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Aus dem Lateinischen. Übersetzung, Nachwort und Anmerkungen

  1. 271 Seiten
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Aus dem Lateinischen. Übersetzung, Nachwort und Anmerkungen

Über dieses Buch

GAIUS VALERIUS CATULLUS (etwa 87 bis 54 v. u. Z.) erlebte als knapp Fünfzehnjähriger den panischen Schrecken, den das bis in die Nähe seiner Vaterstadt Verona herangerückte Spartakusheer auslöste, und auch in Rom, wo er die standesgemäße höhere Bildung empfangen sollte, erfuhr er von den entlang der Via Appia nach ihrer Niederlage gekreuzigten Aufständischen.In einer Welt voller Brutalität und Zynismus, voller Gier nach Geld und Macht, die schien, als ob aus ihr alle menschlichen Werte verschwunden seien, hat Catull ein Werk, schillernd und reich an Kontrasten, geschaffen: In ihm vereint sich grobe und freche, an Drastik kaum zu überbietende Invektive mit Versen von erlesenem Künstlertum; Strophen, die von rückhaltloser Leidenschaft zu der geliebten Lesbia zeugen, stehen neben Gedichten der Trauer um den einzigen Bruder und anderen, die um das Geborgensein in der als schön empfundenen Natur und um den Wert der Freundschaft wissen, die - gegen Korruptheit der Zeit und Zeitgenossen gerichtet - Schöpfergeist und Fleiß rühmen und von der Gewissheit erfüllt sind, unvergänglich zu sein. Catulls Dichtung ist ein Manifest menschlicher Bewährung.

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Information

Auflage
1
Thema
Poesie

1 Wem verehr ich das hübsche neue Büchlein (Cui dono lepidum novum libellum)

Wem verehr ich das hübsche neue Büchlein,
da es eben vom trocknen Bimsstein glatt ist?
Dir, Cornelius, denn du hieltest immer
große Stücke auf meine Spielereien;
damals schon, als du wagtest, die Geschichte
als der einzige Römer in drei schweren
Bänden – Jupiter! – lehrreich darzulegen.
Deshalb nimm es, das Büchlein, wie es vorliegt,
schlecht und recht. – Mache du es, Jungfrau Muse,
dauerhafter noch als ein Menschenalter!

2 Vöglein, Liebling und Freude meines Mädchens (Passer, deliciae rtieae puellae)

Vöglein, Liebling und Freude meines Mädchens,
mit dir spielt sie und hält dich fest am Busen.
Wenn du schnäbelst, dann reicht sie dir den Daumen,
reizt dich, scharf und begierig zuzubeißen,
immer wenn sie begehrlich wartet, meine
Angebetete, auf Liebkosung, ihren
Liebeskummer ein wenig zu zerstreuen.
Dann beruhigt sich, glaub ich, ihre Hitze.
Könnte ich wie die Herrin mit dir spielen
und vom quälenden Trübsinn mich befreien!

2a Das gefällt mir wie einst dem flinken Mädchen (Tarn gratum est mihi, quam ferunt puellae)

Das gefällt mir wie einst dem flinken Mädchen
in der Sage der schöne goldne Apfel,
der den lange verschnürten Gürtel löste …

3 Liebesgöttinnen, Liebesgötter, trauert (Lugete, o Veneres Cupidinesque)

Liebesgöttinnen, Liebesgötter, trauert,
liebenswertere Leute, die ich kenne!
Denn gestorben ist meines Mädchens Vöglein,
meines Mädchens geliebtes, süßes Vöglein.
Und sie liebte es mehr als ihre Augen!
Wars doch süß wie der Honig, kannte seine Herrin
gut, wie ein Mädchen seine Mutter,
und entfernte sich nie aus ihrer Obhut,
sondern hüpfte um sie herum und piepte
nur zur Herrin hinauf, zu ihr nur immer.
Nunmehr geht es die dunkle Straße dorthin,
woher niemand, so sagt man, je zurückkehrt.
Sei verflucht, o du böser, finstrer Orkus,
alles Schöne verschlingst du! Und so hast du
auch das niedliche Vöglein mir genommen.
O wie schändlich du bist! – O armes Vöglein!
Deinetwegen muss jetzt mein Mädchen weinen,
werden rot und geschwollen ihre Äuglein.

