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Fridtjof Nansen: In Nacht und Eis – Die Norwegische Polarexpedition 1893–1896 | Alle Bände in einem eBook
- 900 Seiten
- German
- ePUB (handyfreundlich)
- Über iOS und Android verfügbar
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Fridtjof Nansen: In Nacht und Eis – Die Norwegische Polarexpedition 1893–1896 | Alle Bände in einem eBook
Über dieses Buch
Fridtjof Nansen: In Nacht und Eis – Die Norwegische Polarexpedition 1893–1896 – Erster und zweiter Band | Über 1000 Seiten, mit 418 Fotos, Skizzen, Grafiken und Karten und 220 Fußnoten | Neu editierte Ausgabe 2021 |
Als sich von September 2019 bis Oktober 2020 das deutsche Forschungsschiff ›Polarstern‹, festgefroren im Eis, durch die zentrale Arktis treiben ließ um Klimaprozesse zu studieren, hatten die Planer dieser wagemutigen Expedition ein Vorbild: Bereits 1893 startete der Norwegische Forscher Fridtjof Nansen ein ähnliches Unterfangen: Auch er ließ sein Schiff ›Fram‹ von Eis umschließen, um mit der Drift die Arktis zu durchqueren und dabei den Nordpol zu erreichen. Als Nansen feststellte, dass die Eisdrift das Schiff weit am Pol vorbeiführen würde, verließ er es und wanderte zusammen mit seinem Begleiter Fredrik Johansen auf Schiern, mit 28 Huskies und Versorgungsschlitten, über die unendliche Eiswüste gen Norden. – Nach der Rückkehr nach Norwegen wurde Nansens hier vorliegender zweibändiger, aufregender Bericht zu einem weltweiten Bestseller. © Redaktion eClassica, 2021
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Information
Thema
GeschichteThema
WeltgeschichteFünftes Kapitel – Die Winternacht
Es sah wirklich aus, als ob wir jetzt ernstlich eingefroren wären, und ich erwartete nicht, dass die ›Fram‹ eher aus dem Eis wieder herauskommen würde, als bis wir auf der anderen Seite des Pols wären und uns dem Atlantischen Ozean näherten. Der Herbst war schon ziemlich weit vorgeschritten, die Sonne stand von Tag zu Tag niedriger am Himmel, und die Temperatur war in stetigem Fallen.
Die lange Winternacht kam heran – die gefürchtete Nacht. Uns blieb nichts zu tun übrig, als uns für sie vorzubereiten, und so verwandelten wir unser Schiff, so gut wir konnten, allmählich in ein behagliches Winterquartier. Gleichzeitig trafen wir alle Vorsichtsmaßregeln, um uns gegen die vernichtenden Einflüsse der Kälte, des Treibeises und der sonstigen Naturkräfte zu sichern, denen wir, wie uns prophezeit war, unterliegen müssten.
Das Steuerruder wurde in die Höhe geholt, damit es nicht durch die Eispressungen zermalmt würde. Dasselbe beabsichtigten wir auch mit der Schraube zu tun, allein da dieselbe mit ihrer eisernen Umkleidung sicherlich zur Verstärkung des Achterendes des Schiffs und besonders des Ruderpfostens dienen würde, so ließen wir sie an ihrer Stelle.
Auch mit der Maschine hatten wir ziemlich viel Arbeit; jeder einzelne Teil derselben wurde herausgenommen, geölt und für den Winter weggelegt; die Schieber, Kolben und Wellen wurden untersucht und gründlich gereinigt. Alles dies geschah mit der allergrößten Sorgfalt.
Amundsen sorgte für die Maschine, als ob sie sein eigen Kind wäre; spät und früh war er unten und wartete ihrer in zärtlicher Weise, und wir pflegten ihn damit zu necken, nur um den herausfordernden Blick seines Auges zu sehen und ihn sagen zu hören:
»Ihr könnt meinetwegen reden, aber es gibt keine zweite solche Maschine in der Welt, und es wäre Sünde und Schande, nicht gut für sie zu sorgen.«
Sicherlich ließ er nichts unversucht, und ich glaube nicht, dass während der ganzen drei Jahre, Winter oder Sommer, ein Tag vorübergegangen ist, an welchem er nicht nach unten gegangen wäre, sie geliebkost und das eine oder andere an ihr getan hätte.
