Kampf der Identitäten
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Kampf der Identitäten

Für eine Rückbesinnung auf linke Ideale

  1. 256 Seiten
  2. German
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Kampf der Identitäten

Für eine Rückbesinnung auf linke Ideale

Über dieses Buch

Wenige Themen polarisieren die Öffentlichkeit derzeit so sehr wie die sogenannte Identitätspolitik und die damit verbundene »Cancel Culture«. Ist sie eine legitime Strategie, um bislang diskriminierten, übergangenen Gruppen und ihren Anliegen Geltung zu verschaffen? Oder verschärft sie am Ende die Spaltung der Gesellschaft?


Jan Feddersen und Philipp Gessler bestreiten in ihrem Buch nicht die Existenz von Rassismus und Traditionen der Benachteiligung, von einer Sprache, die Menschen diskriminiert und übergeht. Doch sie meinen: Wer Gruppenidentitäten überhöht, fördert Entsolidarisierung. Wenn sich nur noch diejenigen zu einem Thema äußern dürfen, die davon unmittelbar betroffen sind, lassen sich wichtige Debatten in der Demokratie kaum noch führen. Vor allem dann nicht, wenn mit Hinweis auf Ungerechtigkeiten ein offener Diskurs beschränkt wird. Deshalb plädieren die beiden für eine Rückbesinnung auf den Universalismus, der einmal ein linkes Projekt war. Dafür, dass wir uns als Individuen in unserem jeweiligen Verschiedensein respektieren. Und sie machen Vorschläge für eine fruchtbarere Debattenkultur.


Für das Buch sprachen die Autoren u.a. mit Cindy Adjei, René Aguigah, Till Randolf Amelung, Seyran Ate?, PaulaIrene Villa Braslavsky, Gianni Jovanovic, John Kantara, Daniel Kehlmann, Ijoma Mangold, Ahmad Mansour, Susan Neiman, Ronya Othmann, Susanne Schröter, Alice Schwarzer, Harald Welzer, Ulrike Winkelmann.

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Glossar identitätspolitischer Begriffe

