Biologische Intelligenz
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Biologische Intelligenz

Der kreative Faktor der Evolution Aktualisierte und überarbeitete Neuausgabe

  1. 290 Seiten
  2. German
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  4. Über iOS und Android verfügbar
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Biologische Intelligenz

Der kreative Faktor der Evolution Aktualisierte und überarbeitete Neuausgabe

Über dieses Buch

Als im Jahre 2003 die erste Fassung dieses Buches erschien, basierten eine Reihe der Schlussfolgerungen auf Thesen, die damaligen Theorien z.T. völlig widersprachen. Sind Lebewesen grundsätzlich intelligent, also auch Einzeller und Pflanzen? Können sie durch Lernvorgänge und Schlussfolgerungen erworbene Verhaltensweisen außer über Traditionslernen und nachträgliche mutative Bestätigung auch anders an ihre Nachkommen weitergeben? Hat die bisherige Evolutionstheorie die indirekte Anpassung an die Umwelt durch individuelle Problemlösungen übersehen?Kann es überhaupt ein biologisches Informationsverarbeitungsprogramm geben, welches niemals abgewandelt worden ist und sich bei Lebewesen mit Gehirn allerdings potenziert? Ist es überhaupt denkbar, dass eine prinzipielle Biologische Intelligenz die Evolutionsrichtung von Lebewesen beeinflusst hat und beeinflusst?Nunmehr, nach knapp 20 Jahren, kann festgestellt werden: Die Theorie der Biologischen Intelligenz hat sich in vielfältiger Weise bestätigt. Die Evolutionstheorie selbst steht vor einem großen Wandel, es gibt sowohl eine epigenetische Vererbung erworbener Eigenschaften als auch eine adaptive Mutation, die einen eingeschlagenen Evolutionsweg nachträglich bestätigt! Selbst Insekten können Rechenoperationen erlernen, Echsen erweisen sich als so intelligent wie Vögel, die Intelligenz von Vögeln reicht an die von Primaten heran, und Primaten können hunderte von erlernten Wörtern verwenden. Alle eint ein grundlegendes, individuelles und mit Bewusstseinselementen ausgestattetes Verarbeitungsprogramm: Biologische Intelligenz!

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Information

Jahr
2022
ISBN drucken
9783754312384
eBook-ISBN:
9783755793830

1.Kapitel: Die synthetische (darwinistische) Evolutionstheorie, oder die Lebewesen als Spielball von Selektion und genetischer Variation durch Mikroevolution

