Chronik des Münsterlandes
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Chronik des Münsterlandes

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Chronik des Münsterlandes

Über dieses Buch

In diesem Buch wird die Geschichte des Münsterlandes in chronologischer Folge erzählt. Der vom Autor behandelte Zeitraum reicht von den Steinkohlewäldern der Urzeit bis in die Gegenwart. In zahlreichen Detaildarstellungen treten die großen Ereignisse der Vergangenheit hervor, aber auch die Schilderungen scheinbar nebensächlicher Begebenheiten tragen zum Verständnis der jeweiligen Zeit, des Landes und seiner Bewohner bei. Die Form der Chronik, in der die geschichtliche Entwicklung Jahr für Jahr verfolgt wird, läßt den Leser sehr unmittelbar an den historischen Prozessen teilnehmen. Detlef Fischers Sprache bleibt auch bei komplexen Sachverhalten klar und verständlich. Es lohnt sich zwar, das umfangreiche Werk ganz durchzulesen, das mit über 150 Abbildungen illustrierte Werk eignet sich aber auch gut zum Blättern und Nachschlagen.

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Information

Jahr
2012
ISBN drucken
9783402053430
Das Münsterland hat seine erdgeschichtliche und landschaftliche Ausformung vor allem innerhalb zweier Erdzeitalter erhalten: der Kreidezeit und dem Pleistozän. Ablagerungen aus anderen Zeiten sind zwar vorhanden, aber nicht sichtbar.
Karbon vor 350–280 Mio. Jahren
Vor ca. 320 Mio. Jahren liegt das Münsterland in der Nähe des Äquators. In weitläufigen Sumpfwäldern lagern sich gewaltige Mengen Torf ab, die sich später in großer Tiefe in Steinkohle verwandeln. Diese Kohle wird heute im Ruhrgebiet und im Ibbenbürener Raum abgebaut. Die Kohlevorräte durchziehen aber als mächtige Flöze auch den Untergrund des gesamten Münsterlandes.
Kreidezeit vor 145–65 Mio. Jahren
In der Kreidezeit werden in einem mehrere hundert Meter tiefen Meer die weißen Kalksteine der Baumberge und des Teutoburger Waldes abgelagert. Harte und sandige Kalkablagerungen bauen die Höhenzüge von Nienberge und Altenberge auf. In damaliger Küstennähe lagern sich die Halterner Sande ab. In Mulden sammelt sich vor 80 Mio. Jahren Schlamm. Zahlreiche Fossilienfunde von Muscheln, Seeigeln, Schnecken, Hai-, Tinten- und Walfischen künden von dieser Zeit. Große Ammoniten (Riesenschnecken) aus der Kreidezeit werden in Albersloh, Wüllen, Hörstel, Dülmen und Seppenrade gefunden. In der Tongrube Gerdemann in Gronau wird das komplette Skelett einer Schlangenhalsechse gefunden, die in der Zeit der Unter-Kreide vor ca. 142 Mio. Jahren gelebt hat. Zum Ende der Kreidezeit zieht sich das Meer zurück und das Münsterland wird festländisch.
Tertiär vor ca. 20 Mio. Jahren
Es herrscht subtropisches Klima. Im ältesten Tertiär deuten Pflanzen- und Tierwelt auf auf ein warmes Klima hin. Die Säugetiere herrschen unter den Großtieren vor. Im Jungtertiär vollzieht sich eine Klimaveränderung. Die bis dahin vorherrschenden tropischen und subtropischen Pflanzen ziehen sich aus Norddeutschland zurück. Ihre Stelle nehmen die auch heute noch hier ansässigen Pflanzenarten ein. Alles dies kündet eine kältere Zeit an, die nach dem Tertiär auch über Europa hereinbricht.
