Irdene Zeit
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Irdene Zeit

Gedichte

  1. 119 Seiten
  2. German
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Irdene Zeit

Gedichte

Über dieses Buch

Der Gedichtband ist eine lange gereifte Sammlung, eine Summe. Da die meisten dieser Texte während der bis 1989 dauernden Mauerzeit nicht veröffentlicht werden konnten, heißt die Entstehungszeit für sie nicht ein Jahr, ein Datum oder eine Tageszeit, sondern eine Zeitspanne, während der immer wieder daran gearbeitet wurde. Leser haben jeweils die vorläufig letzte Fassung von mehreren Fassungen in der Hand. Vieles hat sich seither geändert. Die Pleiße ist nicht mehr schwarz. Aber die Bäume sterben noch. Viele Braunkohlenbagger sind verstummt, einige brüllen weiter. Der Dichter darf seine Meinung sagen, ohne gerügt oder benachteiligt zu werden, aber immer noch denken einige sich ihn aus. Das Einhorn kommt so wenig zur Ruhe wie die Liebesmühle, die Blätter fallen weiter, und Sisyphos wäre nicht er selbst, fände sein Stein festen Halt. Irdene Zeit geschieht, solange die Erde dauert.

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Information

Auflage
1
Thema
Poesie

E-Books von Volker Ebersbach

Adam im Paradies
Anscheinend ist er der einzige Überlebende der Schiffskatastrophe, doch wie aus dem Meer geboren erscheint Lilith, die Schöne, die Sinnliche, Venus gleich. Adam hat sein Paradies gefunden. Aber wie eine Drohung überkommt ihn die Vorstellung von Eva und dem Ende aller Lust, sein Bewusstsein spaltet sich.
Volker Ebersbach hat die jüdische Legende von Lilith, Adams erster Frau, aufgenommen und lässt vor dem Auge des Lesers mit spielerischer Leichtigkeit ein phantastisches Gebilde entstehen, in dem sich Realität und Wahn mischen. Menschheitsgeschichte als Kulturgeschichte, Bewusstseinsgeschichte, Geschichte des menschlichen Gewissens: In den teils mit bohrendem Ernst, teils mit listiger Ironie, stets kenntnisreich und einfühlsam erzählten Begebenheiten aus zwei Jahrtausenden erkundet der Autor für heute und morgen die Dimension der Humanität.
b - a - c - h oder Die Unwirklichkeit der Zeit
Johann Sebastian Bach erblindet in seinem letzten Lebensjahr über der Komposition seines musikalischen Vermächtnisses „Die Kunst der Enge“. Nicht zum ersten Mal setzt er darin die vier Buchstaben seines Namens in vier Töne um und verarbeitet sie zu einer Fuge.
Ein ehemaliger Thomaner gewinnt das Vertrauen des Blinden. Bach erzählt ihm von den inneren Bildern, in denen sein Leben an ihm vorüberzieht („Nur Köthen war besser als Weimar“).
Ein halbes Jahrhundert nach Bachs Tod, zu der Zeit, die den Thomaskantor vergessen hat, stellt der anonyme ehemalige Thomaner seine Aufzeichnungen über die Gespräche mit Bach zu einer Erzählung zusammen, in der er auch seinem eigenen Leben und den geheimnisvollen Parallelen zwischen Musik und Zeit nachsinnt.
Volker Ebersbach verflicht die doppelte Erinnerung und den Dialog, die Reflexionen über Unzulänglichkeit und Vollendung, über künstlerische Selbstzweifel und künstlerische Hybris fugenartig zu einem „musikalischen“ Text.
Caroline
Man schreibt das Jahr 1793. Frauen und Kinder verlassen das von Preußen und seinen Verbündeten belagerte Mainz. Preußische Posten halten sie an, durchsuchen sie und schicken sie unter Bewachung nach Frankfurt. Sie werden der aktiven Beteiligung an der Errichtung der Mainzer Republik verdächtigt. Man bringt alle Insassen der Kutsche auf die Festung Königstein im Taunus. Eine schwere Zeit beginnt für Caroline und ihre Tochter. Erst nach Monaten kommen sie frei.
Eine Episode im bewegten Leben einer ungewöhnlichen Frau, deren Schicksal in einem so spannenden wie unterhaltsamen Roman erzählt wird. Caroline Michaelis, verheiratete Böhmer-Schlegel-Schelling, hat auf ihre Zeitgenossen großen Einfluss gehabt. Die deutsche Romantik, besonders in ihrer frühen Phase, ist ohne sie kaum zu denken. Berühmte Dichter und Schriftsteller sprachen mit ihr und schätzten ihre Briefe. Goethe und Schiller waren ihre Gäste; G. Forster, die Brüder Schlegel, Novalis, Herder und Schelling suchten ihre geistvolle Gesellschaft. Caroline wurde ebenso verehrt und geliebt wie angegriffen und verachtet. Volker Ebersbach gestaltet ihre Geschichte in einem historischen Roman mit großer Sachkenntnis und tiefem Einfühlungsvermögen.
Das Rosenwunder
Der gelehrte Ritter Rodeger war der Überlieferung nach ein geistlicher, allerdings nicht als Mönch geweihter Lehrer und Gesellschafter der Heiligen Elisabeth von Thüringen. Er musste ihren Gemahl, den Landgrafen Ludwig IV. von Thüringen, auf dem Kreuzzug, zu dem der Stauferkaiser Friedrich der Zweite aufgerufen hatte, als Gefolgsmann begleiten und damit Platz machen für den glaubenseifrigen, der Inquisition nahestehenden Kleriker Konrad von Marburg. Der vorliegende Text besteht aus zwei Kapiteln des bisher noch nicht veröffentlichten Romans „Wildnis des Herzens“.
