
- 196 Seiten
- German
- ePUB (handyfreundlich)
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eBook - ePub
Jung & Alt
Über dieses Buch
Zwischen Samantha Zaugg und Ludwig Hasler liegen exakt 50 Jahre. Wie lebt und denkt die 27-jährige Journalistin und Filmerin? Der 77-jährige Philosoph, Publizist und Vortragsreisende?Seit Oktober 2020 schreiben sie sich abwechselnd in der »Schweiz am Wochenende«. Diskutieren über Erfahrungen, Erwartungen, Haltungen. Über Arbeit und Wohnen, Liebe und Tod, Rotwein trinken und Kuchen backen.Zusätzlich zu den 62 Kolumnen enthält das Buch je einen provozierend-charmanten Text von Samantha Zaugg und Ludwig Hasler. Die gesammelten Erkenntnisse der beiden liegen nun in diesem Band vor.
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Information
eBook-ISBN:
9783907351062Auflage
1Monolog 1
Samantha
Liebe Leserinnen und Leser
Für einmal will ich mich in diesem Brief direkt an Sie wenden. Guten Tag.
Und ich will Ihnen ein Geheimnis verraten. Hier sind wir ja unter uns.
Nicht selten wurde mir in meinen Kolumnen Angriffslust unterstellt. Dass ich provoziere oder streitlustig bin. Ich habe dann immer die Verwunderte gegeben. Streitlustig? Ich? Sicher nicht!
Aber jetzt kann ich’s ja mal zugeben. Ich hatte schon meinen Spaß daran, ein bisschen zu triezen. Spüren, wo die Themen sind, über die sich die Leute aufregen. Und dann da ein bisschen reinzupiken.
Manchmal habe ich schon beim Schreiben gekichert. Habe mir vorgestellt, wie die Hanspeters und Markusse beim Zeitunglesen verächtlich schnauben. Mir ausgemalt, wie sie sich hinsetzen und eine erzürnte Mail schreiben.
Nicht selten lag ich damit richtig. Wenn ich mit empörten Zuschriften gerechnet habe, sind sie oft auch eingetrudelt. Ich habe schon begonnen, mir etwas darauf einzubilden, dass ich das Publikum so gut einschätzen kann. Bis ich eines schönen Tages eines Besseren belehrt wurde.
Einmal habe ich ein Thema wirklich kolossal unterschätzt. Die Brisanz völlig falsch bewertet. Es gibt dieses eine Thema, bei dem die Schweizer wirklich keinen Spaß verstehen.
Dieses eine Thema hat mit Abstand am meisten Reaktionen ausgelöst.
Und das will was heißen. Denn der Ludwig und ich haben uns in unseren Briefen nicht vor kontroversen Themen gescheut. Wir haben etablierte Konzepte hinterfragt, etwa die Ehe, Lohnarbeit oder Volksschule. Ich für meinen Teil habe viel über Feminismus geschrieben, zum Beispiel über die Frauenquote. Ich habe gefragt, wieso es im Bundesrat noch Männer hat. Habe gesagt, ich kann die alten Männer nicht auseinanderhalten, weil sie alle gleich aussehen. Ich habe es auch gewagt, mich über den Liebling der Nation zu mokieren. Sie wissen schon, Ueli National. Aber nichts davon hatte die Sprengkraft dieses einen Themas.
Haben Sie schon eine Idee, worum es geht? Na gut, ich will Sie nicht länger warten lassen. Dieses eine Thema, von dem ich spreche, da werden die Schweizer ganz wild. Es bringt sie wirklich auf die Palme. Bisweilen vergessen sie sich sogar. Bei diesem Thema bäumt sich jeder aufrechte Schweizer auf und zieht in die Diskussion! Krempelt die Hemdsärmel hoch, stürmt ins Büro, setzt sich vor den Computer und hackt mit beiden Zeigefingern auf die Tastatur ein, um aber sofort eine wütende Mail zu entsenden. So nicht, junge Dame! Ganz sicher nicht!
Das ist Bürgerpflicht, das ist geistige Landesverteidigung, meine Herrschaften!
Es geht um nichts Geringeres als: Fondue Chinoise!