Pleistozän vor 2,4 Mio. bis 10 000 Jahren (Eiszeitalter)
Das Münsterland liegt unter dicken Inlandeismassen begraben. Eiszeitliche Gletscher stoßen mehrmals vor und ziehen sich wieder zurück. Im Landschaftsbild schlagen sich Schmelzwasserströme, Kiessandrücken und verwilderte Flusssysteme nieder. Während der letzten Eiszeit bringen Gletscher aus Skandinavien Geschiebelehm als Grundmoräne ins Münsterland; nach ihrem Abtauen werden Schmelzwassersande sowie Löss verteilt. Die Anhöhe des münsterschen Domhügels etwa geht auf eiszeitliche Ablagerungen zurück. Sand und Kies einer unter Gletschern verlaufenden Flussrinne bleiben hier beim Abtauen vor etwa 15 000 Jahren liegen.
700 000–100 000 v. Chr. (frühe Altsteinzeit)
Von einer Vorform des heutigen Menschen, des „homo erectus“, werden einfache Faustkeile, Schaber und Kratzer aus Quarzit hergestellt. In den Ramsdorfer Bergen werden Steinfunde gemacht, die mehr als 500 000 Jahre alt sind.
120 000 v. Chr.
In der Saale-Eiszeit dringt ein Inlandgletscher von Skandinavien kommend bis zum Niederrhein vor. Der Gletscher trägt wesentlich zur Formgebung und Bodenbeschaffenheit der münsterländischen Landschaft bei. Auf die Saale-Eiszeit folgt eine etwa 30 000 Jahre währende Warmzeit. Anschließend folgt mit der Weichsel-Kaltzeit, in der das Eis bis zur Elbe vordringt, wieder eine lang andauernde Kälteperiode.
100 000–30 000 v. Chr. (mittlere Altsteinzeit)
Faustkeile und Abschlaggeräte weisen auf Leben des Neandertalers im münsterländischen Raum hin. Hinweise auf den Aufenthalt von Neandertalern werden im Bereich der Halterner Stauseen, bei Velen und Ramsdorf (Faustkeile), in Münster-Gittrup sowie bei Warendorf (Schädelfragment) gefunden. 1984 wird an der Ems in Saerbeck-Sinningen ein Schlagplatz eiszeitlicher Jäger entdeckt, auf dem die Jäger und Sammler aus Feuersteinen Arbeitsgeräte und Waffenteile herstellten. In Emsdetten-Veltrup wird im gleichen Jahr das Bruchstück einer gezähnten Knochenspitze entdeckt, die steinzeitlichen Jägern als Speerspitze gedient hat.
Image
Schädelfragment eines Neandertalers
30 000–10 000 v. Chr. (junge Altsteinzeit)
Die Menschen der ausgehenden Weichsel-Kaltzeit (jüngere Altsteinzeit) leben in großen, ovalen zeltartigen Schilfhütten. Hinweise auf Lagerplätze aus dieser Zeit werden 1984 in Borken-Weseke und Westerkappeln entdeckt. Auch an anderen Orten werden vereinzelt Lagerplätze endpaläolithischer Jäger und Sammler angelegt. Hinweise darauf werden u. a. in den Borkenbergen, bei Nienborg und bei Bergbossendorf gefunden. In der Tongrube der Ziegelei Seiler in Ahlen wird ein vollständig erhaltenes Skelett eines Mammuts geborgen. Das Skelett stammt aus der Zeit der Weichsel-Kaltzeit von vor ca. 18 000 Jahren. Auch bei Lippramsdorf werden 1864 und 1907 zwei Mammutschädel gefunden.
10 000–5500 v. Chr. (Mittelsteinzeit)
Großtiere, wie das Mammut, sterben nach dem Abklingen der letzten Eiszeit (ca. 8000 v. Chr.) aus. Das Klima erwärmt sich. Damit ändert sich auch die Lebensgrundlage des Menschen. Kleineres, schnell flüchtendes Wild erfordert neue Jagdmethoden und Waffen. Im Lippetal entstehen zahlreiche Wohn- und Werkplätze mittelsteinzeitlicher Wildbeuter. Der Mensch betreibt vorwiegend Jagd, aber auch der Fischfang gewinnt an Bedeutung. Als Waffe setzen sich Pfeil und Bogen durch.
