
- 320 Seiten
- German
- ePUB (handyfreundlich)
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eBook - ePub
Über dieses Buch
In einem alten, vor dem Abriss stehenden Bauernhaus in Sachsen-Anhalt wird ein ungewöhnlicher Fund gemacht: In Schuhkartons verpackt liegen anderthalbtausend Briefe und Postkarten, geschrieben zwischen 1914 und 1945. Soldaten- und Heimatpost einer Familie. Absender und Empfänger waren Väter und Söhne an der Front, waren Mütter und Ehefrauen. Die Briefe verraten, wie der Krieg ins Leben der einfachen Menschen eingriff, wie er ihr Denken und Fühlen formte. Es sind berührende Dokumente und erhellende Zeitzeugnisse.
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Information
Thema
Histoire| Mit dem Überfall Hitlerdeutschlands auf Polen am 1. September 1939 beginnt 25 Jahre nach den ersten Schüssen des Ersten Weltkrieges nunmehr der Zweite. Otto Gasse wird im 40.Lebensjahr – wie bis Herbst 1944 bei dieser Altersgruppe üblich – zum Ersatzheer eingezogen und damit weitgehend von der Sorge befreit, an die Front zur kämpfenden Truppe versetzt zu werden. Nach der Okkupation Polens, Dänemarks, Norwegens, der Benelux-Staaten und Frankreichs sowie nach der Eröffnung des Luft-und Seekrieges gegen Großbritannien konzentriert sich die Naziführung nunmehr auf die Vorbereitung des Krieges gegen die Sowjetunion. Der Befehl dazu ist bereits am 31.Juli 1940 erteilt worden. Am 18.Dezember 1940 ergeht die OKW-Weisung Nr. 21 »Fall Barbarossa«. |
Soldat Otto Gasse an die Ehefrau
Münster, 12.1.1941
Liebe Oma, Frau und Tochter!
Heute, Sonntag, den 12.1., haben wir unsere Sachen eingepackt, da wir eingekleidet sind. Wann die Pakete abgeschickt werden, wissen wir noch nicht. Zwischen die Taschentücher habe ich ein paar Zeilen gelegt. Die mitgenommene Wurst und Butter ist noch nicht alle. Heute habe ich das erste Kommissbrot gegessen. Unserem Korporalschaftsführer habe ich ein Stück Butter und eine Wurst abgegeben. Der hat sich sehr bedankt. Heute Nachmittag musste ich auf sein Zimmer kommen, er hatte folgenden Wunsch: Seine Frau würde sich freuen, wenn sie mal ein Paket vom Lande bekommt, und zwar mit ein paar Würsten und einem Stück Butter. Ihr sollt das Paket an seine Frau schicken und mir schreiben, was es kostet. Der Korporalschaftsführer will nämlich seiner Frau ein Geschenk machen. Die Adresse lautet:
Frau Hertha Gerlach
Regis-Breitingen i/Sa.
Bez. Leipzig
Haselbacher Str. 3
Nun seht zu, was sich machen lässt. Ich brauche nichts, höchstens ein paar Eier. Und der Batteriechef hätte gern eine Gans. Mir geht es sehr gut. Wir haben nachmittag gesungen beim Putzen. Schreibt bitte, wie es zu Hause geht.
Auf gesundes Wiedersehn.
Es grüßt Otto
Margot soll einmal eine Karte schreiben, damit ich sehe, dass sie gesund ist.
| Am 9.Januar erklärt Hitler laut Kriegstagebuch des Oberkommandos der Wehrmacht (OKW) vor den Befehlshabern: Der russische Riesenraum berge unermessliche Reichtümer. Deutschland müsse ihn wirtschaftlich und politisch beherrschen, jedoch nicht angliedern. Damit verfüge es über alle Möglichkeiten, in Zukunft auch den Kampf gegen die Kontinente zu führen und könne dann von niemandem mehr geschlagen werden. |
| Am 31. Januar ergeht die Aufmarschanweisung des Oberkommandos des Heeres (OKH) zum Überfall auf die Sowjetunion. |
Soldat Otto Gasse an die Ehefrau
Münster, 12.1.1941
Meine Lieben!
Oma, Minna und Margotchen!
Sende meine Sachen. Hoffentlich kommt das Paket gut zu Hause an. Wenn ich nach Hause komme – natürlich wenn der Krieg zu Ende ist – kann ich Euch viel erzählen. Aber Vorsicht, wenn Ihr schreibt.
