
- 192 Seiten
- German
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eBook - ePub
Über dieses Buch
Entdecken Sie Italiens verborgene Schätze: La Verna mit ihrer romantisch in den Bergen gelegenen Abtei, die wunderschöne Altstadt von Cefalu, das zauberhaft in einer Lagune gelegene Eiland Torcello oder das malerische Örtchen Triora in Ligurien. Wir stellen Ihnen 60 einmalige und unbekannte Stadtschönheiten Italiens vor, in denen Sie noch ungestört flanieren und die reiche Geschichte des Landes bestaunen können. Gehen Sie auf Entdeckungsreise!
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Information
Thema
ReisenNORDITALIEN
Leuchtende Stadtschönheiten

BLICK VON EINER BAROCKEN PALASTTERRASSE AUF DEN RIESIGEN HAFEN GENUAS.

1
GLURNS – STOLZES STÄDTCHEN IN DEN BERGEN
VERGANGENHEIT ZUM GREIFEN NAH

Wohl keine andere Ortschaft Südtirols strahlt so viel altmodischen Charme aus wie Glurns. Die Perle des Vinschgaus ist eine der kleinsten Städte der Alpen und besonders reizvoll bei Schnee oder Dunkelheit – dann fühlt man sich in einen Historienfilm versetzt.
Schon die alten Römer haben die besondere Lage des Ortes genutzt – und ließen sich hier nieder. Über ihre Handelsstraße Via Claudia Augusta transportierten sie Waren in die heutige Schweiz und nach Frankreich und zurück. Doch erst im Mittelalter entwickelte sich Glurns zu einer erwähnenswerten Siedlung. Die Italiener nennen den Ort Glorenza: Es war im italienischen Faschismus üblich, deutsche Namen in Südtirol zu italienisieren.
Im Schutz der Mauern
Schön ist ein Rundgang um die fast komplett erhaltenen Stadtmauern der rund 900 Meter hoch gelegenen Ortschaft. Massiver können Mauern kaum sein: Sie sind sieben Meter hoch und 1,5 Meter dick. Die Wehrtürme, so wie sie sich heute präsentieren, wurden Mitte des 16. Jahrhunderts errichtet. Immer noch betritt man Glurns durch eines der drei historischen Stadttore.
Zwar kann man hier weder mit großer Kunst noch mit exzeptioneller Architektur aufwarten, doch die Ortschaft ist selbst ein bedeutendes historisches Monument, das man zu Fuß an einem halben Tag, inklusive Mittag- oder Abendessen plus Aperitif oder Cappuccino erkunden und genießen kann. Kein Spaziergänger lässt dabei die Straße der Bogengänge aus dem Jahr 1499 aus.
Reizvoll ist auch der Besuch der Pfarrkirche St. Pankratius von 1481, die außerhalb der Mauern in Richtung der Etsch liegt. Schon von Weitem sieht man den barocken Zwiebelturm der Kirche. Im Inneren birgt sie ein großes Wandfresko aus dem späten 15. Jahrhundert, das ein fürchterliches Jüngstes Gericht zeigt. Auch die anderen Sakralkunstwerke, wie vor allem eine Pietàgruppe aus dem 15. Jahrhundert, wurden liebevoll restauriert.

GLURNS IST EINER DER AM BESTEN ERHALTENEN MITTELALTERLICHEN ORTE IN NORDITALIEN. SEINE UMGEBUNG LÄSST SICH GUT ZU FUSS ODER PER RAD ERKUNDEN.
Traditionelle Märkte
Überlieferungen halten sich in Bergregionen meist besonders lang. Das gilt auch für zwei historische Märkte, die hier seit dem Mittelalter abgehalten werden. Zu diesen Anlässen putzt sich Glurns immer fein heraus. An jedem 24. August wird der Bartholomäusmarkt auf dem Stadtplatz abgehalten. Auf dem traditionellen Bauernmarkt werden Lebensmittel aus der Umgebung verkauft. Der Sealamorkt ist ein Jahrmarkt, der stets am 2. November, an Allerseelen, stattfindet. Wer den Namen langsam spricht, hört »Seelenmarkt« heraus.
Beim Rundgang durch Glurns fällt auf, dass sämtliche alten Gebäude restauriert sind. Alles wirkt gepflegt, egal, ob es sich um ein herrschaftliches Gebäude oder einen Gasthof handelt. Da wundert es nicht, dass Glurns auch als Rothenburg Südtirols bezeichnet wird. Ebenso dass der Besucher in Glurns auf viele Brunnen stößt, die sich zumeist an Straßenecken und Kreuzungen befinden, hat seinen Grund. Bis in die 1980er-Jahre lebten in der kleinen Stadt mit nur 900 Einwohnern jede Menge Kühe. Bis dato war es keine Seltenheit, dass Bauern ihr Vieh innerhalb der Stadtmauern hielten. Morgens trieb man die Tiere auf die Weide und holte sie abends wieder in die Stadt.
Der wohl berühmteste Sohn von Glurns war ein Zeichner: Paul Flora wurde 1922 hier geboren. Der österreichische Karikaturist, Illustrator, Schriftsteller und Grafiker, der 2009 in Innsbruck starb, aber auf dem Friedhof von St. Pankratius begraben liegt, erlangte internationale Bekanntheit. Viele seiner Zeichnungen zeigen Szenen aus Glurns.

