Diesseits und Jenseits
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Diesseits und Jenseits

Wie die Weisheiten der Verstorbenen unser Leben transformieren

  1. 250 Seiten
  2. German
  3. ePUB (handyfreundlich)
  4. Über iOS und Android verfügbar
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Diesseits und Jenseits

Wie die Weisheiten der Verstorbenen unser Leben transformieren

Über dieses Buch

Möchten Sie sinnvoller leben und Ihr Lebenspotenzial ausschöpfen? Möchten Sie die Fähigkeit haben, Ihr Leben zu verändern und es unendlich besser zu machen, indem Sie darauf achten, was diejenigen, die lebten und gestorben sind, über den Sinn des Lebens selbst verstanden haben? Als eines der jüngsten Medien der Welt hat Tyler Henry Tausende von Kommunikationen mit Verstorbenen empfangen dürfen. Menschen, die bereits die letzte Grenze der Menschheit überschritten haben: den physischen Tod. Die Lektionen fürs Leben, die er aus diesen Gesprächen gelernt hat, waren wirklich transformativ und teilt er in diesem Buch mit seinen Lesern. Tyler Henry erklärt, wie wir auf die Botschaften der Verstorbenen achten können, ihre Führung befolgen und erkennen, was sie vielleicht anders gemacht hätten, mehr Erfüllung und Sinn in unserem eigenen Leben erreichen können. Das Buch wird die mächtigsten Erkenntnisse, die Tyler aus der modernen Medialität gewonnen hat, beleuchten und erklären, wie diese Erkenntnisse uns zu einem sinnvolleren Leben führen können.

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1 Führen Sie ein geisterfülltes Leben

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Die Bedeutung eines mystischen Daseins

Ein spirituelles Leben zu führen, bedeutet im Grunde, die mystische Seite der Realität anzuerkennen. Mystik war von Anbeginn der gemeinsame Nenner aller Religionen und Spiritualitäten. Das hat man nie ganz begriffen, es ist aber grundsätzlich so. Die Natur mystischer Erfahrungen lässt sich nicht in Worte fassen, und diejenigen, die diese Zustände erleben, verbringen häufig den Rest ihres Lebens mit dem Versuch, sie zu verstehen. Die Menschen haben von Anfang an erkannt, dass es da draußen noch etwas »anderes« gibt, aus dem das Gefüge der Existenz besteht. Die frühen Religionen basierten vor allem auf dem Ahnenkult, der als gemeinsame Spiritualität diente, in welcher die verstorbene und gegenwärtige Menschheit untrennbar miteinander verbunden war. Später überwogen polytheistische und monotheistische Religionen. Das waren alles Versuche, in den Himmel zu blicken, um die Erde zu verstehen. Solange diese Vorstellung vorherrscht, solange gibt es Versuche, mit diesem »anderen« Teil der Realität zu kommunizieren. Diese Beziehung ist die Grundlage sämtlicher religiöser Praktiken.