Na, sind Sie auch ein bisschen enttäuscht? Ich muss zugeben, ich war es. Unterdessen habe ich mich wieder gefangen. Aber am Anfang war ich beinahe persönlich beleidigt. Da scheut man keine Mühen, immer wieder neue Themen zu finden, ist bemüht, einen kontroversen Austausch aufrechtzuerhalten. Und was schaut dabei raus? Ein paar müde Mails, ein paar schlappe Briefe.
Und dann einmal etwas Falsches über Fondue Chinoise geschrieben und zack! Eine Welle der Empörung bricht über mich herein. Ein Leser hat sich sogar an den Verlag gewandt und eine Stellungnahme verlangt.
Ich will Ihnen mal eine Auswahl von Attributen präsentieren, die mir dieser Text eingebracht hat: Geschmacklos, unsinnlich, lustlos, überheblich, langweilig, dumm, dümmer, versifft, bemühend, nicht lustig, ich hätte einen Mangel an Lebenserfahrung und außerdem auch keine Freude im Leben. Weiter riet man mir, einen Kochkurs zu besuchen, und einen Schreibkurs gleich auch noch.
Ein Leser hat mir einen Brief geschrieben, in dem er sagt, ich hätte ihm beinahe den Heiligabend verdorben. Und das tat mir dann leid, auch wenn dieses Gericht noch so einfältig ist. Ich fand mich also wieder, wie ich mich entschuldige, dass ich ihm und seiner Familie beinahe das Weihnachtsfest ruiniert habe. Hätte ich mir auch nie träumen lassen.
Auf Facebook schrieb ein Roland, ich sei die schlimmste Journalistin aller Zeiten. Ein anderer attestierte mir Genderwahn. Außerdem entstand unter dem Post auch ein reger Austausch über Sösseli. Eine Yvonne hat geschrieben, ihre Family freue sich jedes Jahr aufs Chinoise, und diese Sösseli könne man auch ganz gut ohne Mayo machen. Eine Jessica wollte wissen, was sie da nehme, so anstelle Mayo. Nichts leichter als das, sagt die Yvonne, man nehme Halbrahmquark, Halbfettquark und Sauercreme. Eine Rosemarie sagt, bei ihr gebe es Würstli und Brot. Ein Mann schreibt, andernorts wären die Leute froh um ein feines Chinoise. Und dann meldet sich noch eine Monika und gibt mir einen Tipp. Ich solle nur warten, bis ich selber Familie hätte, und jeden Tag kochen müsse und darum an den Feiertagen nicht auch noch Lust hätte, in der Küche zu stehen, für ein Menü, das dann in 15 Minuten runtergeschlungen werde. Darum sei Chinoise super, um es gemütlich zu haben. Gemütlich zusammensitzen, fein essen, schön haben.
Und da muss ich sagen, da kennt sie mich aber schlecht, die Monika! Ich habe es überhaupt nicht gern gemütlich! Ich hasse es gemütlich. Gemütlich ist der Anfang vom Ende! Gemütlich ist, wenn man im Büro als Erstes die Schuhe auf ein kleines Gestell stellt und die Finken montiert. Gemütlich ist, wenn man nicht an den Fußballmatch geht, weil’s regnet. Gemütlich ist, wenn man beim Sex die Socken anlässt, weil’s sonst kalte Füße gibt. Gemütlich ist, wenn man mehr darüber nachdenkt, was man in seinen Bauch stopft, als was man in den Kopf packt.
Und scheint’s ist das bei vielen Schweizern ein Ding. Kann doch nicht sein, dass uns nichts anderes hinter dem Ofen hervorlockt außer Fondue Chinoise oder wenn sich jemand darüber auslässt. Das ist doch der Gipfel der Bünzligkeit.
Aber es ist halt auch eine Steilvorlage. Und die habe ich sehr aufmerksam registriert. Ich strecke schon die Fühler nach einem neuen Gericht aus, über das ich herziehen kann. Es wird nicht leicht. Fondue Chinoise war wirklich das perfekte Subjekt. Noch dazu in Kombination der saisonalen Komponente. Fondue Chinoise vor Weihnachten, das zu toppen wird schwierig. Aber ich will mein Bestes geben!
