitem Abstand eindrücklichste und größte Erfahrung meines Lebens. Ich versuche, dir möglichst genau zu beschreiben, welche unglaublichen Gefühle mich durchströmten. Ich fand einfach keine Worte, die diesem Erleben gerecht werden könnten. Selbst wenn ich sämtliche wundervollen Adjektive aus allen Sprachen der Welt verwendete, könnte ich damit nur einen Bruchteil dessen wiedergeben, was ich wirklich gefühlt habe. Ich bekam plötzlich auf meiner linken Körperseite zunächst am Kopf, dann am Nacken, dann den Rücken bis in die Beine hinunter eine unglaubliche und wundervolle Gänsehaut, wie ich sie noch nie im Leben gespürt hatte. Diese Gänsehaut lief an mir auf und ab. Ich begann dabei innerlich zu vibrieren. Dann durchströmte mich eine gigantische Welle unendlich großer, bedingungsloser Liebe in einer Dimension, die sich mit nichts auf der Welt vergleichen lässt. Es gibt keine irdischen Worte, um diese grenzenlose Glückseligkeit auch nur annähernd beschreiben zu können. So viel Liebe kann man sich nicht im Entferntesten vorstellen, und sie explodierte in mir mit gleißendem Licht und strahlte in jede einzelne Zelle meines Körpers. Dieses Licht besaß eine so unvorstellbar große Kraft, dass es meinem Gefühl nach den kompletten Weltraum erstrahlen ließ. In seinem Antlitz verblassten selbst die hellsten Sterne. Es war unglaublich, von enormer Prägnanz und ohne jeden Zweifel absolut real. Ich musste keine Sekunde lang nachdenken, ob ich das Gefühlte wirklich wahrnahm oder ob ich es mir nur einbildete, denn es war bis ins Mark von einer über jeden Zweifel erhabenen Eindrücklichkeit.
Mir war bewusst, dass diese Liebe nichts Irdisches war. Mir liefen Tränen vor Freude und Glück über die Wangen. Es war ein unbeschreibliches Gefühl, das mich erschüttert, aber auch ein wenig erschreckt hat.
Diese intensiven Gefühle kamen definitiv nicht von mir. Vielmehr wurden sie von außen an mich herangetragen; so etwas kann man sich nicht einbilden. Nach diesen Ereignissen war ich verständlicherweise ziemlich durcheinander, und ich konnte mir nicht erklären, was da eigentlich mit mir geschah. Mit wem hätte ich darüber auch reden können? Niemand würde es verstehen oder nachvollziehen können. Ich hatte das Gefühl, der traurigste aber zugleich auch der glücklichste Mensch der Welt zu sein. Diese Achterbahnfahrt der Gefühle von der tiefsten Trauer bis hin zur größten Liebe und wieder zurück manövrierte mich in eine bittersüße Einsamkeit. Wer oder was diese Gefühle in mir auslöste, war mir nicht wirklich klar, aber Joma spielte dabei mit Sicherheit eine Rolle. Vielleicht konnte sie eine Tür zu einer neuen Welt in mir öffnen. Diese Gefühle lassen sich nicht steuern; ich hatte nicht darum gebeten. Mir war bewusst, dass diese Erfahrung mein Leben einschneidend und auf unglaubliche Weise verändern würde. Schließlich begann ich, mich über Spiritualität zu informieren. Ich habe Bücher zu diesem Thema geradezu verschlungen und innerhalb weniger Wochen mehr Bücher als in den 43 Jahren zuvor gelesen. Erste Antworten und Parallelen fand ich vor allem bei den Erlebnisberichten von Menschen, die eine Nahtoderfahrung (NTE) hatten. Sie berichteten in großer Übereinstimmung mit meinen Erfahrungen von einer unbeschreiblichen Liebe, für die es keine Worte gibt, von dem Gefühl, in der wahren Heimat der eigenen Seele gewesen zu sein. Sie alle veränderten wie ich auch komplett ihr Leben und haben dabei die Angst vor dem Tod verloren. Während ich das las, dachte ich immer wieder: »Ja, genau. Ich fasse es nicht. Das ist genau wie bei mir.«
Anita Moorjani erhielt im Jahre 2002 eine schwerwiegende Krebsdiagnose und fiel vier Jahre später unheilbar krank ins Koma. Entgegen aller ärztlichen Einschätzungen haben sich sämtliche Tumoren zurückgebildet, und sie fand ins Leben zurück. Im Koma erlebte sie eine NTE, von der sie in ihrem New York Times Bestseller Heilung im Licht: Wie ich durch eine Nahtoderfahrung den Krebs besiegte und neu geboren wurde1 und auf dem vom Schweizer Onlineverlag PSI ONLINE organisierten Online-Kongress Spirit Summit 2019 berichtete. Ihre Worte geben genau das wieder, was auch ich gefühlt habe: »Ich fühlte mich eingehüllt in ein Gefühl bedingungsloser Liebe, es gibt keine Worte in unserer menschlichen Sprache, um die Dinge zu beschreiben, die ich auf der anderen Seite fühlte.«2 Ich musste nur glücklicherweise nicht sterben, um diese Erfahrungen zu machen, was im Übrigen all den kritischen Ärzten, die z. B. einen Sauerstoffmangel als Ursache der NTEs betrachteten, einen Strich durch die Rechnung machen sollte, denn ich litt bei meiner spirituellen Erfahrung definitiv nicht unter Sauerstoffmangel und stand auch nicht unter dem Einfluss irgendwelcher Drogen. Schließlich begann ich zu meditieren, obwohl ich das noch nie in meinem Leben gemacht hatte.