Ob wir nun die Hände zum Gebet falten oder einen Zustand der transzendenten Meditation erreichen, das Ziel ist das Gleiche: Mit dem Äther zu kommunizieren und unser Bewusstsein zum Besseren zu verändern. Bei allen spirituellen Praktiken geht es darum, sich in der Hoffnung, sich selbst zu verbessern, mit einer höheren Macht zu verbinden. Das Gebet vermittelt ein Gefühl, gehört zu werden, und Glaube motiviert die Menschen, neue Höhen zu erreichen, auch wenn sie sie nicht sehen können. Diese Konzepte sind mehr als Glaube. Es sind Praktiken. Afrikanische Stämme führen hypnotische Trommelkreise und Tänze auf, die ausschließlich für spezielle Momente reserviert sind, wenn spirituelle Kommunikation hergestellt werden soll. Viele von uns berichten davon, dass sie hin und wieder die Augen schließen und »es stumm aussprechen«, das heißt, sie beten. Katholiken sagen den Rosenkranz auf, um ihr spirituelles Ziel zu erreichen, während tibetische Mönche Klangschalen nutzen, um einen repetitiven, summenden Ton zu erzeugen, der die Meditation und das Gebet unterstützt. Ich beschreibe diese Praktiken, weil sie eines gemein haben: Es gibt ein Element der Wiederholung in den Ritualen, das meinem eigenen Kritzeln ganz ähnlich ist. Jeder, der mich bei einem Reading beobachtet, weiß, dass in Wahrheit mehr hinter dem Prozess des Kritzelns steckt und es nicht um das geht, was auf dem Blatt steht, weil er mir hilft, eine Verbindung herzustellen. Der Prozess des Kritzelns ist für mich eine spirituelle Praktik: Es ist mein Hinweis an das Universum, dass ich bereit bin, an die Arbeit zu gehen und in einen anderen Zustand einzutreten. Die Wiederholungen helfen mir, in einen anderen Bewusstseinszustand zu gelangen, den man am besten als Trance beschreiben kann. In diesem Zustand bin ich mir meiner Umgebung noch immer irgendwie bewusst, aber eher in der Lage, spirituelle Eindrücke wahrzunehmen, die normalerweise übersehen werden. Der Prozess der Wiederholung kann uns helfen, ein Gefüge zu errichten, durch das wir mit dem großen Unsichtbaren kommunizieren können.
Gesunde Rituale sind eine Möglichkeit, das normale Alltagsleben von der Intensität der spirituellen Verbindung zu trennen. Wenn wir eine heilige Praktik beziehungsweise Routine entwickeln, schaffen wir eine Basis, von der aus unsere Spiritualität wirken kann. Es handelt sich um ein fundamentales Konzept, das einzuführen ich jedem empfehle: ein Programm spiritueller Praktiken einzurichten. Das muss nicht kompliziert sein, und tatsächlich ist es besser, wenn es das nicht ist. Sich täglich Zeit für Meditation und Gebet zu reservieren, schafft eine Grundlage für Erkenntnis. Wenn wir unseren Teil tun, um das Mystische zu suchen, gibt dies dem Universum die Chance, uns im Gegenzug aufzuspüren. Die Ergebnisse können lebensverändernd sein.
Bevor wir uns eingehender mit Mystik befassen, ist es wichtig, die Charakteristika mystischer Erfahrungen zu kennen. Die Natur dieser Momente ist tiefgreifend und ebenso unfassbar. Sie kommen aus dem Nichts und lassen den Empfänger verändert und inspiriert zurück. Der amerikanische Philosoph und Psychologe William James (1842–1910) untersuchte in seinem Buch »Die Vielfalt religiöser Erfahrung« religiöse Erlebnisse. Er war zwar kein Mystiker, betrachtete aber die Hinweise und schlussfolgerte, dass Mystik der Ursprung aller Religionen sei. Er definierte vier Eigenschaften mystischer Zustände:
1 Unbeschreiblichkeit, das heißt, nicht in Worte zu fassen. Die Erfahrung ist so ungewöhnlich, dass Worte nicht korrekt beschreiben können, wie tiefgreifend sie ist. Die Menschen versuchen vielleicht, ihre mystischen Erfahrungen zu beschreiben, aber Worte können das Ausmaß nicht wirklich vermitteln.
2 Die noetische Eigenschaft, das heißt, die Erfahrung wird durch die Suche nach Erkenntnis äußerst faszinierend. Sie ist mehr als eine logische Suche nach Erkenntnis und eher durch tiefe Gefühle motiviert.
3 Vergänglichkeit, das heißt, sie sind gewöhnlich kurz, aber bedeutungsvoll.
4 Passivität, das heißt, die Erfahrung vermittelt dem Betreffenden das überwältigende Gefühl, Teil einer höheren Macht zu sein. Dadurch kann es sein, dass er sich auf nichts anderes mehr konzentrieren kann.