Das Waltharilied
Am Hof des Hunnenkönigs Attila lebt Walther von Aquitanien. In jugendlichem Alter kam er als Geisel hierher, ebenso Hildegund und Hagen. Als dieser flieht, sinnen auch Walther und Hildegund, die einander versprochenen Königskinder, auf Rückkehr in die Heimat, und bald darauf machen sie sich davon samt einem großen Goldschatz. Sie ziehen durch dichte Wälder und überqueren breite Flüsse. Schließlich gelangen sie in das Land König Gunthers, dem Hagen dient.
Dieser König nun, betört vom Gold, wählt zwölf seiner tapfersten Krieger aus, um Walther den Schatz und das Mädchen abzujagen. So kommt es zur legendären Schlacht am Wasgenstein. Viele kühne Recken müssen ihr Leben lassen für die Beutegier eines Königs, der, weil er zu keiner friedlichen Einigung bereit war, selbst nur verstümmelt den Kampfplatz verlassen kann.
Der gestohlene Selbstmord
Die Parabel ist eine kurze, einfache und gleichnishafte Geschichte und kann über leicht nachvollziehbare Vergleiche sowohl religiöse oder moralische als auch philosophische Gedanken veranschaulichen. Ein Beispiel wäre die „Ringparabel“ in Lessings Drama „Nathan der Weise“. Herder nannte seine Parabeln „Paramythien“. Goethe zog ihnen die Parabeln Friedrich Adolph Krummachers (1767-1845) vor, die heute fast vergessen sind. Brechts „Kalendergeschichten“ und seine „Geschichten vom Herrn Keuner“ griffen diese Tradition der Aufklärung wieder auf, und Volker Ebersbach knüpfte an die Parabeln Krummachers, des Superintendenten von Anhalt-Bernburg, an.
Der Schatten eines Satyrs
66 u. Z. öffnet sich der Dichter Titus Petronius Arbiter die Adern, um einem Todesurteil durch Nero, dessen Erzieher und Berater in Fragen feinen Geschmacks er ist, zuvorzukommen. Außer einer Tacitusstelle und Fragmenten seiner „Satyrgeschichten“ gibt es kein Zeugnis über diesen geistreichen, mutigen, zwiespältigen Mann. Doch seine Umrisse lassen sich wie die eines Schattens in der bewegten Geschichte der römischen Kaiserzeit von Tiberius bis Nero verfolgen. Volker Ebersbach erzählt auf historischem und kulturgeschichtlichem Hintergrund den aus Wahrheiten und Wahrscheinlichkeiten erschlossenen Lebensweg eines feinsinnigen, gebildeten Römers, der, lange bevormundet als Opfer eines „Justizirrtums“, in die „Freiheit“ des Landstreichers gestoßen, von Agrippina, der Urenkelin des Augustus und Neros Mutter - in die er verliebt ist -, aufgegriffen, rehabilitiert und in den ersehnten Staatsdienst aufgenommen wird. Aber er scheitert an Intrigen, Neros erwachender Brutalität und nicht zuletzt an eigenen Widersprüchen. Der satirische Dichter findet zu sich selbst. Er hat sarkastisch gelebt und wird Meister sarkastischer Prosa. Angesichts der Verkommenheit der Herrschenden und ihres Staates dient er seinen Römern als Künstler, hoffend, dass er Nero überlebe. Intrigen holen ihn ein. Sein Werk überlebt.
Der träumerische Rebell Heinrich Heine
In Heinrich Heines Leben hat sich vieles ereignet, das sich anekdotisch erzählen lässt, das geradezu darauf wartete. Das hat Volker Ebersbach zum 200. Geburtstag des Dichters getan.
In über zweihundert Anekdoten rollt das Leben Heines vor uns ab, seine Kindheit und Jugend in Düsseldorf, die Studentenzeit in Göttingen und Berlin, seine Aufenthalte in Hamburg und Lüneburg, die Reisen, das Leben im Exil in Paris, sein rührendes Verhältnis zu Mathilde und die Leidensgestalt in der Matratzengruft. Wir erleben den Dichter als romantisch-zerrissenen Jüngling und als heiteren wie ernsten Spötter, auch über sich selbst.
Dabei begegnen wir vielen bekannten Persönlichkeiten, so insbesondere Robert Schumann, Ludwig Börne, Friedrich Hebbel, Giacomo Meyerbeer, Ferdinand Lassalle, Karl Marx und Honoré de Balzac.
Der Verbannte von Tomi
Eine Ehebruchsaffäre ließ ihn stolpern, den berühmten Verfasser der „Liebeskunst“: Ovid, unfreiwillig Mitwisser einer Liaison der Julia, Enkelin des Kaisers Augustus, und kurze Zeit danach verbannt nach Tomi, dem heutigen Constanta. Der Zusammenhang geht dem Dichter erst allmählich auf, glaubte er doch mit seiner „Ars amatoria“ politisch verfänglichen Tendenzen aus dem Wege gegangen zu sein...

Inhaltsverzeichnis

  1. Impressum
  2. VORWORT DER HERAUSGEBERIN
  3. VORBEMERKUNG DES AUTORS
  4. I. GESTAFFELTE ERDE
  5. II. KLAFFENDE FLUREN
  6. III. IRDENE ZEIT
  7. IV. GESTAMMELTES SCHWEIGEN
  8. V. ATEMWENDE
  9. VI. LEGENDEN
  10. VII. BÖSES INTERMEZZO
  11. VIII. GESTAFFELTE SPIEGEL
  12. IX. SUITE IM ALTEN STIL
  13. Volker Ebersbach
  14. E-Books von Volker Ebersbach