4 Der Kahn dort, liebe Leute, den ihr liegen seht (Phasellus ille, quem videtis, hospites)

Der Kahn dort, liebe Leute, den ihr liegen seht,
der will einmal das schnellste Schiff gewesen sein,
und nie vermochte je ein Kiel in voller Fahrt
es einzuholen, kam er nun mit Ruderkraft
dahergeflogen oder unter Segeltuch.
Er sagt, die steile Küstenwand der Adria
und die Kykladeninseln streiten das nicht ab,
das edle Rhodos nicht und Thrakiens Schrecken,
               die
Propontis, noch der Pontos, dieses raue Meer:
Dort stand, woraus man später diesen Kahn
               gebaut,
der Wald in seinem Laub, denn am Kytorosberg
hat er, aus seinen Blättern schwatzend, oft
               gerauscht.
Amastris Pontica und auch Kytoros, reich
an Buchsbaum, kannten es und kennen es noch gut,
so sagt das Schiff; denn auf dem Bergesgipfel dort
sei letzten Endes doch sein Ursprung, wie es sagt,
es habe seine Ruder dort ins Meer getaucht
und seinen Herrn durch aufgepeitschte Meeresflut
von dort zurückgebracht, ob nun der Wind von
               links
und rechts es angriff, oder Jupiter, die Fahrt
begünstigend, sich gleich in beide Segel warf;
den Göttern an der Küste habe es auch nie
Gebete widmen müssen, als es her vom Meer
erst jüngst in diesen klaren See gekommen ist.
Doch das ist nun vorbei: Jetzt liegt es hier, wird
               alt
in Ruhe, wo es dir, dem Zwilling Kastor sich
und gleichfalls dir, dem Zwillingsbruder Kastors,
               weiht.

5 Leben, Lesbia! wollen wir und lieben (Vivamus, mea Lesbia, atque amemus)

Leben, Lesbia! wollen wir und lieben,
und das ganze Geschwätz der Sittenpriester –
einen lumpigen Pfennig solls uns wert sein!
Sonnen können vergehn und wiederkommen –
uns bleibt nur, wenn das kurze Licht uns einmal
ausgeht, ewig die eine Nacht zu schlafen.
Gib mir Küsse, erst tausend, dann noch hundert
und dann tausend noch einmal, nochmals hundert,
nochmals tausend und wieder hundert Küsse!
Wenn wir Tausende uns gegeben haben,
sind wir ganz durcheinander, wissen nichts mehr;
auch wer neidisch ist, kann uns nichts mehr
               schaden,
denn er weiß nicht, dass wir uns so oft küssten.

6 Wär sie nicht ordinär und zu geschmacklos (Flavi, delicias tuas Catullo)

Wär sie nicht ordinär und zu geschmacklos,
sicher, Flavius, würdest du nicht schweigen,
sondern sagen, mit wem du dich jetzt abgibst.
Doch du schämst dich wohl zuzugeben, dass du
eine hitzige Nutte liebst – was weiß ich!
Denn dass du keine Nacht alleine zubringst,
das bekundet, auch wenn du schweigst, dein Lager
mit dem syrischen Ölduft und den Kränzen
und den überall ganz zerwühlten Kissen;
und dein wackliges Bett, das knarrt und schaukelt
sehr geschwätzig! Es hat doch keinen Zweck mehr,
dein...