Menschen, die Nahtoderfahrungen gemacht haben, beschreiben bei ihrem eigenen Erlebnis viele dieser Eigenschaften. Das taten auch diejenigen, die in der Geschichte religiöse Visionen hatten und Momente erlebten, in denen sie meinten, Gott spreche zu ihnen. Wie Sie auch immer zum Ursprung dieser kurzen Momente stehen, Menschen erleben sie, und sie führen zu massiven Veränderungen.
Zahllose historische Persönlichkeiten, von Harriet Tubman bis zu Jeanne d‘Arc, verliehen Offenbarungen aus dem Jenseits durch ihre weltverändernden Leistungen Glaubwürdigkeit. Es ist bekannt, dass der Maler Salvador Dalí regelmäßig seine Träume als Inspirationen für seine surreale Kunst verwendete. Oft nutzte er die Zeit zwischen Wachsein und Einschlafen, um Inspirationen für seine Gemälde zu bekommen. Es war bekannt, dass er stets einen Löffel in der Hand hielt, damit dieser in dem Moment, in dem er in den Halbschlaf, Hypnagogie genannt, glitt, zu Boden fiel und das Geräusch ihn aufweckte. Beim Aufwachen sammelte Dalí alle Visionen oder Bilder, die sich zu formen begannen, als er sich in diesem Zwischenstadium des Bewusstseins befand. Auch von Albert Einstein ist bekannt, dass er regelmäßig zwanzigminütige Nickerchen hielt, um sich mit dem Ziel, neue Ideen zu finden, nach innen zu wenden. Isaac Newton, der Vater der modernen Physik, interessierte sich sehr für die spirituelle Suche der Alchemie und hielt die Mystik für eine Erweiterung der Wissenschaft. Alle diese Personen veränderten die Welt, weil sie einfach das taten, wozu sie sich berufen fühlten. Das ist Intuition.
Der spirituelle Weg ist der Versuch, universelle Mysterien zu verstehen, die dennoch nicht ganz begriffen werden können. Betroffene haben häufig das Gefühl, nicht intelligent genug zu sein, um ihre Erfahrung in den Zusammenhang zu setzen, obwohl sie eindeutig real und sehr eindrucksvoll war. Mystische Aktivitäten sind sehr persönliche Praktiken, die das Ziel haben, einen tieferen Sinn im Leben zu finden. Von dem Weg, auf den sie uns häufig führen, profitiert die gesamte Menschheit. Mystik bietet eine direkte Verbindung zur Erkenntnis über die Natur des Daseins und die Wahrheit aller Dinge.
Manchmal wird die Mystik durch Interaktionen mit nicht-menschlichen Quellen der Einsicht oder einer höheren Macht motiviert. Harriet Tubman, die amerikanische Gegnerin der Sklaverei, führte Sklaven in die Freiheit, indem sie den Anweisungen ihrer Visionen folgte, von denen sie behauptete, sie seien ihr direkt von Gott gesandt worden. Sokrates bezog sich auf die Musen, unsichtbare Kräfte der Inspiration, die manchmal mit Menschen kommunizieren. Joseph Smith, der Gründer des Mormonentums, sah sich durch das, was er für eine Engelsbotschaft hielt, gezwungen, eine der erfolgreichsten modernen Religionen ins Leben zu rufen. Jack Parsons, der häufig nicht ausreichend gewürdigte Vater der modernen Raketentechnik, revolutionierte allein durch Intuition die Antriebstechnik. Er hatte keinen Universitätsabschluss, aber erfand die Brennstofftechnik, die den Menschen auf den Mond brachte.
Als ich zum Medium wurde, bemühte ich mich, so viele Hellseher und Medien zu besuchen, wie ich nur konnte. Ich saß mit mehr als zweihundert spirituellen Praktikern zusammen, was zu ganz unterschiedlichen Ergebnissen führte. Besonders fasziniert war ich, woher diese Menschen meinten, ihre hellseherischen Informationen zu erhalten, und ich war über die Vielzahl der Antworten erstaunt. Die meisten meinten, geistige Führer zu haben, andere behaupteten, den Geist, mit dem sie sprachen, direkt im Raum zu sehen. Manche erklärten, ihre Informationen aus anderen Welten zu erhalten, manche vom christlichen Gott, andere sagten, sie stünden mit alten Gottheiten in Kontakt. Man könnte über diese Idee und die scheinbaren Widersprüche bei alldem leicht spötteln, aber ich stellte fest, dass diese die Auslegungsweise spiritueller Verbindungen widerspiegelte. Menschen projizieren ihre vorgefassten Überzeugungen auf etwas, was jeden Glauben übersteigt.