Bis dahin, seien Sie gegrüßt!
Samantha
Monolog 2
Ludwig
Warum sollten Junge mit uns Alten reden wollen?
Gewöhnen kann man sich an alles. Auch an unseren Briefwechsel. Wöchentlich hin und her, mal Jung, mal Alt. Da empfiehlt es sich, mal Pause zu machen, zu überlegen: Bringt das auch etwas – für Junge, für Alte, für die Gesellschaft?
Der Anfang versprach schon einiges. Ich schrieb den ersten Brief, schloss etwas gönnerhaft, wie mir heute scheint, mit der Offerte, eine Flasche Rotwein aus dem Keller zu holen. Statt artig zu danken, fragte Samantha postwendend, warum wir Alten so ein Theater mit dem Rotwein machen müssten. Das war weit weg vom abwinkenden Tonfall des »Okay, Boomer!«, machte aber zweierlei deutlich: Glatt läuft – noch bei gutem Willen – das Gespräch von Jung zu Alt nicht; wir sitzen beide in ganz unterschiedlichen Welten mit (halb bewussten) Annahmen, Einstellungen, Vorurteilen, Perspektiven. Eben darum kann der Austausch fruchtbar werden – und sei es nur, um die eigenen Selbstverständlichkeiten zu lockern, etwa mein inniges Verhältnis zum Rotwein.
Dass wir nicht selten aneinander vorbeireden, ist folglich nicht zu vermeiden. Ist auch kein Problem, lohnt es sich doch bereits, wenn die jeweils eigene Sicht an Profil und Klarheit gewinnt. Problematischer scheint mir das Interesse aneinander. Dass wir Alten uns für Denkweisen der Jungen interessieren, liegt mir jedenfalls nahe. Ich will wissen, wie das Welttheater weiterläuft, die Jungen sind die gerade aktuellste Ausgabe der Menschheit, da kann man nörgeln, wie man will, sie übernehmen die Welt, hoffentlich nach ihren Ideen, und ich bin gespannt, ob und wie sie es vielleicht schlauer anstellen als wir. Doch gilt das auch umgekehrt? Warum sollen die Jungen sich für uns Alte interessieren? Um aus der Geschichte zu lernen – doch was denn genau? Dass Großkinder uns mögen, emotional an uns hängen, in mancher Hinsicht von uns profitieren – geschenkt. Die Sippe hält zusammen, das hat sie im Blut. Und die Gesellschaft? Ist es auch für sie vital, dass die Generationen sich austauschen und verständigen wollen? Dass die Jungen sich um die Alten sorgen, dass sie in Härtefällen enorme Einschränkungen in Kauf nehmen, um uns Alte nicht zu gefährden, das hat die Corona-Zeit veranschaulicht. Aber muss die junge aktive Generation sich überdies interessieren für das, was die pensionierte Generation so denkt und sich vorstellt? Ändert sich irgendetwas, wenn sie sich nicht auf einen Dialog zwischen Jung und Alt einlässt?
Mir kommt unsere Alterswelt manchmal vor wie ein Antiquariat. Es geht nicht auf den Boulevard, es verdrückt sich in Seitengassen, da geht achtlos vorbei, wer ein pragmatisches Verhältnis zum Leben unterhält. Drinnen Bücher, Bücher, Bücher. An den Wänden bis zur Decke, auf den Tischen, in den Kisten, alte gebrauchte Bücher, täglich kommen mehr dazu. Es ist ein letzter Aufenthaltsort vor dem Verschwinden – und magischer Ort, zum Verlieren, zum Finden, zum Entdecken, zum Abschweifen. Jedes Buch erzählt gern noch einmal seine Geschichten – vom Lieben und Irren, vom Gelingen und davon, wie schnell ein geordnetes Leben ins Chaos stürzen kann. Wer aber will, wer kann diesen Reichtum nutzen? Und wozu? Draußen bringt jeder Tag neue Erzählungen hervor, die Jungen sind schon damit überfordert. So dass wir Alten im Antiquariat meist unter uns bleiben, was nicht so schlimm sein müsste, neigten nicht die meisten dazu, stets ihre eigene Geschichte zu erzählen – statt anderen zuzuhören. Bis wir auf unsere eigene Erzählung schrumpfen, während das Leben draußen an uns vorbeiläuft.