A

Ableism – bezeichnet die Beurteilung von Menschen anhand ihrer Fähigkeiten und wird als behindertenfeindlich angesehen. Aufgrund des Fehlens bestimmter Fähigkeiten würden Menschen mit Behinderung abgewertet. Hieraus könnten Diskriminierung oder gesellschaftliche Vorurteile, gleich welcher Art, entstehen.
able bodiedness – Gesund-/Stark-/Fähig-/Unbehindert-Sein. Einige Behinderten-Aktivist*innen lehnen den Begriff ab, da er impliziere, dass alle Menschen mit Behinderungen nur ungesunde/unfähige Körper hätten.
Abwehrverhalten – dieses zeigten der Identitätspolitik zufolge vor allem »privilegierte« Gruppen wie »Alte weiße Männer«, wenn sie zum Beispiel ihre Privilegien – welche das auch immer sein könnten, aber auf jeden Fall das, eine helle Hautfarbe zu haben, Alte und Männer zu sein – nicht einsähen.
Abweichung – nach dem Verständnis der Identitätspolitik ein Begriff, der von »privilegierten« Gruppen genutzt wird, um alles zu bezeichnen (und abzuwerten), was nicht der üblichen weißen Heteronormativität entspricht.
Afropessimismus – ein Konzept, das genutzt wird von Menschen, die Afrika als einen schon immer beängstigenden, rückständigen und von Armut geplagten Kontinent beschreiben, der auch weiterhin so bleiben wird. Die identitätspolitische Bewegung kritisiert dieses Konzept oder diese Idee von Afrika als verzerrend.
Ageism – Altersdiskriminierung. (In Ausnahmefällen auch die positive Diskriminierung etwa von jungen Menschen bei bestimmten Jobs.) Bei »Alten weißen Männern« wird jedoch kein Ageism erkannt, auch nicht, wenn sie vor dem Ruhestandsalter aus ihren Jobs entfernt werden.
Alman – (meist leicht abschätzig gemeinter) Begriff für (weiße) Bio-Deutsche, auch »Kartoffeln« genannt. Achtung: Manche der so Bezeichneten bekennen inzwischen offen, gern diese vor langer Zeit aus Südamerika importierte Frucht zu speisen.
Ally/Allies – zu deutsch: Alliierte, eine meist woke, nicht-diskriminierte Person, die sich gleichwohl als Verbündete von diskriminierten Gruppen sieht (und als solche unter vielen Bedingungen akzeptiert wird).
Alter weißer Mann (AWM) – (meist objektiviert diskreditierend gemeinte) Bezeichnung der Gruppe der älteren weißen Männer, von denen die Identitätspolitik behauptet, sie habe über Jahrhunderte und bis heute verschiedenste (bewusste oder unbewusste) Privilegien und am meisten Macht in fast allen Bereichen der Gesellschaft und Politik im Norden und Westen der Welt – sie verdienen am besten sofort ins gesellschaftliche Nirwana geschickt zu werden. »Weiß« sind in diesem Zusammenhang alle, die eine vor einem halben Jahrhundert in Mitteleuropa durchschnittliche Hautfarbe haben, »alt« sind alle nach vollendetem 40. Lebensjahr, »männlich« nur jene, die als solche auch als biologische Männer geboren wurden.
Angst/Ängste – oft geäußertes (und zu bekämpfendes) Gefühl von marginalisierten Menschen vor allem in der Öffentlichkeit – sie dürfen nicht hinterfragt werden, durch niemanden, vor allem nicht durch »Alte weiße Männer«.
Annulliert – worden sein, als Vertreter*in einer Minderheit in der Öffentlichkeit (oder der Geschichte) nicht sichtbar zu sein beziehungsweise unsichtbar gemacht worden zu sein, vor allem in den Medien und der Politik.
Ansprechen – wird oft beim ersten Kontakt geklärt: »Wie willst du angesprochen werden?« (zum Beispiel mit welchem Pronomen). Oder: »Ich bin falsch angesprochen worden«, was für identitätspolitisch bewegte Menschen eine Beleidigung darstellt, da die angesprochene Person so in ihrer Identität nicht geachtet worden sei – siehe auch »Misgendern«.
Antimuslimischer Rassismus – (stark umstrittener, aber besonders in steuersubventionierten Projekten populärer) Kampfbegriff beziehungsweise Wortkombination, die die Diskriminierung von Menschen bezeichnet, die aufgrund ihrer tatsächlichen oder auch bloß zugeschriebenen Religionszugehörigkeit als Muslim*innen wahrgenommen werden. Außen vor bleibt, dass nicht alle, die als muslimisch gesehen werden, dem islamischen Glauben anhängen – von nicht-religiösen Menschen abgesehen, sind dies auch Jesiden.
Antirassismus – zentrales Ziel der identitätspolitischen Bewegung (auch abgekürzt: Antira-Bewegung). Nichts habe die Entwicklung, so die Annahme, der Welt so stark strukturiert, wie die »weiße« Zuschreibung von Rassistischem.
Antiziganismus – (uralter, auch unbewusster) Vorurteilskomplex gegenüber Sinti oder Roma, in jüngerer Zeit auch häufig: Sint*izze & Rom*nja.
Aufklärungsarbeit – ist nach Ansicht von vielen woken Personen bei Menschen nötig, die noch nicht woke sind, deshalb stellen sie, etwa nach einem Examen an einer Pädagogischen oder universitären Hochschule, ihre Arbeitskraft in den Dienst des Coachings von noch nicht woken Menschen, etwa in Unternehmen.
Authentisch/Authentizität – Ziel vieler Menschen, gerade auch von Minderheiten, denen ein authentisches, echtes, unbehelligtes Leben bisher erschwert oder verunmöglicht wurde.