Inhaltsverzeichnis

  1. Impressum
  2. 1 Wem verehr ich das hübsche neue Büchlein (Cui dono lepidum novum libellum)
  3. 2 Vöglein, Liebling und Freude meines Mädchens (Passer, deliciae rtieae puellae)
  4. 2a Das gefällt mir wie einst dem flinken Mädchen (Tarn gratum est mihi, quam ferunt puellae)
  5. 3 Liebesgöttinnen, Liebesgötter, trauert (Lugete, o Veneres Cupidinesque)
  6. 4 Der Kahn dort, liebe Leute, den ihr liegen seht (Phasellus ille, quem videtis, hospites)
  7. 5 Leben, Lesbia! wollen wir und lieben (Vivamus, mea Lesbia, atque amemus)
  8. 6 Wär sie nicht ordinär und zu geschmacklos (Flavi, delicias tuas Catullo)
  9. 7 Wie viel Küsse mir wohl von dir genug sind (Quaeris, quot mihi basiationes)
  10. 8 Catull, du Armer, Lass doch nicht den Kopf hängen (Miser Catulle, desinas ineptire)
  11. 9 Du, Veranius, bester unter allen (Verani, Omnibus e Mais amicis)
  12. 10 Weil ich müßig am Markt herumstand, führte (Varus me meus ad suos amores)
  13. 11 Furius, Aurelius, ihr Gefährten (Furi et Aureli, comites Catulli)
  14. 12 Ach Asinius, du, der Marrucinerl (Marrucine Asini, manu sinistra)
  15. 13 Du wirst gut bei mir speisen, mein Fabullus (Cenabis bene, mi Fabulle, apud me)
  16. 14 Wärst du, teuerster Calvus, mir nicht teurer (Ni te plus oculis Mais amarem)
  17. 14a Wenn ihr meine verspielten Verslein später (Si qui forte mearum ineptiarum)
  18. 15 Wenn ich dir meinen Liebling wie mich selber (Commendo tibi me ac meos amores)
  19. 16 Wartet, Hintern und Maul will ich euch stopfen (Pedicabo ego vos et irrumabo)
  20. 17 Kleines Städtchen, der Festzug soll also über die Brücke (O Colonia, quae cupis ponte ludere longo)
  21. 21 Du, Aurelius, größter Hungerleider (Aureli, pater esuritionum)
  22. 22 Suffenus, den du zur Genüge kennst, Varus (Suffenus iste, Vare, quem probe nosti)
  23. 23 Sklaven, Furius, hast du nicht noch Pinke (Furi, cui neque servus est neque arca)
  24. 24 O du zarteste Blüte aus dem Hause (O qui flosculus es luventiorum)
  25. 25 Du Lüstling, Thallus, weicher als Kaninchenhaare bist du (Cinaede Thalle, mollior cuniculi capillo)
  26. 26 Lieber Furius, sieh, mein kleines Landhaus (Furi, villula nostra non ad Austri)
  27. 27 Bring den alten Falerner, Kellermeister! (Minister vetuli puer Falerni)
  28. 28 Pisos Reisegefährten, eitles Trüppchen (Pisonis comites, cohors inanis)
  29. 29 Ist das mitanzusehn, ist das noch tragbar – wenn (Quis hoc potest videre, quis potest pati)
  30. 30 O Alfenus, wie falsch bist du, vergisst unseren Bruderbund? (Alfene immemor atque unanimis false sodalibus)
  31. 31 Mein Sirmio, du Kleinod aller Halbinseln (Paene insularum, Sirmio, insularumque)
  32. 32 Bitte, o meine süße Ipsitilla (Amabo, mea dulcis Ipsitilla)
  33. 33 O Vibennius, bester Dieb der Bäder (O furum optime balneariorum)
  34. 34 Uns behütet Dianas Huld (Dianae sumus in fide)
  35. 35 Rufe, Zettel, den Dichter zarter Verse (Poetae tenero, meo sodali)
  36. 36 Ihr beschissenen Schwarten, die Annalen (Annales Volusi, cacata carta)
