Lebendiger Boden
eBook - ePub

Lebendiger Boden

Gartenboden verstehen und verbessern, Bio-Garten PRAXIS

  1. 176 Seiten
  2. German
  3. ePUB (handyfreundlich)
  4. Über iOS und Android verfügbar
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Lebendiger Boden

Gartenboden verstehen und verbessern, Bio-Garten PRAXIS

Über dieses Buch

Es ist von größter Bedeutung, die Lebewesen im Gartenboden zu kennen und zu fördern sowie die Abläufe im Boden zu verstehen. Schließlich sind Pilze, Bakterien, Insekten und Regenwürmer der Schlüssel zur Bodenfruchtbarkeit.Dieses Buch hilft dabei: Der erste Teil beschreibt, wie der Boden aufgebaut ist, wer ihn bewohnt, wie die Pflanzen darin gedeihen und welche komplexen Vorgänge im Boden ablaufen. Der zweite Teil zeigt, wie man den eigenen Gartenboden einfach analysiert, welche Bearbeitungsmöglichkeiten sinnvoll sind, wie man die Bodenfruchtbarkeit bewahrt und die Qualität des Erdbodens beispielsweise durch Kompostgaben, organische Dünger oder Pflanzenextrakte gezielt verbessert.

Häufig gestellte Fragen

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Information

Ein lebendiger Boden in Ihrem Garten

Funktioniert der Boden in Ihrem Garten genauso paradiesisch gut, wie im ersten Teil dieses Buchs beschrieben? Um das herauszufinden, machen wir uns am besten daran, ihn kennenzulernen. Dies funktioniert durch ganz einfach durchführbare Tests, die Aufschluss über seine Haupteigenschaften geben: Tiefe, Struktur, Textur, pH-Wert, Lebewesen. Basierend auf diesen Eigenschaften können Sie dann die Bearbeitungstechniken wählen, die am besten an seine Bewohner angepasst sind. Dies bildet auch die Grundlage für die Auswahl der besten Methode zur Bodenverbesserung. Sie werden sehen, dass die „Patentrezepte“ im Gartenbaubereich mit Vorsicht zu genießen sind und dass sie, selbst wenn sie verführerisch klingen, immer getestet werden müssen, bevor man sie einsetzt. Eine Auswahl an Schlüsselmethoden soll Ihnen bei Ihren Überlegungen und Entscheidungen helfen. Die Adaptierung dieser Methoden in Ihrem kleinen Paradies liegt dann ganz bei Ihnen!

Lernen Sie Ihren Boden kennen

Das ist das Erste, das Sie tun sollten, wenn Sie ein Stück Land erworben haben und planen, daraus einen Garten zu machen, oder wenn Sie auf der Suche nach dem idealen Ort für einen Gemüsegarten auf Ihrem Grundstück sind.
200 m2 sind ausreichend, um eine vierköpfige Familie mit den gängigsten Gemüsesorten zu versorgen, also bietet es sich an, den Boden auf einer Fläche in dieser Größe zu untersuchen. Wenn Sie ein großes Grundstück, zum Beispiel eines mit 2000 m2, besitzen, graben Sie nicht überall Löcher, um den Boden zu untersuchen … Schließen Sie zuerst die für einen Gemüsegarten am wenigsten geeigneten Flächen aus: zu schattige Flächen, aufgeschüttete, zu stark bearbeitete Flächen (vor allem durch neue Bauten, für die viel Erde aufgeschüttet wurde), Flächen, die zu weit vom Haus oder einer Wasserstelle entfernt sind … Warten Sie bis zum Winter, um eine Bestandsaufnahme von für einen Gemüsegarten geeigneten und ungeeigneten Stellen zu machen: Schließen Sie die Stellen aus, die ständig im Schatten liegen oder an denen Wasser stehen bleibt, auch jene, an denen der Schnee als Letztes schmilzt, sowie jene, an denen der Boden am frostempfindlichsten ist. Wählen Sie eher Stellen aus, die südlich ausgerichtet liegen und die entweder eben sind oder ein leichtes Gefälle Richtung Süden aufweisen. Sie sollten auch vor den vorherrschenden Winden geschützt sein.

Ist der Boden tief?