B

Backlash – bezeichnet nicht nur, aber auch die unter identitätspolitisch geprägten Aktivist*innen und Wissenschaftler*innen beschworene Gefahr, dass die gesellschaftlichen Fortschritte der vergangenen Jahrzehnte durch einen rechten oder immer weiter nach rechts rückenden Mainstream wieder rückgängig gemacht werden oder werden könnten. Ein Backlash wird als Argument behauptet, um etwa Kritik an gewissen Methoden marginalisierter Gruppen abzuwehren: Das darf man nicht sagen, das nützt sonst nur den Rechten.
Be_hinderung – Ausdruck und besondere Schreibweise, die deutlich machen soll, dass Menschen, die in der Regel als »behindert« gelten, nicht defizitär oder krank sind und auch nicht von der Gesellschaft so abgestempelt werden sollten.
Belästigung – »Anti-Harassment-Policies« versuchen, Belästigungen schon vor Entstehen zu vermeiden. Dabei ist die Sicht der Betroffenen entscheidend, was sie als Belästigung definieren – und Betroffene sind beinah prinzipiell Frauen; Männer scheiden als Belästigungsopfer schon aufgrund ihrer Privilegien weitgehend aus.
Benannte/Unbenannte – zentrale Gedankenfigur der Identitätspolitik. Diskriminierte Minderheitengruppen werden als negativ benannt begriffen, während dominante Gruppen der Mehrheitsgesellschaft wie zum Beispiel »Alte weiße Männer« das (gegebenenfalls unbewusste) Privileg haben, unbenannt zu sein.
Bezeichnen – Minderheiten werden häufig durch Äußerlichkeiten gekennzeichnet oder bezeichnet, die sie im Sinne der weißen heteronormativen Mehrheit zu den Anderen machen, siehe auch Othering.
Bio-Deutsche – manchmal genutzter Ausdruck, um (weiße) Deutsche ohne Migrationshintergrund oder -familiengeschichte zu bezeichnen.
BPOC/BIPoC – vor allem in den USA genutzter Begriff, der die Erweiterung des Begriffs PoC um Indigene (Black, Indigenous and People of Color) betont. Umstritten ist, dass manche glauben, auch ein weißer Mensch könne ein BIPoC sein – qua Identifikation.
Bi-racial – vor allem in den USA genutzter Begriff, der Menschen bezeichnen soll, die von Vorfahren verschiedener »races« abstammen.
Blackfacing – das meist rassistisch gemeinte Schwärzen der Gesichter von vor allem weißen Menschen. Beruht auf den Maskerade-Theateraufführungen namens »Blackface«, die sich in den sogenannten Minstrelshows im 19. Jahrhunderts überwiegend in den USA unter Weißen einer großen Beliebtheit erfreuten. Dabei wurden schwarze Menschen zur Belustigung des Publikums von meist weißen Menschen karikiert. In Theater und Film wird die Darstellung von schwarzen Figuren durch weiße Menschen in der Regel mit Verweis aufs Blackfacing mittlerweile abgelehnt. Umstritten ist, ob das früher übliche Schwärzen eines Kindergesichts der Heiligen Drei Könige bei den Sternsingern auch als Blackfacing gesehen werden muss. Ambivalent für diese Vokabel bleibt, dass etwa im Südafrika des späten 19. Jahrhunderts schwarze Hipster in den Vorstädten von Kapstadt oder Johannesburg sich die Gesichter beim Kneipenbummel weißelten: Durften sie, so geht der Diskurs, sich der Aura Weißer bedienen, haben sie sich mit diesen Performances als weiß-devot gezeigt?
Black Lives Matter (BLM) – Bürgerrechtsbewegung gegen die Diskriminierung von Schwarzen in den USA, die vor allem nach dem gewaltsamen Tod des Afroamerikaners Georg Floyd am 25. Mai 2020 in Minneapolis bei einer tödlichen Festnahme durch einen weißen Polizisten weltweite Nachahmung gefunden hat.
Body Shaming – bezeichnet die Erfahrung von Menschen, die aufgrund ihres Körpers (oder äußeren Erscheinungsbildes), der nicht den Schönheitsidealen vor allem von Mode-Illustrierten entspricht, diskriminiert, gemobbt, beleidigt oder gedemütigt werden.

