
- 130 Seiten
- German
- ePUB (handyfreundlich)
- Über iOS und Android verfügbar
eBook - ePub
Das Gesicht im Dunkel
Über dieses Buch
Jede Menge "Glamour and Crime" verspricht dieser Kriminalroman des bekannten englischen Schriftstellers Edgar Wallace.
Die Königin von Griechenland wird in London Opfer eines brutalen Verbrechens. Diebe stehlen ihre wertvolle Halskette und ermorden ihren Begleiter. Scotland Yard beginnt umgehend mit den Ermittlungen…
Häufig gestellte Fragen
Ja, du kannst dein Abo jederzeit über den Tab Abo in deinen Kontoeinstellungen auf der Perlego-Website kündigen. Dein Abo bleibt bis zum Ende deines aktuellen Abrechnungszeitraums aktiv. Erfahre, wie du dein Abo kündigen kannst.
Derzeit stehen all unsere auf mobile Endgeräte reagierenden ePub-Bücher zum Download über die App zur Verfügung. Die meisten unserer PDFs stehen ebenfalls zum Download bereit; wir arbeiten daran, auch die übrigen PDFs zum Download anzubieten, bei denen dies aktuell noch nicht möglich ist. Weitere Informationen hier.
Perlego bietet zwei Pläne an: Elementar and Erweitert
- Elementar ist ideal für Lernende und Interessierte, die gerne eine Vielzahl von Themen erkunden. Greife auf die Elementar-Bibliothek mit über 800.000 professionellen Titeln und Bestsellern aus den Bereichen Wirtschaft, Persönlichkeitsentwicklung und Geisteswissenschaften zu. Mit unbegrenzter Lesezeit und Standard-Vorlesefunktion.
- Erweitert: Perfekt für Fortgeschrittene Studenten und Akademiker, die uneingeschränkten Zugriff benötigen. Schalte über 1,4 Mio. Bücher in Hunderten von Fachgebieten frei. Der Erweitert-Plan enthält außerdem fortgeschrittene Funktionen wie Premium Read Aloud und Research Assistant.
Wir sind ein Online-Abodienst für Lehrbücher, bei dem du für weniger als den Preis eines einzelnen Buches pro Monat Zugang zu einer ganzen Online-Bibliothek erhältst. Mit über 1 Million Büchern zu über 1.000 verschiedenen Themen haben wir bestimmt alles, was du brauchst! Weitere Informationen hier.
Achte auf das Symbol zum Vorlesen in deinem nächsten Buch, um zu sehen, ob du es dir auch anhören kannst. Bei diesem Tool wird dir Text laut vorgelesen, wobei der Text beim Vorlesen auch grafisch hervorgehoben wird. Du kannst das Vorlesen jederzeit anhalten, beschleunigen und verlangsamen. Weitere Informationen hier.
Ja! Du kannst die Perlego-App sowohl auf iOS- als auch auf Android-Geräten verwenden, um jederzeit und überall zu lesen – sogar offline. Perfekt für den Weg zur Arbeit oder wenn du unterwegs bist.
Bitte beachte, dass wir keine Geräte unterstützen können, die mit iOS 13 oder Android 7 oder früheren Versionen laufen. Lerne mehr über die Nutzung der App.
Bitte beachte, dass wir keine Geräte unterstützen können, die mit iOS 13 oder Android 7 oder früheren Versionen laufen. Lerne mehr über die Nutzung der App.
Ja, du hast Zugang zu Das Gesicht im Dunkel von Edgar Wallace, Ravi Ravendro im PDF- und/oder ePub-Format sowie zu anderen beliebten Büchern aus Literatur & Kriminal- & Mysterienliteratur. Aus unserem Katalog stehen dir über 1 Million Bücher zur Verfügung.
Information
Thema
Literatur1
Graue Nebelschleier lagen über London, als in den Abendstunden ein Mann mit unsicheren Schritten in den Portman Square einbog und nach einigem Suchen vor Nr. 551 anhielt. Während er zu den dunklen Fenstern hinaufstarrte, verzog sich sein Mund zu einem widerwärtigen Grinsen.
Diesem alten Teufel wollte er schon beibringen, daß man nicht ungestraft Leute ausplündern konnte! Warum sollte Malpas ein üppiges Leben führen, während sich sein bester Agent elend und kümmerlich durchschlagen mußte? So oft Laker betrunken war, legte er sich diese Frage vor.
Seine äußere Erscheinung, die in dieser vornehmen Gegend höchst sonderbar wirkte, verriet allerdings deutlich genug, daß es ihm schlecht ging. Er trug einen schäbigen Anzug, und sein Gesicht, das von der Backe bis zum Kinn von einer häßlichen Narbe entstellt wurde, sah verkommen und unrasiert aus.