Im Füchtorfer Moor wird 1848 das Skelett eines Auerochsen (Ur) gefunden, das auf ein Alter von ca. 10 000 Jahren geschätzt wird.
4000–1800 v. Chr. (Jungsteinzeit)
In der Jungsteinzeit gehen die Menschen mehr und mehr zu einer sesshaften Lebensweise über, geben aber Jagen und Sammeln noch nicht völlig auf. Während die Jäger und Sammler der früheren Zeitabschnitte das Land durchstreiften und sich nur kurzzeitig niederließen, kommt es jetzt zur ersten Besiedlung des Münsterlandes. Trichterbecherzeitliche Gräber und Siedlungsreste sesshafter Bauern und Viehzüchter werden im Raum Nienborg/Heek, in Borken und bei Kinderhaus (Münster) entdeckt. Im Gebiet des Münsterlandes finden sich beeindruckende Großsteingräber in Heiden, Lengerich-Wechte, Lotte-Wersen, Westerkappeln-Soeste und in Rheine-Schotthock. Die Großstein- oder Megalithgräber sind die ältesten Steinbauten Westfalens.
ca. 2500 v. Chr.
BECKUM
In der Bauerschaft Dalmer, südlich von Beckum, werden drei Steinkistengräber, die sog. „Hünengräber“, angelegt. Ein jedes der Steinkistengräber (27 m lang, 1,5 m breit, 1,5 m hoch), das mehreren Familien und Sippen als Grabstätte diente, kann bis zu 200 Skelette aufnehmen. Die jungsteinzeitliche Grabanlage ist das älteste Zeugnis menschlicher Besiedlung des Raumes Beckum.
ca. 2000 v. Chr.
Der Übergang von der Jungsteinzeit zur Bronzezeit vollzieht sich nicht durchgängig. Der neue Werkstoff der Menschen setzt sich allmählich durch. Wie bei der Jungsteinzeit weiß man auch in der darauf folgenden Bronzezeit mehr über die Gräber der Bewohner des Münsterlandes als über ihre Siedlungen. Bei Greven-Wentrup können Siedlungsfunde aus dieser Zeit geborgen werden. An der Ems entstehen die ersten festen Siedlungen. In der frühen Bronzezeit werden die Toten in Baumsärgen bestattet.
In der mittleren Bronzezeit nimmt die Bevölkerung des münsterländischen Raumes stark zu. Jetzt vollzieht sich auch der Übergang von Körperbestattungen zu Brandbestattungen. Bis zum Beginn der Eisenzeit wird Bronze vor allem als Schmuck verarbeitet.
ca. 1200 v. Chr.
Bis in die vorrömische Eisenzeit werden die Toten in Urnen unter Grabhügeln beigesetzt. Die Germanen breiten sich im Münsterland aus, vermischen sich mit den bereits dort siedelnden Kelten oder verdrängen sie allmählich.
LIESBORN
In der Bauerschaft Suderlage werden am 27. Mai 1926 bei Erdarbeiten sechs große und zwei kleine Urnen gefunden.
EMSDETTEN
Auf dem Friedhof am Grevener Damm wird auf einer Grabungsfläche von 5000 Quadratmetern ein Urnengräberfeld gefunden. Mit 129 aufgedeckten Gräbern ist es eines der größten vorgeschichtlichen Urnenfelder Westfalens. Die Gräber, die sowohl in Rund-, Lang- oder Schlüssellochform angelegt wurden, sind in einem längeren Zeitraum von 1800 bis 600 vor Christus entstanden.
Image
Keltisches Gehöft
900–700 v. Chr.