Oder hängt das Bild vom Antiquariat schief? Im Herbst 2020, als wir den Briefwechsel begannen, war ich fast idealistisch gestimmt: Ja sicher, Junge und Alte müssen ins Gespräch kommen, unbedingt, dringender als je, mit lebhaftem Interesse aneinander, bitte sehr. Nicht bloß als Mittel zur Prävention und Schlichtung von Konflikten. Dies freilich auch, die Konflikte zwischen den Generationen schrumpfen ja keinesfalls. Man muss sich nur die demografische Pyramide vor Augen führen. »Demnächst sind wir 40 Jahre Rentner«, titelt ein Inserat der Credit Suisse. Ja, dann gute Nacht. Die Altersrente ist heute schon arg verschuldet. Pensionen geraten aus der Balance. Wir Alten beharren auf dem Besitzstand. Die Politik folgt uns, denn wir sind viele. Manche sehen bereits den Generationenvertrag gefährdet. Haben wir einen Vertrag? Ich kenne keinen. Darum sollten wir im Gespräch bleiben.
Nicht nur zum Zweck des Konfliktmanagements. Eine offene Gesellschaft organisiert sich kommunikativ, im Dauergespräch, das sie mit sich und über sich selbst führt. Im Idealfall reden alle mit allen über alles Mögliche – und kommen dabei bestenfalls überein, welchen Platz welche Gruppe einnehmen soll oder darf. Seit die gesellschaftliche Ordnung weder gottgegeben noch standesdiktiert ist, regeln wir sie argumentativ. Das heißt, wer gesellschaftlich anerkannt werden will, muss gute Gründe für seine Position anführen können. Das gilt auch für die Stellung der Jungen wie der Alten. Beider Bedeutung wandelt sich. Die Jungen, einst schlicht Nachwuchs, werden zum »Standortfaktor Nr. 1«, zur innovativen Kraft der Gesellschaft. Und die Alten? Was haben wir für uns anzuführen? Erfahrung? Engagement? Weisheit gar? Der Reihe nach.
1. Zählt unsere Erfahrung – oder veraltet sie absehbar?
Es liegt nahe zu sagen: Was wir Alten den Jungen voraus und gesprächsweise zu bieten haben, ist Erfahrung. Sie können wir nicht lernen, es gibt keinen Bachelor in Erfahrung. Wir müssen sie machen, und dazu brauchen wir Zeit. Also hat, wer länger lebt, auch mehr erfahren, nicht automatisch, aber doch mit einiger Wahrscheinlichkeit. Weshalb Erfahrung so etwas ist wie der biografische Standortvorteil der Alten.
So argumentiere ich seit Langem, ich plädiere gern dafür, Erfahrung wieder höher zu hängen und im Zusammenspiel von Jung und Alt fruchtbar zu machen. Die Jungen kommen mit ihrem frisch erworbenen Wissen, ihrem Elan, ihren Illusionen – und wir Alten steuern unsere Erfahrung bei. So würde die Gesellschaft unwiderstehlich, dachte ich, denn Erfahrung ist was anderes, situativ statt allgemein, sie ist realitätserprobtes Wissen, praxisgesättigte Theorie, im Leben erworben, nicht in der Schule.
Die Reaktion auf meine Offerte ist nicht nur bei Samantha verhalten. Rede ich öffentlich über die Karriere der Erfahrung, hören jüngere Leute freundlich zu, geben mir jedoch selten das Gefühl, es interessiere sie wirklich. In Diskussionen fällt der Einwand, in Unternehmen sei, was ich als Erfahrung preise, als »Innovationskiller« berüchtigt. Hat Erfahrung in schnelllebigen Zeiten ausgedient? Veraltet sie beschleunigt? Über Jahrtausende galt: Der junge Mensch lernt etwas – und danach macht er mit dem Gelernten seine eigenen Erfahrungen. Heute erneuert sich das, was zu lernen ist, permanent. Und zwar immer mehr und immer schneller. Damit veraltet auch, was wir gelernt haben, immer mehr und immer schneller. Bedeutet das: Die Erfahrung der Alten verliert an Wert, weil sie aus einer anderen Zeit stammt? Heute beginnen die Jungen dauernd von vorn, lernen was Neues, updaten das Gelernte in Weiterbildungskursen. Da kann man (mit Odo Marquard) fragen: Rutschen Erw...
