Große Denker in 60 Minuten - Band 4
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Große Denker in 60 Minuten - Band 4

Schopenhauer, Nietzsche, Wittgenstein, Kafka, Arendt

  1. 656 Seiten
  2. German
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  4. Über iOS und Android verfügbar
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Große Denker in 60 Minuten - Band 4

Schopenhauer, Nietzsche, Wittgenstein, Kafka, Arendt

Über dieses Buch

"Große Denker in 60 Minuten - Band 4" ist der vierte Sammelband der beliebten gleichnamigen Buchreihe. Er umfasst die fünf Einzelpublikationen "Schopenhauer in 60 Minuten", "Nietzsche in 60 Minuten", "Wittgenstein in 60 Minuten", "Kafka in 60 Minuten" und "Arendt in 60 Minuten".Dabei wird der Kerngedanke des jeweiligen Denkers auf den Punkt gebracht und die Frage gestellt: "Was nutzt uns dieser Gedanke heute?" Vor allem aber kommen die Philosophen selbst zu Wort. So werden ihre wichtigsten Aussagen als Zitate in Sprechblasen grafisch hervorgehoben und ihre Herkunft aus den jeweiligen Werken angezeigt. Jeder der fünf Philosophen ist mit bis zu 100 seiner bedeutendsten Zitate vertreten. Die spielerische, gleichwohl wissenschaftlich exakte Wiedergabe der einzelnen Denker ermöglicht dem Leser den Einstieg in die großen Fragen unseres Lebens. Denn jeder Philosoph, der zu Weltruhm gelangt ist, hat die Sinnfrage gestellt: Was ist es, was die Welt im Innersten zusammenhält?Herausgekommen sind dabei sehr unterschiedliche Antworten. Bei Schopenhauer ist es der "blinde Wille", der alle Wesen auf der Erde antreibt, bei Nietzsche der "Wille zur Macht", der den Menschen die radikale individuelle Selbstverwirklichung nahelegt. Wittgenstein wiederum sieht in der Sprache und den alltäglichen Sprachspielen das zentrale Moment, das unser Dasein und die gesamte Gesellschaft prägt. Kafka hingegen hat eine eher verborgene und sehr fragile Dimension unseres Lebens entdeckt, die Dimension der zwischenmenschlichen Beziehung und ihrer Schattenseiten. Arendt schließlich gibt uns mit der These von der "Banalität des Bösen" einen großartigen Einblick in die Moralität und Amoralität ganzer Gesellschaften.Die Frage nach dem Sinn der Welt und somit dem Sinn unseres Lebens wird von den Philosophen also durchaus unterschiedlich beantwortet, doch eines steht fest: Jeder der fünf Denker hat aus seiner Perspektive einen Funken aus dem Kristall der Wahrheit herausgeschlagen.