Die Kelten verlassen den münsterländischen Raum. Ihren Platz nimmt zunächst der germanische Stamm der Brukterer ein. Das Wort „Germane“ bedeutet wahrscheinlich „Nachbar“. Nach Tacitus teilen sich die Westgermanen in drei Hauptstämme: 1. die Nordseegermanen (Bataver, Friesen, Chauken, Sachsen); 2. die Rheingermanen (Tenkterer, Sugambrer, Usipeter, Brukterer, Marsen); 3. die Hermionen (Cherusker, Chatten). Die soziale Gliederung vollzieht sich in drei Ständen: die Freien, die Hörigen oder Halbfreien und die Knechte oder Sklaven.
700 v. Chr.
Beginn der (vorrömischen) Eisenzeit. Die Menschen besitzen Kenntnisse in der Eisenverhüttung. Die Bestattungsformen ändern sich nur leicht. Die Verbrennung der Toten wird im Wesentlichen beibehalten, aber anders als früher werden die Reste der verbrannten Toten in organischen Behältern bestattet. Neben dem neuen Rohstoff Eisen sind die Menschen auch in der Lage, Glas zu schmelzen, wie Glasperlen in Gräbern beweisen.
SAERBECK
Nahe der Ems finden Archäologen 1989 Siedlungsspuren der ausgehenden Bronze- und beginnenden Eisenzeit (800–500 v. Chr.). Über 60 Brandbestattungsorte werden freigelegt. In den Urnen werden zahlreiche Bronzegeräte, die als Grabbeigaben dienten, gefunden.
BOCHOLT
Im Uferbereich der Bocholter Aa werden umfangreiche eisenzeitliche Siedlungsreste entdeckt.
100 v. Chr.
Die Westgermanen erreichen den Rhein. Für mehrere Jahrhunderte bildet der Rhein die Grenze zwischen römischer und germanischer Kultur.
12 v. Chr.
Seit 12 v. Chr. stoßen die Römer entlang der Lippe nach Osten vor. Drusus überschreitet zum ersten Mal den Rhein, um die Sugambrer und Brukterer für einen Überfall auf römisches Territorium zu bestrafen. Damit beginnt der Versuch Roms, das rechtsrheinische Germanien dem Reich einzuverleiben. Im gleichen Jahr begibt sich eine römische Kriegsflotte zur Nordsee und fährt von dort aus in die Mündung der Ems. Emsaufwärts fahrend kommt es zu schweren Auseinandersetzungen mit den Brukterern. Der römische Historiker Strabo schreibt: „Drusus zwang auf der Ems die Brukterer im Schiffskampf nieder.“ Zu einer dauerhaften römischen Besetzung des ungastlichen Brukterer-Landes kommt es jedoch nicht.
Erste Handelsbeziehungen der Germanen mit den Römern, deren Importwaren sich vereinzelt auch im Münsterland finden. Dennoch gibt es, trotz der Nähe zu den Römern an Lippe und Niederrhein, kaum Zeugnisse römischer Kultur im Münsterland. Die Siedlungsstruktur des Münsterlandes scheint sich mit dem Beginn der Kaiserzeit deutlich zu verändern. Die Belegung der großen Urnenfriedhöfe bricht ab und alle aus dieser Zeit bekannten Siedlungen sind an neuen Plätzen angelegt worden und nicht aus älteren Siedlungen hervorgegangen.
Ein Heerlager der Römer, das Kastell Aliso, entsteht in Haltern etwa zur Zeitenwende. Zum Lager Haltern gehören: ein Standlager auf dem Gipfel des Annaberges, ein Uferkastell und Hafenanlagen am alten Lauf der Lippe sowie ein großes Feldlager am Südhang zwischen Lippe und altem Weseler Weg. Aus dem Feldlager erwächst später das stark befestigte Hauptlager.
4 n. Chr.
Vorübergehend beugen sich die germanischen Stämme der Macht Roms. Der römische Schriftsteller Cassius schreibt: „Die Barbaren wurden für die Kultur gew...

Inhaltsverzeichnis

  1. Umschlag
  2. Titel
  3. Impressum
  4. Vorwort
  5. Text
  6. Anhang I
  7. Anhang II
  8. Anhang III
  9. Literatur
  10. Ortsverzeichnis (ohne Münster)
  11. Karte