  37. 37 Du schmierige Kaschemme! Und ihr Saufbrüder (Salax taberna vosque contubernales)
  38. 38 Cornificius, dein Catullus leidet (Malest, Cornifici, tuo Catullo)
  39. 39 Egnatius hat blendend weiße Zahnreihen (Egnatius, quod candidos habet dentes)
  40. 40 Ärmster Ravidus, welche böse Absicht (Quaenam te mala mens, miselle Ravide)
  41. 41 Ameana, das abgerittne Flittchen (Ameana, puella defutata)
  42. 42 Kommt, elfsilbige Verse, kommt, so viel wie (Adeste, hendecasyllabi, quot estis)
  43. 43 Grüß dich, Mädchen! Die Nase – nicht die kleinste (Salve, nec minimo puella naso)
  44. 44 Mein Grundstück in Sabinum oder bei Tibur (O funde noster, seu Sabine seu Tiburs)
  45. 45 Als Septimius Akme, seine Liebste (Acmen Septimius suos amores)
  46. 46 Schon kommt wieder mit linder Luft der Frühling (lam ver egelidos refert tepores)
  47. 47 Dich, Sokration, und den Porcius, beide (Porci et Socration, duae sinistrae)
  48. 48 Dürfte ich deine honigsüßen Augen (Mellitos oculos tuos, luventi)
  49. 49 Wortgewandtester Mann, o Marcus Tullius (Disertissime Romuli nepotum)
  50. 50 Gestern haben wir ganz in Muße, du und (Hesterno, Licine, die otiosi)
  51. 51 Mir scheint der schon ganz einem Gott zu gleichen (Ille mi par esse deo videtur)
  52. 52 Was ist, Catull, was willst du noch in dieser Welt? (Quid est, Catulle? quid moraris emori?)
  53. 53 Als mein Calvus so schön die Missetaten (Risi nescioquem modo e corona)
  54. 54 Otos winziger Kopf, die bäurisch krummen (Otonis caput oppido est pusillum)
  55. 55 Bitte, wenn es vielleicht nicht allzu schwerfällt (Oramus, si forte non molestum est)
  56. 56 O das war doch ein Ding, mein Cato, köstlich! (O rem ridiculam, Cato, et iocosam)
  57. 57 Schön verstehn sich die beiden geilen Schurken (Pulchre convenit improbis cinaedis)
  58. 58 Meine Lesbia, Caelius! Ja jene (Caeli, Lesbia nostra, Lesbia illa)
  59. 58a Nicht als wiedererstandner Wächter Kretas (Non custos si fingar ille Cretum)
  60. 59 Die Rufa aus Bononia, die leckt Rufus! (Bononiensis Rufa Rufulum fellat)
  61. 60 Hat eine Löwin dich in Libyens Felswüste (Num te leaena montibus Libystinis)
  62. 61 Du, Bewohner von Helikons (Collis o Heliconii)
  63. 62 Abend ist nun. Junge Männer, erhebt euch! Der Abendstern wirft jetzt (Vesper adest: iuvenes, consurgite! Vesper Olympo)
  64. 63 Übers hohe Meer flog Attis mit dem schnellen Segelschiff (Super altus vectus Attis celeri rate maria)
  65. 64 Erstmals durchschwamm die vom Gipfel des Pelion stammende Fichte (Peliaco quondam prognatae vertice pinus)
  66. 65 Hindert mich auch mein Gram, den gebildeten Musen zu dienen (Etsi me assiduo confectum cura dolore)
  67. 66 Der all die Lichter des Weltfirmaments unterscheidet nach Bildern (Omnia qui magni dispexit lumina mundi)
  68. 67 Sei mir gegrüßt, o Haustür, du Freude des zärtlichen Gatten (O dulci iocunda viro, iocunda parenti)
  69. 68 Dass du, bedrückt durch dein Los und dein bitteres Unglück, mir dieses (Quod mihi fortuna casuque oppressus acerbo)