Nachdem er noch einen kurzen Blick auf seine abgenützten Schuhe geworfen hatte, stieg er die Stufen zur Haustür hinauf und klopfte.
»Wer ist da?« fragte sofort eine Stimme von innen.
»Laker!« erwiderte er laut.
Geräuschlos öffnete sich die Tür. Er trat in die kahle Halle, ging die Treppe hinauf und stand gleich darauf in einem verdunkelten Zimmer. Nur vor dem Mann am Schreibtisch brannte eine schwache Lampe. Laker hatte kaum die Schwelle überschritten, als sich die Tür wieder hinter ihm schloß.
»Setzen Sie sich«, sagte der Alte am anderen Ende des Zimmers.
Grinsend ließ sich Laker drei Schritte entfernt auf einem Stuhl nieder.
»Wann sind Sie gekommen?«
»Heute morgen, mit der ›Buluwayo‹. Ich brauche Geld, und zwar schnell, Malpas.«
»Legen Sie auf den Tisch, was Sie mitgebracht haben«, entgegnete der alte Mann barsch. »Kommen Sie in einer Viertelstunde wieder, dann können Sie sich das Geld holen.«
»Ich will es aber jetzt haben!« rief der Betrunkene trotzig.
Malpas wandte ihm sein grauenerregendes Gesicht zu.
»Hier gilt nur mein Wille! Sie sind wieder einmal betrunken und benehmen sich danach. Blöder Narr!«
»Ich bin nicht so ein blöder Narr, daß ich noch länger diese Gefahren auf mich nehme! Ihnen bekommt die Sache sicher auch bald schlecht. Sie wissen nicht, wer nebenan wohnt.«
Malpas zog den Schlafrock enger zusammen und kicherte.
»Ich weiß, daß Lacy Marshalt mein Nachbar ist, Sie Dummkopf! Würde ich sonst vielleicht hier wohnen?«
Laker starrte ihn mit offenem Munde an.
»Was? Aber er gehört doch zu den Leuten, die Sie ausplündern – wenn er auch ein Verbrecher ist, Sie bestehlen ihn! Warum wollen Sie denn neben ihm wohnen?«
»Das geht Sie nichts an. Legen Sie jetzt den Kram hin, und machen Sie, daß Sie fortkommen!«
»Ich lege nichts hin, und ich gehe auch nicht fort, bis ich alles weiß, Malpas«, erwiderte Laker und stand auf. »Für nichts und wieder nichts sitzen Sie nicht an dem einen Ende dieser dunklen Stube und lassen mich immer am anderen warten. Ich werde Sie jetzt einmal genau betrachten, mein Lieber. Sie sind nicht der, für den Sie sich ausgeben! Rühren Sie sich nicht – Sie können den Revolver in meiner Hand nicht sehen, aber er ist da, verlassen Sie sich darauf!«
Er machte zwei Schritte vorwärts, prallte dann aber zurück. Ein in Brusthöhe quer durch das Zimmer gespannter Draht, der im Dunkeln nicht zu sehen war, hielt ihn auf. Im selben Augenblick ging das Licht aus. Wütend bückte er sich, um unter dem Hindernis wegzukommen, verhakte sich aber gleich darauf mit dem Fuß in einem zweiten Draht, der dicht über den Boden gezogen, war, und fiel hin.
»Machen Sie Licht, Sie alter Halunke!« schrie er außer sich, als er wieder auf die Beine kam. »Sie nützen mich nur aus – seit Jahren leben Sie von mir, Sie Schurke! Heraus mit dem Geld, oder ich verpfeife Sie bei der Polizei!«
»Das ist das drittemal, daß Sie mir drohen!«
Die Stimme ertönte hinter Laker. Rasend fuhr er herum und feuerte. Die mit Stoff bespannten Wände dämpften den Knall, aber beim Aufflammen des Mündungsfeuers sah er die Gestalt, die auf die Tür zuschlich, und drückte noch einmal ab.
»Machen Sie Licht!« brüllte er wieder, aber schon öffnete sich die Tür, und die Gestalt schlüpfte hinaus. Wenige Sekunden später stand auch Laker auf dem Treppenpodest, aber der alte Mann war verschwunden. Der Betrunkene sah eine andere Tür, warf sich dagegen und rief wild nach Malpas. Er erhielt keine Antwort. Plötzlich sah er etwas auf dem Boden liegen und hob es auf. Es war ein hervorragend gut modelliertes und gefärbtes Wachskinn mit zwei Gummibändern, von denen eins zerrissen war.
Laker lachte laut auf.