Anfangs war es komisch, und ich wusste gar nicht, ob ich das alles überhaupt richtig mache. Einfach dasitzen und in die Stille gehen ist verdammt schwer, und entgegen der allgemeinen Auffassung, Meditation sei zur Entspannung, habe ich die Erfahrung gemacht, dass eine Meditation unheimlich aufwühlend und anstrengend sein kann. Wenn man mit den tiefsten inneren Gefühlen und Themen konfrontiert wird, kann eine Meditation schnell zur emotionalen Berg- und Talfahrt werden. Mit der Zeit bekam ich dann eine gewisse Routine. Ich meditierte rein intuitiv und bekam immer häufiger diese Gänsehaut, hatte das Vibrieren und Kribbeln kombiniert mit unglaublich viel Liebe. In dieser Zeit hat sich gezeigt, dass das Schreiben von Gedichten für mich ein gutes Ventil war und noch immer ist und eine sehr gute Möglichkeit darstellt, meinen Gefühlen Ausdruck zu verleihen. Dabei habe ich mich zuvor nie für Gedichte interessiert, geschweige denn, selbst eines geschrieben. Irgendwie waren diese Gedichte einfach in meinem Kopf, und ich konnte nicht anders, als sie aufzuschreiben. Einige dieser Gedichte findest du auch in diesem Buch.
Rainbirds
Bin ein Vogel! Will nicht fliegen!
Muss mein Trübsal erst besiegen.
Schwarze Federn, Schnabel stumm.
Sitz’ im Baum apathisch ‘rum.
Hab’ dir ein schönes Nest gebaut,
hast mir dein Leben anvertraut.
Bist jetzt einfach abgestürzt,
dein Leben tragisch abgekürzt.
Sitz’ auf meinem Ast allein.
Gewöhne mich ans Einsamsein.
Nichts im Leben hat mehr Sinn.
Nehm’ die Leere einfach hin.
Sehr vertraut kommt eine Meise,
sitzt neben mir und flüstert leise:
»Ein Seelenpartner ist ein Segen,
wir Vögel singen auch bei Regen.«
Oliver Lazar
Mein Herz raste, ich war furchtbar aufgeregt, so aufgeregt, dass ich nicht einmal etwas essen konnte. So saß ich also in meinem Auto und fuhr einige Monate nach dem Unfall in Richtung Süden, wo ich einen Termin zum Aura-Reading bei einer seriösen und renommierten spirituellen Lehrerin namens Nina Herzberg gebucht hatte. Sie war mir über viele hilfreiche YouTube-Videos in der schweren Zeit ein großer Trost. Nina wurde von Pascal Voggenhuber, einem der bekanntesten Medien Europas aus der Schweiz, ausgebildet und praktiziert, so wie es für ein seriöses Medium üblich ist, nach dem britischen Spiritismus. Dabei wird strikt zwischen Sensitivität, Medialität und Aura unterschieden. In Kapitel 7: Gibt es eine Evidenz für eine Geistige Welt? (➛Seite 319) werde ich die Begriffe Sensitivität und Medialität im Zusammenspiel mit den Hellsinnen detailliert erklären. Ein Jenseitskontakt nach dem britischen Spiritismus arbeitet mit einer evidenten Beweisführung. Das bedeutet, dass Botschaften von Verstorbenen nur dann von Wert sind, wenn sich der Verstorbene eindeutig beweisen kann, z. B. über Gegebenheiten, die nur der Verstorbene und seine Angehörigen wissen können. Doch einen Jenseitskontakt hatte ich nicht gebucht, es sollte bei dem Termin nur um meine Aura g...

Inhaltsverzeichnis

  1. Cover
  2. Titel
  3. Impressum
  4. Widmung
  5. Inhalt
  6. Einleitung
  7. 1 Und plötzlich war alles anders
  8. 2 Wissenschaft und Spiritualität
  9. 3 Materie
  10. 4 Ursprung und Evolution des Lebens
  11. 5 Bewusstsein
  12. 6 Quantenmechanik und Spiritualität
  13. 7 Gibt es eine Evidenz für eine geistige Welt?
  14. Anmerkungen
  15. Quellenverzeichnis
  16. Bildnachweis