Im Raum machten wir Platz, um dort eine Tischlerwerkstätte einzurichten; die Mechanikerwerkstelle hatten wir im Maschinenraum, die Schmiede war anfänglich auf Deck und später auf dem Eis; die Klempnerarbeiten wurden meist im Kartenzimmer, die Schuhmacher-, Segel- und verschiedene andere Arbeiten im Salon vorgenommen. Und alle diese Beschäftigungen wurden während der ganzen Dauer der Expedition mit Lust und Liebe ausgeführt.
Von den empfindlichsten Instrumenten bis herab zu den Holzschuhen und Axtstielen gab es nichts, das nicht an Bord der ›Fram‹ gemacht werden konnte. Als wir fanden, dass es uns an einer Lotleine mangelte, wurde auf dem Eis eine großartige Reep-Schlägerei eingerichtet, die sich als ein sehr nützliches Unternehmen erwies und gute Kundschaft fand.
Jetzt begannen wir auch die Windmühle aufzustellen, die die Dynamomaschine treiben und uns elektrisches Licht liefern sollte. Solange das Schiff in Fahrt war, wurde die Dynamomaschine von der Schiffsmaschine getrieben, allein schon seit langer Zeit hatten wir uns in unsern dunkeln Kabinen mit Petroleumlampen begnügen müssen. Die Windmühle wurde an der Backbordseite auf dem Vorderdeck, zwischen der großen Luke und der Reling errichtet, doch dauerte es mehrere Wochen, ehe dieser wichtige Apparat in betriebsfähigen Zustand gesetzt war.
Wie bereits auf Seite 59 erwähnt, hatten wir zum Treiben des Dynamo auch ein Göpelwerk mitgebracht, weil ich geglaubt hatte, dass es uns insofern von Nutzen sein könnte, als es uns Bewegung verschaffen würde, wenn es sonst keine körperliche Arbeit für uns gäbe. Allein diese Zeit kam nie, und daher wurde das Göpelwerk nie benutzt. Es gab immer etwas, das uns beschäftigte, und es war auch nicht schwer, für jeden Arbeit zu finden, die ihm genügende Bewegung und so viel Ablenkung verschaffte, dass die Zeit ihm nicht unerträglich lang schien.
Da war die Sorge für das Schiff und die Takelung, die Untersuchung der Segel und des Tauwerks u.s.w.; Proviant aller Art musste aus den Kisten im Raum geholt und dem Koch übergeben werden; es musste Eis – gutes, reines Süßwassereis – gesucht und nach der Küche getragen werden, wo es zu Koch-, Trink- und Waschwasser geschmolzen wurde. Ferner gab es, wie bereits erwähnt, in den verschiedenen Werkstätten immer etwas zu tun.
Einmal musste ›Schmied Lars‹ (Pettersen) die Davits des Großbootes, die im Karischen Meer durch die Wogen verbogen worden waren, wieder gerade machen; dann musste ein Haken, ein Messer, eine Bärenfalle oder ein anderer Gegenstand geschmiedet werden. Der Klempner, wiederum ›Schmied Lars‹, hatte einen großen Blecheimer zum Schmelzen des Eises in der Küche zusammenzulöten. Der Mechaniker, Amundsen, hatte Auftrag, das eine oder andere Instrument, vielleicht einen neuen Strommesser herzustellen; der Uhrmacher, Mogstad, hatte vielleicht einen Thermographen zu untersuchen und zu reinigen oder eine neue Feder in eine Uhr zu setzen, während der Segelmacher Ordre haben konnte, Geschirre für eine Anzahl Hunde anzufertigen.
Ferner musste jeder sein eigener Schuhmacher sein und sich selbst Segeltuchstiefel mit dicken, warmen Holzsohlen nach dem neuesten ›Modell Sverdrup‹ anfertigen. Dann kam wieder für den Mechaniker Amundsen der Befehl, aus Zinkblech einen Vorrat von neuen Notenscheiben für das Harmonium anzufertigen, die eine nagelneue Erfindung des Leiters der Expedition waren, während der Elektriker die Akkumulatoren-Batterien, die in Gefahr des Einfrierens waren, zu untersuchen und zu reinigen hatte.
Als endlich die Windmühle fertig war, musste sie bedient, nach dem Wind gestellt werden u.s.w. Und wenn der Wind zu stark war, hatte einer an der Mühle hinaufzuklettern und die Segel zu reffen; bei dieser Winterkälte keine sehr angenehme Beschäftigung, die mit vielem Hauchen auf die Finger und Reiben der Nasenspitze verknüpft war.