Bei allen diesen Beispielen geht es um die Kommunikation mit höheren Mächten, auch wenn niemand wirklich sagen kann, wer der Ursprung all dieser mystischen Momente ist. Ein Christ könnte eine mystische Erfahrung als von Jesus stammend wahrnehmen, während ein Spiritist sie einem Geist zuschreiben könnte. Das repräsentiert die unfassbare Natur mystischer Erfahrungen: Sie sind nicht in Worte zu fassen, und wir werden den wahren Ursprung nie begreifen können. Vielleicht ist es auch nicht unsere Aufgabe, den Versender der Botschaft zu verstehen, sondern vielmehr, die Botschaft in die Tat umzusetzen.
Die Mystik ermuntert zur bewussten Erkundung aller Realitätskonzepte, die man sich nur vorstellen kann. Selbst die zynischsten Wissenschaftler tun sich schwer, eine materialistische Sicht der Realität beizubehalten, nachdem sie die Präsenz des großen Unbekannten wahrgenommen haben. Der Neurochirurg Eben Alexander musste nach seiner Nahtoderfahrung, die er in seinem Buch »Blick in die Ewigkeit« (Heyne Verlag, München 2016) wortgewandt beschrieb, mit einem massiven Perspektivwechsel erst einmal zurande kommen. Wie zu erwarten, werden mystische Erfahrungen von der wissenschaftlichen Welt nicht in Betracht gezogen, einfach weil sie mit wissenschaftlichen Methoden nicht nachweisbar sind. Aufgrund ihrer metaphysischen Natur übersteigen mystische Erfahrungen typischerweise Worte, Vernunft und rationale Erklärungen. Sie sind unbeschreiblich und ohne die Hilfe höherer Mächte unmöglich herbeizuführen. Mit diesem intimen Wissen aus erster Hand nähert sich der Mystiker einer spirituellen Vereinigung mit einer höheren Macht und einer inneren Wirkung auf das Selbst. Menschen sind für immer verändert, wenn sie einen Blick ins große Jenseits geworfen haben. Uns wird klar, dass wir ein kleines Teilchen in einem größeren Puzzle sind, und das führt zu irreversiblen Wahrnehmungsverschiebungen, die unsere Definition von Realität verändern.
Mein eigener kurzer Blick auf diese Wahrheit hat dazu geführt, dass ich mein Leben änderte. Er hat meine Prioritäten drastisch beeinflusst und auch, wofür ich keine Zeit mehr vergeude. Menschen mit Nahtoderfahrungen berichten häufig, durch die Erkenntnis eines größeren Zusammenhangs für immer verändert zu sein. Oft erklären sie auch, sich motiviert zu fühlen, ihr Wissen anderen Menschen mitzuteilen. Irgendwie erhalte ich durch jeden Geist, mit dem ich kommuniziere, Einblicke, wie der Todesprozess das Bewusstsein verändert. Das hat dazu geführt, dass ich meinen eigenen anders sehe, und was ich mit der Zeit, die ich auf diesem Planeten habe, anfangen möchte.