Als der britische Biologe Charles Darwin (1809-1892) 1859 seine Theorie von der „Entstehung der Arten“ veröffentlichte, war diese „Theorie“ kaum mehr als eine vage Hypothese, denn sie bestand im Grunde nur aus einem, allerdings recht plausiblen Gedankengang: Da offensichtlich in der Natur eine Konkurrenz unter den Lebewesen bestand – Raubtiere jagten Beutetiere, und die Tiere verschiedener Arten konkurrierten um Futter, ja sogar die Tiere einer Art konkurrierten um Futter, Gebiete und z.B. Weibchen -, und andererseits aus der Tierzucht das Auftreten kleiner Abweichungen, sei es ein besonderes Fell oder etwa eine höhere Milchproduktion bei Kühen, bekannt war, und diese Besonderheiten sich sogar durch intensive Zucht noch steigern ließen, folgerte er , dass die Rolle, die menschliche Züchter bei den Haustieren spielen, in der Natur der allgemeine Konkurrenzkampf einnehmen würde, von ihm Selektion genannt.
Im Laufe von Abermillionen von Jahren hätten sich dann die kleinen Abweichungen der Lebewesen „Stück für Stück“, aufeinander aufbauend, von der Selektion auf ihren Vorteil beim Lebenskampf geprüft, zu der heutigen Tier-und Pflanzenwelt entwickelt.
(Eine kleinere Rolle in seiner Theorie nahm die Vererbung erworbener Eigenschaften ein, die er von Jean-Baptiste Lamarck adaptierte.)
Als guter Biologe und Naturbeobachter konnte er z.B. bei einem Besuch der Galapagos-Inseln feststellen, dass die Schnäbel der dortigen Finken(arten) Unterschiede aufwiesen, die in direktem Zusammenhang mit dem jeweils bevorzugten Futter zu stehen schienen.
Ebenso fiel ihm auf, dass z.B. Schmetterlinge, die eine bestimmte Blüte aufsuchten, besonders lange Saugrüssel „besitzen“, wenn dies die Größe der Blüte „verlangte“. Das war mit der allmählichen Addition kleiner Mutationen, ausgewählt durch die Selektion, gut erklärbar.
Hinzu kam, dass, zum Erstaunen der damaligen Biologen, Fossilien die frühere Existenz von z.T. sehr großen Lebewesen, den Sauriern, belegten, die aus irgendeinem Grund den Kampf ums Dasein verloren hatten.
Diese Evolutionstheorie war zwar in wissenschaftlichen Kreisen zunächst sehr umstritten, aber sie traf den Nerv` der Zeit: Führende Intellektuelle waren begeistert, denn sie versetzte dem Glauben an einen Schöpfergott, der die Pflanzen, die Tiere und den Menschen geschaffen hatte, einen schweren Schlag: Nunmehr konnte die Entwicklung der Lebewesen sich auf ein plausibles „natürliches“ Auswahlverfahren (Selektion) von immer ab und an erneut auftretenden und den Entwicklungsgang verstärkenden positiven kleinen Veränderungen zurückführen lassen.9
Als im Jahre 1900 eine 1865 erschienene Arbeit des Augustinermönches Gregor Mendel (1822-1884) „wiederentdeckt“ wurde, die seine Versuche insbesondere mit der Erbfolge bei Erbsen beschrieb, und sich daraus ergab, dass kleine Veränderungen bzw. Mutationen z.B. der Farbe etc. zwar auch zunächst bei den Folgegenerationen „verschwinden“ konnten, aber dann nach bestimmten Gesetzmäßigkeiten wieder auftauchten, war einer der Hauptkritikpunkte an Darwins Theorie - müssten nicht die kleinen Veränderungen einzelner Individuen einfach deswegen irrelevant sein, weil das Erbgut der gesamten Population eine Verbreitung letztendlich verhindern würde? – scheinbar widerlegt, denn nun war klar: Kleine Veränderungen konnten im Erbgut weitergegeben werden, selbst wenn sie nicht direkt in Erscheinung traten, ja sie konnten sich auf diese Weise sogar innerhalb der jeweiligen Population, gleichsam unbemerkt, verbreiten, wodurch schließlich die Selektion sogar eine größere Möglichkeit hatte, in dem Moment, in dem sie die Überlebensfähigkeit ihrer „Träger“ z.B. durch Umweltveränderungen erneut verbesserten, die Ausbreitung dieser teils „unsichtbar“ verbreiteten Mutation schneller zu verstärken, in dem die Träger dieser Mutation etwas mehr Nachkommen haben würden, als ihre Artgenossen.
Und so habe schließlich dieses Zusammenspiel immer „höher“ entwickelte Lebewesen hervorgebracht, bis hin zum vernunftbegabten Tier, dem Menschen selbst.10
Im 20.Jahrundert wurde Darwins Evolutionstheorie mit den neuen Forschungsergebnissen insbesondere der Biochemie, der Genetik sowie der Populationsgenetik, der Paläontologie usw. „synchronisiert“, was zu Veränderungen der Theorie insgesamt führte. Zunächst aber, zu Beginn des Jahrhunderts, wurden auch ganz andere Evolutionsfaktoren und Theorien diskutiert: So etwa sprunghafte Entwicklungen (Großmutationen) , oder, wie erwähnt, die Vererbung erworbener Eigenschaften, sowie die These von der Orthogenese, ein Vervollkommnungskonzept der Lebewesen, vertreten u.a. von Henry Bergson (18591941). All diese Konzepte hatten allerdings alsbald Schwierigkeiten, die Fachwelt zu überzeugen. Da halfen weder scheinbar großmutativ entstandene Lupinen11, noch Experimente , die die Vererbung erworbener Eigenschaften nachweisen sollten, und die im Einzelfall scheinbar als Betrug entlarvt worden waren12, noch die Interpretation erstaunlicher Embryonalversuche bei Seeigeln etwas13 - am besten vereinbar mit den vielen neuen Erkenntnissen innerhalb der Biologie erschien die sich dementsprechend modifizierende darwinistische Selektionstheorie.
