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Inhalt
Einleitung
In den letzten Jahren wurde ich zunehmend von Autoren und Lesern, sowie von einzelnen Veranstaltern auf Lese-Möglichkeiten der Autoren des MAUER VERLAGES angesprochen.
Dabei bekam ich einige Anregungen, was ein wirkungsvolles Konzept beinhalten könnte.
Dabei spielt natürlich auch die Suche nach Sponsoren eine sehr bedeutende Rolle.
So erhoffe ich mir, dass dieser Ratgeber neue Impulse setzt im heutigen Literaturbetrieb, der sich genauso im Umbruch befindet, wie alle anderen Branchen auch.
Deshalb muss ein verhältnismäßig unbekannter Autor andere Wege einschlagen, als noch vor wenigen Jahren, um an Lesungen und Sponsoren zu kommen, mit denen er seinen Bekanntheitsgrad erheblich steigern kann.
Durch meine langjährigen Erfahrungen als Verleger und als Schriftsteller bin ich in der Lage, einige brauchbare Tipps weiter zu geben. So habe ich alle Beispiele und Anregungen in meiner eigenen verlegerischen und schriftstellerischen Praxis mit guten Resultaten umgesetzt. Deshalb kann dieses Buch auch für Verleger von großem Nutzen sein.
Wie Sie festellen werden, ist mein Ratgeber kurz und bündig. Denn schließlich sollen Sie, liebe Leser, lediglich Anregungen für Ihre eigenen neuen Ideen erhalten.
Damit Sie sich ein genaueres Bild von mir machen können, möchte ich Sie bitten, am Ende des Buches mein kurzes Porträt zu lesen. Dort erfahren Sie auch einiges über mein schriftstellerisches Schaffen.
Wilfried Kriese
Kontakte und Adressen
Am meisten sind Kontakte zu Veranstaltern und Adressen von all den Institutionen gefragt, die zu Lesungen führen. Allerdings können keine allgemeinen Adressen verschickt werden, weil nicht jeder Autor in jedes Veranstaltungskonzept passt. Denn viele Veranstalter, wie Bibliotheken, Buchhandlungen, Vereine usw., bedienen eine bestimmte Zielgruppe, worin sich zeigt, dass der Lese-Markt so individuell ist wie die Möglichkeiten der Gestaltung von Lesungen.
Doch einen Lesetipp möchte ich Ihnen mehr als nur empfehlen, und zwar den Ratgeber von Peter Reifsteck, „Lesungen und Literaturveranstaltungen“. Das Loseblattwerk ist direkt beim Autor erhältlich. Anschrift: Peter Reifsteck, Grafeneck 10, 72770 Reutlingen, Tel: 07121/577750, Fax. 07121/577753. Das Werk kostet zwar ca. 52 Euro, aber es befasst sich intensiv mit Lesungen und allem, was dazugehört. Zudem sind unzählige nützliche Adressen aufgeführt.
Aktive Autoren braucht der Literaturbetrieb
Autoren müssen schlicht selber aktiv werden, um die zu ihnen passenden Leseorte und Veranstalter zu finden. Vielleicht sollte sogar überlegt werden, ob es nicht besser ist, sich mal für ein oder zwei Tage von einem professionellen Autorenberater beraten zu lassen. Allerdings sollte man in diesem Fall sich einige Gedanken gemacht haben, wohin man will, um sich verschiedene Wege zeigen zu lassen und dann selbständig zu entscheiden, welcher Weg der richtige ist.
Doch anfangs ist es durchaus angebracht, mal das eine oder andere Sachbuch zu lesen oder sich bei Kollegen zu erkundigen, was Sache ist. Hier bietet sich heutzutage das Internet optimal an.
Ich staune immer wieder von neuem, wie wenig Autoren über den Literaturmarkt Bescheid wissen, und wie naiv sie auf ihn zugehen. Da ist es einleuchtend, warum viele Aktivitäten von Autoren ins Leere laufen und weshalb viele Autoren aufgrund ihrer Misserfolge schon nach wenigen Jahren aufgeben.
Originelle Autorenkreise mit originellen Lesekonzepten braucht der Literaturbetrieb
Oft beobachte ich, dass jeder Autor sich selbst der nächste ist, was im Prinzip nicht ganz falsch ist, weil eine Portion Selbstdarstellung und Egoismus in der heutigen Zeit kein Fehler ist. Doch wenn man nur fragt, was bringt mir das Zusammenwirken mit anderen Autoren, ohne zu überlegen, ob man gemeinsam nicht erfolgreicher sein könnte, dann wird man sehr bald erfahren, wie man sich fühlt, mit einem Schläger in der Hand auf einem Golfplatz zu stehen ohne Publikum.
Damit dies den Autoren meines Verlages nicht passiert, schlage ich Ihnen vor, sich doch einfach zusammenzuschließen. Also Autoren engagieren sich gegenseitig für Lesungen. Zum Beispiel können sich 2-5 Autoren eines Verlages oder eines Literaturkreises zusammen tun und jeder liest in dem Wohnort des anderen Autors. Oder warum sollten auch keine Gruppenlesungen möglich sein? Der Vorteil dabei wäre, dass wenn zum Beispiel drei Autoren lesen, jeder da eingesetzt wird, wo seine Stärken liegen. So liest der eine z.B. etwas langweilig, weil es schlicht nicht seiner Natur entspricht, lebendig aufzutreten, der andere ist wiederum zu lebhaft, ja und der Dritte im Bunde kann vielleicht sogar ein Musikinstrument spielen. Und schon hat man ein Lesekonzept zusammen, das beim Publikum keine Langeweile aufkommen lässt und worüber vielleicht sogar die örtliche Presse berichtet.
Möglichkeiten gibt es genug, um gute Lesungen zu gestalten.
Es ist aber auch durchaus möglich, Einzelveranstaltungen zu gestalten, je nachdem, wie begabt ein Autor ist. Ich selber bin zum Beispiel dafür bekannt, dass ich nicht nur vorlese, sondern mein Publikum, egal welche Altersklasse, mit einbeziehe. So kann ich zwar nicht singen oder ein Musikinstrument spielen, aber ich kann frech und sachlich zugleich sein, und das ist neben meinen Schwerpunkten eben eine Unterhaltung für sich.
Der Grundgedanke bei dem Lesekonzept des MAUER VERLAGES ist, dass durch diese Art von Organisation durchaus auch Publikum kommt. Denn der Autor, bei dem vor Ort gelesen wird, lädt seine Bekannten, Freunde und Verwandte ein; vielleicht sind Sie sogar Mitglied in einem Verein oder einer Selbsthilfegruppe. Wenn Sie gezielt einladen und dementsprechend werben, z.B. mit Plakatierung, ist es durchaus möglich, dass zwischen 10 und 100 Zuhörer kommen. Wenn Sie dann noch für etwas Gratis-Bewirtung sorgen, dann sind die Leute vielleicht sogar bereit, 5-10 Euro Eintritt zu bezahlen. Die kostenlosen Veranstaltungshinweise in den lokalen Zeitungen und Vereinsblättern dürfen hierbei natürlich auch nicht außer acht gelassen werden.
Sicherlich wird Ihnen noch die eine und andere Idee einfallen, um Leute zu Lesungen zu bewegen und sie auch gut zu unterhalten.
Die lieben Finanzen
Ach ja, das liebe Geld! Hier etwas Ernüchterndes.
Viel Honorar kann ein unbekannter Autor nicht verlangen, weil ein nur halbwegs professioneller Veranstalter einfach wirtschaftlich denken mus...