»Malpas, ich habe Ihr halbes Gesicht hier! Kommen Sie heraus, sonst trage ich es zur Polizei. Die Leute holen sich dann vielleicht den anderen Teil!«
Als alles stumm blieb, ging er schließlich die Treppe hinunter und versuchte, die Haustür zu öffnen. Aber sie hatte keinen Griff, und das Schlüsselloch war so winzig, daß man nicht hindurchsehen konnte. Fluchend rannte er wieder die Stufen hinauf und hatte fast den ersten Absatz erreicht, als etwas herabfiel. Er schaute nach oben und blickte in das verhaßte Gesicht. Auch das schwarze Gewicht sah er noch und versuchte, ihm auszuweichen. Aber eine Sekunde später glitt er wie ein schwerfälliger Klotz die Treppe hinab.
2
In der amerikanischen Botschaft fand ein Ball statt, und schon seit einer Stunde brachten zahllose elegante Limousinen die vornehmen Gäste herbei. Aus einem der letzten Wagen stieg ein etwas untersetzter Herr mit jovialem Gesicht aus. Er nickte dem Polizisten freundlich zu, der den Eingang von neugierigen Zuschauern freihielt, und betrat gleich darauf die große Halle.
»Colonel James Bothwell«, sagte er zu dem Diener und ging auf die Empfangsräume zu.
»Verzeihung.«
Ein hübscher Herr in tadellosem Frack nahm seinen Arm und führte ihn in ein kleines Vorzimmer.
Colonel Bothwell zog die Augenbrauen hoch. Er war etwas erstaunt über diese Vertraulichkeit.
»Sie irren sich wohl«, sagte er. »Ich glaube nicht –«
Die grauen Augen des anderen lächelten ihn freundlich an.
»Mein lieber amerikanischer Freund«, begann der Colonel wieder, »Sie täuschen sich bestimmt.«
Der Fremde schüttelte sanft den Kopf.
»Ich irre mich nie, und ich bin, wie Sie sehr gut wissen, Engländer – ebenso wie Sie. Es tut mir leid, mein armer, alter Slick!«
Slick Smith seufzte.
»Sehen Sie her, Captain, ich habe eine Einladung. Und wenn mich mein Botschafter zu sehen wünscht, so geht Sie das vermutlich nichts an.«
Captain Dick Shannon lächelte.
»Er wünscht Sie ja gar nicht zu sehen. Im Gegenteil, es wäre ihm höchst unangenehm, einen so gewandten englischen Dieb in der Nähe von einer Million Dollars in Diamanten zu wissen. Colonel Bothwell vom vierundneunzigsten Kavallerieregiment würde er gewiß gern die Hand drücken, wenn dieser Mann zu Besuch nach London käme, aber den Juwelendieb Slick Smith kann er wirklich nicht gebrauchen!«
»Schade! Den Halsschmuck der Königin von Griechenland hätte ich mir doch zu gern angesehen. Es ist vielleicht die letzte Gelegenheit. Zu meinem Unglück bin ich nämlich mit einem Detektivinstinkt begabt, und Sie dürfen mir glauben, daß die Diamantenkette bereits vorgemerkt ist! Eine sehr geschickte Bande ist dahinter her – Namen nenne ich natürlich nicht.«
»Sind die Leute hier?« fragte Dick schnell.
»Ich weiß es nicht. Das wollte ich ja selbst feststellen. Ich bin in solchen Dingen wie ein Arzt – sehe gern bei Operationen zu. Man lernt dabei immer etwas Neues, was einem nie einfiele, wenn man immer nur seine eigene Arbeit studierte.«
Dick Shannon überlegte einen Augenblick.
»Warten Sie hier, und lassen Sie das Silber in Frieden«, sagte er dann und ließ Slick allein, der ihm entrüstet nachschaute.
Er drängte sich in den überfüllten Räumen durch die Gäste, bis er von einer freien Stelle aus den Botschafter beobachten konnte. Der Amerikaner sprach mit einer hochgewachsenen, müde aussehenden Dame, zu deren Schutz Dick Shannon in die Gesandtschaft beordert worden war.
An ihrem Hals glänzte eine Kette, die auch bei der leisesten Bewegung strahlend aufblitzte. Der Detektiv sah sich um und winkte unauffällig einen jungen Mann zu sich, der mit einem der Legationssekretäre sprach.
»Steel, Slick Smith ist hier«, flüsterte er ihm zu. »Und er behauptet, daß man versuchen würde, den Schmuck der Königin zu rauben. Sie dürfen sie keine Sekunde aus den Augen lassen. Und sagen Sie irgendeinem Beamten, daß er die Liste der Gäste nachkontrollieren soll. Wenn sich ein Unbefugter findet, bringen Sie ihn zu mir.«
Dann kehrte er zu Slick zurück.