Hin und wieder kam es auch vor, dass das Schiff ausgepumpt werden musste, doch wurde dies immer seltener erforderlich, da das Wasser rund herum und in den Fugen des Schiffes gefror. Die Pumpen wurden daher vom Dezember 1893 bis zum Juli 1895 nicht angerührt. Das einzige erwähnenswerte Leck während dieser Zeit befand sich im Maschinenraum, war aber von keinerlei Bedeutung; es waren nur jeden Monat einige Eimer Eis vom Boden des Schiffes loszuhauen und aufzuhissen.
Zu diesen mannigfaltigen Beschäftigungen kam nun noch als die Wichtigste von allen die Vornahme der wissenschaftlichen Beobachtungen, die vielen von uns beständige Tätigkeit verschafften.

Reinigung der Akkumulator-Batterie
Mit der größten Arbeit verknüpft waren natürlich die meteorologischen Beobachtungen, die Tag und Nacht alle vier Stunden und während einer beträchtlichen Zeit sogar alle zwei Stunden angestellt wurden; sie hielten einen, manchmal auch zwei Mann den ganzen Tag in Tätigkeit. Scott-Hansen war die Oberaufsicht über dieses Departement übertragen, und sein regelmäßiger Assistent war Johansen, bis im März 1895 Nordahl an dessen Stelle trat. Bei Nacht wurden die Beobachtungen von demjenigen vorgenommen, der gerade die Wache hatte.

Das Thermometerhaus
Etwa jeden zweiten Tag stellten Scott-Hansen und sein Assistent, wenn das Wetter klar war, die astronomische Beobachtung an, durch welche der Schiffsort bestimmt wurde. Dies war sicherlich diejenige Arbeit, die von allen Mitgliedern der Expedition mit dem höchsten Interesse verfolgt wurde, und es war durchaus nichts Ungewöhnliches, die Kabine Scott-Hansens, während er seine Berechnungen machte, von müßigen Zuschauern belagert zu sehen, die das Resultat zu erfahren wünschten, ob und wie weit wir seit der letzten Beobachtung nach Norden oder Süden getrieben waren. Von diesem Resultat hing in hohem Maß die an Bord herrschende Stimmung ab.
Zu bestimmten Zeiten hatte Scott-Hansen auch Beobachtungen vorzunehmen, um die magnetische Konstante in diesen unbekannten Regionen zu bestimmen. Diese Beobachtungen wurden anfänglich in einem zu diesem Zweck besonders errichteten Zelt, das rasch auf dem Eise aufgeschlagen wurde, angestellt; später bauten wir eine große Schneehütte, weil diese nicht nur zweckentsprechender, sondern für den Beobachter auch behaglicher war.
Für den Schiffsarzt bot sich weniger Beschäftigung. Er wartete lange und vergeblich auf Patienten und musste schließlich die Hoffnung auf solche aufgeben und sich in der Verzweiflung an die Behandlung der Hunde machen. Einmal im Monat hatte er auch seine wissenschaftlichen Untersuchungen vorzunehmen,...
Inhaltsverzeichnis
- Innentitel
- Über das Buch
- Über den Autor
- ERSTER BAND
- Einleitung
- Erstes Kapitel – Vorbereitungen
- Zweites Kapitel – Die Abreise
- Drittes Kapitel – Abschied von Norwegen
- Viertes Kapitel – Fahrt durch das Karische Meer
- Fünftes Kapitel – Die Winternacht
- Sechstes Kapitel – Frühjahr und Sommer 1894
- Siebtes Kapitel – Der zweite Herbst im Eis
- Achtes Kapitel – Vorbereitungen zur Schlittenreise
- Neuntes Kapitel – Neujahr 1895
- ZWEITER BAND
- Erstes Kapitel – Ein verunglückter Aufbruch | Reiseausrüstung
- Zweites Kapitel – Nach Norden
- Drittes Kapitel – Auf dem Heimweg
- Viertes Kapitel – Plackerei
- Fünftes Kapitel – Rinnen und Geduld
- Sechstes Kapitel – Im Sehnsuchtslager
- Siebtes Kapitel – Endlich Land!
- Achtes Kapitel – Am Land entlang
- Neuntes Kapitel – Das Winterlager
- Zehntes Kapitel – In der Winterhütte
- Elftes Kapitel – Frühling und Sonne
- Zwölftes Kapitel – Nach Süden
- Dreizehntes Kapitel – Die Begegnung
- Vierzehntes Kapitel – In die Heimat
- WEITERREISE DER FRAM
- Erstes Kapitel
- Zweites Kapitel
- Drittes Kapitel
- Viertes Kapitel
- Fünftes Kapitel
- FRIDTJOF NANSENS SCHLUSSWORT
- Impressum
- Fußnoten