Wenn man ein auf das Universum ausgerichtetes Leben führt, streift man alles ab, was nicht real ist und uns nicht weiterbringt, weil wir einen Blick in unsere ewigwährende Natur werfen. Spirituell zu leben, ist ein individueller Weg, und nur Sie selbst können den Pfad erkennen, auf dem Sie unterwegs sind. Ob Sie die mystische Natur der Realität erkennen oder nicht, sie existiert seit Urzeiten und für immer. Weder der wissenschaftliche Fortschritt noch die physikalischen Erklärungen der Wissenschaft haben die Menschen davon abgehalten, mystische Erfahrungen zu machen. Mystiker wurden geboren, werden geboren und werden auch in Zukunft geboren. Daran ändert sich nichts. Deshalb können wir genauso gut einen Blick auf die Mechanismen hinter dem Spirituellen werfen und uns bemühen, diese besser zu verstehen. Mit dieser Erkenntnis lernen wir uns auch selbst besser kennen. Wenn Sie die Realität des Ganzen erkennen können, beginnt sich das Leben zu verändern. Das ist der Weg zur Selbstwerdung.
Manche Menschen fühlen sich mit der unsichtbaren Welt stärker verbunden als andere. Als Medium werde ich oft gefragt, ob meine Fähigkeit in meiner Familie liegt. Soweit ich weiß, bin ich der Einzige. Vor diesem Hintergrund glaube ich, dass spirituelle Neigungen auf Anlage und Umwelt zurückzuführen sind. Unsere Umwelt formt unsere Empfänglichkeit für Spiritualität stark. Doch wir haben alle einen individuellen Ansatz, uns für unterschiedliche Perspektiven berufen zu fühlen. Meiner Meinung nach hat auch die Tatsache, dass ich Einzelkind bin, stark dazu beigetragen, dass ich meine Intuition verfeinern konnte. Ich hatte niemand, der mir widersprochen hat. Ich musste mich bei vielem allein anstrengen und wurde durch das Gelernte transformiert. Ich war ein stilles Kind, hatte wenige Freunde und zog die Gesellschaft Erwachsener der von Kindern vor. Diese isolierende Eigenschaft machte mich eher introspektiv und führte dazu, dass ich auf mein Schlagzeug einhämmern konnte, ohne von anderen »korrigiert« zu werden. Die Tatsache, dass Mystik sowohl die organisierte Religion als auch die alternative Spiritualität inspiriert hat, ist Beweis dafür, dass Menschen schon immer ihre eigene Interpretation des Mystischen vornahmen. Aufgrund ihrer transzendenten Natur müssen wir das, was wir durch das uns Bekannte wissen, selbst zusammenfügen. Das ist meiner Meinung nach der Grund, weshalb so viel Uneinigkeit und so viele Widersprüche um die Frage bestehen, wer der Sendende des Mystischen ist: Die Menschen versuchen, einer Sache, die nicht so einfach definiert und kategorisiert werden kann, Merkmale zuzuschreiben.
Deshalb denke ich, ist es wichtig, niemals zu großes Vertrauen in den Ursprung spiritueller Botschaften zu haben. Weil ich ein Medium bin, gehen die Leute häufig davon aus, dass ich bei einem Reading direkt mit dem geliebten verstorbenen Angehörigen einer Person kommuniziere. In Wahrheit habe ich eine bestimmte Beziehung zu denen, die ich meine Führer nenne, und sie übernehmen für mich einen Großteil der Kommunikation mit dem Bewusstsein, das eben durchkommt. Meine Führer sind mir ein Rätsel, ja sogar unfassbar, und ich habe den Versuch aufgegeben, herausfinden zu wollen, wer »sie« genau sind. Sie existieren, sie helfen mir, Botschaften zu erhalten und auszusenden, und das ist alles, was mir wirklich wichtig ist. Ich fordere auch Sie auf, keine Zeit für den Versuch zu verschwenden, den Sender dieser tiefgreifenden Einblicke zu suchen, wenn Sie diesen spirituellen Weg beschreiten. Gibt man sich damit zufrieden, nicht immer genau Bescheid zu wissen, erkennt man besser, was man weiß. Je mehr man lernt, desto klarer wird einem, wie wenig ein Mensch wirklich verstehen kann. Es ist nicht unsere Aufgabe, das alles herauszufinden. Wir müssen erkennen, wozu wir uns berufen fühlen und was uns zu mystischen Erfahrungen inspiriert. Unsere Rolle ist nur zu empfangen, zuzuhören und die Welt dadurch auf unsere einzigartige Weise besser zu machen.