»Warum sind Sie eigentlich gekommen, wenn Sie von diesem Plan wissen?« fragte er. »Auch wenn Sie nichts damit zu tun haben, werden Sie doch verdächtigt.«
»Das dachte ich mir auch schon. Daher kommt ja auch die Unruhe, die mich seit einer Woche plagt.«
Die Tür nach der Halle stand offen, und die beiden konnten die Nachzügler beobachten, die verspätet eintrafen. Eben kam ein stattlicher Herr von mittleren Jahren vorüber, der von einer auffallend schönen Frau begleitet wurde. Sie waren schon außer Sicht, bevor Dick sie näher betrachten konnte.
»Sieht ganz gut aus«, meinte Slick. »Martin Elton ist übrigens nicht hier. Seine Frau läuft viel mit diesem Lacy herum.«
»Lacy?«
»Ja, der Honourable Lacy Marshalt. Er ist Millionär und ein gerissener, zäher Kerl. Kennen Sie die Dame, Captain?«
Dick nickte. Dora Elton war eine bekannte Persönlichkeit, die bei keiner Veranstaltung der ultramondänen Welt fehlte. Lacy Marshalt kannte er nur dem Namen nach. Er brachte Slick Smith zur Haustür und wartete, bis dieser mit einem Mietauto davongefahren war. Dann kehrte er in den Ballsaal zurück.
Um ein Uhr brach zu seiner größten Erleichterung die Königin auf und fuhr zu ihrem Hotel am Buckingham Gate zurück, wo sie inkognito abgestiegen war. Neben dem Chauffeur saß ein bewaffneter Detektiv, und Dick zweifelte keinen Augenblick daran, daß sie ungefährdet ihr Ziel erreichen würde.
Nachdem er sich von dem dankbaren Botschafter verabschiedet hatte, kehrte er nach Scotland Yard zurück. Aber der überaus dichte Nebel ließ nur ein Schneckentempo zu. Als er seinen Wagen nach allerhand Zwischenfällen schließlich in den Hof gesteuert hatte, gab er Auftrag, ihn in die Garage zu bringen.
»Ich gehe lieber zu Fuß nach Hause«, sagte er zu dem diensttuenden Beamten. »Das ist sicherer.«
»Der Inspektor hat nach Ihnen gefragt«, erwiderte der Mann. »Er ist zum Embankment hinuntergegangen. Sie suchen dort nach der Leiche eines Mannes, der heute abend in den Fluß geworfen wurde.«
»Geworfen?« wiederholte Dick bestürzt. »Sie meinen wohl, er ist hineingesprungen?«
»Nein. Eine Patrouille der Strompolizei ruderte an der Embankmentmauer entlang, als der Nebel noch nicht so dicht war wie jetzt, und dabei sahen die Leute, wie der Mann aufgehoben und übers Geländer geworfen wurde. Der Sergeant pfiff sofort, aber es war gerade keiner von uns in der Nähe, und so ist der Kerl, der es getan hat, entkommen. Sie suchen jetzt nach der Leiche. Ich sollte es Ihnen mitteilen, wenn Sie kämen, meinte der Inspektor.«
Shannon zögerte keinen Augenblick und machte sich sofort wieder auf den Weg. Mühsam tastete er sich durch den Nebel, bis er mit dem Inspektor zusammenstieß.
»Ein Mord«, sagte der Beamte. »Eben haben sie die Leiche gefunden. Der Mann ist totgeschlagen und dann ins Wasser geworfen worden. Wenn Sie die Stufen herunterkommen, können Sie ihn sehen.«
»Wann ist es denn geschehen?«
»Heute – oder vielmehr gestern abend gegen neun. Jetzt haben wir gleich zwei.«
Shannon ging hinunter und beugte sich über die dunkle Gestalt, die ein Polizist mit seiner Taschenlampe beleuchtete.
»Er hat nichts bei sich«, meldete der Sergeant, »aber seine Persönlichkeit wird sich leicht feststellen lassen. Er hat eine große Narbe im Gesicht.«
Als Dick mit dem Inspektor nach Scotland Yard zurückkam, herrschte dort fieberhafte Tätigkeit, denn während ihrer Abwesenheit war eine Nachricht eingelaufen, die auch den letzten Reservedetektiv aus dem Bett jagte.
Das Auto der Königin war an der dunkelsten Stelle der Mall überfallen, der Detektiv erschossen und die Diamantkette geraubt worden.
Inhaltsverzeichnis
- Titel
- Kolophon
- 1
- 2
- 3
- 4
- 5
- 6
- 7
- 8
- 9
- 10
- 11
- 12
- 13
- 14
- 15
- 16
- 17
- 18
- 19
- 20
- 21
- 22
- 23
- 24
- 25
- 26
- 27
- 28
- 29
- 30
- 31
- 32
- 33
- 34
- 35
- 36
- 37
- Über Das Gesicht im Dunkel