Ich habe eine schöne Bahnfahrt gemacht, die ich ohne meine Einberufung nicht hätte machen können. Es war eine herrliche Fahrt. Auch das Soldatenleben ist schön, wenn es auch straff hergeht. Wir haben sehr strenge, aber auch sehr gute Vorgesetzte. Wir sind sechs Mann in unserer Stube. Einer aus Mahdel, zwei Leipziger, einer aus Schildau, einer aus Mönchenhöfe bei Schweinitz. Alle anderen Kameraden sind aus der Wittenberger, Schweinitzer, Torgauer und Leipziger Umgebung. Das Essen ist sehr gut. Das Wetter ist sehr schön, ein gesundes Klima.
Mit Grüßen und Küssen verbleibt Otto.
Für Margot extra Küsse
| Am 12. Februar erreicht Generalleutnant Rommel Tripolis und wird zum Befehlshaber der deutschen Truppen in Nordafrika ernannt. Er soll den erfolglosen Bündnispartner Italien unterstützen und einen britischen Vorstoß auf Tripolis verhindern. |
Soldat Otto Gasse an die Ehefrau
Münster, den 4.2.1941
Meine liebe Frau, Margot und Oma!
Du willst nicht glauben, dass es mir bei den Soldaten sehr gut gefällt? Ihr solltet mich mal sehen: Ich blühe wie eine Rose. Der Dienst ist nicht so anstrengend wie die Arbeit zu Hause. Und am schlechtesten begreife ich auch nicht. Dann haben wir eine gute Stube – alles mit Dampfheizung.
Wenn die Sonne durchs Fenster scheint, könnte man meinen, es sei Frühling. Das Klima ist hier ganz anders und viel gesünder als bei uns im Torgauer Kreis. Es war bis jetzt wie im März, seit Sonntag sprieselt es mit Schnee. Ohne Handschuhe kann man keinen Dienst machen.
Der Korridor ist auch geheizt, so dass wir früh mit entblößtem Oberkörper waschen gehen können. Jeden Sonnabend duschen wir. Aber mit ganz kaltem Wasser. Es ist ja so gesund.
Heute habe ich einen Schulkameraden aus Grabo in der Kantine beim Essen getroffen. Auch Kralisch von Purzien, Meißner Wilhelm von Gerbisbach, Schmidt R. von Hohndorf, Freiwald von Hohndorf – also vier Bekannte. Wie lange wir noch zusammen sind, wissen wir nicht. Schreibt nicht, so lange ich keine neue Feldpostnummer geschickt habe.
Wir waren schon zweimal im Kino. Am Sonntag hatte die ganze Batterie Ausgang mit den Korporalschaftsführern. Wir waren in einem Nachbardorf, sechs Kilometer von unserer Kaserne, von halb zwei bis acht Uhr. Das ist hier eine schöne Gegend. Hügeliges Gelände. Die westfälischen Gehöfte liegen sehr vereinzelt. Aber schmucke Häuser. Jedes Gehöft und Ackerland sind mit einer lebenden Buchenhecke umgeben. Alle Einwohner sind katholisch.
Ich will nun schließen, ich habe noch Flurdienst. Bleibt alle hübsch gesund, bis wir uns wiedersehn. Mit vielen Grüßen und Küssen – Margot bekommt davon fünf alleine – verbleibt
Euer Mann und Vater
Habt Ihr noch Geld zu Hause? Wir können uns kaufen, was wir wollen, ohne Karten.
| Am 26. Februar erklärt Hitler, beim kommenden Krieg sei entscheidend, »zunächst schnell die bolschewistischen Führer zu erledigen.« Den am 23.August 1939 geschlossenen Hitler-Stalin-Pakt verstand Hitler als befristetes taktisches Manöver für den Polenfeldzug. |
| Hitler erteilt am 3.März Befehl an das OKW, die ihm vorgelegten »Richtlinien auf Sondergebieten zur Weisung Nr.21« neu zu fassen. Es gehe um einen Kampf zweier Weltanschauungen, so dass ein militärischer Sieg nicht genüge: »Die jüdisch-bolschewistische Intelligenz … muss beseitigt werden.«... |
Inhaltsverzeichnis
- Impressum
- Titel
- Vorwort
- Briefe I
- Bildteil I
- Briefe II
- Bildteil II