Obwohl nur die obersten 20 bis 30 cm des Bodens bearbeitet werden (s. S. 91), ist es dennoch interessant, seine Tiefe zu kennen, da die Pflanzenwurzeln viel tiefer reichen (bis zu 1 m im Falle bestimmter Gründüngungspflanzen*, wie der Luzerne, und natürlich bei Bäumen und Sträuchern). Die Tiefe des Bodens beeinflusst auch den Fluss des Wassers, der in Zeiten der Entwässerung (hauptsächlich im Winter) abwärtsgerichtet ist, während er in Zeiten der Evaporation* (im Sommer) aufwärtsgerichtet ist. Die Beschaffenheit des Bodens – vor allem die Textur – jenseits der Bereiche, in die die Wurzeln reichen, ist also sehr wichtig. Es kann beispielsweise sein, dass sich feine Teilchen in tiefen Schichten angesammelt haben und das Wasser am Abfließen hindern.
Eine Grube ausheben
Das einzige Mittel, um festzustellen, ob ein Boden tief ist, ist zu graben – und etwas auszuheben, das von Pedologen als Grube bezeichnet wird. Diese muss tief genug sein, mindestens jedoch 1,50 m, sofern die Mächtigkeit Ihres Bodens es erlaubt.
Sehr junge Böden sind oftmals sehr dünn und weisen eine Dicke von lediglich ein paar Dutzend Zentimetern auf. Umgekehrt sind gewisse Böden im Flachland mehrere Meter dick, sodass Sie dort das Muttergestein nicht erreichen können. Nutzen Sie zum Ausheben einer solchen Grube, wenn möglich, einen Bagger. Günstig ist dabei, wenn es in Ihrer Nähe (bei Ihnen oder einem Nachbarn) eine Baustelle gibt, zum Beispiel, wenn Grabungen für den Bau eines Kanals durchgeführt werden. Erkunden Sie auch Ihre nähere Umgebung, um zu sehen, ob es Baustellen gibt, die Ihnen erlauben, sich den Boden aus der Nähe anzusehen. Stellen Sie den Landwirten in Ihrer unmittelbaren Umgebung Fragen. Behalten Sie jedenfalls im Gedächtnis, dass die Dicke und die Beschaffenheit des Bodens auch kleinräumig stark variieren können, vor allem in hügeligem Gebiet.
Ein Bodenprofil betrachten
Haben Sie sich die Mühe gemacht und eine 1,50 m tiefe Grube ausgehoben, ist es mit der einfachen Feststellung der Tiefe nicht getan! Diese Grube dient Ihnen auch noch dazu, das sogenannte „Profil“ des Bodens zu betrachten. Am interessantesten ist es, eine Grube in der Nähe von Pflanzen auszuheben, da man so den Wurzelverlauf bis in die Tiefe beobachten kann. Nehmen Sie sich ein Messer mit, um die Profilwand nachzuschneiden. Egal ob Sie die Grube mit dem Bagger oder der Spitzhacke ausgehoben haben, die Profilwände sind durch den Werkzeugeinsatz geglättet und entsprechen nicht der natürlichen Bodenstruktur. Um diese zu rekonstruieren, genügt es, die Erde mit der Messerspitze nach und nach abzukratzen. So dringen Sie Schritt für Schritt ins Profil vor, indem Sie zum Beispiel versuchen, den Verlauf einer Wurzel oder eines Regenwurmgangs nachzuverfolgen. Die Beobachtung der Regenwurmgänge ist von großer Bedeutung bei der Untersuchung des Profils: Gibt es viele Gänge? Bis in welche Tiefe verlaufen sie? Das Messer hilft Ihnen auch, den Grad der Bodenverdichtung einzuschätzen: Lässt sich der Boden einfach eindrücken oder braucht man dazu Kraft? Beachten Sie auch die Unterschiede in Textur und Farbe. Versuchen Sie insbesondere festzustellen, ob es Bereiche mit Anoxie* gibt oder nicht (dieser Fall ist besser!), die bläulich und übelriechend sind. Machen Sie eine Skizze von allem, was Sie beobachtet haben, und zeichnen Sie die Abstände zur Oberfläche ein.
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Arbeit der Regenwürmer im Boden.

Wie ist die Struktur des Bodens?

Die Struktur wurde auf S. 23 definiert. Zwei komplementäre Tests erlauben Ihnen, Struktur und Stabilität Ihres Bodens festzustellen: die Spatenprobe und der Test der Gefügestabilität.
Spatenprobe
Das ist ein einfach durchführbarer Test, der auf direkter Beobachtung basiert. Diese liefert viele Informationen über die Bodenstruktur. Dafür brauchen Sie lediglich einen flachen Spaten, der – wenn möglich – 40 cm tief reicht, und eine Plane, auf der Sie den Bodenziegel, den Sie ausstechen werden, ablegen können. Für den Test ist eine ausreichende Oberflächentrockenheit* notwendig, was im Allgemeinen im Frühjahr oder im Herbst der Fall ist.
Das Prinzip besteht darin, mithilfe des Spatens einen ganzen Bodenziegel auszustechen, um ihn im Detail zu betrachten: wie die Klumpen angeordnet sind, welche Größe sie haben, wie die Kohäsion zwischen ihnen beschaffen ist, welche Tiere darin leben etc.
• Stechen Sie mit dem Spaten einen Erdziegel aus, indem Sie vier senkrechte Stiche setzen und den so abgegrenzten Ziegel von einer Seite aus dem Boden heben
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• Legen Sie ihn auf einer Plane ab
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und breiten Sie seine Bestandteile aus.
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• Zerteilen Sie den Block in grobe Klumpen, ganz einfach so, wie es am leichtesten geht, ohne etwas zu erzwingen. Machen Sie weiter und zerteilen Sie das Erdreich in immer kleinere Klumpen, bis Sie bei den kleinsten Krümeln mit einigen Millimetern Durchmesser angelangt sind
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. Lassen sich die Klumpen einfach voneinander trennen, bedeutet das, dass es bereits Bruchlinien gibt, die durch Regenwurmgänge oder Wurzeln geschaffen wurden.
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• Bevor Sie die einzelnen Klumpen zerteilen, sehen Sie sich an, ob sie von Natur aus viele Poren enthalten (erinnern Sie sich daran, dass die Belüftung des Bodens die wichtigste Voraussetzung für eine gute Entwicklung der Wurzeln ist). Sehen Sie sich die Pflanzenabfälle an. Sind sie erkennbar oder nicht? Stellen Sie sich die Frage, woher sie stamm...

Inhaltsverzeichnis

  1. Cover
  2. Impressum
  3. Titel
  4. Widmung
  5. Inhalt
  6. Vorwort
  7. Einleitung
  8. Was sich in der Natur abspielt
  9. Ein lebendiger Boden in Ihrem Garten
  10. Anhang
  11. Literaturhinweise
  12. Glossar
  13. Stichwortverzeichnis
  14. Weitere E-Books von Leopold Stocker Verlag