  70. 68a Musen, ich kann nicht mit Schweigen vergelten, dass mir in Bedrängnis (Non possum reticere, deae, qua me Allius in re)
  71. 69 Wundern darfst du dich nicht, dass nie eine Frau mit den zarten (Noli admirari, quare tibi femina nulla)
  72. 70 Niemandem wünscht meine Liebste sich lieber als mir zu vermählen (Nulli se dicit mulier mea nubere malle)
  73. 71 Wenn es gerecht ist, dass manchem der Bock in den Achseln im Weg ist (Si cui iure bono sacer alarum obstitit hircus)
  74. 72 Einst hast du immer behauptet, für dich käm Catull nur in Frage (Dicebas quondam solum te nosse Catullum)
  75. 73 Hoffe nur nicht, einen Menschen dir jemals günstig zu stimmen (Desine de quoquam quicquam bene veile mereri)
  76. 74 Gellius hatte gehört, wie sein Onkel es jedes Mal rügte (Gellius audierat patruum obiurgare solere)
  77. 75 Du hast die Schuld, meine Lesbia, wenn ich mich dahin verirrte (Huc est mens deducta tua, mea Lesbia, culpa)
  78. 76 Wenn es dem Menschen Genugtuung bringt, zu bedenken, wie vornehm (Si qua recordanti benefacta priora voluptas)
  79. 77 Rufus, man glaubt noch, du wärest mein Freund? Das ist völliger Blödsinn! (Rufe mihi frustra ac nequiquam credite amice)
  80. 78 Gallus hat Brüder und einer davon eine überaus hübsche (Gallus habet fratres, quorum est lepidissima coniunx)
  81. 78a Aber nun quält es mich, dass dein schmutziger Speichel beim Küssen (Sed nunc ID doleo, quod purae pura puellae)
  82. 79 Schön ist der Lesbius! Wie denn auch nicht, wenn ihn Lesbia vorzieht (Lesbius est pulcher: quid ni? quem Lesbia malit)
  83. 80 Was hab ich, Gellius, davon zu halten: die rosigen Lippen (Quid dicam, Gelli, quare rosea ista labella)
  84. 81 Fand sich denn wirklich, Juventius, unter so zahlreichen Leuten (Nemone in tanto potuit populo esse, luventi)
  85. 82 Quintius, wenn du willst, dass Catull dir die Augen verdanke (Quinti, si tibi vis oculos debere Catullum)
  86. 83 Hört es ihr Mann, überschüttet mich Lesbia immer mit Bosheit (Lesbia mi praesente viro mala plurima dicit)
  87. 84 „Hangenehm“ sagte der Arrius stets, wenn er „angenehm“ meinte („Chommoda“ dicebat, si quando „commoda“ vellet)
  88. 85 Hassen und lieben die Eine! – Wie kann ich denn beides empfinden (Odi et amo. quare id faciam, fortasse requiris.)
  89. 86 Quintia gilt bei vielen als schön. Und ich finde sie sauber (Quintia formosa est multis, mihi candida, longa)
  90. 87 Keine kann jemals behaupten, dass einer so heftig sie liebe (Nulla potest mulier tantum se dicere amatam)
  91. 88 Gellius, sage, was macht, wer mit Mutter und Schwesterlein schäkert (Quid facit is, Gelli, qui cum matre atque sorore)
  92. 89 Dünn ist der Gellius! Wie denn auch nicht, da die Mutter gefällig (Gellius est tenius: quid ni? cui tarn bona mater)
  93. 90 Soll doch ein Magier werden aus Gellius’ Beischlaf mit seiner (Nascatur magus ex Gelli matrisque nefando)
  94. 91 Gellius, nicht dass ich deswegen hoffte, dir trauen zu können (Non ideo, Gelli, sperabam te mihi fidum)
  95. 92 Lesbia schimpft nur auf mich und kann niemals über mich schweigen (Lesbia mi dicit semper male nec tacet umquam)