WOHNEN UND SCHLEMMEN
Mitten im Ort übernachten und genießen ist ein leichtes Spiel in Glurns, etwa im historischen Hotel Grüner Baum. Schon 1730 gab es hier ein Gasthaus mit Gaststätte. Inzwischen schick modernisiert, bietet das Hotel jeden Komfort. Im hoteleigenen Restaurant werden lokale Leckereien serviert und Weine aus der Umgebung ausgeschenkt. Die Stube stammt noch aus dem frühen 19. Jahrhundert. Historisches Gemäuer erwartet den Besucher auch im Café Schöpf, das österreichisch inspirierte Kuchen auftischt. Bei gutem Wetter sollte man sich ein Fahrrad mieten und durch eines der Stadttore hinaus in die Landschaft fahren: etwa nach Mals, Malles Venosta, eine andere malerische Ortschaft, keine 20 Fahrradminuten entfernt. Mals liegt etwa 1000 Meter hoch und gilt als einer der sonnigsten Orte ganz Südtirols.
WEITERE INFORMATIONEN
Glurns,
www.glurns.eu

2
AOSTA – WILDROMANTISCHER BERGORT
LANGE GESCHICHTE IN GROSSER KULISSE

Umgeben von atemberaubenden Alpengipfeln ist diese Kleinstadt nicht nur der ideale Ausgangspunkt für sommerliche Bergwanderungen und winterliche Skitouren. Kulturdenkmäler aus rund 2000 Jahren begegnen den Besuchern auch hier im hohen Norden Italiens.
Wer fährt schon nach Aosta? Gibt es da etwas Besonderes zu sehen? Diese Reaktion bekommt man selbst von Italienern oft zu hören. Wer nicht gerade ein leidenschaftlicher Skifahrer und Bergwanderer ist, reist meist nicht ins Aosta-Tal und stattet auch der kleinen Hauptstadt der Autonomen Region Aostatal in rund 600 Metern Höhe keinen Besuch ab. Knapp 35 000 Einwohner leben dort.
Römerstadt in den Bergen
Dabei ist es ein echtes Versäumnis, Aosta zu unterschätzen. Umgeben von Bergriesen wie dem Monte Emilius mit fast 3600 Metern Höhe, dem über 4000 Meter hohen Gran Paradiso und dem Dolent mit 3800 Metern hat das 25 v. Chr. von Julius Cäsar als Garnisonsstadt gegründete Aosta viel zu bieten – auch ohne Berg- und Skischuhe.
Aus der glorreichen Römerzeit ist einiges erhalten geblieben, wie etwa der elf Meter hohe Arco di Augusto. Der Triumphbogen des Augustus, eines der ersten antiken Bauwerke überhaupt in der Stadt, kann sich mit anderen in Italien messen. Wahrscheinlich blieb der Triumphbogen bis heute so gut erhalten, weil im frühen Mittelalter innerhalb des Bogens ein sogenanntes Saint-Voût angebracht war, ein Heilandbildnis, das später durch ein Kruzifix aus Eisenstahl ersetzt wurde. Das stämmig wirkende Bauwerk wurde im 14. Jahrhundert auch bewohnt: 1318 baute eine lokale Adelsfamilie den Bogen zu einer Trutzburg um. Eindrucksvoll und sehenswert sind zudem die bis zu 22 Meter hohen Reste des ehemaligen Teatro Romano. Die Porta Pretoria, ein antikes Stadttor, gehörte zur römischen Stadtmauer und wurde aus riesigen Steinquadern errichtet.

DIE RÖMER HINTERLIESSEN AUCH IN AOSTA, HOCH IM NORDWESTEN VON ITALIEN, IHRE SPUREN. SOGAR EIN NAHEZU KOMPLETT ERHALTENER RÖMISCHER TRIUMPHBOGEN HAT ÜBERDAUERT.
Zeugen bewegter Zeiten
Aostas große Stunde schlug im Mittelalter. Geostrategisch ideal zwischen Frankreich und Italien gelegen, entwickelte sich das Städtchen zu einem bedeutenden Handelszentrum und Umschlagplatz für Waren aller Art.
Im 10. Jahrhundert wurde eine romanische Kirche errichtet, die sich sehen lassen kann. Santi Pietro e Orso wird noch heute von e...
Inhaltsverzeichnis
- Cover
- Titel
- INHALTSVERZEICHNIS
- SECRET CITYS ITALIEN – Einleitung
- NORDITALIEN
- MITTELITALIEN
- SÜDITALIEN
- Register
- Bildnachweis
- Impressum