Deswegen nennt man diese, den neuen biologischen Forschungserbenissen angepasste und somit auch veränderte darwinistische Evolutionstheorie, „synthetische Theorie“. Die synthetische Evolutionstheorie setzt darauf, dass die Faktoren, welche die Ausbildung von Arten und Unterarten offensichtlich nachvollziehbar machten (Mikroevolution oder intraspezifische Evolution; Selektion; Artbildung etc.) auch ausreichend seien, die Entstehung neuer Baupläne für Gattungen, Familien und Ordnungen zu erklären.
Sie ist als solche ohne Zweifel wissenschaftlich beeindruckend und scheinbar fest verankert und hat sich naturgemäß – mit der stetigen Anpassung an ganz neue Forschungsergebnisse auch aus ganz anderen Bereichen, z.B. der Geologie – immer weiter und komplexer „entwickelt“, wodurch die regelmäßig wiederkehrende Kritik an ihren vermeintlichen Schwachpunkten oftmals schon deshalb zum Scheitern verurteilt war und ist, weil sie selbst stets die Antworten auf problematische Bereiche gefunden zu haben glaubt(e).
Hinzu kam, dass , wie immer in der Wissenschaft, einzelne Vertreter der synthetischen Evolutionstheorie einen ganz eigenen Ansatz vertraten und vertreten, die Theorie also nicht so homogen war und ist, wie sie Außenstehenden auf den ersten Blick in populärwissenschaftlichen Publikationen entgegentritt.
Eine solche umfassende und gut ausgebaute Theorie strahlte nun auch aus auf andere Forschungsgebiete, nicht zuletzt auf die Verhaltensforschung. Wenn Lebewesen in ihrem Verhalten ausgezeichnet an ihre Umwelt angepasst sind und wenn feststeht, dass solche Fähigkeiten von einer Generation auf die nächste vererbt werden, dann schien es vielen Verhaltensforscher naheliegend. dass es dafür nur eine rationale Erklärung geben kann: Auch das vererbte Verhalten von Lebewesen ist das Ergebnis mikroevolutionärer, durch die Selektion „herausgefilterter“ Zufallsprozesse, einfacher gesagt: Vererbte Verhaltensweisen sind das Ergebnis von kleinen Verhaltensmutationen/Verhaltensvariationen und der Selektion, denen sie im „Kampf ums Dasein“ ausgesetzt sind! Gestützt wurde diese Auffassung auch dadurch, dass sich herausstellte, dass viele vererbte Verhaltensweisen geradezu „rudimentär“ waren. Beispielsweise schließen sich aus dem Ei geschlüpfte Gänse dem erstbesten „Wesen“ an, welches sie erblicken, dies konnte, wie Konrad Lorenz nachwies, er selbst oder sogar ein Ball sein, und somit stellte er zutreffend fest , dass die kleinen Gänschen keinerlei Vorstellung darüber besaßen, wie eine Gänsemutter überhaupt aussieht. Einzig ihr Instinkt, sich dem erstbesten Objekt anzuschließen, beherrscht ihr Handeln – in der freien Natur wird das erste Wesen, welches sie erblicken, auch tatsächlich in den allermeisten Fällen die Gänsemutter sein!
Wenn also „winzig“ kleine „Verhaltensmomente“ - wie in diesem Fall die Tendenz sich nach dem Schlüpfen irgendeinem „Objekt“ anzuschließen – genügen, um Handlungen in Gang zu setzen, entsprach dies nicht unübersehbar einer „kleinen Verhaltensmutation“?
Etwas wie Intelligenz taucht in diesem theoretischen Denkmodell erst bei den Wirbeltieren auf, und der Mensch erscheint dann auf dieser Stufenleiter der Evolution als ein einsamer Sonderfall, kaum noch von Instinkten (= vererbte Verhaltensweisen) beherrscht, intelligent weil sich seiner selbst bewusst.14
Obgleich viele Zoologen, auf Grund ihrer Forschungsergebnisse, immer verblüffendere Fähigkeiten von Tieren beschrieben, vermochte es die synthetische Evolutionstheorie, sowie die von ihr beeinflussten Verhaltensforscher/innen, diese Fähigkeiten allesamt als zufällig entstanden und dann durch die Selektion herausgefiltert einzuordnen.
Und auch wenn sich Konrad Lorenz, der seine vergleichende Verhaltensforschung als Tierpsychologie ansah und sich vehement z.B. gegen die industrielle Hühnerhaltung aussprach, war es eben diese, von der synthetischen Evolutionstheorie beeinflusste Verhaltensforschung, die sie indirekt mit ermöglichte!15
Kurzum: Alle Lebewesen waren und sind letztendlich Spielbälle einer mikroevolutionären Entwicklung innerhalb ihres Genpools, wobei die Selektion dann allmählich daraus die physische als auch die verhaltensgemäß optimalste Anpassung an eine sich stetig verändernde Umwelt herbeiführt(e).
Nur eine einzige Art hat sich aus diesen evolutionärem Geschehen gelöst: Der Mensch!
Aber plötzlich, Mitte der 1970iger Jahre, geriet die synthetische Theorie ganz unerwartet unter „gegnerisches“ Feuer. Und wenn man sich fragt, wie dies geschehen konnte, dann halte man sich vor Augen, woraus denn diese Theorie trotz all ihrer Verästelungen, trotz all ihrer Populationsrechnungen in Verbindung mit erbbiologischen Gesetzen, trotz ihrer Anpassung an biochemische Erkenntnisse, an die genetische Forschung usw. , eigentlich bestand: Aus der Plausibilität der Idee, dass kleine Veränderungen durch eine starke Selektio...

Inhaltsverzeichnis

  1. Motto
  2. Inhaltsverzeichnis
  3. Vorwort
  4. 1. Kapitel: Die synthetische(darwinistische) Evolutionstheorie oder die Lebewesen als Spielball von Selektion und genetischer Variation durch Mikroevolution
  5. 2. Kapitel: Die Problematik zufälliger mutativ entstandener Verhaltensweisen
  6. 3. Kapitel: Intelligenz als grundlegendes Lebensphänomen
  7. Kapitel 4: Die Theorie der „Biologischen Intelligenz“
  8. Kapitel 5: Evolution und Biologische Intelligenz
  9. Glossar
  10. Literaturverzeichnis
  11. Impressum