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Nietzsches große
Entdeckung

Friedrich Nietzsche (1844-1900) gilt unter allen Philosophen als der dunkelste, der radikalste und der umstrittenste. Der dunkelste, weil er einen tiefen Zweifel hegte an allem, was den Menschen bis dahin Trost, Geborgenheit und Hoffnung gab, der radikalste, weil er es wagte, alles mit der Wurzel auszureißen, was über Jahrhunderte Gültigkeit und Bestand hatte und der umstrittenste, weil seine provokante Philosophie bis zum heutigen Tag ebenso viele erbitterte Kritiker wie glühende Anhänger hat.
Nietzsches Werk ist mehr als nur ein Meilenstein der Philosophiegeschichte, es ist ein Wetterleuchten und eine Zeitenwende in der Selbstwahrnehmung der Menschheit. Sein Kerngedanke hat sich tief in das moderne Bewusstsein eingegraben. Mit einem einzigen kurzen Satz sprach er aus, was der gesamten westlichen Zivilisation bis zum heutigen Tag zum Problem werden sollte:
Auf der ganzen Welt ist dieser Ausspruch bekannt, selbst bei denjenigen, die noch nie etwas von Nietzsche gehört haben. Denn er hat damit ein Gefühl auf den Punkt gebracht, das die Menschen im Gefolge der aufblühenden Naturwissenschaften ergriffen und nie mehr verlassen hat. Ein Gefühl, das im modernen Massenatheismus gipfelt und uns zwingt, die Sinnfrage völlig neu zu stellen. Dabei ist der Tod Gottes, den Nietzsche 1885 in seinem Hauptwerk Zarathustra proklamiert, kein singuläres Ereignis, sondern ein Prozess, der seine Schatten vorauswirft:
Fast zweitausend Jahre lang konnte uns das Christentum die Welt erklären. Zweitausend Jahre lang fühlten sich die Menschen als Geschöpfe Gottes. Nietzsche spürte als einer der ersten, dass das alte Weltbild unwiederbringlich zerbrechen würde.
Sein Zeitgenosse Darwin entwickelte kurz zuvor die Evolutionstheorie, wonach der Mensch kein Geschöpf Gottes, sondern nur noch ein höheres Säugetier ist. Marx forderte die Menschheit auf, ihre Geschichte endlich selbst in die Hand zu nehmen, die Physik, die Medizin und die anderen Naturwissenschaften traten ihren weltweiten Siegeszug an. Alles, was nicht beweisbar war, wurde in Frage gestellt, die Schöpfungsgeschichte, die jungfräuliche Empfängnis und am Ende auch Gott selbst. Aber nicht nur die Wissenschaftler und Forscher, so Nietzsche, sondern wir alle haben Gott Schritt für Schritt seine welterklärende Kraft entzogen:
Nietzsche bezeichnet sich selbst als „Antichristen“ und „Immoralisten“, doch sein Kerngedanke erschöpft sich keineswegs in der bloßen Kritik am Christentum und der Moral. Nein – ihn interessiert vor allem Eines: Wie soll es weitergehen, wenn der Glaube an das Jenseits in den nächsten zwei Jahrhunderten seine Kraft verloren hat? Was passiert, wenn der Nihilismus um sich greift und die religiöse Geborgenheit ein für alle Mal verloren geht?
Damit stellt Nietzsche die große Frage nach der Identität im Zeitalter des heraufziehenden Nihilismus. Mit dem Tod Gottes verlieren auch die Zehn Gebote, die Frömmigkeit und die Demut ihre ordnende Kraft. Gibt es dann überhaupt noch Werte, für die es sich zu leben und zu sterben lohnt?
Da diese Frage gerade heute brandaktuell ist, gilt Nietzsche als der erste postmoderne Denker. Warum postmodern? Die Moderne war noch getragen vom Optimismus und der Fortschrittserwartung der Aufklärung. Denker wie Rousseau, Voltaire, Montesquieu, Kant, Locke und Hume wollten die Menschen zwar auch von Aberglaube und Demut befreien. Aber Nietzsche ist radikaler. Er geht noch einen großen Schritt weiter und stellt die Frage, was denn nach dieser Befreiung passieren soll. Was gibt dem Leben noch einen Sinn, wenn alle mythischen und religiösen Weltbilder zerstört sind? Seine Antwort ist konsequent:
Wir haben also die „ungeheure Aufgabe“, uns selbst die Ziele zu geben, die künftig auf der Erde gelten sollen. Das ist die große Freiheit, die uns nach dem Tod Gottes zukommt. Doch, so Nietzsche, anstelle sich dieser Freiheit bewusst zu werden und von ihr Gebrauch zu machen, erschaffen sich die Menschen sofort wieder neue Götter und Götzen, die ihnen Geborgenheit und Orientierung versprechen. Die „Kleingeister“, so prognostiziert Nietzsche, werden anstelle der alten Gottesverehrung zu hunderttausenden materiellen Heilsversprechen Glauben schenken. Sie laufen künftig blind dem Nationalismus, Sozialismus, Rassismus oder den „Segnungen“ des modernen Kapitalismus und der Demokratie hinterher. Nietzsche kritisiert erstaunlich weitsichtig diese neue Götzenverehrung. Als überzeugter Europäer ärgert er sich besonders über die Deutschtümelei seiner Zeitgenossen und jede Art von nationalistischer Ausrichtung:
Neben den nationalistischen „Hornviechern“ gibt es auch viele „Schafe“, die anstelle der alten Religion einen Führer brauchen, dem sie hinterherlaufen können:
Die Massen, die solchermaßen einem Führer aus ihrer Mitte hinterherlaufen, bezeichnet Nietzsche als „Nullen“:
Auch den Antisemitismus sieht Nietzsche als kleingeistigen Versuch einer Sinngebung und als Pseudoüberhöhung des eigenen Daseins:
Kein Zweifel. Nietzsche war vieles – aber kein Nazi. Das einzige, was Hitler tatsächlich von Nietzsche eins zu eins übernehmen konnte, war sein Original-Spazierstock, den ihm posthum seine Schwester Förster-Nietzsche als Geschenk überreichte. Gelesen hat er Nietzsche nie.
So wie Nietzsche den Nationalismus und Antisemitismus verurteilt, sieht er auch den Sozialismus als Gefahr an. Denn auch der Sozialismus gibt den Entwurzelten nach dem Tod Gottes wieder ein neues Heilsversprechen. Doch statt der versprochenen Erlösung im Arbeiterparadies steht am Ende die Unterdrückung jeder ...

Inhaltsverzeichnis

  1. Danksagung
  2. Inhaltsverzeichnis
  3. Schopenhauer in 60 Minuten
  4. Schopenhauers große Entdeckung
  5. Nietzsche in 60 Minuten
  6. Nietzsches große Entdeckung
  7. Wittgenstein in 60 Minuten
  8. Wittgensteins große Entdeckung
  9. Kafka in 60 Minuten
  10. Kafkas große Entdeckung
  11. Arendt in 60 Minuten
  12. Arendts große Entdeckung
  13. Weitere Informationen
  14. Der Autor
  15. Impressum