Vieles von dem, was die New-Age-Bewegung definiert, hat den Ruf, ein Sammelsurium aus alten und neuen Glaubenssätzen ohne Lehre zu sein, die alle unter einem Begriff zusammengefasst werden. Es ist wichtig zu wissen, dass ein Unterschied zwischen einem spirituellen, nicht-konfessionellen Leben und dem Eintauchen in die New-Age-Glaubenssysteme besteht. Ein großer Teil der New-Age-Bewegung stammt aus der Neugeist-Bewegung, einer früheren Ideologie, die auch die Metaphysik, das Gesetz der Anziehung, persönliche Ermächtigung und die Zuwendung zu Glaubensformen umfasst, die für »östlich« gehalten wurden. Die europäische Elite war Anfang des 19. Jahrhunderts prinzipiell von den Glaubensrichtungen und -praktiken Tibets, Indiens, Ägyptens und anderen populär gewordenen Ländern fasziniert. Das Chakra-System wurde vom Hinduismus übernommen und mit buddhistischen Philosophien vermengt. Energieheilung, Intuition und Yoga begannen, Buße, Sünde und Himmel beziehungsweise Hölle zu ersetzen. Die Menschen hatten genug von Fundamentalismus und Fegefeuer und wünschten sich eine persönlichere Beziehung zu Gott. Sie suchten in alten Religionen, der Mythologie und Überlieferungen nach etwas, woran sie glauben konnten. Im Versuch, Spiritualität jenseits des jüdischchristlichen Narrativs zu finden, gelangten sie zu einem neuen Sammelsurium von Konzepten. Und dabei blieb es.
Die Neugeist-Bewegung wurde in New-Age-Bewegung umbenannt, und die 1960er-Jahre trieben eine ganz neue Glaubenswoge an. Intuition und übersinnliche Wahrnehmung wurden pauschal der Kategorie des New Age zugeschrieben, aber das lag nur daran, dass sie unter Themen fallen, die die Öffentlichkeit aktuell als alternativ definiert. Das ist ein Beispiel dafür, weshalb es so wichtig ist, viele der allgemein akzeptierten Klischees rund um Spiritualität zu hinterfragen. Sie ist viel nuancierter und verflochtener, als die meisten Leute erkennen wollen. Obwohl in den vergangenen Jahrzehnten Schritte unternommen wurden, um mehr wissenschaftliche Einblicke in die Mechanismen zu gewinnen, die bei der Intuition eine Rolle spielen, werden Wissenschaftler nie eine Antwort auf das schwierige Problem des Bewusstseins finden, bis sie die spirituelle Natur der Realität nachweisen. Das ist eine universelle Wahrheit, zu der sich Religion und die ganze Menschheit intuitiv hingezogen fühlten, aber nie wirklich begreifen konnten. Die mystische Natur der Realität existiert, egal, ob wir daran glauben oder nicht. Manchmal wird uns klar, dass wir eine Erweiterung davon sind.
Ich kann gar nicht genug betonen, wie wichtig die pragmatische Verfeinerung Ihrer Intuition ist. Wenn Sie durch die in diesem Buch beschriebenen Werkzeuge ein spirituelleres Leben führen, ist es wichtig, Ihre Hauptprioritäten auszubalancieren. Achten Sie auf Extreme, und seien Sie stets bereit, Ihre Meinung zu ände...

Inhaltsverzeichnis

  1. Cover
  2. Titel
  3. Impressum
  4. Inhalt
  5. Einleitung
  6. 1 Führen Sie ein geisterfülltes Leben
  7. 2 Kontrollieren Sie Ihr Ego
  8. 3 Nutzen Sie Ihre Eingebung
  9. 4 Leben Sie authentisch
  10. 5 Die Unausweichlichkeit von Verlusten
  11. 6 Erkennen Sie die Zeichen
  12. 7 Hellseherisches: Fragen und Antworten
  13. Über den Autor