C

Cancel Culture – umstrittener Begriff, der vor allem negativ genutzt wird und ein Verhalten bezeichnet, das beabsichtigt, solche Menschen zu kennzeichnen und ihnen Öffentlichkeit zu verwehren, denen diskriminierende Aussagen über andere Menschen oder Menschengruppen vorgeworfen werden.
Cis – Abkürzung für cisgender und leichter als Gegensatz zum Wort »trans*« verständlich. Cisgender bezeichnet Personen, deren Geschlechtsidentität mit ihrem körperlichen Geschlecht (bei der Geburt) übereinstimmt. Recht beliebtes Wortspiel in linkswoken Kreisen: »fuck the cistem!«
Colorblind – ins Deutsche übersetzt: farbenblind. Umstrittene Behauptung von Menschen, die sagen, sie sähen keine Hautfarben, nur der einzelne Mensch zähle für sie – und alle seien gleich. Farbenblindheit übersehe aber den »strukturellen Rassismus«, den es gleichzeitig gebe, meint die moderne identitätspolitische Strömung. Beim »colorblind casting«, einem gleichwohl positiv besetzten Begriff, werden in den Darstellenden Künsten Rollen unabhängig von ihrer ursprünglich wohl von der*dem Autor*in vorausgesetzten Hautfarbe und entgegen historischer Wahrscheinlichkeit besetzt, also Schwarze können immer Weiße spielen – umgekehrt bleibt selbstverständlich umstritten, dass Weiße Schwarze spielen.
Colored – Englisch für »farbig«. Veralteter Begriff für nicht-weiße Menschen, der einer rassistischen Tradition entspringt und deshalb – anders als der Begriff Schwarze*r – in der Regel von schwarzen Menschen nicht mehr als passend empfunden wird.
Colorism – beschreibt die Vorstellung, dass in der weißen Mehrheitsgesellschaft zwar alle nicht-weißen Menschen diskriminiert werden, aber von dieser Gruppe zugleich die bevorzugt würden, die hellere Haut haben. »Colorism« sei eine besonders perfide Form von Rassismus, da er die schwarze Gemeinschaft spalte, anhand der Hautfarbe.
Critical Race Theory – geht davon aus, dass es vor allem in den Staaten des Westens ein politisches, soziales und kulturelles System (Stichwort: White Supremacy) gibt, in dem »Weiße« de facto die wichtigsten politischen und wirtschaftlichen Ressourcen und Machtzugänge kontrollieren. Zugleich würden in diesen Gesellschaften Nicht-Weiße in ihrem Alltag unentrinnbaren Rassismus erleben.
Critical Whiteness Studies – (deutsch: Kritische Weißseinsforschung) ist eine Perspektive in der Analyse von Rassismus. Sie bezieht sich auf verschiedene gesellschaftliche Ebenen und die Rolle von Weißsein als unausgesprochene Norm. Die Forschungsrichtung hat ihre Ursprünge im politischen Aktivismus und in den Kämpfen von afrikanischstämmigen Sklav*innen und ihren Nachkommen gegen Rassismus und um Freiheit und Gleichberechtigung.
Cultural Appropriation – deutsch: Kulturelle Aneignung. Übernahme einer kulturellen Mode oder Errungenschaft einer anderen, in der Regel: Minderheitenkultur durch vor allem Weiße, Beispiel: Dreadlocks. Dies wird als übergriffig, rekolonisierend und traumatisierend für die kulturell Enteigneten verstanden.

D

Dekonstruktion/dekonstruieren – ursprünglich vor allem eine Methode und Strömung in der Philosophie und Werkinterpretation. Seit längerem aber sowohl in Kunst und Kultur als auch in Kulturtheorien und nicht zuletzt in der identitätspolitischen Strömung mächtig, wenn vermeintliche Wesenheiten und Identitäten aus einer machtkritischen Perspektive dekonstruiert werden, etwa in den Schriften Jacques Derridas und Michel Foucaults oder im Verständnis der Heteronormativität in der Gender-Theorie von Judith Butler.
Deplatforming – ist der Versuch, Menschen oder Organisationen vor allem in den Sozialen Medien Zugänge zu versperren oder sie gar nicht erst zur Debatte einzuladen, weil ihnen vorgeworfen wird, menschenverachtende oder diskriminierende Aussagen zu tätigen. Ist der »Cancel Culture« nahe.
Derailing – deutsch: ablenken: Methode im Netz, um Diskurse absichtlich zum Entgleisen zu bringen.
Deutungshoheit/Deutungsmacht – ein Vorwurf gegen vor allem privilegierte Menschengruppen, dass sie mit ihrer Deutungshoheit die Diskurse auch von Minderheiten bestimmten anstatt auf deren Erfahrungen und Erfahrungswissen zu hören. Ähnlich: Diskursmacht (von Weißen).
Diskursschranken – die Vorstellung, dass es nötig ist, bestimmte diskriminierende oder menschenfeindliche Äußerungen im Diskurs nicht zu erlauben und diesen einen Riegel vorzuzuschieben, etwa bei Rassismus und Antisemitismus, da durch solche Äußerungen Diskursschranken verschoben werden und bisher zu Recht Tabuisiertes sagbar oder hoffähig wird. Schlagwort: Rassismus (oder: Antisem...

Inhaltsverzeichnis

  1. Umschlag
  2. Halbtitel
  3. Titelseite
  4. Impressum
  5. Inhalt
  6. Vorwort
  7. Selbstpositionierungen: Check Your Privilege!
  8. Was eigentlich ist Identitätspolitik?
  9. Orte der Identitätspolitik I: USA
  10. Orte der Identitätspolitik II: Deutschland
  11. Innere Widersprüche
  12. Äußere Wirkungen
  13. Stilfragen
  14. Blinde Flecken
  15. Schluss: Thesen
  16. Glossar identitätspolitischer Begriffe
  17. Die Autoren