  96. 93 Caesar, ich lege nicht allzu viel Wert darauf, dir zu gefallen (Nil nimium studeo, Caesar, tibi veile placere)
  97. 94 „Schwänzchen“ geht schwänzeln, ja schwänzeln geht „Schwänzchen“ – natürlich, es muss ja! („Mentula moechatur“ – moechatur mentula certe)
  98. 95 „Smyrna“, das Werk meines Cinna, kommt endlich heraus nach dem neunten (Zmyrna mei Cinnae nonam post denique messem)
  99. 96 Wenn überhaupt unsre Trauer die schweigende Asche der Toten (Si quiequam mutis gratum acceptumve sepulcris)
  100. 97 Nie könnt ich sagen, bei aller Liebe der Götter, was riech ich (Non [ita me di ament] quiequam referre putavi)
  101. 98 Wenn es auf jemanden passt, so auf dich, du elender Stänker (In te, si in quemquam, dici pote, putide Vetti)
  102. 99 Bei der Gymnastik, mein süßer Juventius, raubte ich dir ein (Surripui tibi, dum ludis, mellite luventi)
  103. 100 Caelius liebt Aufilenus, und Quintius liebt Aufilena (Caelius Aufilenum et Quintius Aufilenam)
  104. 101 Hierher bin ich gelangt, durch die Völker und über die Meere (Multas per gentes et multa per aequora vectus)
  105. 102 Hat der verlässliche Freund dem verschwiegenen etwas zu sagen (Si quicquam tacito commissum est fido ab amico)
  106. 103 Entweder gib mir, Silo, gefälligst die Zehntausend wieder (Aut sodes mihi redde decem sestertia, Silo)
  107. 104 Glaubst du, ich kann dich beschimpfen, die du mir das Leben bedeutest (Credis me potuisse meae maledicere vitae)
  108. 105 Schwänzchen versucht es, hinauf auf den Berg zu den Musen zu steigen (Mentula conatur Pipleum scandere montem)
  109. 106 Wer den Versteigerer sieht und daneben den zierlichen Knaben (Cum puero bello praeconem qui videt esse)
  110. 107 Wird uns ein sehnlicher Wunsch, wo wir nicht mehr wagten zu hoffen (Si quoi quid Cupido optantique optigit umquam)
  111. 108 Wenn du, Cominius, einst nach dem Urteil des Volkes im Alter (Si, Comini, populi arbitrio tua cana senectus).
  112. 109 Du mein Leben, wie machst du mich selig, indem du Erfüllung (locundum, mea vita, mihi proponis amorem)
  113. 110 Aufilena! Verlässliche Freundinnen lobt man sich immer (Aufilena, bonae semper laudantur amicae)
  114. 111 Aufilena! Ein hohes Verdienst hat die Frau in der Ehe (Aufilena, viro contentam vivere solo)
  115. 112 Naso, du hast immer tüchtig zu tun, doch mit dir hat es niemand (Multus homo es, Naso, neque tecum multus homo est, qui)
  116. 113 Cinna! Pompeius war erstmals zum Konsul gewählt, da verkehrten (Consule Pompeio primum duo, Cinna, solebant)
  117. 114 Was du in waldigen Firmum besitzt, gilt als reich – nicht zu unrecht (Firmanus saltus non falso, Mentula, dives)
  118. 115 Schwänzchen verfügt über Bodenbesitz: ungefähr an die dreißig (Mentula habet instar triginta iugera prati)
  119. 116 Eifrig versuchte ich oft, von Kallimachos Lieder zu finden (Saepe tibi studioso animo venante requirens)
  120. Nachwort
  121. Übersetzung – Versmaße
  122. Anmerkungen
  123. Volker Ebersbach
  124. E-Books von Volker Ebersbach