Inhaltsverzeichnis
- Cover
- Titel
- Impressum
- Inhalt
- »Manchmal reden wir gründlich aneinander vorbei«
- Insgeheim erwarten wir von euch Jungen Dankbarkeit
- Ihr macht euch die falschen Sorgen
- Ist denn dieses Alter nüchtern zu ertragen?
- Wer gar nicht mehr weiß, wohin mit sich, bucht eine Weinreise
- Ja, komplett Verheiratetsein kann anspruchsvoll werden
- Vater, Mutter, Kind: Könnt ihr Alten euch nichts anderes vorstellen?
- Sind denn nicht wir Alten die Eheveredler?
- Warum backen alte Männer keine Kuchen?
- Ist nicht ganz gebacken, wer nicht selber backt?
- Die Männerquote
- Wie dankbar bin ich Eva, dass sie in den Apfel biss
- Ich kann die alten Männer nie auseinanderhalten
- Was ist nun wichtiger – die Flanke oder die Frisur?
- I’m like the other girls
- Zwischen uns eine Weltpremiere: der Pillenknick
- Wie gut war eigentlich früher die Schulzeit?
- Meine Schule damals? Schluss mit lustig, fertig Kindheit!
- Wer bestimmt schon, was normal ist?
- Warum soll es mir unangenehm sein, Glück zu haben?
- Gratulation, Sie haben im Kapitalismus gewonnen
- Schlaraffenland für alle? Dann gut Nacht, Schlaraffenland
- Gestatten, ich bin Verlegerin
- Für uns ist das Versteckspiel zu Ende
- Digitale Überforderung
- Das Glück beim Stauen des Baches
- In den Wald gehen, dass ich nicht lache!
- Nein, ich mach hier nicht auf Lebensberater
- Wer kauft mir Schnaps?
- Wie das war mit analogem Dating? Mühsam halt
- Die Schmach des Onlinedatings
- Wollt ihr nicht erlöst werden vom Ichselbersein?
- Monolog 1 Samantha
- Monolog 2 Ludwig
- Selbstdarstellung, Tanzkurs und Lehrstunde in Popkultur
- Nichts gegen Blödeln, doch am Ende hilft nur Galgenhumor
- Lach doch mal!
- Bei Lachanfall bitte die Ethikkommission anrufen
- Schwank mit Ratte
- Deine Ratte ist ja reif zur Einbürgerung
- Ich wär gern mehr wie ein Fuchs
- Seit wann ist die Evolution eine Toleranz-Party?
- Fleisch und Tod und Sprache
- Fleisch? Schmeckte nach Sex, Sünde, Wollust
- Krampf mit Penis
- Muss nun alles gesund sein? Sogar Sex?
- Einmal Schwank über sexuelle Befreiung bitte!
- Abservieren, was stört? Macht schlaff
- Die Jugend ist verweichlicht – na und?
- Schon das Vokabular kann einen flachlegen
- Warum seid ihr so hart?
- Für Erfahrung gibt es null Credit Points
- Habt ihr was an den Ohren?
- Gar nicht abwegig, wie ihr die Arbeit dreht
- Weniger Arbeit, mehr Vergnügen!
- Ich aber will das pure Gegenteil: Arbeitserotik
- Bitte nicht ausschaffen!
- Du meinst: Ob ich noch lebe – oder schon wohne?
- Schöftland? Nein danke, ist grad gut so
- Ist halt so. Statt geistiger werden wir Alten körperlicher
- Der alte Mann als Stilikone
- Und die Freiheit zu vertrotteln? Wäre die nicht attraktiver?
- Das schlimmste Gericht der Nation
- So etwas wie Sinn kann man nicht kochen
- Der ultimative Haushaltstipp
- Biografien